Mit 240 war ich ja bisweilen schon mal ne Tankfüllung lang unterwegs (wobei das "lang" dabei erstaunlich kurz ist), aber 300 soll angeblich nochmal ein ganz anderer Schnack sein, hab ich mir sagen lassen.
Da ist der Tank dann bereits nach ner halben Stunde leer.
Ab 250 wird es kurzweilig: Der Wind erfordert entweder eine hohe Scheibe oder eine demütige Haltung mit starker Nackenmuskulatur.
Dazu kommt die immer schmaler werdende Straße und die Autofahrer, die die Geschwindigkeit des Krades unterschätzen.
Man hängt mit einem Ohr im Motor und ist fasziniert vom Zittern der Tachonadel (dem Flackern der Digitalanzeige ersatzweise des Drehzahlmessers, wenn der Tacho bei 299 stehen bleibt), wenn Motorleistung und Windwiderstand im Gleichgewicht sind.
Spaß macht auch, jenseits von 250 die Leichtigkeit der Beschleunigung zu spüren, wenn die meisten PKW gerade abgeriegelt werden. Oder die wuchtige Bremswirkung des Oberkörpers zu erleben, wenn man Gas wegnimmt und sich aufrichtet.
Und manchmal, wenn es einen gerade ganz böse reitet, dann macht auch die entschlossene Fortbewegung Spaß, die bestimmte Berufsgruppen nicht unbedingt sehen , aber auch nicht verhindern können ("1 Meter zwischen zwei Autos reicht..."). Aber das machen wir ja alle nicht, nicht wahr?
Kurz : Es ist zwar teuer, aber jeden Tropfen Sprit wert.
mit 300 kann ich auch nicht dienen. Aber meine GPZ schaffte immerhin gemessene 245.
Ich fands nicht mehr so richtig gemütlich. Das Fahrwerk wurde etwas bocksteif. Die Kraft war schon zu spüren. Der Reifenschlupf beträgt notwendigerweise bereits um die 2%. Verkehr ist zwar auf der Autobahn noch halbwegs rechtzeitig zu erkennen, aber bei mir klappt gerade noch die Unterscheidung Kleinwagen, Mittelklasse, Laster. Den Wagentyp krieg ich bei dem Zinken beim besten Willen nicht mehr mit.
Die Kawa lag dabei eigentlich ruhig. Hinter der Verkleidung waren auch keine üblen Kräfte. Gaaanz wichtig allerdings, NICHT die Beine zu spreizen ! Das kann im Spagat enden
Die Tankuhr fängt dabei an, sich zu bewegen. Der Durst ist doch sehr beträchtlich. Ob eine BMW 1000 tatsächlich noch 150 km schafft, bleibt meines Erachtes eine akademische Betrachtung, denn Teststrecken für sowas sehe ich nicht . . .
Fahrzeuge solch geringer Masse und dazu relativ hohen Widerstands fahren bei Vollgas bereits am Reibwertlimit. Es ist beachtlich, wie schnell die Geschwindigkeit wieder weg ist. 160 liegen fast ohne Bremsen gleich wieder an.
Anders gesagt, wenn große Schlitten hinter mir herfuhren und ausprobieren wollten, ob sie schneller sind, dann bin ich sofort zur Seite und habs gelassen. Mir braucht nur der Motor wegzubleiben, dann hängt der Wagen womöglich drauf. Das ist mir zu gefährlich.
Einmal war es umgekehrt. Da bin ich hinter einem wirklich schnellen Mercedes hinterher. Vorne drin ein weißhaariger Alter - wie ich dachte.
Gleiche Ausfahrt, wir stehen an der Ampel. Es war eine Platinblonde .
Ja ich erinnere mich noch genau daran.Damals gab es in Bonn noch einen Yamaha Händler der die R1 anno 1999 zur Probefahrt anbot.Das war auch im März. Und dann direkt damit auf die offene A 555 nach Wesseling. Aber dann war es doch zu viel des Guten.
Zitat von Zephyr im Beitrag #491Ab 250 wird es kurzweilig: [...]
Dazu kommt die immer schmaler werdende Straße und die Autofahrer, die die Geschwindigkeit des Krades unterschätzen.
Für mich ein ganz wesentlicher Punkt, das mit den anderen Verkehrsteilnehmern.
Kann man bei 200 auf deutschen Autobahnen noch davon ausgehen, dass man im Rückspiegel richtig eingeschätzt wird, so wird das bei 240 und erst recht bei 300 sehr problematisch.
Natürlich hab ich fest eingeplant, mit der neuen Maschine die 300 mal auszuprobieren, aber Voraussetzung wird ein komplett freies Autobahnstück sein. Bei richtig Verkehr auf der rechten Seite ist für mich bei 200 Schluss. Allenfalls mal kurzzeitig etwas drüber. (Und das ist schon schnell genug. )