Zitat von Falcone im Beitrag #74[quote]Ich finde, das ist ein Elch, und zwar ein kleines Weibchen und offensichtlich noch im Winterfell, aber eine Elch. So. Basta.
Was hast du geraucht, was kostet das und wo gibt's das???
Gruß Thomas
Dinge rund um's Moped, die ich nicht mehr missen möchte:
- Schuberth J1 - Rukka sturmhaube windstopper - BMW Winterhandschuhe - Daytona Trans open GTX - Hupe Stebel Nautilus - HKS Kettenfett - das total beknackte W-Forum ...
Ja, mit Lindesnes ist das echt scheisse geworden, Anfang der 90er Jahre konnte man da noch ungehindert hin ohne Eintritt zu zahlen, jetzt haben die da so ein häßliches Informationszentrum aus Beton und Glas hingebaut. Zumindest außerhalb der Saison hat man immer noch freien Zugang und dann sieht das so aus:
lindesnes.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
-- grossmagguls Blog hco rewwe hcslök ,skcus wmb Wer das liest ist doof! Wer das nicht lesen kann, braucht eine Brille oder kennt [STRG+] nicht!
Frühstück fand in der schon gut wärmenden Sonne auf der Veranda unserer Hütte statt, lediglich unsere etwas beleibte, lautstark dauertelefonierend-essende Nachbarin störte etwas.
Ich nutze das schöne Wetter und eine betonierte Fläche, um bei den Motorrädern mal nach Ölstand und den Ketten zu sehen. Währen die Kette von Hennys Motorrad lediglich ein wenig Fett abbekommt, spanne ich die meines Motorrades etwas nach. Ich hatte ihre Haltbarkeit doch etwas falsch eingeschätzt. Ich war nämlich zu Hause davon ausgegangen, dass die Kette aufgrund ihrer bisherigen Laufleistung noch locker die Tour durchhalten müsste, aber es sieht nun so aus, als habe ich mich geirrt. Ich stelle eine ungleichmäßige Längung fest. Das muss ich im Auge behalten. Gegen 10.20 Uhr starten wir.
Pflegearbeiten
Die Straße nach Flekkefjord ist wunderbar kurvenreich und es geht auch danach weiter wie in einer Achterbahn rauf und runter und das auf etwa 80 Kilometer, bis an den Savatnet-See.
Blick nach Flekkefjord
Blick nach Ana-Sira an der Ana, die hier die Grenze zwischen den Provinzen Rogaland im Westen und Vest-Agder im Osten bildet.
Blick zur Staumauer des Logsvatnet-See
An steilen Wänden …
… und steilen Küsten führt die kurvenreiche Straße entlang, …
… hier sind wir am Stemmevatnet-See
Um den Jøssingfjord herum vorbei schraubt sich die Straße regelrecht in den Berg hinein.
Straße im Fels am Jøssingfjord
Henny schaut, oben angekommen, zurück ins Tal auf …
… den Fjord
Am Fjord gibt es eine Gedenktafel an das Trossschiff Altmark, dass 1940 hier von Engländern aufgebracht wurde, um 330 gefangene Engländer zu befreien.
Wir sind auf der kurvigen Küstenstraße 44 in Richtung Stavanger, die aber spätestens ab Eggesund ziemlich langweilig wird. Die Sonne verschwindet langsam hinter Hochnebel, je weiter westlich wir kommen und gleich kühlt uns der Wind vom Meer her aus.
Bei Brusand stoßen wir auf „Hitlerzähne“, wie die Norweger die Panzersperren nennen, die die deutschen Küstenartellerie im besetzten Norwegen vor der britischen Invasion schützen sollten und Teil des Atlantikwalls sind.
Hitlertennene (Hitlerzähne)
Nur wenige Kilometer später, kurz vor Varhaug, wird es uns zu dumm mit dem kalten Küstennebel, wir verlassen die Küstenstraße 44 und biegen ab ins Landesinnere. Über die 505 und 506 fahren wir nach Norden nach Algard, erst durch eine landwirtschaftlich genutzte Ebene und dann steigt die Straße flott wieder auf etwa 300 Meter an.
Düster dräuen die Wolken, aber es bleibt trocken.
Nach einer kurzen Rast in Algard an einer Tankstelle setzen wir bei Lauvvik über den Møgsfjord nach Oanes über und fahren an der Westseite des Lysefjord entlang.
Warten am Fähranleger bei Lauvvik
Unter Beobachtung
Die Fähre kommt und …
… von Westen her lockern die Wolken auf.
Die große Fähre ist voll, sie verbindet aber auch die Ufer einer Hauptverkehrsstraße.
