@serpel: In der Natur wird ein Tier dass schwach und krak ist zur Beute oder verhungert weil es sich nichts mehr fangen kann. Das geht schnell.
Ein von Menschen um Wochen, Monate oder Jahre weitergepeppeltes Tier wäre in freier Natur schon sehr lange tot. So hat es schmerzen, leidet und wird ständig mit allem möglichen Zeug behandelt nur weil es möglich ist.
Ich arbeite in dem Job und ich kann dir mal ein kleines Beipiel erzählen: Wenn du ein Pferd siehst dass über zwei Jahre elendigst erstickt ist, immer wieder mit Hammermedikamenten aufgepeppelt wurde nur um innerhalb kürzester Zeit noch schlimmer dazustehen, operiert wurde, zusätzliche Beschwerden bekam aufgrund der hohen Medikamentenversorgung mit dem Magen, nur noch aufbereitetes Futter in Minimengen bekam, die Hufe wurden weich und brachen durch aufgrund der hohen Dosis Cortison, das Fell fiel aus, es konnte kaum noch laufen und dieses arme Viech konnte nicht einfach sterben... Und alles nur nur weil es möglich ist ein unheilbares Pferd weiter am Leben zu lalten... Solltest du dich dann nie fragen ob es überhaupt sinnvoll ist diesem armen Viech diese Schmerzen, die Ängste und das Leiden zuzumuten? Es wäre in der Natur schon ganz am anfang gestorben weil es einfach zu schwach wurde um mit der Herde mitzuhalten. Übrigens hätte der Rest der Herde das Viech weggejagt weil es die Überlebenschancen aller verringert hätte.
Wir haben die Möglichkeiten ein Leben zu verlängern. Aber ist es sinnvoll das immer, überall und zu jeder Zeit einzusetzen? Und dann das leiden "Human" zu nennen?
Übrigens, dieses Pferd ist unter Qualen in einer Nacht Ncht erstickt, hat dabei die ganze Box zertreten, sich noch ein bein gebrochen, überall blutig geschlagen und wäre es meins gewesen, ich hätte es viel früher erlöst. Das wäre ich dem Pferd schuldig gewesen. So war all das Leid umsonst.
Sorge Dich mehr um Deinen Charakter als um Deinen Ruf, denn Dein Charakter ist das, was Du wirklich bist, während Dein Ruf nur das ist ,was andere von Dir denken....
Zitat Müssen wir uns jetzt alle mit Morphiumspritzen bewaffnen und auf Wiese und im Wald altersschwache Maulwürfe und Fledermäuse von ihrem Leid erlösen?
das ist jetzt NICHT dein ernst???
Doch, selbstverständlich.
Und ich erwarte sogar eine ernsthafte Antwort auf diese Frage.
Gruß Serpel
ganz einfach, alte, schwache oder Kranke Tiere sind diejenigen die als erstes gefressen werden, wenn Heidi vor zwei Monaten in ein natürliches Umfeld gebracht worden worden wäre, wo es auch Fressfeinde gibt, wäre sie sehr sehr wahrscheinlich schon sehr viel früher tot gewesen. einfach nur an Altersschwäche sterben nur die aller wenigsten frei lebenden Tiere.
Zitat von SerpelDas mit dem Leiden und den Schmerzen ist in solchen Fällen immer die Standardausrede.
Eher ist das umgekehrt. Die Leute gehen mit ihren todkranken Viechern erst dann zum Bader, wenn die schon viel zu lang gelitten haben. Meinen Hund zB hätten die Kollegen in der Natur draußen schon ein paar Wochen verdaut gehabt, als die Tierklinik gesagt hat, es hat alles keinen Sinn mehr.
Ma denkt in so einer Situation nämlich leider zuerst an sich selber: Wie traurig das doch ist, das Viech verlieren zu müssen. Und nicht daran, was es mitmacht.
Übrigens hatte ich einen Herausgeber, der hatte Krebs im Endstadium. Der ist dann in die Schweiz geflogen, nachdem er sich von seinen Lesern verabschiedet hatte. So wie ein Ex-Schauspieler und Grünpolitiker namens Herbert Fux. In EU geht so was nämlich nicht.
Übrigens hatte ich einen Herausgeber, der hatte Krebs im Endstadium. Der ist dann in die Schweiz geflogen, nachdem er sich von seinen Lesern verabschiedet hatte. So wie ein Ex-Schauspieler und Grünpolitiker namens Herbert Fux. In EU geht so was nämlich nicht.
Der konnte aus freien Stücken entscheiden, wann es Zeit ist zu sterben. Bei den Haustieren übernehmen das die "Besitzer" ...
