Zitat von Nisiboy im Beitrag #194 Den Vergleich Männer- und Frauengewerkschaft finde ich großartig. Frauen scheinen bei manch einem also nicht das Recht zu haben, für ihre Belange kämpfen zu dürfen.
Das habe ich so nie gesagt, vergleiche meinen Satz:
Um es mal auf die Spitze zu treiben: Kann sich jemand vorstellen, in einem Betrieb eine Männer und eine Frauengewerkschaft zu haben, bei der die Männer wesentlich besser abschließen, weil es schlicht mehr sind? Wäre da ein Gesprächs- "partner" nicht die bessere Wahl?
C4
Daraus ein Nicht - Vertretungsrecht für Frauen abzuleiten wäre entweder bösartig oder würde bedeuten, den Satz nicht genau gelesen zu haben. Zum besseren Verständnis: Eine einzige Gewerkschaft als Gesprächspartner wäre besser als eine Männer- und eine separte Frauengewerkschaft, die beide aufgrund unterschiedlicher Kräfteverhältnisse unterschiedlich abschließen.
Zitat von pelegrino im Beitrag #192 ... und dem C4 wünsche ich immer noch 'n engagierten Betriebsrat auf den Hals ...
Ein schlechter Wunsch für die Belegschaft. Der Betrieb würde sofort zergliedert oder die Stammbelegschaft durch Werksverträge ersetzt. Oder der Betrieb geschlossen / verkauft.
In meiner Firma bestimmt nur einer. Wem das nicht paßt, der kann gehen. Auf Zeitverschwendung mit sozialromantischen Schwätzern oder roten Kampfaktivisten ohne jegliches Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge und Notwendigkeiten habe ich einfach keine Lust. So einfach ist das.
Ok, aber dann verstehe ich nicht, wie Du zu dieser Aussage kommst:
Den Vergleich Männer- und Frauengewerkschaft finde ich großartig. Frauen scheinen bei manch einem also nicht das Recht zu haben, für ihre Belange kämpfen zu dürfen.
und bitte um Erleuchtung (mal völlig wertfrei, um den Gedankengang zu verstehen).
Zitat von Zephyr im Beitrag #197... Der Betrieb würde sofort zergliedert oder die Stammbelegschaft durch Werksverträge ersetzt. Oder der Betrieb geschlossen / verkauft.... So einfach ist das...
kann ich aus individueller Unternehmersicht durchaus nachvollziehen, andererseits sollte man dann nicht Gewerkschaften als verantwortungslos hinstellen, nur weil sie prinzipiell das gleiche tun, nämlich ihre Möglichkeiten nutzen. Und immer noch: ja, ein Streik soll/muss (W)eh (was ein Buchstabe in diesem Zusammenhang ) tun, sonst ist er nur ein Alibistreik. Wenn jetzt bzw. seit Dezember der Schrei nach einer Gesetzesänderung in den Fokus rückt, dann könnte man mit derselben Begründung alle Arbeitgeber in einen (natürlich größten!!) Verband und zur Tariftreue zwingen. Da möchte ich mal das Gejaule der AG hören
Danke, jetzt verstehe ich. Natürlich haben das Recht alle. Ich finde es nur nicht sinnvoll, separat zu verhandeln und abzuschließen. Im Falle Männer / Frauen könnte das nämlich genau dazu führen, daß Frauen bei gleicher Arbeit weniger verdienen, ganz legal.
Kann das gewollt sein?
Macht es , gerade auch aus gewerkschaftlicher Sicht, nicht mehr Sinn, gemeinsam stark zu sein, statt das Ego einiger "Führungskader" zu stärken?
Zitat von Axel J im Beitrag #201 Wenn jetzt bzw. seit Dezember der Schrei nach einer Gesetzesänderung in den Fokus rückt, dann könnte man mit derselben Begründung alle Arbeitgeber in einen (natürlich größten!!) Verband und zur Tariftreue zwingen. Da möchte ich mal das Gejaule der AG hören
Axel
Der Weg ist längst eingeschlagen, wird bloß nicht bejault. Die Einführung des Mindestlohnes war ein Eingriff in die Vertragsfreiheit, das wird auch weitergehen, solange Frau Nahles (die mit der Kugel) samt ihrer Gesinnungsgenossen eine wirtschaftliche Gleichschaltung befürwortet. Die Mitgliedschaft in Verbänden (und darüber die vielleicht die Tarifbindung durch die Hintertür)war erst letzte Woche Thema, wie ich im Netz gelesen habe. Derzeit kann man sogar Mitglied in einem AG_Verband mit dem Sonderstatus der Nichttarifgebundenheit sein.
