das ist der offene Motor meines Volvo 960, nachdem sich der Zahnriemen bei Tempo 160 aufgelöst hatte ...
man kann sehr schön die Abdrücke der Ventile auf den Kolben sehen, und alle Ventile (bzw. deren Schäfte) sind davon gestaucht und derartig krumm geworden, daß sie sich nicht wieder schließen ließen. Eigentlich seltsam - wenn ein Zahnriemen reißt, dann müßten die Nockenwellen eigentlich schlagartig stehenbleiben, wobei dann eigentlich mehr als die Hälfte der Ventile grad' geschlossen sein müßte -> denen also nix passieren kann, in dem Moment.
Entweder haben sich die Nockenwellen noch durch Trägheit weiter gedreht, oder der Riemen ist relativ langsam zerbröselt, so das die deshalb noch etwas weiterdrehten. Tempo 160 entspricht etwa 4000 Umdrehungen/Minute, glaube ich (fahre ich eigentlich selten ... ).
Der Motor selbst hatte knapp 340000 Km gelaufen, und beim Abbauen des Zylinderkopfes sind mir erstmal zwei 14-er 1/2"-Sechskantnüsse längst aufgeplatzt (eine Billignuß, ich glaube aus meinem allerersten Nußkasten von Neckermann, 1971 gekauft , und eine von Hazet ), dann ging es mit der geschmiedeten Qualitätsnuß (für Druckluftschrauberbetrieb), und dann ist mir, wie von Falcone beim W-Motor beobachtet, eine der Zylinderkopfschrauben beim Lösen abgerissen . Gut, daß ich einen Tauschmotor hatte - die Ausbohrerei hätte sicherlich richtig Laune gemacht ...
"Wird mal wieder Zeit für 'n neuen blöden Spruch hier." pelegrino
Zitat die Nockenwellen eigentlich schlagartig stehenbleiben, wobei dann eigentlich mehr als die Hälfte der Ventile grad' geschlossen sein müßte
Kommt darauf an wo die Nockenwelle steht, wie knapp der Platz zum Kolben ist und auch das Tempo spielt ne Rolle. 160, doch, da kann die Nockenwelle durch den schwung noch die nein oder andere Umdrehung nachlegen und dann ist alles platt.
So gründlich hab ich das zuletzt in meiner Ausbildung gesehen, auch ein Volvo.
Ich weiß jetzt noch nicht, ob mich das besänftigt oder nicht ...
Zitat ...hab ich das zuletzt in meiner Ausbildung gesehen...
Kleine Anekdote:
ich brauchte für meinen alten Elch (Volvo 240) mal einen neuen Unterbrecherkontakt für den Verteiler. Mein nächstgelegener Teilehökerer hatte keinen auf Lager, und auf dem Weg zum nächsten kam ich bei einer ATU-Filiale vorbei.
Ich weiß nicht, was mich geritten hat, es war mir zu 95% klar, daß die auch keinen da haben, aber Versuch macht ja bekanntlich kluch. Ich also 'rein, den alten Kontakt auf die Theke gelegt und auf Bedienung gewartet ... irgendwann kam ein junger Mann, nahm das Teil in die Hand, hielt es gegen das Licht, drehte es ein paarmal in der Hand und sagte dann stolz:
"Das is'n Unterbrecherkontakt, stimmt's? Hab' ich in der Berufschule schonmal gesehen! "
Er hatte selbstverständlich keinen am Lager ...
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die Nockenwelle kann bei dem Versuch des Kolbens, ein Ventil zu schließen auch hin und her gedreht werden. Irgendwer hats mal gefilmt - ich weiß aber nicht mehr wo.
Gesehen habe ich solche Schäden auch schon, an Vierzylindern. Standard ist jedenfalls, daß sie alle gleich aussehen, sozusagen sozialkompatibel.
Zitat von LLKawa im Beitrag #22So ein ähnliches Geräusch hat mein VW Käfer von sich gegeben, dann ließ sich auch nix mehr drehen. Diagnose: Ventil abgebrochen und Kolben durchstoßen. Gruß Ludwig
Hatte ich auch mal. War das Auslassventil am Kolben No. 3 - Standardproblem bei dem Boxer.
War schon lustich, das ... Der ist mir an der Ampel ausgegangen. Ich hab den Käfer zur Seite geschoben und dann versucht, ihn anzulassen. Es tat einen Schlag und der Motor war fest. Ich hab den dann an der Riemenscheibe zurückgedreht und erneut anzulassen versucht. Das Ganze ein paar mal wiederholt, bis der wieder lief, aber der arme alte Motor hats mit Vollgas gerade so auf Leerlauf geschafft!!! Ich hab den Käfer dann verschrottet, war eh ein alter durchgerosteter 1200er als 300-DM-Kauf mit einem Jahr TÜV - als Student hatte man eben nicht mehr Geld.
Erstaunlich, wie der noch die letzten paar Kilometer lief, auf drei Pötte mit einem zerschlagenen Kolben - der lief mit jedem Meter immer runder
und wech isser, der ganzjahresfahrer --- Es gibt wahrscheinlich keinen Gott. Hört auf, euch Sorgen zu machen und freut euch des Lebens.
