Zitat... hatte jedenfalls vom ersten Meter an Vertrauen.
Das ist zumindest eine sehr gute Voraussetzung. Fängt man nämlich erst mal an, an einem Reifen zu zweifel, egal, ob gerechtfertigt oder nicht, ist es vorbei mit dem Wohlfühlen auf dem Motorrad. Und schlecht ist der Dunlop ja nun wirklich nicht.
Da würde ich mich gerne mal dran hängen mit meiner Frage:
Ich bin derzeit auf 6 Jahre alten Dunlop Roadmaster TT mit 6700 km Laufleistung unterwegs. Da der Hinterreifen mittig schon recht abgefahren ist, würde ich zur nächsten Saison gerne wechseln. Von dem Wechsel auf andere Reifen verspreche ich mir, dass die W williger in Kurven geht bzw. ich das Gefühl bekomme, dass sie in Kurven Grip hat. Außerdem, falls ich doch mal Bremsen muss, hätte ich gerne eine möglichst niedrige Aufstellneigung und möglichst wenig Shimmy bei Geschwindigkeiten > 120 km/h.... das ist nämlich schon recht merklich bei meinen Reifen. Wenn dann noch das Verhalten bei Regen gut wäre, wäre das ein Plus. Nachdem was ich hier gelesen hatte, hatte ich an CCA/CRA gedacht. Nun sagte mir ein Bekannter, bei meiner wenig sportlichen Fahrweise wären das die falschen Reifen für mich. Auch nach dem was ich in diesem Thread gelesen habe, frage ich mich, ob das wirklich sein kann? Natürlich habe ich keine Rennstreckenerfahrung und meine Rasten schleifen auch nicht. Ehrlich gesagt habe ich eigentlich auch Bammel davor, dass die Auspufftöpfe oder der Hauptständer aufsetzen. Also meine Fahrweise würde ich als hochmotiviert aber extrem defensiv beschreiben. Ich mache keine krassen Überholmanöver, es schleift nix und eigentlich hängen mich alle anderen Zweiräder > 50 ccm ab... Daher dachte ich, die besten Reifen mit richtig Grip würden mir vielleicht helfen, die mentalen Hürden zu überwinden um schneller / aggressiver fahren zu können. Oder ist das falsch gedacht und solche sportlichen Reifen überfordern einen mit meiner Fahrweise dann eher?
Denke mir, dass eine sportlichere, agressivere Fahrweise einen eher überfordern könnte, egal welcher Reifen unter einem auf der W rollt. Diese relaxte Fahrweise klingt doch sehr gesund, warum ändern, nur weil einem irgendwelche Wunderpneus suggieren, jetzt musst Du dir mal was beweisen? Das klingt nicht gut und klingt nach Abflug irgendwann. Und führe uns nicht in Versuchung....in diesem Sinne, zieh' dir wieder TTs und schaukel die W sinnig durch die Gegend, das mag sie gerne. Ich übrigens auch. Beides.
Daß Du defensiv unterwegs bist, spricht für Deine Intelligenz
Das heißt aber nicht automatisch, daß Du so langsam fahren mußt, daß Du nicht geblitzt, sondern gemalt wirst Wie flott Du über die Strecke kommst, hängt auch davon ab, wie sicher Du Dich fühlst, und dazu tragen die Reifen nicht unerheblich bei. Mit den TTs hatte ich mich unsicher gefühlt, entsprechend zaghaft war auch mein Fahrstil. Nach dem Umstieg zunächst auf die BT45, und dann auf die Contis gewann ich deutlich mehr Vertrauen und fahre flüssiger und sicherer. Die Angstnippel an den Fußrasten sind bei mir zwar immer noch kaum angekratzt, aber ich fühle mich besser, und ich bilde mir ein, daß mein Fahrstil sich verbessert hat. Subjektiv.
Ich empfehle die Contis. Daß sie billiger sind als die TTs, und länger halten, sei nur noch am Rand erwähnt und sollte Deine Entscheidung nicht wesentlich beeinflussen.
Dieter
Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.
