... den hochgelobten Contis, nach knapp 100 km Thüringer Wald:
- in HBN montiert, danach ab über Oberhof und die allseits bekannten Strecken nach Gehlberg zum ER 6 Treffen.
- Abfahrt, sehr kippelig, vielleicht Gewöhnungssache, kenne ich von meinen BT 45 nicht.
- erster Kanaldeckel: oh Heididei, habe ich Stahlreifen? Wo bleibt die Eigendämpfung? Dieselben Kanten, die ich bei der Anfahrt mit den BTs gar nicht wahr genommen habe, stuckern jetzt voll durch, hmmmm.
- ist hier eine Kurve? Nee, die Contis können nicht geradeaus, ständig muss korrigiert werden. Die Dinger scheinen nur für Kurven gebaut zu sein. Ich komme mir vor, wie Käptn Blaubär auf hoher See, permanent aktiv Kurs halten. Kannte ich bisher nur von Ford Transits der ersten Baujahre, die älteren Semester werden das noch kennen.
- HBN liegt hinter mir, die Landstrasse verläuft in sanften Bögen gen Thüringer Wald. Was machen die Contis? Sie fallen förmlich in die Kurve, der Radius viel zu eng, also mühselig die Fuhre wieder durch heftigen Impuls auf Kurs bringen. Die Dinger kippen erheblich stärker, als Falcone von den Michelins immer berichtet hat, ich selber es aber noch nie in diesem Contiausmaß erfahren musste, egal welcher Reifen. Egal, vielleicht bin ich zu langsam? Die ersten engeren Radien kommen, in Erwartung des agilen (hineinkippen) Kurvenverhalten die W mal etwas mehr brummen lassen und mit Verve in die Kurve: doch was ist das? Bei langsamer Fahrt muss ich mich gegen das Hineinkippen wehren, bei zügiger Fahrt drängt sie zum Kurvenausgang?? Also mehr Impuls, aber so richtig wohl fühle ich mich nicht.
- Kurvenverhalten und Geradeauslauf unterm Strich: meilenweit vom Niveau des BT entfernt (klar, der Conti ist nur für Könner, für mich Stümper ist er in dieser Disziplin eindeutig nix).
- weiter geht's, bremsen in der Kurve. Er stellt sich wenig auf, drängt aber vehement zum Kurvenaußenrand. Erheblich mehr als der BT. So langsam trauere ich ihm nach, warum nur habe ich mich auf diese verschXXX Dinger eingelassen.
- Bremsen: vom BT bin ich es gewohnt, dass er mir durch Reifengewimmere anzuzeigt: lass gut sein, nach Quietsch kommt Rutsch. Was macht der Conti? Er sagt nix, er blockiert und rutscht dahin. Wie ich das finde? Ganz einfach: Scheiße!!
- der eigentlich Schock kommt aber später. Nach dem Abstellen habe ich mir den hinteren mal angeschaut (s. Bild), fast bis auf die Kante, und das mit Gepäck und ohne, dass irgendein Teil aufgesetzt hätte. Das geht gar nicht, wo ist hier die Reserve? Vorne noch ewig weit von der Kante weg, hinten ganz kurz davor? Wer gibt so etwas frei? Aber auf jeden Fall lohnenswert für Eisdielenfahrer, die es für ihr ego zwingend brauchen, den angststreifenlosen Hinterradreifen zu päsentieren.
- Shimmy? Man spürt ihn, aber er bleibt zunächst (Reifen neu!) aus, ähnlich den BT.
Bisheriges Fazit: selten so in die Scheiße gegriffen, oder: höre nie auf andere, erfahre es selbst. Wie die Sache bei Nässe ausschaut, das wird sich zeigen, hoffentlich hat der Conti dort seine Stärken.
DSCI0100.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Axel (mal sehen, wie sich die Dinger ohne Gepäck verhalten??)
Die sind nix für dich, genausowenig wie HKS-Kettenfett oder eine KTM. Akzeptiere einfach, dass du mit zweitklassigem Material besser klar kommst, egal ob Reifen, Kettenspray oder Motorrad. Gerne nehme ich die Contis und ziehe dir BTs auf. Komm einfach mal vorbei, nach einer Stunde hast du wieder deine heißgeliebten Wabbel-BTs drauf.
