Ich kann das ja mangels Mopeds und Fahrkönnen nicht, aber mich würd ja echt mal interessieren, wie die Bremswege bei Einfachscheibe, Doppelscheibe und Doppelduplex aussehen.
Ich hab das natürlich auch nicht derart testen können, dass Zahlen vorlegen könnte. Außerdem sind mir Profitester beim Bremsen sicher noch deutlich überlegen, aber ich weiß halt, das der dünne Reifen der W ganz schnell wimmert und blockiert, wenn man richtig reinlangt. Insofern ist nicht unbedingt die Bremse der begrenzende Faktor, sondern Reifen und Gummimischung. Bei der Originalbremse musst du halt einfach nur kraftvoll ziehen. Dann bremst es ordentlich bis zur Blockade und alles verwindet sich. Von Dosieren kann keine Rede mehr sein. Bei der Trommel kannst du eine Weile mehr oder weniger gut dosieren, dann beißt sie zu. Überspitzt gesagt ist es ein sehr digitales Bremsen. Die Doppelduplex hat systembedingt eine Servowirkung. Ohne dass du den Druck erhöhst, bremst sie immer mehr. Blockieren geht daher auf einmal blitzschnell. Bei Regen echt kritisch. Die Doppelscheibe hat zwar theoretisch die doppelte Bremsleistung, aber wegen des Reifens bringst du die nicht einfach doppelt so gut auf die Straße. Aber du kannst aber prima bis zuletzt dosieren - und die beste Bremsleistung hat sie obendrein. Unter optimalen Testbedingungen wird sicher die Doppelscheibe am besten abschneiden - im Alltag ist es aber der Fahrer, dessen Können beim Bremsen ausschlaggebend ist.
Die Derbi hat auch nur eine einzelne Scheibe. Aber weil die Peripherie (Radialbremspunke und Bremssattel von Brembo, Stahlflex serienmäßig) passt und die Gabel ziemlich steif und leidlich gut abgestimmt ist, geht Bremsen mit klarem (und unter Normalbedingungen nicht wanderndem) Druckpunkt, linearem Verzögerungsanstieg und akzeptablem Karftaufwand (für normales Fahren reichen zwei Finger) einher. Schreckbremsungen sind aber trotzdem mit Vorsicht zu genießen, weil die Fuhre eben keinen Telelever (Gruß an Serpel) hat und man daher schnell mal (dRlv sei Dank) in die Blockade rennt.
Hhm, wenn ich die W-Scheibe mit der Rickman-Doppelscheibe vergleiche - das ist wie Tag und Nacht. Sind ja aber auch andere Konstruktionen, ich mein, die Vorgaben bei den Ingenieuren warn bestimmt unterschiedlich für die W650 und die GPZ600.
Doppescheibe hat halt per se den Vorteil, dass beide Holme ähnlich "verbogen" werden. Bei einer Einzelscheibe "verdreht" es die Gabel halt, weil die Kräfte nur auf einer Seite wirken. Und je nachdem, wie steif die Gabel ist und wie viel Energie vernichtet werden muss (Masse und Geschwindigkeit), ist der Effekt halt mehr oder weniger ausgeprägt.
Die kleine Breva hat hat auch nur eine Scheibe, zwar mit 320mm ein wenig größer als bei der W, aber auch eine vergleichbare Telegabel (40mm satt 39mm) - und trotzdem bremst sie spürbar besser, lässt sich besser dosieren und die Gabel verwindet sich nicht merkbar wie bei der W.
Zitat von DünnlingDoppescheibe hat halt per se den Vorteil, dass beide Holme ähnlich "verbogen" werden. Bei einer Einzelscheibe "verdreht" es die Gabel halt, weil die Kräfte nur auf einer Seite wirken.
Wieso stehen "verbogen" und "verdreht" hier eigentlich in Anführungsstrichen? Wenn die Teile tatsächlich verbogen und verdreht werden, sollten die Anführungsstriche weggelassen werden, tun sie ’s aber nicht, stimmt die Aussage nicht.
Zitat von FalconeIch denke, du weißt, was gemeint ist. Elastisch verwinden ist gemeint - jetzt ohne Anführungsstriche.
Nicht wirklich. Ich hab die Gabel der Triumph bisher nämlich selbst beim heftigsten Bremsen weder beim elastischen Verwinden gesehen noch derartiges Treiben durch allfällige Lenkkorrekturen indirekt zu spüren bekommen.
aber du bist doch auch die w gefahren - also früher. und auch wenn du immer ausschlag bei so wischiwaschi aussagen, wie verwinden bekommst, müssteste dich doch erinnern, dass da beim bremsen irgendwas unangenehmes passiert.
im grunde tät´s mich auch interessieren was genau, aber ich weiss, dass es seit gabelstabbi weg ist. und das ist doch auch was.
auch wenn ich nicht weiss, was der gabelstabbi jetzt so genau kann, und du (soweit ich mich erinnere) nicht recht dran glaubst.
@ Serpel: Weil man sich unter Verbiegen und Verwinden etwas vorstellt, was man sehen kann. Die Elastischen Verforumgen an einer Gabel sind im Regelfall nicht sichtbar, wären aber theoretisch messbar. Dass Du da nicht an der Segelstange rühren musst, wenn Du bremst, ist schon klar. Außerdem packt man ja beim Ankern fester zu bzw. stützt sich durchaus auch mal ab, um nicht mit dem Kinn auf den Lenkkopf zu dotzen. Da fehlt auch einem echten Sensibelchen dass Gefühl dafür. Was man aber unter Umständen bei weniger steifen Gabeln bemerkt, ist ein erhöhtes Losbrechmoment beim Ein- / Ausfedern. Dazu sei aber gesagt, dass die Gabel der Triumph, auch wenn sie vom derzeitig technisch machbaren noch weit entfernt ist, mit sicherheit ein Stückchen stabiler ist als die der W. Bei der Moulinette merke ich auch nix davon, ist aber auch eine 43er USD von Mazzochi, wenn da was wackelt, dann ist was kaputt.
@smack: Ohne Gabelstabi ist ein ziemlich weiter weg von der Achse zur unteren Klemmung. Wenn die Gabel dann einseitig belastet wird (Bremsen), dann versuchen die Gabelrohre (Bildlich gesprochen) sich umeinanderzuwickeln. Dadurch kommt es zu einer Verspannung zwischen Standrohr und Holm und die primäre Aufgabe der Gabel (Federn und Dämpfen) leidet. Der Gabelstabi unterbindet das weitgehend, weil er eine zusätzliche Stabilisation zwischen Achse und unterer Klemmung darstellt.
Zitat von FalconeIch denke, du weißt, was gemeint ist. Elastisch verwinden ist gemeint - jetzt ohne Anführungsstriche.
Nicht wirklich. Ich hab die Gabel der Triumph bisher nämlich selbst beim heftigsten Bremsen weder beim elastischen Verwinden gesehen noch derartiges Treiben durch allfällige Lenkkorrekturen indirekt zu spüren bekommen. Gruß Serpel
Moin Die Ursache hierfür kann aber nur in mangelndem Feingefühl liegen. Aber wem sag ich das...
also ich bin kürzlich ne SR 500 gefahren, die auf Doppelscheibe umgerüstet war, und die hat ja bekanntermaßen ne ähnlich gautschige Gabel wie die W (kein Stabi)...
Also das einseitig (oder heisst es richtig "einseitiger"? ) auf die Gabel wirkende Bremsmoment bei der W ist speziell beim scharfen Reinlangen sehr krass dagegen zu spüren!