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Dieses Thema hat 134 Antworten
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 Reiseberichte / Motorradgeschichten
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Berndi Offline




Beiträge: 2.522

10.09.2010 19:42
#31 RE: AKS/Parpaillon Antworten

Hey Serpel,

echt klasse Bericht!
Ich bin das früher (vor ca. 20 Jahren) mit der R80G/S gefahren. Wenn ich Deine Bilder sehe, kommen die Erinnerungen an damals wieder hoch. Toll!

Warst Du auch schon auf dem Mt. Chaberton? Über 3100 Meter. Der ist ja auch dort in der Gegend. Heute würde ich mir es nicht mehr getrauen.

Zitat
und das Blech hatte Kräuselrand und Dellen (können wahrscheinlich die meisten hier nicht verstehen, aber mich ärgert so was):


das adelt die Scrambler.

Gruß
Bernd

Serpel Offline




Beiträge: 48.439

10.09.2010 22:23
#32 RE: AKS/Parpaillon Antworten

Danke, Berndi!

Bist Du denn die "echte" AKS gefahren oder war die damals auch schon gesperrt?

Der Chaberton ist zwischenzeitlich ja weitgehend verfallen und nur noch von Spezialisten mit Spezialistengerät befahrbar. Und dazu erst noch heftigst illegal ...

------------------------------------------

Auf dem Runterweg vom Gran Serin gibt ’s diesen Ausblick auf den Colle dell’Assietta. Zwischen Blinker und Bremshebel auf der Passhöhe verschmelzen AKS und AHS



und von dort gibt ’s dann nur noch einen Weg auf dem Kamm entlang, der wirklich ganz easy zu befahren ist. Allerdings muss zuerst diese Schranke



geöffnet werden



was aber problemlos möglich ist, da sie nicht verriegelt ist, sondern nur lose aufliegt. (Außen rum ginge mit dem Töff auch, aber ich wollte mir den Luxus gönnen ... )

Irgendwie versteh ich die Italiener nicht: Einerseits machen sie ’ne Schranke hin und stellen zwei Verbotsschilder dazu, andererseits bewerben sie die Straße mit frisch gemalten und neu aufgestellten Schildern aufs Heftigste und sperren die Schranke nicht ab:



Wie auch immer - bin froh, von der anderen Seite gekommen zu sein, wo ’s keine Verbotsschilder gibt, denn durch diese optische Barriere hätte ich mich vermutlich so verunsichern lassen, dass ich die langweilige Alternative unten rum genommen hätte:



Hier nochmals mit Schild, wobei ich immer wieder erstaunt bin, wie hoch diese harmlose Höhenstraße denn eigentlich liegt:



Die zwei Typis oben hatten mich übrigens im Vorbeifahren auffallend freundlich gegrüßt. Erst im Nachhinein war mir klar geworden, dass sie zu den beiden Geländewagen gehörten und die Begegnung mit mir ihre letzten Zweifel ausräumte. Man konnte richtig sehen, wie sich die Gesichter aufhellten.

Ich hab mich zwar nicht mehr umgedreht, bin mir aber beinahe sicher, dass sie schlussendlich auch oben rum gefahren sind. (Vom Felsblock mitten auf der Straße haben sie auf diese Weise natürlich nix erfahren ... )

Weiter geht ’s jetzt auf superben, nahezu topfebenen Pisten, die problemlos im Dritten mit 50 genommen werden können:



Das ist zwar keine Herausforderung, dafür aber richtig sautoll! Auf über 2000 Metern Höhe einsam wie Lucky Luke dem Sonnenuntergang entgegen reiten, schwungvoll und unbeschwert, das hat was:



Im Hintergrund der Berg mit der Statue obendrauf ist übrigens der 2.566 Meter hohe Testa dell’Assietta, der auf dem obersten Bild links bereits zu sehen war.

Leider hab ich keine Zeit mehr für Gipfelspielchen



und halte deswegen weiter Kurs Richtung West:

Berndi Offline




Beiträge: 2.522

10.09.2010 22:57
#33 RE: AKS/Parpaillon Antworten

Zitat
Bist Du denn die "echte" AKS gefahren oder war die damals auch schon gesperrt?



Ich kann mich da nicht mehr erinnern. Aber es müsste die komfortablere Variante gewesen sein, da ich mich erinnere, auch mal so um die 100km/h gefahren zu sein. So richtig Rallyemäßig.
Würde ich heute auch nicht mehr machen.