ZitatNach dem Abstellen habe ich mir den hinteren mal angeschaut (s. Bild), fast bis auf die Kante, und das mit Gepäck und ohne, dass irgendein Teil aufgesetzt hätte. Das geht gar nicht, wo ist hier die Reserve?
Der Reifen auf Deinem Bild ist noch nie bis an seine Grenzen gekommen. Mit der W wirst Du auch schwerlich an diese kommen. Ich hab's mal mit Kreidemarkierung auf dem CRA ausprobiert: Wenn die Nippel der Fussraste schrappen, bleiben immer noch über 5 mm ungenutzter Rand-(oder Angst-)streifen (solofahrt).
Ansonsten darf jeder gerne seine Meinung, Reifen und Erfahrungen mit denselben haben und machen. Aber 100 km sind etwas wenig für ein auch nur halbwegs fundiertes Urteil, oder? Ich habe mittlerweile den zweiten Satz CRA drauf und kann Deinen Eindruck nicht annähernd nachvollziehen. Waren denn Luftdruck, Federung und Felgen in Ordnung?
Zitat von Axel J im Beitrag #1 Bisheriges Fazit: selten so in die Scheiße gegriffen, oder: höre nie auf andere, erfahre es selbst. Wie die Sache bei Nässe ausschaut, das wird sich zeigen, hoffentlich hat der Conti dort seine Stärken.
Kaufst dir halt beim nächsten Mal wieder richtige Reifen.
Wer Reifen nachmacht oder verfälscht, oder verfälschte Reifen in Umlauf bringt, ...
Schon Adenauer sagte - keine Experimente!
Seit mir der alte Bridgestone mal den Ar... gerettet hat (hab' ich hier schon mindestens 5x erzählt, kann man aber gar nicht oft genug wiederholen), kommt mir nix anderes mehr als BT 45 auf die Felgen. Die Dinger kleben wie Kaugummi auf der Straße, auch bei Nässe.
Gruß, Caboose
Es ist immer wieder faszinierend, über Dinge zu staunen, die anderen Menschen Freude bereiten.
Aber Axel, es ist (wie Du auch schreibst) immer so, dass Dir andere einen Tip geben können aber "ERFAHREN" musst Du es selber.
Was nutzt mir der Kommentar dass der Reifen XY Super toll ist wenn ich mit einem anderen besser klar komme. Solange der von mir, für meine Fahrweise, für gut befundene Reifen lieferbar ist werde ich nicht wechseln.
Meine Meinung zu den Contis: Sehr haltbar, Design gewöhnungsbedürftig aber gewöhnbar, sehr kippelig. Von Anfang an und immer noch; 6000Km drauf, hinten wie vorne. Das Profil ist noch prächtig, so gut sahen Reifen nach der Laufleistung bei mir noch nie aus. Das mit dem Nachkorrigieren kann ich bestätigen bis Tempo 60, um die 70 nur noch minimal., drüber völlig stabil. LuDru 2.5/2.2 . Ich habe bei beiden so ca. 1cm Rand. Fahre nicht besonders wild in der Gegend herum.
Finde sie durchwachsen.
Axel, wie lange halten die BTs bei Dir und sind das die BT45?
da hat man dir zu viel Luft in die Reifen gefüllt! (Oder hast du einen 110/140er-Satz bekommen? )
Probier mal folgendes aus: Hat der Lenker beim Freihändigfahren in Schräglage die Tendenz, sich gerade zu stellen, wodurch das Motorrad kippelig wird und selbständig tiefer in die Kurve fällt, ist zu viel Luft drin. Contis neigen im Neuzustand zu dieser "inversen Lenkeigenschaft". Dann sukzessive Luft raus lassen, bis die Kiste kräftefrei, neutral und weniger kippelig um die Kurve fährt.
