Wird sicherlich so sein, trotzdem kann ich Ducks Frage gut nachvollziehen. Aber vielleicht muss man nicht nur lesen, sondern sich auch in die 9/11-Betroffenheit der Amerikaner hineindenken und -fühlen können. Was natürlich nicht alles entschuldigt (wie auch im Spiegel-Artikel ausgeführt), aber einiges erklärt bzw. weniger verurteilenswert macht. So oder so habe ich was gegen Verallgemeinerungen. Ob es um "die feigen Deutschen" geht oder das hier:
Zitat Und das ein Volk nach einem gezielten Mord kollektiv in einen Freudentaumel verfällt, zeigt mir nur umso mehr, wes Geistes Kind die sind
.......................................................... Ob Sonnenschein, ob Sterngefunkel: Im Tunnel bleibt es immer dunkel. (E.K.)
Zitat von Steve Dabbeljuh... Aber vielleicht muss man nicht nur lesen, sondern sich auch in die 9/11-Betroffenheit der Amerikaner hineindenken und -fühlen können ... Was natürlich nicht alles entschuldigt (wie auch im Spiegel-Artikel ausgeführt), aber einiges erklärt bzw. weniger verurteilenswert macht...
Wie, weniger verurteilenswert, der ist gut, das muß ich mir merken. Man kann ja für vieles Verständnis haben, wenn die Hinterbliebenen der Opfer gejubelt hätte, gut, das wäre nachvollziehbar. Aber ein ganzes Volk kollektiv?? Ich schrieb ja schon mal: das erinnert mich an Hexenverbrennungen und öffentliche Hinrichtungen mit Volksbelustigungscharakter. Oder Brot und Spiele, sind wir hoffentlich schon etwas länger drüber weg. Und was hat das ins Meer kippen des Leichnams für Gründe? Erzähl mir nicht, das wäre dem Islam geschuldet. Osama sollte einfach nur weg, ab ins Nirwana. Da kann man viel versuchen sich "einzufühlen": das Ergebnis ist ganz klar Rache, Stärke demonstrieren, John Wayne Mentalität eben (ich meine natürlich die aus den Filmen).
Nochmal Ducky: warum erkennen die USA den Gerichtshof nicht an, die sind doch so rechtsstaatlich und demokratisch? Und verteidigen die Menschenrechte überall, zumindest da, wo es Öl oder andere wirtschaftliche Interessen gibt.
Zitat von Steve Dabbeljuh... So oder so habe ich was gegen Verallgemeinerungen. Ob es um "die feigen Deutschen" geht oder das hier:
Zitat Und das ein Volk nach einem gezielten Mord kollektiv in einen Freudentaumel verfällt, zeigt mir nur umso mehr, wes Geistes Kind die sind
Gegen Verallgemeinerungen bin ich auch, nur, wenn es offensichtlich keine Verallgemeinerung ist:
Zitat aus o.g. Spiegelartikel:
Was wir gerade erleben, ist nicht der kollektive Tanz der Amerikaner um eine Leiche. Sondern eher die Hoffnung auf das Ende einer kollektiven Geiselhaft. Auch wir Deutschen kennen den finalen Rettungsschuss als letztes Mittel, um einen Geiselnehmer zu bremsen.
Was da jetzt der Rettungsschuss in dem Zusammenhang soll, weiß ich allerdings auch nicht: wie der Name schon sagt: Finaler Rettungsschuss. Was die Seals retten wollten, vielleicht kann Ducky das ja mal erklären.
Und wenn ich sowas lese: Bei der Jubelfeier am Ground Zero in New York ging es in leisen Tönen um die Opfer der Terroranschläge, nicht um lautes Vergeltungsgeschrei. dann kann ich nur am Verstand des Autors zweifeln. Ich wüßte nicht, wie man eine stille Jubelfeier begehen sollte???
Zitat [...] Aber es ist eben auch das Land, in dem Bin Laden am 11. September 2001 am spektakulärsten zugeschlagen hat, dem er bis zum letzten Atemzug den Kampf angesagt hatte. Das Land, das er so in Geiselhaft nahm und in eines der ängstlichen Blicke verwandelte. Junge Amerikaner, von denen viele besonders laut über Bin Ladens Ende gejubelt haben, sind mit diesen Blicken groß geworden. Die 9/11-Generation hat Angst kennengelernt wie wohl keine vor ihr. Manche von ihnen haben Bin Laden mit den Bösewichten verglichen, die sie aus ihren Märchenbüchern kennen. "Er war der Drache, der am Ende des Korridors lauerte", schreibt eine junge Frau in der "Washington Post". Natürlich habe sie feiern müssen, als dieser besiegt war.
Erleichterung ließ sie jubeln in der Nacht von Bin Ladens Tod, nicht Blutdurst. Sie hätte wohl genauso laut geschrien, wäre der Terrorist bloß gefasst worden.