Kurz vor dem Anlegen, im Hintergrund die Lysefjordbrücke
Wir folgen der 13 und sind schnell wieder auf 350 Metern hoch in den Bergen. Nach wenigen Kilometern weist ein Wegweiser nach rechts zum Preikestolen, zu dem wir nun doch auch mal hinschauen wollen. Auf dem Parkplatz stehen schon viele Motorräder, noch mehr Busse und sehr viele Autos. Deutsche Kennzeichen sind häufig zu sehen. Dummerweise fahren wir durch die Autoschranke und müssen so auch noch 60 Kronen Parkgebühren bezahlen, dabei kann und darf man links an der Schranke vorbeifahren.
Motorradparkplatz (kostenlos) am Preikestolen
Wir überlegen. Es ist 15.30 Uhr. Sooo weit weg kann der Preikestolen ja nicht sein. Zwei Stunden soll man bis dorthin brauchen, wenn man flott voranschreitet. Das Wetter ist prima, leicht bewölkt, windstill und nicht zu warm. Wasser zum Mitnehmen und einen Müsliriegel haben wir auch dabei. Das sollten wir doch schaffen, wenn wir schon mal hier sind …
Also auf geht´s!
Der Weg ist geschottert, gut befestigt, wenn auch teilweise steil, und wir kommen gut voran. Bald jedoch ist es damit vorbei. Von Weg kann keine Rede mehr sein, klettern über Steine ist angesagt. Dazu kommen noch die tausend anderen Menschen, die auch noch in unsere Richtung wollen und vor allem die tausend, die uns entgegen kommen. Immer wieder muss man also anhalten, entweder hinter langsameren warten oder erst mal Entgegenkommende vorbeilassen. Alles geht aber sehr ruhig und freundlich vonstatten.
Solche Stufen sind dann schon fast eine Wohltat. Aber wäre so was in Deutschland ohne jegliches Geländer möglich?
Wir kommen auf ein Plateau und können zurück auf den Parkplatz sehen. Man erkennt, dass dieser noch nicht mal ganz voll ist. Also sind hier an anderen Tagen, z.B. am Wochenende, vermutlich noch mehr Menschen unterwegs! Kaum vorstellbar.
Blick zurück auf den Parkplatz
Wir sind ja nun schon ganz schön hoch und sicher haben wir schon die Hälfte geschafft, eine Stunde ist schon rum.
Weiter geht es also. Mal nicht so steil, aber dafür feuchter, …
… mehr oder weniger fester Boden oder …
… auch mal etwas sumpfig
Wir wandern gleichmäßig und unverdrossen immer weiter. Zeitweise sind wir auch mal ziemlich alleine, aber dann kommen schnell wieder ganze Pulks von Touristen entgegen. Auffällig ist, dass uns inzwischen weitaus mehr Menschen entgegen kommen, als sich in unsere Richtung bewegen.
Hin und wieder eine kurze Rast zum Wasserfassen.
Der kleine Dackel tut uns leid, auch wenn er streckenweise getragen wird. Dann tut uns die Besitzerin leid.
Wir kommen durch ein Sumpfgebiet mit einem Pfad aus Holzplanken, was …
… sicher auch ganz hilfreich ist.
Weiter geht es, nun wieder steinig und steil bergauf und dann, nach schier endloser Zeit und unglaublichen Strapazen …
… stehen wir endlich auf dem Preikestolen und genießen den unglaublichen Ausblick.
DU SOLLST NICHT LÜGEN!
Ähäm. Ist ja schon gut!
Also Film noch mal zurück zum Sumpfgebiet:
Wir kommen durch ein Sumpfgebiet mit einem Pfad aus Holzplanken, was …
… sicher auch ganz hilfreich ist.
Mitten im Sumpf auf einer kleinen Insel steht diese Infotafel:
Sicher ist es nun nicht mehr weit. Schweigend schauen wir uns an: Da, wo der rote Pfeil zu sehen ist, befinden wir uns im Moment. Also gerade mal ein gutes Drittel geschafft. Und das Höhenprofil macht auch nicht sonderlich Mut. Dazu die Uhrzeit. Wir sind schon mehr als eine Stunde unterwegs. Brauchen also sicher noch fast zwei Stunden bis zum Ziel. Zwar ist unsere Kondition im Moment noch tadellos, aber was ist dann mit dem ganzen Rückweg? Wir tragen einen ziemlichen Kampf mit uns aus – denn ob wir jemals wieder hierher kommen werden? Eher nicht. Aber Unvernunft tut selten gut. Zähneknirschend treten wird den Rückweg an. Den Dackel treffen wir auch bald wieder. Auch er ist auf dem Rückweg. Ein wenig bedrückt sind wir, als wir bei den Motorrädern ankommen. Schade ist es schon. Zumal das Wetter einfach optimal ist.