Mit zunehmender Kilometerleistung und Abnutzung der Flanken muss der Druck im Reifen dann schrittweise wieder erhöht werden, um diesen Zustand jeweils zu erreichen. Wo du beim BT 45 gegen Ende des Profils gar nicht mehr so viel Luft einfüllen kannst, dass er neutral um die Kurve fährt, ist das beim Conti über die gesamte Lebensdauer kein Problem. Der fährt auch gegen Ende seiner Laufleistung mit entsprechend Druck noch weitgehend kräftefrei um die Radien.
Dieser Philosophie folgt übrigens auch Michelin mit dem neuen Power RS, was man anfangs gar nicht toll findet, nach einiger Zeit der Eingewöhnung aber zu schätzen lernt. Haupthindernis ist die im Großhirn über Jahrzehnte eingebrannte Lehrmeinung, immer mit dem gleichen (konstanten) Druck im Reifen unterwegs sein zu müssen. Weiß nicht, wer den Unsinn aufgebracht hat, aber Neureifen brauchen immer schon weniger Druck als ein an den Flanken abgenutzter Reifen.
Die BT45 hatte ich ca. 40000 km auf der W650 (4 Sätze) damals gefahren und fand ihn sehr gut.
Die Contis habe ich jetzt knapp 20000 km auf der W800 im Sauerland und Münsterland, der Eifel, den Alpen, der Nordschleife, auf der Autobahn und Bundesstraßen und auch bei Regen bewegt. FÜR MICH ist dieser in allen Belangen der bessere Reifen und ich brauche keinen anderen mehr auf der W.
Ich fahre die Contis mit 2,5 bar vorn und 2,8 bar hinten.
Ja mei, Axel - wat dem eenen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall. Ich hab vor einem Jahr einen in der Wolle gefärbten Ducatisto mit der Conti-bereiften W fahren lassen, und der maulte, daß die Fuhre so kippelig wäre. Ich selber hatte die paar Monate vorher, von BT45 umgestiegen, nichts dergleichen bemerkt. Aber ich bin fahrwerks- und reifenmäßig nicht verwöhnt.
Fahr mal ein bißchen mit den neuen Schlappen, kannst sie ja als Handicap annehmen, wenn Du gar nicht damit zurechtkommst Deine Mitfahrer werden es vielleicht als Verbesserung empfinden, wenn Du nicht mehr gar so viel flotter um die Kurven wetzt als sie
Dieter
Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.
beim vorletzten Reifenwechsel hat mein freundlicher mir 3,2 / 3,6 bar gegönnt. Damit fahren sich die Conti so ähnlich wie von dir beschrieben. Vielleicht ist der Druck zu hoch. Ich hab jetzt den 5. Satz auf der W und bin sehr zufrieden, allerdings halten die bei mir nur ca. 6-6,5k gruß welis
Zitat von welis im Beitrag #13beim vorletzten Reifenwechsel hat mein freundlicher mir 3,2 / 3,6 bar gegönnt.
... gönn' Dir was bar(es)
Habe aktuell und endlich auch die Conti drauf (mit Reifenkundekonformen Druck 2,2 / 2,5) und die ersten Kilometer hinter mir. Ein großer und durchaus angenehmer Unterschied gegenüber den von mir zuvor favorisierten Avons RR (denen ich nach nunmehr zwei Reifensätzen wegen der zunehmenden Rissbildung mein Vertrauen endgültig entzogen habe...). Wenn die Conti nun auch mit der respektablen Laufleistung der Avons (vorn 17.000 hinten 12.400 KM) halbwegs mithalten können, bin ich als leidenschaftlicher Schön-Wetter-Fahrer sehr zufrieden
vernichtendes urteil... irgendwas kann da nicht stimmen, für mich zusammen mit dem bt, mit dem ich schon super klar kam, die beste wahl für eine weh... keine von deinen aufgezählten fahrsituationen hat meinen fahrspass bisher getrübt, ab dem ersten meter freude pur... wobei man allerdings dazu sagen muss, dass meine dank der langen stoßdämpfer eh anders fährt, als eine weh die grade steht... ich werde berichten wenn ich die gabelverlängerungen denn mal passend gemacht habe, und sie wieder im lot steht...