Der Präsident hat die Bilder des toten Terroristen nicht als Trophäen zur Schau gestellt. Bei der Jubelfeier am Ground Zero in New York ging es in leisen Tönen um die Opfer der Terroranschläge, nicht um lautes Vergeltungsgeschrei.
Was wir gerade erleben, ist nicht der kollektive Tanz der Amerikaner um eine Leiche. Sondern eher die Hoffnung auf das Ende einer kollektiven Geiselhaft. Auch wir Deutschen kennen den finalen Rettungsschuss als letztes Mittel, um einen Geiselnehmer zu bremsen.
Zu fragen, ob Bin Ladens Tötung angemessen war, ist dennoch legitim. Wenn die Navy Seals seinen Zufluchtsort in Abbottabad wirklich problemlos hätten einnehmen können, wäre eine Festnahme die richtige Lösung gewesen, allen politischen Folgekosten zum Trotz. Die Amerikaner stellen solche Fragen durchaus, längst durchleuchten US-Medien kritisch jede Sekunde der Pakistan-Mission.
Viele Deutsche wollen keine Einwände hören
Viele der deutschen Kritiker wollen jedoch gar nicht nachfragen, sie wissen ja schon immer alles. Sie tun so, als sei die Militäroperation eine Art "Tatort"-Festnahme der Kripo Ludwigshafen gewesen - und Bin Laden ein Terrorist im Ruhestand, der nur zu gern den Anweisungen der Beamten Folge geleistet hätte.
Details stören dabei nur: Dass sich Waffen in Bin Ladens Versteck befanden und geschossen worden ist. Dass sich die Soldaten in keiner Phase sicher sein konnten, ob sie in eine Selbstmordfalle rennen, ob hinter der nächsten Tür eine Sprengfalle lauert. Dass der Plan für Bin Ladens Festnahme im tiefsten Pakistan bis zur letzten Minute eine Rechnung mit vielen Unbekannten war, dass die Jagd nach ihm schon oft spektakulär gescheitert war. [...]
Einzelne Punkte, die ich auch für unpassend (Rettungsschuss) oder unrealistisch (Jubelfeier mit leisen Tönen) halte, ändern nichts an meinem Verständnis für die Unter-dem-Strich-Bewertung in diesem Artikel. Ich stell mir vor, 9/11 wäre mit allem, was es nach sich zog, in Berlin passiert, und in das Klima "ängstlicher Blicke" wäre die Nachricht vom Tod des Hauptverantwortlichen gekommen.
Was man ansonsten bei den Amis (einem Teil, einer Mehrheit?) gut und gerne kritisieren kann, ist wieder eine andere Geschichte.
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Zitat von Duck Dunn P.s. nennt man Meinungsfreiheit, auch wenns Dir nicht paßt, Jörg!
wann wie wo habe ich dir deine Meinung verboten??? nur weil ich eine andere Meinung habe als du habe, werde ich mir allerdings von dir den Mund sicher nicht verbieten lassen (wir sind hier ja schließlich nicht in der Bananenrepublik USA ).
wenn es dich auch nur ansatzweise interessieren würde was jemand meint, der nicht bei deinen "Osama ist tot" Jubel mitmacht, würdest du auch schon lange wissen, dass es mir nicht darum geht Osama zu schützen, sondern darum das man in einem Rechtsstaat nicht den einfachen Weg gehen darf, einfache Wege sind für Diktaturen. Wer aber der Welt mit Demokratie und Rechtsstaatlichkeit beglücken will (so wie die Amerikaner es so gerne behaupten) für den verbieten sich die einfachen Wege.
ich bin Motorradfahrer, kein Motorradposer.
Angefügte Bilder:
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Zitat von Duck Dunnscho wieder Äpfel mit Birnen verglichen, ich gebs auf.
mag sein das meins Äpfel mit Birnen vergleichen war, aber dein
Zitat Stattdessen fragen also Deutsche hochmütig-pauschal: "Was ist das für ein Land?" Und zeigen genau das Verhalten, dass sie den Amerikanern vorwerfen
welches du aus dem Spiegelartikel zitierst, ist Äpfel mit Kugelschreiber vergleichen.
mit dir über USA zu diskutieren ist in etwa so wie mit einem Hund ein kritisches Wort über sein Herrchen heraus locken zu wollen.
Mir wird jetzt wahrscheinlich genereller Antiamerikanussmus unterstellt, du darfst aber vorher gerne meine Beiträge zum Thema Wahl von Obama nachschauen, da war ich sehr erfreut und hatte durchaus große Hoffnungen, aber Obama hat inzwischen gemerkt, das er ohne ein bisschen "John Wayne" nicht wiedergewählt wird (vielleicht ist er auch ein "nativ-John" ich wage nicht das zu beurteilen) Außerdem warte ich wirklich immer noch darauf, dass die USA mal das Leben was sie immer erzählen (ich weiß es ist naiv, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf) und werde leider immer wieder enttäuscht.
