Zitat von Falcone im Beitrag #78Das mit der Kette ist schon merkwürdig. Ich kann es mir eigentlich nur so erklären, dass durch Corona irgendwelche Zuliefereien nicht funktioniert haben und man auf minderwertige Ware ausgewichen ist.
Das hat mit Corona rein gar nix zu tun, die haben schlicht die mit abstand billigste Kette genommen und die draufgebaut. Manche Händler haben allerdings auf eigene Kosten, und weil sie wussten, dass es deswegen Ärger gibt, diese Kette gegen eine vernünftige ausgetauscht.
Zitat von Falcone im Beitrag #78Glaubst du ernsthaft, irgendein Händler hat zum Saisonbeginn, zur angefangenen Schönwetterperiode und vor in Aussicht stehenden Urlaubsfahrten innerhalb von 14 Tagen einen Termin frei? Das ist in ganz normalen Sommern ja schon nicht möglich. Und hat mit KTM nun gar nichts zu tun.
Stimmt schon, aber normalerweise hält sich jede Werkstatt ein kleines Zeitfenster für Krimskrams bei Notfällen frei. Ne Kette raufzuziehen ist jetzt ja echt keine Kunst. Von daher müsste es schon möglich sein, grad bei einem Kunden mit Neufahrzeug und Reklamation.
Was im Moment aber echt kaum funktioniert, sind die Lieferwege. Selbst wenn die Teile rechtzeitig beim Zulieferer rausgehen, heißt es nicht, dass der Kram auch rechtzeitig ankommt. Rekord ist ein Satz Reifen, der via Nachtexpress 5 Tage gebraucht hat. Der zweite Satz, normal bestellt, ist im Moment verschollen. Das haut einem jede Zeitplanung weg und kostet teilweise einfach Nerven. Und das ist auch bei Vertragshändlern so. Und keine Werkstatt kann es sich leisten, wie früher für einen Haufen große bedruckte Lappen ein klassisches Lager aufzubauen. Das ist viel zu viel totes Geld, was dann da rumliegt. Das wird halt bestellt. Und im Moment auch öfter mal gewartet.
ZitatDas hat mit Corona rein gar nix zu tun, die haben schlicht die mit abstand billigste Kette genommen und die draufgebaut.
Das weißt du woher? Oder spekulierst du mal wieder? Wenn du KTM kennen würdest, wüsstest du, dass sie weit davon weg sind, irgendwo "das billigste" zu nehmen.
Aber Rückrufe bei KTM hatte ich auch schon schlechte Erfahrungen. An der Duke war es ein Massekabel unterm Tank, dass wohl falsch dimensioniert war. Zuerst hieß es das hat Zeit. 6 Wochen später (ich hatte noch immer keinen Termin) wurde es dann mit zweitem Schreiben dringlicher. Der Händler sah das aber anders, also wartete ich noch. Dann kam die Androhung der Zwangsstillegung und der Händler meinte er hätte wohl wenig Lust die Maßnahme durchzuführen. Hintergrund war wohl auch, dass die Maschine zwar nicht bei ihm gekauft wurde, er aber das Gebiet von dem alten Händler übernommen hat.
Da war ich auch kurz davor den Anwalt einzuschalten.
Ja und die eingelaufenen Kiphebelwellen an den 690ern (2012-2015) sind natürlich auch kein Produktionsmangel. Die wurden in den Jahren zwar 3 mal überarbeitet, aber das ist gaaaanz normal. Vermutlich das bei den 690ern meist bestellte Ersatzteil neben dem Ölfiltersatz.
Aber das gibt es bei anderen Herstellern auch. Lustigerweise hatte ich bisher am wenigsten Ärger mit japanischen Maschinen. Bei der CBF wurde nach 6 Jahren die LiMa auf Kulanz gewechselt. Das war TOP.
