Kann es sein, dass eine Kette deutlich über 65.000 halten kann? Keineswegs nur bei Schönwetter eingesetzt. Ich erinnere mich zumindest an einige extreme Regenfahrten. Woran ich mich allerdings nicht erinnere (das Alter?), ist, dass ich je die Kette gewechselt hätte. Da ich die Schwinge dieses Jahr zum ersten Mal ausgebaut hab, beim Reifenwechsel, aus Neugierde, und da ich kein Kettenschloss sehe, muss es wohl noch die erste Kette sein. Die Maschine (XBR) hab ich bei 16.000 übernommen. Unwahrscheinlich, dass vorher eine neue Kette montiert wurde. Ritzel hab ich allerdings schon gewechselt, von 15 auf 14 Zähne. Und beim Schwingenausbau hatte ich das Kettenblatt gedreht, eher aus optischen Gründen. An dem sah man allerdings bereits Alterserscheinungen. Die Kette läuft nach wie vor tadellos, und jetzt werde ich ein neues 14er Ritzel montieren. Unglaublich! Ach ja, ziemlich von Anfang an Czech-gepflegt ...
Ob es so eine gute Idee ist, in einem bestehenden, lang aufeinander eingelaufenen Kettensatz nur das Ritzel zu wechseln?
Aus meinen Erfahrungen schreibe ich nein.
Bei der LTD 750 Twin wollte ich eine verlängernde Übersetzesänderung auf die Schnelle, indem ich nur das Ritzel tauschte. Ein paar tausend Kilometer erfreuten mich dann leicht abgesenkte Drehzahlen, bis mir die gerissene Kette um die Ohren flog auf einer Schnellstraße aus einer Kurve beschleunigend kommend. Danach ging nichts mehr, die Kupplungsdrucksstange wurde krummgeschlagen, das Motorgehäuse leck. Die Kette hatte sich im Hinterrad verkeilt. Wie durch Engels Hand machte ich dabei nicht den Adler, sondern fing die adhoc ausgebremste schlingernde Fuhre ein. Puh! Und ebenfalls Puh für die Summe, die mich die Instandsetzung gekostet hat.
Seitdem tausche ich nur ganze Kettensätze.
Bei der W800 hielt der 1.Satz 34.000km. Bei der 650er 40.000km mit rundgeluschtem Ritzel. Bei der CB sind es derzeit 43.500km ohne ein Ende in Sicht. Nur der Kettenspanner dümpelt langsam vorm kritischen Bereich rum.
Kann gut sein, dass eine Kette über 60.000km durchhält, mit zwischenzeitlichem Ritzeltausch werde ich es nicht mehr probieren und wundere mich, dass er bei dir gutgegangen ist.
Der Ritzeltausch war eine Tuningmaßnahme. Eben hab ich geguckt, wollte grade loslegen. Aber man hat mir ein falsches Ritzel verkauft. Passt nicht auf meine 88er XBR. Für die brauchts zwei Gewinde für die Sicherungsscheibe. Leider kann man das Ritzel in der Verpackung nicht sehen.
Nach deinen Angaben ist es also nicht so unrealistisch. Danke, Peter.
Jetzt gehts mit dem alten Ritzel ins Trentino. Da gibts tatsächlich noch ein Sträßchen in der mittleren Umgebung, das ich bisher nicht kenne. Ich bin gespannt. Sieht seeehr klein aus ...
Zitat von Soulie im Beitrag #3Der Ritzeltausch war eine Tuningmaßnahme.
Das ändert für mein Dafürhalten nicht den Tatbestand, dass dann Komponenten zusammenarbeiten müssen, die sich möglicherweise nicht auf lange Sicht (v)ertragen werden.
Meine Kette (Erstausstattung) hatte ich nun bei 51.000 km gewechselt, die hatte aber auch mittlerweile ordentlich geklopft beim Fahren. Überraschend fand ich, dass das Ritzel gar nicht mal so schlimm abgenutzt aussah.
meine Kette wurde bei 42000 gewechselt, den Wechsel habe ich machen lassen, da ein neues kleineres Ritzel drauf kam. Ob es tatsächlich sein muss ist wohl Ansichts- und Zustandssache, aber mir ist es bei dem Gedanken neues Ritzel, alte Kette nicht ganz wohl. Aber tatsächlich am Ende war die Kette auch bei 42000 noch nicht, ein bissserl was wäre noch gegangen.
Gerade als techischer Laie, fühle ich mich mit solchen Fragestellungen dann immer etwas unsicher, von wegen ob alles passt oder doch noch Ereignisse alá Wisedrum drohen. Übertragen könnte man sagen, ich lasse mir mein gutes Gefühl etwas kosten
Ach ja und das Kettenblatt wurde bei der Gelegenheit auch gleich gewechselt, wenn der Mech da schon dran ist geht es in einem Aufwasch.