Hör nicht auf Wisedrum, der trödelt nur geradeaus und kennt nix anderes als die TT, die wirklich zu den schlechtesten Reifen auf dem Markt gehören. Sie können nur schön aussehen.
Die Reifen können dich nicht überfordern, die sind nur rund und schwarz und machen von selbst gar nichts. Dich überfordern kannst nur du alleine. Falls du aber wirklich mal an eine Grenze kommst (freiwillig oder unfreiwillig), kann ein guter Reifen dich eventuell vor einem Sturz bewahren, der mit einem schlechten Reifen nicht mehr zu vermeiden ist. Wenn du die Reserven, die der Conti insbesondere bei sportlicher Fahrweise bietet, nicht ausnutzt, so wäre das demnach noch lange nicht der falsche Reifen. Soll man einen schlechten Reifen fahren, bloß weil man kein Rennfahrer ist? Ein guter Reifen gibt dir Vertrauen. Deswegen ist der Conti auf keinen Fall verkehrt. Alternativ kommt der Michelin in Frage. Er steht dem Conti kaum nach und ist ein prima "Allrounder".
Bin auf meinen 46000 KM mit der W noch nie mit Schleifen der Rasten oder so gefahren, also eher ein zurückhaltender Fahrstil, und trotzdem bin ich heil froh nach 24000 KM mit den TT auf die Contis umgestiegen zu sein.
Mein Resumee: die Contis sind die brauchbareren Reifen bezüglich der Fahreigenschaften, sie haben ein besseres Handling, einen stabileren Lauf der W auch bei Geschwindigkeiten über 120 Km/H, und bei Regen taugen Sie auch. Die Laufleistung ist auch in Ordnung; zw. 10000 und 12000 KM halten sie bei mir.
Das einzige wo der TT für mich vorne ist, ist die Optik, er passt wesentlich besser zum Design der W.
Aber bei Reifenfragen hat für mich das Design nicht mehr die Priorität.
Man kann selbstverständlich auch mit dem TT fahren, das habe ich 24000 KM glücklicherweise ohne ernsthafte Probleme auch gemacht, und der Paule hat locker das 6 fache mit den TT und seiner W runter geritten, und der Wisedrum ist ihm eisern auf den Fersen
Ich denke man muss sich mit welchen Reifen auch immer wohl fühlen, deshalb einfach mal die Contis ausprobieren, wenn es nicht taugt kannst du ja wieder auf TT zurückrüsten.
Zitat von Falcone im Beitrag #262Hör nicht auf Wisedrum, der trödelt nur geradeaus und kennt nix anderes als die TT, die wirklich zu den schlechtesten Reifen auf dem Markt gehören. Sie können nur schön aussehen.
Man sollte hier so wie so nicht auf irgendwen hören, bzw. lesen/ schauen, sonst klingeln einem noch die Ohren oder brennen die Äuglein.
Die Sache mit dem Trödeln, kommt drauf an, nur geradeaus, teilweise, nix anderes kennen stimmt nicht, einmal, ganze Einmal, einen Reifensatz lang, fuhr ich eine Metzlerpaarung auf der 650. Fuhr auch...
Da der hintere Reifen des Fragestellers nach knappen 7.000km schon abgeritten ist, ist seine Fahrweise nicht so defensiv, wie es die Vermutung naheliegen lässt. Der TT hinten dümpelt bei meiner Fahrweise auf über 12.000km rum, manche nennen sie trödelig, sie ist, wie sie ist. Noch 1 - 2 Tausend, spätestens vorm TÜV im nächsten Frühjahr wird ein neuer aufgezogen. Vorne geht viel mehr.
Das Anschauen der W sollte nicht unterschätzt werden. Bei einem engagiert liebevollen W-Besitzer wird es einen reichlichen Anteil seiner W-Zeit beanspruchen. Sehen die Reifen dabei gut aus, es ist wie mit den Leuten, die sich auch durch den Blick auf die Schuhe des Gegenübers ein Bild von ihm machen, schaut man noch erfreuter hin. Mit den TT ist die W einfach sehr kleidsam angezogen, das konnten mir die Metzler nicht vermitteln, ich dachte immer, irgendwas stimmt hier nicht.