Meine Frau kam damals zu Fuß von einer Fahrt zurück und sagte: "Mein Auto => Schrott" Ich denk schon Unfall, aber es war der Motorexitus. Sie sagte was von Funkengarben im Rückspiegel, da war mir alles klar. Aber die Kiste kriegte man nicht mehr an, der Anlasser drehte zwar, aber die Geräusche, die dann ertönten, waren so grauenvoll, daß man unwillkürlich wieder losließ
Zitat von Wännä im Beitrag #37Moin, DAS Käferschicksal schlechthin
Jau. Das war ein Konstruktionsfehler: Der stehende Ölkühler befand sich genau im Luftstrom für den 3. Zylinder, der dann vorgewärmte Kühlluft abbekam. Dadurch starb dann immer dessen Auslassventil. Eine der ersten und wichtigsten Tuningmaßnahmen war es, den Ölkühler nach vorne zu setzen. Das waren noch Zeiten ...
und wech isser, der ganzjahresfahrer --- Es gibt wahrscheinlich keinen Gott. Hört auf, euch Sorgen zu machen und freut euch des Lebens.
Zitat ...gesehen habe ich solche Schäden auch schon, an Vierzylindern. Standard ist jedenfalls, daß sie alle gleich aussehen, sozusagen sozialkompatibel...
"Soldaten seh'n sich alle gleich, lebendig und als Leich' ..."
Ich hatte mal einen Opel Rekord, Vierzylinder, der machte ein klopfendes Geräusch, das immer lauter wurde. Die Leistung ließ nach, aber er lief noch 'ne ganze Weile. Ich weiß jetzt nicht mehr, ob er nicht mehr ansprang, oder ob ich irgendwann einfach nur die Sache in Angriff nehmen wollte - jedenfalls stand er bei mir zu Hause vor dem Haus, als ich den Zylinderkopf abgehaut habe. Es zeigte sich ein abgerissener Ventilteller , der einige ordentliche Macken in den Kolben gekloppt hatte, der Ventilteller war arg verformt, also irgendwie durchgeschmiedet und lag lose im Zylinder 'rum, und wenn ich von oben auf den Kolben drückte, dann ließ der sich etwa einen Zentimeter nach unten drücken, bis er auf Widerstand stieß. Ob das beutete, daß das Pleuel- oder das Kurbelwellenlager inne Wicken war, weiß ich nicht, und war mir auch egal - der Opel bekam einen von einer Firma in Holland generalüberholten Motor im Tausch. Den Motorwechsel habe ich bei uns an der Uni aufm Parkplatz, unter einer Fußgängerbrücke gemacht (ich hatte damals keine Garage oder ähnliches), weil ich am Geländer den Flaschenzug anhängen konnte - war 'n Wochenende, ich hatte allerhand Zuschauer, die dann, als der alte Motor endlich 'rauskam, alle geklatscht haben ...
...und als ich meinen Hanomag gekauft habe, da hatte der auf einem Zylinder keine Kompression. Das hat den Verkäufer sehr überrascht, war ihm völlig neu/unbekannt, und auch ich habe das auf der Probefahrt nicht gedacht - der Hanomag war als Womo ausgebaut, entsprechend schwer, und ich dachte das wäre normal, das der so lahm sei ... schön war, das ich den Preis deshalb um 1000,- DM drücken konnte , wir sind dann auf drei Zylinder nach Schottland gefahren (und zurück!), und danach stellte sich nach Demontage des Zylinderkopfes heraus, daß ein Auslaßventil verbrannt war (das hatte 'ne Bilderbuch-Hasenscharte von den vorbeipfeifenden Auspuffgasen bekommen). Der Motor lief aber trotzdem sehr weich und rund, und die Reparatur des Zylinderkopfes bei einem Motorinstandsetzer im Dortmunder Hafen hatte 230,- DM gekostet - plus eine neue Zylinderkopfdichtung (damals, 1981, ca. 10,- DM) . Den Hanomag hab' ich immer noch, allerdings steht er seit Jahren 'rum und wartet mit mir zusammen auf (meine) Rente: dann wird er reanimiert!
"Wird mal wieder Zeit für 'n neuen blöden Spruch hier." pelegrino
Zitat von Falcone im Beitrag #9 kann es leicht passieren, dass beim ungeübten Abnehmen des Ventildeckels eine der beiden Führungsbuchsen runter in den Kopf fällt. Das wird oft gar nicht bemerkt, weil die recht klein sind.
Nur fürs nächste Mal wenn ich den Zylinderkopfdeckel abnehme(das letzte Mal is wohl gut gegangen): Wo sind denn die beiden Führungsbuchsen?
Da wo ich die beiden roten Kabelverbinder rein gesteckt habe, sitzen normalerweise die Führungsdinger Die stecken aber oft in der Zylinderkopfseite fest. Sie müßen also nicht zwangsläufig rausfallen.
Von diesen Führungsbuchsen gibt es am Motor noch einige. Der Halter vom Tachosensor oder der Halter der Lichtmachinen Pic up´s hat auch jeweils 2 davon. Da bricht dann bei der Demontage gerne schon mal was ab, weil so ein kleines Teil doch eigentlich gaaaanz leicht abgehen müßte.
Insofern ist wirklich kein Druck mehr da, wenn es an geht. Die Pumpe saugt nichts mehr an, es ist kein Öl mehr in den Leitungen zur Nockenwelle und zu den Pleueln. Also höchster Alarm. Da gibt es noch ein bisschen Restschmierung, Schleuderöl und eine Portion Hoffnung auf die Notlaufeigenschaften des Motoröls - aber im Grunde heißt das: Sofort Motor aus und nach der Ursache forschen. Keinesfalls noch bis zur Werkstatt oder bis nach Hause fahren.
Grüße Falcone
Im Sommer ist es zu warm, um das zu machen, wofür es im Winter zu kalt ist.