Zitat Der konnte aus freien Stücken entscheiden, wann es Zeit ist zu sterben. Bei den Haustieren übernehmen das die "Besitzer" ...
...und wenn die Besitzer anstatt zum Tierarzt zu rennen und alles zu versuchen einfsch die natur wirken lassen würde wären viele Tiere ebenfalls füher tot.
Das gehört in meinen Augen ebenfalls zur Verantwortung eines Tierhalters: Eben diese Entscheidung zu treffen um das Tier nicht unnötig leiden zu lassen. Denn wir haben die Macht zu entscheiden ob es sich monatelang quälen muß, mit Schmerzen und allem drum und dran oder gehen darf. Und wer sich damit nicht abfinden kann hat in meinen Augen auch kein Recht darauf ein Tier halten zu dürfen.
Übrigens, wenn ein Hund oder eine Katze bereits 17, 18, 19 Jahre alt ist hat dieses Tier seine natürliche Lebensspanne weit überschritten. Und das Tier dann noch zu operieren oder mit Medikamenten weiter am Leben zu erhalten nur weil man dann so traurig wäre ist fast noch schlimmer als die Entscheidung es zu töten.
Sorge Dich mehr um Deinen Charakter als um Deinen Ruf, denn Dein Charakter ist das, was Du wirklich bist, während Dein Ruf nur das ist ,was andere von Dir denken....
Zitat Der konnte aus freien Stücken entscheiden, wann es Zeit ist zu sterben. Bei den Haustieren übernehmen das die "Besitzer" ...
...und wenn die Besitzer anstatt zum Tierarzt zu rennen und alles zu versuchen einfsch die natur wirken lassen würde wären viele Tiere ebenfalls füher tot.
Genau das habe ich ein paar Seiten früher auch schon geschrieben, da stimme ich mit dir völlig überein!
aber habt ihr -gerade als Mopedfahrer mit erhöhtem Risiko- nicht schon Vorsorge für den Fall der Fälle getroffen? Nicht die Giftampulle für den Eigengebrauch immer dabei? Anzuraten wär's , wenn ich mir die Zustände in der med. Versorgung anschaue. Als Krüppel sein Dasein zu fristen empfinde ich als "Lebensunwert", auch von Maschinen am Leben erhalten zu werden.
Zudem hab ich mein Verfallsdatum mit 47 Jahren schon um zig Jahre überschritten!
Schön mal drüber "gesprochen" zu haben...
Gruhuuuß Monti
Ich glaube eher an die Unschuld einer Hure als an die Gerechtigkeit der deutschen Justiz.
Zitat Wir haben die Möglichkeiten ein Leben zu verlängern. Aber ist es sinnvoll das immer, überall und zu jeder Zeit einzusetzen? Und dann das leiden "Human" zu nennen?
Das Problem ist doch genau umgekehrt: Warum werden Menschenleben künstlich verlängert, obwohl der betroffene Mensch es gar nicht will? Im Gegenteil! Viele betteln darum, erlöst zu werden, sterben zu können. Aber unsere Medizin lässt sie weiterexistieren - leben kann mans nicht mehr nennen. Das ist meiner Meinung nach ein wirkliches Problem. Human? Das Gegenteil! Und die Gesellschaft krankt daran, denn wer soll diese schwachsinnigen Ausgaben denn stemmen?
Ein Beispiel: Meine Muter hatte mit 89 (nach einem erfüllten, selbstbestimmten Leben) einen Schlaganfall. Leider fand man sie etwas zu früh. Uniklinik, das ganze Programm! Am nächsten Morgen war ich bei ihr. Sie sah mehr tot aus als lebendig und bettelte darum, sterben zu dürfen. Ich war wirklich nah dran, ein Kissen zu nehmen ... Wir sprachen mit dem zuständigen Arzt, aber der sagte, er könne nix machen, (außer das Leben künstlich zu verlängern) - und das trotz Testamentenverfügung!!! Meine Mutter vegetierte oder existierte (nicht ganz so hart) noch fünf Jahre. Der eigentliche Abschied war vor fünf Jahren. Warum ist der Mensch so wichtig, dass man sein leben unter allen Umständen - auch wenns kein Leben mehr ist, auch gegen seinen Willen - verlängert?
Ich habe nie soviel verdient, wie mein Alter Herr an Altersbezügen erhielt. Aber nach seinem Tod reichten diese Bezüge für die Pflege meiner Mutter nicht mehr aus. Zahlen tat fast alles Vater Staat (mein Vater war Beamter). Der Rest ging halt vom Erbe ab.