Und was ist, wenn die Großen (Männer, EVG), die Schwächeren sind und die Kleineren (Frauen, Gdl) die kämpferisch Stärkeren? Dass eine Arbeitgeberorganisation sich das möglichst einfach machen will ist verständlich, aber genau drum ist es auch legitim, das als Arbeitnehmer eben nicht zu wollen. Die Konsequenz Deines Gedankens wäre eine Einheitsgewerkschaft, aber dann wären wir im Sozialismus und das wäre auch Dein Interesse nicht, oder?
Natürlich darf es beliebig Gewerkschaften gegen, also neben EVG und GdL gerne noch 10 weitere im Bereich der Bahn (Weichensteller, Kartenlocher, was weiß ich). Nur darf das nicht zu Verhandlungen des Unternehmens mit jeder Splittergruppe und daraus resultierenden 12 unterschiedlichen Tarifen für eine Leistung führen (wenn nämlich jeder Splitter alles vertritt oder vertreten will).
Genau aus dieser Betrachtung heraus ist es richtig, die Vielfalt zuzulassen, die Verhandlung aber zu bündeln, also z.B. mit einer verhandlungsführenden Gewerkschaft, die alle anderen vertritt und deren Abschluß dann für alle bindend ist. Die Gewerkschaften haben sich daher dann im Vorfeld untereinander zu verständigen und nur eine vertritt dann die Interessen aller.
Will man das nicht, dann braucht man die Gewerkschaften nicht. Im Extrem weitergedacht könnte dann jeder seine eigene Gewerkschaft aufmachen, für alle verhandeln wollen und mit dem Vorstand die Zeit stehlen. So geht das nicht, wie man hier sicher erkennen kann.
Zitat von Zephyr im Beitrag #206... die Verhandlung aber zu bündeln, also z.B. mit einer verhandlungsführenden Gewerkschaft, die alle anderen vertritt und deren Abschluß dann für alle bindend ist...
da kommen wir wieder zum Wettbewerb: warum sollen nicht alle Gewerkschaften (innerhalb eines Unternehmens) verhandeln dürfen und das "beste" Ergebnis (meinetwegen per Abstimmung der Belegschaft) wird für alle anderen bindend . Aber so viel Wettbewerb wollen die AG ja nun auf gar keinen Fall.
Was mich auch wundert: warum zücken die Bahnoberen eigentlich nicht ihr schärfstes Schwert, die Aussperrung? Hat ja wohl offensichtlich auch Gründe
Zum einen: Für mein Dafürhalten geht es hier nur noch um Weselskyschen Machterhalt. Er ist nicht an seinen Mitgliedern interessiert, nur an sich selbst. Ein widerlicher Egoist. Zum anderen: Seit einem Monat bin ich selbst auf die Bahn angewiesener Pendler. Wenn mir dieser Mensch begegnen würde, ich würde ihm eine scheuern.
ZitatMein Kompromissvorschlag lautet: Von jedem Gesellen-oder Facharbeitergehalt muss eine dreiköpfige Familie anständig leben können. Einschließlich Eigenheim, Urlaub, Auto und gesundem Essen. Bei den gestrigen vorgestellten Löhnen bei Jauch ist das kaum möglich
Na ja - also gestern Abend gings in "Fakt ist" im MDR uns Thema Bahnstreik - einschließlich Lokführer undn per Konferenz zugeschaltetem Weselsky - und da gings angeblich auf einmal gar nicht so ums Geld sondern eher um Scchichtregelungen und Überstunden.
ZitatUnd die verheulte Jammergruppe sind die Bahnkunden, die die Ursache nicht verstehen.
Na ja wenn die Bahnfaher inzwische die Nase voll haben kann ich das aber durchaus verstehen! Die kaufen sich Dauerkarten (zum Beispiel) und müssen dann zusehen, wie sie ans Ziel kommen ..
Schotte
_______________________________________________________________ Lieber ne gesunde Verdorbenheit, wie ne verdorbene Gesundheit!
ZitatWer streikt kriegt keinen Lohn, sondern wird von der Gewerkschaft aus der Streikkasse bezahlt und das ohne Zulagen usw., d. h. jeder Streikende verzichtet auf Geld, das er sonst verdienen könnte.
ImRadio hieß es die Bahn könne hier im Osten deutlich mehr Züge bereitstellen als gedacht,weil sich wohl eine Reihe von Lokführern gar nicht am Streik beteiligen würde - vielleicht liegt das ja auch daran!
ZitatUnd ich finde, dass es einen Unterschied gibt zwischen UdSSR, DDR und unserer sozialen Marktwirtschaft.
Freilich gibts den! In der DDR durfte man nämlich gar nicht streiken!
Schotte
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