Solche Laufleistung in Höhe von über 50.000km mit einem Kettensatz schwebt mir bei der W800 auch vor. Befürchte aber, dass mir die Freilufthaltung wieder einen Strich durch die Rechnung zieht.
Wahrscheinlich geht ein Paralleltwin ruppiger mit dem Sekundärantrieb um als ein ruhigerer laufender Reihenvierer. Ein Einzylinder müsste eigentlich dem Kettensatz das kürzeste Leben bescheren. Ein behutsame Fahrweise gleicht viellleicht alle Unterschiede aus, die Hacken und Ruckelein im Antriebsstrang vermeidet.
Dass ne (evtl. mit Kettenöler) gut gepflegte Kette 65'000 km durchhalten kann, halte ich durchaus für möglich. Ne "gewöhnliche" Kette müsste sich dann allerdings messbar gelängt haben und ne Dichtringkette Anzeichen von verhärteten Gliedern zeigen. Ohne hingebungsvolle Pflege halte ich so ne Laufleistung in beiden Fällen aber für ausgeschlossen.
Wird die Kette gewechselt, ehe sie sich messbar gelängt hat, steht einer Weiterverwendung der Zahnräder nichts im Wege, denn so lange haben sich die Zähne kaum abgenutzt. Wechselt man aber eine spürbar gelängte Kette, dann sind auch Ritzel und meistens auch Kettenblatt verschlissen.
Freund piko zum Beispiel wechselt mindestens das Kettenblatt nur jedes zweite (oder dritte?) Mal.
Gruß Serpel
"DA SIND WIR LETZTES MAL AUCH GESESSEN MIT BLICK AUF DAS MURMELTIER!"
Zitat von Serpel im Beitrag #10Kette ist und bleibt ein spannendes Thema.
Dass ne (evtl. mit Kettenöler) gut gepflegte Kette 65'000 km durchhalten kann, halte ich durchaus für möglich. Ne "gewöhnliche" Kette müsste sich dann allerdings messbar gelängt haben und ne Dichtringkette Anzeichen von verhärteten Gliedern zeigen. Ohne hingebungsvolle Pflege halte ich so ne Laufleistung in beiden Fällen aber für ausgeschlossen.
Wird die Kette gewechselt, ehe sie sich messbar gelängt hat, steht einer Weiterverwendung der Zahnräder nichts im Wege, denn so lange haben sich die Zähne kaum abgenutzt. Wechselt man aber eine spürbar gelängte Kette, dann sind auch Ritzel und meistens auch Kettenblatt verschlissen.
Freund piko zum Beispiel wechselt mindestens das Kettenblatt nur jedes zweite (oder dritte?) Mal.
Gruß Serpel
Ich beim letzten mal auch. Kettenrad und Ritzel waren optisch OK, so dass ich nur die Kette gewechselt habe und nun schon einige Zeit ohne Auffälligkeiten unterwegs bin. Das eine neue Kette durch ein altes Ritzel/Kettenrad kaputt geht, kann ich mir nicht vorstellen. Es sei denn, Ritzel/Kettenrad sind bereits verschlissen.
Über all die Jahre hat sich bei mir ein Mittelwert der Kettenhaltbarkeit von +/- 30.000 km herauskristallisiert. Ein Bekannter, der eigentlich wirklich nicht zur Sorte der Aufschneider gehört, hat aber nach seiner Aussage auch schon 80.000 km geschafft. Ohne Kettenöler. Ob´s stimmt?
Auch ich bin der Meinung, dass eine neue Kette auf noch guten Zahnrädern nicht zwingend schneller verschleißen muss - zumindest wüsste ich keinen Grund. Mit tut es oftmals wirklich leid, ein noch kaum abgenutztes Kettenblatt auszumustern, zumal man es bei der W ja auch noch drehen kann. Was ich dann durchaus auch schon getan habe.
Wichtig ist auf jeden Fall, die Dichtringe elastisch zu halten. Das ist meiner Meinung nach das Geheimnis hinter einer langen Kettenhaltbarkeit.
Bei der Kettenpflege bin ich schon recht pingelig. Bis auf meine Finger, die aber noch alle dran sind. Mir schwebten so +/- 30.000 vor, deshalb bin ich so überrascht. Sie läuft tadellos, ohne zu ruckeln, keine fest gebackenen Glieder. Vermutlich gute Erstausrüsterqualität und meine sinnige Fahrweise ... Und die XBR läuft für einen Einzylinder enorm geschmeidig.
Den Ritzelwechsel hat die Kette mir offensichtlich nicht übel genommen.