Ich habe nie soviel verdient, wie mein Alter Herr an Altersbezügen erhielt. Aber nach seinem Tod reichten diese Bezüge für die Pflege meiner Mutter nicht mehr aus. Zahlen tat fast alles Vater Staat (mein Vater war Beamter). Der Rest ging halt vom Erbe ab.
Soulie
Vielleicht liegt es genau daran, daß man am Siechtum noch verdienen kann?
Gruhuuuß Monti
Ich glaube eher an die Unschuld einer Hure als an die Gerechtigkeit der deutschen Justiz.
Tja, an so einem Menschen verdienen dann doch wieder ein Haufen Leute.... Wenns kein Geld mehr dafür gibt werden die auch nicht so behandelt.
Ich hoffe nur dass ich später nicht jahrelang meine Eltern sehen muß wenn die mit Gemüse im Hirn im Bett liegen und vor sich hinatmen... Nur weil es möglich ist
Sorge Dich mehr um Deinen Charakter als um Deinen Ruf, denn Dein Charakter ist das, was Du wirklich bist, während Dein Ruf nur das ist ,was andere von Dir denken....
Das ist schon eine schwierige Sache, so als Tierhalter:
macht man nix, mit seinem kranken Viech, isses Tierquälerei. Läßt man es behandeln, auch - und läßt man es totmachen, isses wieder unnatürlich . Man muß schon genau den Zeitpunkt treffen, anscheinend ... und als Mensch isses auch nicht viel anders, anscheinend.
Unsere 10-jährige Katze hatte Brustkrebs (Milchdrüsentumore), das hab' ich operieren lassen. Das kam nach einer Weile (so 1,5 Jahre etwa) wieder, da hab' ich sie nochmal operieren lassen, und als nach ein paar Monaten wieder eine Geschwulst wuchs, hab' ich sie so lange leben lassen, wie's ihr anscheinend nix ausmachte, und dann (als sie anfing zu husten) hab' ich sie tot machen lassen. Die Tierärztin hatte mir dazu geraten (wenn's meine Katze wäre, würde ich sie einschläfern), und das war auch gut so.
Unser alter Marley hatte als junger Hund bereits eine schwere Hüftdysplasie - wir hätten ihn nach der Diagnose, so mit knapp einem Jahr etwa, einschläfern lassen können (der "Züchter" hätte ihn "zurück genommen", was immer das bedeutet hätte , und uns einen neuen gegeben, aber sowas hätte ich nur bei einem defekten Motorrad gemacht). Wir haben ihn operieren lassen, und danach hat er (mit Einschränkungen - er konnte danach nicht mehr ins Auto springen z.B., und er brauchte im Alter eine Schmerztablette täglich) noch etwa 10 weitere Jahre mit uns gelebt, im Prinzip recht fröhlich und zufrieden (glaube ich). Als er dann anfing zu hinken, und die Tierärztin meinte, das würde nicht mehr besser, hab' ich ihn totmachen lassen. Zwischenzeitlich, so mit 5 Jahren etwa, hatte er sich mal mit Rosendünger vergiftet (da waren für Hunde giftige Eiweißanteile drin), und war tagelang auf der Kippe - die Tierärztin hat ihn aber mit Infusionen das Leben erhalten, und danach ging's ihm wieder prima .
Meine Mutter bekam mit Anfang 80 Darmkrebs, sie war in ihrem ganzen Leben davor noch nie in einem Krankenhaus als Patientin gewesen, und sie meinte, sie wolle jetzt lieber sterben, als sich die ganze Tortur anzutun. Sie ist aber nicht gestorben, sondern operiert worden, und war danach wieder völlig fit (sicherlich ein sehr glücklicher Verlauf), und sie hat die Entscheidung, sich doch operieren zu lassen, nicht bereut. Das sie kurz danach eine Staroperation am Auge nicht bereits Jahre zuvor hatte machen lassen (lohnt doch nicht mehr, in meinem Alter !), hat sie im nachhinein geärgert - die konnte danach ohne Brille besser gucken als ich mit Brille. Sie ist dann später, mit knapp 93, ganz friedlich zu Hause in den Armen meiner Schwester, nach einwöchiger Krankheit, verstorben. Es war ihr gegönnt (so möchte ich auch mal sterben).
Will sagen: es kommt immer auf den Einzelfall an, und man sollte sich schon Gedanken machen - und dann auch entsprechend handeln. Das das Thema Euthanasie bei Menschen ein sehr schwieriges ist, grade bei uns hier in Deutschland, ist ja nunmal klar, denke ich.