Also ich habe großes Verständnis für die GDL. (Und ich bin nicht Mitglied, sondern eher im Zweifelsfall leidtragender Bahnreisender.)
Worum geht es denn? Wir hatten eine DB, bei der bestimmte Berufsgruppen verbeamtet waren. Dann wurden die Beamtenstellen nach und nach abgeschafft, weil ja die Konkurrenz das Geschäft belebt und dann alles besser wird. Ist das so? Sind die Züge moderner, kundenfreundlicher oder pünktlicher geworden? Durch den Dschungel der Tarifstrukturen steigt der normale Kunde nicht mehr duch und die Bahn mitsamt den regionalen Verkehrsbetrieben macht das Chaos noch größer. Nicht vergessen Mehrheitsanteilseigner ist der Staat!
Nun sind da ein paar Gewerkschaftler, denen wir die Streik-Berechtigung quasi aufgezwungen haben, die sich dagegen wehren, zuzuschauen, wie die Bedeutung ihrer Gewerkschaft ausgehebelt werden soll. Na welches Mittel außer Streik haben die denn? Wie würden wir denn über die Memmen denken, wenn die sehenden Auges ihren Untergang mitfeiern?
Das einzige, was mich stört, ist dass es anscheinend überhaupt keine gesellschaftliche Solidarität mit den Interessen der Gewerkschaftspositionen gibt. Und von Versuchen, diese zu erzeugen, habe ich auch nichts mitgekriegt. Wenn man das auf breitere Beine stellen würde und sich vorstellt, dass alle, die gewerkschaftlich denken, an einem Strang ziehen würden, dann wäre dieser nächste Streik bestimmt jetzt nicht mehr nötig.
Von denjenigen, die von den Streiks nur genervt sind, würde ich dann eigentlich erwarten, dass sie sich auch für die Privatisierung anderer staatlicher bzw. hoheitlicher Aufgaben einsetzen. Z. B. Teile der polizeilichen Aufgaben zu privatisieren, u.a. das Recht Knöllchen zu verteilen und Tickets für zu schnelles Fahren auszustellen und einzutreiben, oder die Personenbeförderungsberechtigung nicht von so einem elfenbeinfarbigem Lack abhängig zu machen. Von A nach B fahren und dann freie Plätze anderen anzubieten, ist doch eine tolle Sache. Das spart dem Kunden viel Geld, oder.... und wenn man schon dabei ist, kostengünstigere Lösungen anzustreben, dann könnte man doch auch die Verwaltungen privatisieren und als Auftrag z. B. nach Indien oder Rumänien auslagern. Oder konsequenterweise die Bundeswehr abschaffen und nur noch von Fall zu Fall mit bezahlten Söldner-Trupps zu operieren oder, oder, oder...
Mein Vater war aktiver Gewerkschaftler und 20 Jahre in einem Betriebsrat. Ich denke auch, das es uns ohne die Arbeit der Gewerkschaftler in den 60er-70ern heute nicht so gut ginge.
Ich habe auch kein Problem damit, wenn Leute für gerechte Bezahlung, Urlaub oder bessere Arbeitsbedingungen streiten. Beim aktuellen Bahnstreik scheint es aber um etwas ganz anderes zu gehen. In erster Linie nämlich um Macht. Da will eine kleine Gewerkschaft auch für andere verhandeln, die aber zum größten Teil anderswo organisiert sind.
Eine kleine Gruppe in einer Schlüsselposition erpresst ein ganzes Land und verursacht einen Milliardenschaden. Da stimmt die Verhältnissmäßigkeit nicht mehr.
Gut, das sich das mit dem neuen Gesetzt bald ändert.
Bei den Piloten geht es meiner Meinung nach eher um Luxusprobleme.
ZitatMich täte ernsthaft intereasieren, wieviele neue Neuwagenbesitzer so ein Streik mit sich bringt !
Also bei den Autoverleihfirmen knallen bei so nem Streik die Sektkorken!
Zitatlso ich habe großes Verständnis für die GDL.
Ich nicht - denn am Samstag war in der Zeitung zu lesen, das die Bahn 4,7 Prozent Lohnplus und ne Einmalzahlung von 1000 Talern geboten hat! Das klingt ja nicht sooo schlecht, das man nun ne Woche lang alles lahmlegen muß! Und wie oft hieß es denn in den letzzten zehn Monaten, das man sich angenähert habe ...??
ZitatWorum geht es denn?
Das weiß wohl inzwischen keiner mehr so richtig ... vermutlich will die GdL auf Kosten ihrer Bahngewerkschaftskonkurenz Boden gut machen - in Bezug auf andere Berufsgruppen als halt die Lokführer selber. (meinte wohl zumindst die EVG)
Schotte
_______________________________________________________________ Lieber ne gesunde Verdorbenheit, wie ne verdorbene Gesundheit!
Das weiß wohl inzwischen keiner mehr so richtig ... vermutlich ....
Genau, Schotte, "vermutlich".... Es gelingt den Gewerkschaften nicht, ihr Anliegen transparent zu machen und genau das führt dann zu mangelnder
Zitatgesellschaftliche(r) Solidarität mit den Interessen der Gewerkschaftspositionen
Gestern Abend war das bei Jauch auch Thema. Erstmal wurden vier Menschen mit unterschiedlichen Berufen und den dazugehörigen Bruttolöhnen vorgestellt. Ich habe ausgeschaltet, denn mein Eindruck war, dass hier polemisiert und eine Neiddebatte geschürrt wird. Mehr auch nicht!
Und der Jauch hat ja auch aller drei Minuten versucht, das Gespräch auf den Bahnstreik zu lenken - was ihm aber irgendwie nicht gelingen wollte ... nee, war echt nervig gestern die Sendung!
