Meine Mutter bekam mit Anfang 80 Darmkrebs, sie war in ihrem ganzen Leben davor noch nie in einem Krankenhaus als Patientin gewesen, und sie meinte, sie wolle jetzt lieber sterben, als sich die ganze Tortur anzutun. Sie ist aber nicht gestorben, sondern operiert worden, und war danach wieder völlig fit (sicherlich ein sehr glücklicher Verlauf), und sie hat die Entscheidung, sich doch operieren zu lassen, nicht bereut.
Mein Vater hatte auch Darmkrebs, kam zur OP ins Krankenhaus und wurde operiert. Während der OP bekam er einen linksseitigen Schlaganfall und wurde auf die Intensivstation verfrachtet, dort kam dann noch eine Lungenentzündung hinzu. Der behandelnde Arzt machte uns keine Hoffnungen mehr und wir sollen uns von meinem Vater verabschieden.
Nur hat er nicht den Willen meines Vaters bedacht, der auf wundersame Weise seine Kraft zusammennahm und mit seinem Humor die Sache geradewegs wegsteckte! Er hüpfte dem Tod von der Schippe!
Völlig fit ist übertrieben, aber er kämpft mit den jetzigen Einschränkungen und macht das Beste draus.
Gruß Monti
Ich glaube eher an die Unschuld einer Hure als an die Gerechtigkeit der deutschen Justiz.
Siehste - ich wollte mit dem Beispiel meiner Mutter nur aufzeigen, daß die markigen Sprüche à la "lieber tot als 'n Krüppel" etc. nicht immer gut sein müssen. Es gibt aber auch andere, tragische Verläufe.
Zitat Es gibt aber auch andere, tragische Verläufe.
eben, wie unsere nachbarin. vollkommen dement, Krebskrank, ist bettlägerisch und bekommt eigentlich nix mehr mit, und das seit Jahren. Sie hat Schmerzen, heult wie ein kleines baby und kann seit Jahren nicht mehr sprechen weil sie nicht mehr weiß wie das geht. Aber es wird alles gemacht was möglich ist. alle paar Wochen ab in die Klinik, wieder zurück, wieder klinik, neeee, das muß doch echt nicht sein. Dann lieber sterben.
Sorge Dich mehr um Deinen Charakter als um Deinen Ruf, denn Dein Charakter ist das, was Du wirklich bist, während Dein Ruf nur das ist ,was andere von Dir denken....
da jeder Einzelfall anders ist und jeder eine andere Vorstellung von menschenwürdigem Leben und Sterben hat,finde ich eine Patientenverfügung,in der man für den Fall der Fälle die entscheidenden Dinge festlegt, sehr gut. Meine Eltern haben das mit 70 Jahren gemacht, nun kann kein ehrgeiziger Arzt mehr seiner beruflichen Selbstverwirklichung nachgehen und alles probieren,was geht.
Caro und ich wollten das eigentlich schon lange auf Gegenseitigkeit machen... wollten. Motorradfahren ist ja nun mal nicht ohne Risiko.
Bis denne der Dackel
Kole Feute un Nordenwind givt´n krusen Büddel un´n lütken Pint
Meine Eltern haben das mit 70 Jahren gemacht, nun kann kein ehrgeiziger Arzt mehr seiner beruflichen Selbstverwirklichung nachgehen und alles probieren,was geht.
Wer's glaubt ... Es geht nicht nur um ehrgeizige Ärzte (raffgierig passt wohl besser) sondern um das Personal in einem Wohnstift / Seniorenheim / Altersheim. Wenn das im Falle eines Falles den Notarzt ruft und der mit einem Krankentransporter kommt, dann nützt die beste Verfügung nix!
Zitat von SoulieWarum werden Menschenleben künstlich verlängert, obwohl der betroffene Mensch es gar nicht will?
Vielleicht, weil man hofft, dass es doch noch was wird?
Deine Mutter war nicht viel älter als Mutter Pele.
Mich zB habens mit Anfang 50 sechs Wochen in der Intensivstation intubiert. 47 Prozent Sauerstoffsättigung im Blut, Prognose schlecht. Wahrscheinlich stirbt er, wenn nicht, wird er eventuell noch ein paar Jahre so dahinvegetieren. Schläuche, künstlicher Tiefschlaf. Selbst wenn er wundersamerweise doch aufwachen sollte, ist er mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Pflegefall, weil wegen Sauerstoffmangels Gehirnzellen hin.
Wär mir nicht etliche Monate später wg diverser Medikamente das linke Aug abgestürzt, wär ich jetzt mit einer W 800 unterwegs.