Unser Fazit zum Preikestolen: Man muss gutes Wetter haben, nicht zu kalt und vor allem nicht zu warm. Man muss sich auch darüber klar sein, dass bei gutem Wetter dann „alle“ dort hin wollen. Es geht streckenweise zu wie vor der Kaufhaustür beim Schlussverkauf. Über 100.000 Menschen besuchen den Preikestolen in den wenigen Sommermonaten – oder versuchen es zumindest. Man sollte auf jeden Fall morgens vor Ort sein und über einiges an Ausdauer und auch gutes Schuhwerk verfügen. Ein Rucksack mit genügend Wasser ist Pflicht. Etwas Kraftnahrung kann nicht schaden. Der Weg zum Preikestolen ist mehr als steinig und nur rudimentär befestigt, Absperrungen oder andere Sicherheitsvorkehrungen gibt es nicht. Schon ein verstauchter Knöchel kann zum Problem werden, irgendwelche Ranger oder andere „Offizielle“ haben wir nirgendwo gesehen.
Etwas gefrustet fahren wir weiter, dem Ryfylkewegen 13 folgend. Wir kommen durch Jorpeland, fahren am Idsefjord entlang und biegen bei Tau nach Osten ins Landesinnere ab. Entlang den beiden Seen Vostervatnet und Tysdalsvatnet und dann weiter nach Norden, vorbei an Ardal. Langsam halten wir nach einer Übernachtungsmöglichkeit Ausschau. Am Hetlandsvatnet folgen wir den Hytter-Ausschilderungen, finden aber keine. Ebenso folgen wir Ausschilderungen auf die Insel Randøy, aber auch da verliert sich die Straße in schmalen Schotterpisten, ohne dass wir eine Hytta zu Gesicht bekommen. Etwas entnervt folgen wir einfach weiter dem Ryfylkewegen und kommen bis Hjelmeland, wo die Fähre über den Jøsenfjord ablegt. Eigentlich wollten wir heute gar nicht so weit fahren und sind deswegen froh, als kurz vor dem Fähranleger noch mal ein Schild zu einem Hotel weist.
Eine ältere Frau und einige Katzen empfangen uns. Sie spricht gut deutsch und fragt uns, ob wir Schlafsäcke dabei haben. Nachdem wir bejahen, weist sie uns kurzerhand statt einem Zimmer eine Hütte zu: Die beste, die ich habe! Henny hatte eigentlich auf ein Hotelzimmer spekuliert. Aber nun gut. Die Hütte liegt etwas abseits und ist ganz ok, außerdem haben wir dort Abendsonne. Also fahren wir die Motorräder quer über eine Wiese, was völlig in Ordnung ist und stellen sie neben der Hütte ab. Sie erweist sich als recht geräumig, wenn auch schlicht und nicht sonderlich sauber. Der Preis geht mit gut 50 Euro auch in Ordnung. Wir schaffen den Tisch aus der Hütte und genießen den Abend davor in der Sonne. Es kommen noch weitere Autos, auch aus Deutschland und auch drei Chopperfahrer mit sehr lauten Auspuffanlagen. „Alles belegt“ ruft die Alte ihnen gleich zu. Irgendwas haben die falsch gemacht. Die nächsten Anfragenden können jedenfalls bleiben, es sind drei Tschechen mit zwei Motorrädern, die Zelte aufbauen.
Abendessen in der Abendsonne
Vor dem Abendessen besuchen wir noch einen am Fähranleger gelegenen Supermarkt und kaufen so spannende Sachen wie Kyllingsalat, auch für ein Bier reicht es wieder, denn wenn man sich etwas umschaut, gibt es immer mal Sonderangebote, bei denen die Dose dann „nur“ noch so um drei Euro kostet. Dünnbier ist sogar noch etwas billiger. Allgemein kann man aber sagen, dass es gar nicht einfach ist, in den Supermärkten irgendwelche norwegischen Spezialitäten zu erwerben. Das Angebot ist durch und durch europäisiert – man findet also weitgehend das Gleiche wie auch bei uns. Nur die Preise sind anders.
Leider zieht vom Meer her eine dunkle Wolkenbank herein und noch bevor die Sonne untergeht, wird sie schon von ihr verschluckt. Wir räumen den Tisch wieder rein und Henny schreibt noch das Erlebte im Tagebuch auf. Ein abwechslungsreicher, wenn auch teilweise etwas anstrengender und enttäuschender, aber letztendlich doch schöner Tag liegt hinter uns.