Schotte
_______________________________________________________________ Lieber ne gesunde Verdorbenheit, wie ne verdorbene Gesundheit!
Was verdient der Jauch? Wenn wir schon bei Neiddebatten sind...(Prügel hätte er verdient)
Gruß Monti
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wir können es drehen und wenden wie wir wollen. Die Interessen der Arbeiter und Angestellten usw. werden immer weniger Berücksichtigung finden. Es steht nur noch die betriebliche Gewinnmaximierung im Vordergrund. Und so lange das in unserem von Lobbyisten regierten Land Ziel und Wert Nummer Eins ist, ist aus meiner Sicht jeder Streik berechtigt. Sei die Gewerkschaft auch noch so klein, wer dieses Recht mit Gesetzen beschneidet, gehört an den Pranger!!! Mein Kompromissvorschlag lautet: Von jedem Gesellen-oder Facharbeitergehalt muss eine dreiköpfige Familie anständig leben können. Einschließlich Eigenheim, Urlaub, Auto und gesundem Essen. Bei den gestrigen vorgestellten Löhnen bei Jauch ist das kaum möglich. Also, ab auf die Straßen!!!
Zitat von Tommy im Beitrag #174...jeder Streik berechtigt. Sei die Gewerkschaft auch noch so klein, wer dieses Recht mit Gesetzen beschneidet, gehört an den Pranger!!!
Blah, blah.
Bedingungsloses Grundeinkommen ab 6 Monaten Alter ,wie wäre es damit? Hilf Dir selbst, dann brauchst Du keine verheulte Jammertruppe zur gemeinschaftlichen Erpressung zu Lasten aller .
Diese "Gewerkschaft" gehört verboten, weil sie ein einst sinnvolles Grundrecht zur Erweiterung ihrer Macht mißbraucht und damit Wirtschaft, Bahn und alle Bahnkunden schädigt.
Mit Tarifpolitik hat das nicht mehr viel zu tun.
Ich hätte kein Problem, nein, es würde mich sehr freuen, wenn die Streikenden Erpresser gefeuert werden würden. Massiven Schadenn anrichten, nicht um mehr Einkommen, sondern um den Einfluß zu erweitern, sollte durch das Streikrecht nicht gedeckt werden.
Diese "Gewerkschaft" gehört verboten, weil sie ein einst sinnvolles Grundrecht zur Erweiterung ihrer Macht mißbraucht und damit Wirtschaft, Bahn und alle Bahnkunden schädigt.
Mit Tarifpolitik hat das nicht mehr viel zu tun.
Ich hätte kein Problem, nein, es würde mich sehr freuen, wenn die Streikenden Erpresser gefeuert werden würden. Massiven Schadenn anrichten, nicht um mehr Einkommen, sondern um den Einfluß zu erweitern, sollte durch das Streikrecht nicht gedeckt werden.
Der Scheiß Staat is selber schuld. Hätte er die Bahn in Staatsbesitz belassen, dürften die AN nicht streiken! Stattdessen bringt eine gewisse Nahles einGesetz auf den Weg, daß zu 99% demnächst ( zu Recht ) vom BVG gekippt werden wird! Wozu all der Terz!?!?!?
Bin Nisis und Tommys Meinung! Streikt wo's nur geht! Demnächst gehts wieder um den Mindestlohn! Den agrat die Reichsten Säcke nicht bezahlen wollen!
Zitat von Zephyr im Beitrag #177 ... Massiven Schadenn anrichten, nicht um mehr Einkommen, sondern um den Einfluß zu erweitern, sollte durch das Streikrecht nicht gedeckt werden...
Zunächst mal: das, was Nisiboy geschrieben hat, unterschreibe ich gerne und ausdrücklich!!
Nun zu dem "massiven Schaden": 1. ist das genaus Sinn und Zweck eines Streiks (Grundgesetzlich und durch mehrere Gerichtsbeschlüsse abgesegnet) und 2.: wie war das noch einmal mit dem Wettbewerb? Warum soll nicht eine Gewerkschaft durch attraktive Tarifergebnisse zusätzliche Mitglieder gewinnen dürfen? Denn das wird die GDL mit Sicherheit, so sie ihre Forderungen durchsetzt, genauso, wie die Gewerkschaften an sich Zulauf bekommen werden. Denn das nächste Problem steht ja schon vor der Tür: Arbeitgeber, die nicht mehr tariflich gebunden sind. Da gehört eine extrem klare Linie aufgezeigt, bis hierhin und nicht weiter.
Ich habe das Gefühl, wenn es weh tut, ja dann sind Gewerkschaften des Teufels, wenn es aber wunderbar (im Sinne des Kapitals) läuft, ja dann können wir doch unseren Gewerkschaften ob ihres gesellschaftlich verantwortlichen Handelns danken. Nur dafür kann sich der kleine Malocher nix kaufen und dafür brauchen wir auch keine Gewerkschaften.
.....die Bahnkunden werden von der Bahn AG und nicht von den streikenden Bahnangestellten geschädigt. Und zwar durch schlechten Service und überteuerte Ticketpreise, und beides liegt nicht ursächlich an den Bahnangestellten, sondern an der Raffgier des Unternehmens. Die Wirtschaft und das Bahnunternehmen sollen meiner Ansicht nach durch den Streik geschädigt werden. Das ist der Sinn solcher Aktionen und das ist gut so. Und latürnich dürfen die Kunden sauer und wütend sein wenn ihre Züge gar nicht oder eben verspätet fahren. Aber bitte nicht auf die Lokführer, sondern auf das Unternehmen BAHN!!!! Ach überhaupt, AG sollte in diesem Zusammenhang gesetzlich verboten werden und nicht das Streikrecht.