Feldweg-Streuner *erfahr dir die Welt* Ich bin das Schaf im Wolfspelz und möchte niemalsnicht zurück zur Herde. ***********************************************
Ja, von der Zuverlässigkeit japanischer Motorräder sind die Europäer noch ein Stück entfernt. Da gibt es nix zu beschönigen. Es gab zwar bei den Japanern auch mal Ausreißer, insgesamt aber sehr selten. Bin gespannt, wie das künftig bei den Chinesen sein wird.
Nur ein Grund, in meiner Motorradauswahl auf japanische zu setzen. Bis auf ein indisches, das dabei ist, zu zeigen, wie nahe es japanischen im Punkte Zuverlässigkeit steht.
Da kannste ma' seh'n, so kann man sich 'verdenken'.
Schnapp mir jetzt die schwarze japanische Möhre und gurk mlt ihr noch ans Wasser, bevor die Tage wieder kürzer und kürzer werden. Find das Fahren mit ihr überhaupt nicht langweilig, vielmehr ziemlich gut.
Moin, das "Rätsel" scheint gelöst ... vermutlich hatte der KTM-Händler bzw. dessen Monteur die Kette bei der ersten(1000er) Durchsicht schlicht zu stramm eingestellt ... das quittiert die verbaute Regina-Kette -so wie jede andere auch- durch übermäßige, ungleichmäßige Längung. Nochmals: vielen Dank an KTM für derart "versiertes" Personal.
Jetzt bleibt nur zu hoffen, daß die danach gefahrenen 1500km dem Getriebeausgangslager nicht bereits den Rest gegeben haben, denn die Beweislage diesbezüglich dürfte müßig werden(?!) ... wäre mir zwar nicht passiert - aber die "Jugend" fährt halt nur noch. Erinnert mich irgendwie an meinen Einstand(Oktober 2006) hier im Forum ... damals hatte mein Kawa-Händler mich ja auch bereits bei der Abholung der W mit zu straffer Kette auf die Bahn geschickt ... aber ich hatte es ja z.G. direkt @home bemerkt.
Man fragt sich wirklich manchmal, was für Pappnasen da in den (Zweirad-)werkstätten zugange sind. Nach fast nur negativen Erfahrungen, versuche ich inzwischen ja fast alles selbst zu machen.
-- Blog Ich springe hoch, ich springe weit, warum auch nicht, ich hab' ja Zeit. Frei nach H.E.
Zitat von piko im Beitrag #100Moin, das "Rätsel" scheint gelöst ... vermutlich hatte der KTM-Händler bzw. dessen Monteur die Kette bei der ersten(1000er) Durchsicht schlicht zu stramm eingestellt ...
Dadurch hat das Motorrad weniger Lastwagenreaktionen, wenn es dazu neigt. Fährt sich dann sehr direkt und smooth. Bei allen Vorführern auf Probefahrten fand ich Sekundärketten auch verkaufsfördernd zu straff eingestellt. Kann man so machen mit den bekannten Begleitserscheinungen nach geraumer Zeit. Ich stell sie lieber locker als zu fest ein. Nicht zu locker, wenn Ketten nicht zu abgerockt mit ungleichermäßiger Längung ein solches Einstellen noch ermöglichen. Wenn nicht, werden sie irgendwie, wie die Spannung noch einzustellen ist, bis zum nächsten Wechsel vorsichtig zuendegegurkt.
Ich schrieb ja zu Beginn: Das korrekte Einstellen der Kettenspannung bei der SuperDuke ist nicht banal.
Nach dem Besuch einer einem unbekannten Motorradwerkstatt, z.B. weil man wegen Garantie dazu "gezwungen" ist, sollte man sein Motorrad gründlich prüfen. Das hat aber mit der Marke KTM nichts zu tun. Das passiert bei Werkstätten aller Hersteller.
Ich bin da immer noch sehr konservativ: Ein Motorrad, an dem ich alle Wartungsarbeiten nicht selbst machen kann, ist mir nicht geheuer. Mit ein Grund, warum ich nach dem Verkauf der SuperDuke zwar um ein wirklich tolles Motorrad ärmer, aber auch um eine Erfahrung reicher bin.