Zitat ...dass es mir nicht darum geht Osama zu schützen, sondern darum das man in einem Rechtsstaat nicht den einfachen Weg gehen darf, einfache Wege sind für Diktaturen. Wer aber der Welt mit Demokratie und Rechtsstaatlichkeit beglücken will (so wie die Amerikaner es so gerne behaupten) für den verbieten sich die einfachen Wege.
Ok, dann hätte ich jetzt noch eine Bitte: Erkläre mir doch mal wie du jemanden mit diplomatischen Mitteln davon abhalten willst aus dem Hinterhalt zu töten wenn er auf unser Rechtssystem sch....t.
Ich sehe das inzwischen ein wenig anders. Wer sich ums verrecken nicht in eine Gesellschaft einleben will die mit rechtsstaatlichen Mitteln friedlich agiert sollte auch nicht von ihr geschützt werden.
Sorge Dich mehr um Deinen Charakter als um Deinen Ruf, denn Dein Charakter ist das, was Du wirklich bist, während Dein Ruf nur das ist ,was andere von Dir denken....
Zitat von Steve Dabbeljuh.... Ich stell mir vor, 9/11 wäre mit allem, was es nach sich zog, in Berlin passiert, und in das Klima "ängstlicher Blicke" wäre die Nachricht vom Tod des Hauptverantwortlichen gekommen.
Eigentlich müßtest Du alt genug sein, Stefan, es erlebt zu haben: Stichwort RAF oder auch Bader-Meinhoff. Ich kann mich nicht erinnern, dass es da großartige Jubelfeiern gab, nachdem sie gefasst bzw. sich getötet hatten. Da ging auch die Angst um, in Deutschland.
Axel
Edit sacht gerade: Klima der ängstlichen Blicke ist keine Verallgemeinerung? Nur mal so.
Zitat von magicfire Ok, dann hätte ich jetzt noch eine Bitte: Erkläre mir doch mal wie du jemanden mit diplomatischen Mitteln davon abhalten willst aus dem Hinterhalt zu töten wenn er auf unser Rechtssystem sch....t.
habe ich ein einziges Wort von "diplomatischen Mittel" gesagt? du willst jetzt doch nicht ernsthaft behaupten das ein Schwung bis an die Zähne bewaffneten "Supersoldaten" keine Chance gehabt hätte eine alten unbewaffneten Mann lebendig mitzunehmen (von mir aus auch mit einem Schuss in die Kniescheibe, damit sicher gestellt ist das er nicht entkommen kann).
Als es gegen die Sowjets ging, da durfte "Tim Osman" als "Freiheitskämpfer" morden und wurde massivst unterstützt, als er nun gegen den ehemaligen Unterstützer in gleicher Art und Weise vorging, dann war's ein "Terrorist".
Wo liegt eigentlich der Unterschied, ob nun der Sowjet oder die USA ein Land annektiert ? Sind nun beide Seiten Heilsbringer oder wollens einfach nur ihre Macht auf Kosten anderer ausbauen?
Islamisten sind für die USA das, was der Jude im tausendjährigen Reich war. Mit dem Angstgebilde "Kommunismus" könnens dem US-Bürger keine grössere Angst mehr machen , der "Neger" gilt gemeinhin auch nicht mehr als das Böse, der skalpierende "Indianer" ist nur noch in fragwürdigen Western gegen die weisse Herrscherklasse anzutreffen. Nimmt man halt den "Islamisten" als Feindbild. Diese Verehrer Allahs können doch auch gar keine anständigen Menschen sein, wo sie die christlich-amerikanischen Werte nicht annehmen wollen und US-Amerika doch für das "Gute" in der Welt steht... Schau mal in den Spiegel, denn dort siehst vielleicht den neuen "Feind", wenn der Islamist nicht mehr als Sündenbock taugt?
Gruhuuuß Monti
"Die Komplexität meiner Beiträge erschliesst sich Kleingeistern niemals! Trivial, oder?"
Zitat Islamisten sind für die USA das, was der Jude im tausendjährigen Reich war.
Alle Achtung, Monti du schaffst es immer wieder dich selber im Niveau zu unterbieten. zeig mir den Juden, der Tausende unschuldige "Germanen" auf den gewissen hat, zeig mir das Terrortrainigslager in dem in den 30er Jahren Juden zu selbstmortattentäter ausgebildet worden - während die Islamisten (sicher nicht ohne das es gründe dafür in Europa und den USA gibt) eine reale Gefahr sind und dabei sich nicht darum scheren ob sie harte (militärische) oder weiche (unbeteiligte Zivilisten) Ziele treffen. Waren die Juden im Dritten reich ausschließlich Sündenböcke von denen keine Gefahr für irgend jemand ausging.