Karte Tag 8, 286 km
Grüße Falcone
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Norwegen 8. Tag Seite 71-88.pdf
Schade, dass Ihr den Preikestolen abbrechen musstet. Unter den gegebenen Umständen war es aber richtig. Ich kann mich noch gut erinnern, dass auch wir diesen inneren Kampf ausfechten mussten - weitergehen oder umkehren. Dann sind wir aber immer weitergegangen und haben bei jeder Wegbiegung gehofft, dass dahinter das Ziel erreicht werden würde. War aber nicht. Umso schöner war es dann, als wir dann doch ankamen und die Sicht ausnahmsweise mal gut war. Beim Aufstieg habe ich schätzungsweise 3 bis 4 Liter Flüssigkeit ausgeschwitzt und war hinterher völlig platt. Wir hatten vorausschauenderweise gleich zwei Nächte in unserer nahegelegenen Hytta gebucht, was sich dann auch ausgezahlt hat. Im Vorbeigehen lässt sich der Preikestolen nicht erledigen. Euer Bericht erinnert mich auf sehr angenehme Weise an unsere Norwegenrundfahrt vor einigen Jahren. Besonders die vielen schön gelegenen Hytter sind uns positiv in Erinnerung. Freue mich schon auf die Fortsetzung.
Zitat von Falcone im Beitrag #74Als Schweizer müsstest du ja eigentlich wissen, wie eine Ziege aussieht, aber du bist dir nicht sicher. Und ob du weißt, wie ein Elch aus sieht, weiß ich dann erst recht nicht.
In der Schweiz hams nur Kühe. Ich glaub aba eh, dass das eine Kuh war. Das war eine bsondere Rasse, extra für die Norweger. Weils da so koid is.
Ne. Das stimmt nicht. Gerade in Graubünden habe ich schon ziemlich große Ziegenherden gesehen. Kann aber sein, dass sie den Touristen erklären, dass das Kühe sind. Wer weiß?
Der heutige Beitrag ist aufgrund höherer Gewalt nicht so lange. Aber das hat auch sein Gutes: Da braucht Serpel nicht scrollen.
Schon früh in der Nacht hören wir den Regen auf dem Hüttendach. Wir wachen auf und es ist grau, grauseliggrau. Rundherum verschwimmt alles in grauer Suppe, Fjord und Himmel verschmelzen, und das nicht erst in der Ferne. Ein richtiger Landregen. Beide bleiben wir erst mal im Bett und lesen.
Henny schnappt sich dann ihr Smartphone und löst einen Tageszugang ins Internet. Der Wetterbericht ist eindeutig: Wir werden den heutigen Tag in der Hütte verbringen. Für den morgigen Tag ist er nämlich genauso eindeutig: Trocken!
Also machen wir uns erst mal ein Frühstück. Dann klärt Henny mit der Vermieterin, dass wir noch eine Nacht bleiben können. Erfreulicherweise reduziert diese den Mietpreis auf 300 Kronen pro Nacht, also etwa knapp 40 Euro.
Auch die „Norwegischen Waldkatzen“ sind grau und schauen missmutig.
Durch das Fenster beobachte ich die Tschechen, die im Regen die Zelte abbauen und sich umziehen. Ich möchte nicht mit ihnen tauschen.
Ich gehe aber raus und stelle die Motorräder auf kleine Platten und Steine, denn in der Wiese werden sie sonst irgendwann einsinken und umkippen. Leider bemerke ich dabei, dass Wasser in Hennys Thermometer gedrungen ist – es zeigt nichts mehr an. Na, dann bekommt sie meins. Mir ist die Temperatur nicht so wichtig und die ebenfalls integrierte Uhr habe ich ja im Navi. Ich lege das Thermometer erst mal auf die elektrische und sehr wirkungsvolle Heizung, die wir schon seit dem Morgen laufen haben. Es ist kalt. Wir dösen etwas, lesen viel und während einer Regenlücke gehen wir zum Supermarkt am Fähranleger.
Die Motorräder stehen umkippsicher auf Plättchen auf der Wiese
Die Wolken hängen nicht mehr ganz so tief.
Zurück mit Fløtepudding (Fischpudding) und norwegischer Blutwurst machen wir uns ein Abendessen.
Gegen 22.30 wird es dunkel und wir gehen schlafen. Ein etwas langweiliger, aber insgesamt auch sehr entspannter Tag. Leider habe ich aber auch mein Buch ausgelesen. So ein Tag darf sich also nicht wiederholen!
Karte Tag 9; 0,002 km
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Norwegen 9. Tag Seite89-91.pdf