Zitat von FalconeDas korrekte Einstellen der Kettenspannung bei der SuperDuke ist nicht banal.
Sehe ich nicht so ... geht doch mit dem Hakenschlüssel und den 2 Markierungen schneller, leichter und logischer als bei einer konventioneller Schwinge ... wo man zusätzlich noch auf die Ausrichtung des HR und die Kettenflucht achten muß.
Bezüglich "Werkstattqualität" kann ich dir auch nur teilweise zustimmen ... klar kann dir sowas bei jedem Hersteller bzw. jeder Werkstatt passieren, ABER bei KTM hätte ich mehr "Ready To Race" Kompetenz erwartet ... zumal bei dem zu entrichtendem "duken" Preis ... es kann doch nicht sein, daß man die teure Arbeit einer Fachwerkstatt kontrollieren muß ... dann kann man es doch gleich selbst machen, wenn man's kann?!
Um welche konkrete Erfahrung genau bist du jetzt eigentlich reicher???
Die ganz wesentliche Erfahrung, die ich gemacht habe, ist, dass man Leistungen an die 200 PS unter Straßenverkehrsbedingungen eigentlich nie auf die Straße bringen kann. Man kann das ja leicht prüfen: Der Drehzahlmesser müsste die Nenndrehzahl anzeigen. Eine Situation, in der er das tut, muss man gewollt herbeiführen - und das macht keinen Spaß. Weil dem so ist, sind die aktuellen Motorräder dieser Leistungsklasse mit elektronischen Helferlein ausgerüstet, die die Leistung wieder einbremsen. Eine ziemlich absurde Situation. Meine SuperDuke hatte diese Helferlein noch nicht und das Abfordern hoher Leistung war daher nervenaufreibend.
Eine weitere Erfahrung war, dass ich nicht mehr alle Inspektionsarbeiten selbst durchführen kann, weil dazu der Anschluss an einen Computer samt Verbindung zum Werk notwendig ist. In diesem Zusammenhang werden dann auch Inspektionen gerne ziemlich teuer, denn es werden Arbeiten ausgeführt, die eigentlich nicht unbedingt notwendig sind - und ich bin abhängig vom Mechaniker.
Hinzu kommt, dass nahezu alles über den Zentralrechner des Motorrades gesteuert wird. Dies führte dann zu solch seltsamen Dingen wie automatische Umschaltung von Abblend- auf Fernlicht mit Fehlermeldung, dass die Abblendlampe durchgebrannt ist. Nicht die Lampe war durchgebrannt, sondern das angeschlossene Navi wurde "erkannt" und das löste diese Funktion aus. Solche Dinge erhöhen nicht mein Vertrauen in ein Motorrad, mit dem ich auch mal auf Reisen gegangen bin.
Da ist dann noch - fast schon als Lappalie - das zu kurze hintere Schutzblech zu erwähnen, wie es fast alle aktuellen Motorräder haben. Ein nasser Rücken kann nicht immer entzücken.
Vom Fahren her war das Motorrad erste Sahne, toller Motor, gutes Fahrwerk, prima Handling. Sogar Gepäck konnte ich vernünftig unterbringen (für eine kürzere Reise zumindest) und der Tank war auch nicht zu klein. Dazu eine einwandfreie Sitzposition. Und die Verarbeitung gab auch keinen Grund zur Klage. Gute Materialien, Ausrüstung in hoher Klasse von den besten Herstellern: Brembo, Marchesini etc ... Also nicht das Motorrad an sich war das Problem, sondern es passte letztendlich einfach nicht zum Fahrer, also zu mir. Deswegen erinnere ich mich gerne an die Zeit zurück, trauere ihr aber nicht nach. Und es bereicherte mich um viele Erfahrungen, die ich wiederum nicht missen möchte.