Zitat von decet im Beitrag #261Daß Du defensiv unterwegs bist, spricht für Deine Intelligenz
Haha, danke ;)
Es ist echt nicht einfach, wenn man U 40 ist und trotzdem W fahren möchte... Um mich herum sind eigentlich alle übermotorisiert und alles andere als defensiv unterwegs. Aber die Mopeds sehen halt auch aus wie Insekten.
Aber dann bleibe ich dabei, dass nächstes Jahr entweder Conti oder Michelin drauf kommen. Denke auch, der bessere Reifen ist im Zweifel die bessere Wahl und selbst wenn man ihn 99% der Zeit nicht braucht, aber er einem in dieser einen Kurve den Arsch rettet, hat er sich schon rentiert.
Und ich hoffe, dass sich bei mir der gleiche Effekt wie bei Dieter einstellt, dass ich dadurch mehr Vertrauen zu dem Motorrad bekomme. Denke, damit würde sich auch wieder Spaß an der Sache einstellen...
Wie immer großes Dankeschön!
@Wisedrum: Mein persönlicher Fahrstil ist oberdefensiv. In Gruppen wird man allerdings teilweise dazu gezwungen diesen Fahrstil aufzugeben. Dabei fühle ich mich - wie beschrieben - allerdings derzeit nicht besonders wohl.
Gruppenfahrten und deren Dynamik, nebst Gruppendynamik. Puh, was da für merkwürdige Zwänge und Auswüchse entstehen, nicht auszudenken, nicht mitzufahren.
Fahre am liebstem keinem hinterher oder voraus. Denke Du verstehst warum.
Aber wir sind ja soziale Wesen mit oder ohne Motorrad. Es lebe die Auszeit auf dem Motorrad von irgendwelchem Stromern im Rudel.....mit dem vielleicht entstehenden Druck, mitzuhalten, dranzubleiben, etwas für mich Unnötiges unter Beweis stellen zu müssen, diese Form des 'Spaßes' mitzuerleben. Wenn's anders geht, fährt, nur zu.
Egal für welchen Reifen Du dich entscheidest: sie sind alle besser als der TT, da hat Falcone vollkommen recht. Auch ich fahre eher defensiver, vor allem in Kurven, trotzdem bin ich letztens in einer Kehre mit der Raste aufgesetzt. Das sagt etwas aus: ich werde jetzt mit Sicherheit nicht zum Rennfahrer aber ich fühle mich sicherer, habe mehr Reserven. Auch wenn sie profilästhetisch ;-) gut zur W passen, nimm' nicht wieder die TT.
Für mich irgendwie völlig unverständlich: Da diskutieren erwachsene Männer ernsthaft darüber, ob man dem schöneren oder dem besseren Reifen den Vorzug geben sollte.
Verstehen könnte ich’s ja noch, wenn nicht klar auf der Hand liegen würde, welcher nun der bessere Reifen ist. Aber ernsthaft einem "schöneren" Reifen den Vorzug zu geben, ist dann schon ein bisschen - äh, wie sagt man? - eitel?
(Vanitas vanitatum et omnia vanitas ... )
Gruß Serpel
"DA SIND WIR LETZTES MAL AUCH GESESSEN MIT BLICK AUF DAS MURMELTIER!"
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Wie flott Du über die Strecke kommst, hängt auch davon ab, wie sicher Du Dich fühlst, und dazu tragen die Reifen nicht unerheblich bei. Mit den TTs hatte ich mich unsicher gefühlt, entsprechend zaghaft war auch mein Fahrstil. Nach dem Umstieg zunächst auf die BT45, und dann auf die Contis gewann ich deutlich mehr Vertrauen und fahre flüssiger und sicherer. Die Angstnippel an den Fußrasten sind bei mir zwar immer noch kaum angekratzt, aber ich fühle mich besser, und ich bilde mir ein, daß mein Fahrstil sich verbessert hat. Subjektiv.