Zitat
Der Chaberton ist zwischenzeitlich ja weitgehend verfallen und nur noch von Spezialisten mit Spezialistengerät befahrbar. Und dazu erst noch heftigst illegal ...



Zum Glück. Eigentlich war das ja ganz schön schwachsinnig, damals, alte Mititärstraßen hochzufahren, wo man besser gewandert wäre (zu Fuß).

Gruß
Bernd

Serpel Offline




Beiträge: 48.439

18.09.2010 18:08
#34 RE: AKS/Parpaillon Antworten

Ein Stück westlich vom Assietta auf dem Kamm oben - hier ist es beinahe schon eine Hochebene -



wandert der Blick hinüber zum Gran Costa:



Der Weg im Bild führt aber nicht dort hoch, sondern nur zur Straßenmeisterei der AKS. Auch die Stichstraße am Fuß des Gran Costa ist definitiv gesperrt:



Stattdessen geht ’s mit richtig Stoff ums Eck



und auf der anderen Seite ebenso beschwingt hoch



zum Col Lauson:



Schade, dass dieses Stück, das südöstlich am Kamm entlang führt, bereits im Schatten lag, denn fahrtechnisch ist dieser Abschnitt zwischen Lauson und Col Blegier besonders unterhaltsam:



Hier geht ’s bereits wieder hoch, und die letzten müden Sonnenstrahlen finden ihren Weg über den Grat:



Etwas enttäuschend die ausführlich bebilderten Touristeninformationen zum Parco Naturale Gran Bosco auf der Passhöhe des Blegier - das raubt so ein wenig die (naive) Illusion, als einsamer Reiter der Wildnis unterwegs zu sein:



Immerhin befinde ich mich hier noch 2381 Meter über dem Meer. Und es geht wieder bergauf.

Axel J Online




Beiträge: 13.117

18.09.2010 19:54
#35 RE: AKS/Parpaillon Antworten

Oh, es geht weiter

Axel

-

Serpel Offline




Beiträge: 48.439

19.09.2010 09:53
#36 RE: AKS/Parpaillon Antworten

Moin Axel,

bin gespannt, wann Du dort fährst. Oder warst Du schon?

----------------------------------------

Es geht tatsächlich rauf, und dazu noch ziemlich steil. Der Mont Genevris wird auf direkter Linie erklommen:



Bereits auf halber Höhe hat man einen guten Überblick über Blegier



und den harmlosen Zubringer, wo ich gerade herkomme:



Es wird immer steiler



bis der Gipfel erreicht ist und nahezu direkt überfahren wird:



Auffallend, dass die meisten Schilder hier oben überpinselt sind. Es sieht so aus, als würde hier ein französischer Dialekt gesprochen, den die Leute als Amtssprache durchsetzen wollten.

Auf der anderen Seite geht es etwas flacher runter



und beim Kehrenfahren spritzen die Steine und der Dreck, dass es nur so eine Freude ist:



Unten angelangt wird die Waldgrenze zum ersten Mal seit dem Aufstieg am Colle delle Finestre wieder unterschritten



wo die Assietta an einigen Lärchenbäumchen vorbei gemächlich zum Col Bourget hochführt:



Auch hier wieder die ins Französische "übersetzte" Pass-Bezeichnung



wobei mir aber erst der Zusatz "Padania" klar macht, worum es hier wirklich geht: Das stammt von Leuten, die die Abspaltung des wohlhabenderen Norditalien von Süditalien fordern und für die Föderalisierung des Landes eintreten.

Axel J Online




Beiträge: 13.117

19.09.2010 11:40
#37 RE: AKS/Parpaillon Antworten

Zitat von Serpel
Moin Axel,
bin gespannt, wann Du dort fährst. Oder warst Du schon?...



Spätestens im nächsten Jahr, komme was wolle ...
Eine Stipvisite an die Cote habe ich schon fest eingeplant, und da käme die AKS oder AHS gerade recht
Nach meinem diesjährigen Trip da runter weiß ich auch, was mir das ganze Jahr gefehlt hat, trotz Gardasee, Schweiz und Zentralmassiv: die Route Napoleon, zwischen Grasse und Castellan, meine persönliche Traumstrasse, einfach unsagbar schöööööööööööööööööööööön

Axel

-

Serpel Offline




Beiträge: 48.439

19.09.2010 11:49
#38 RE: AKS/Parpaillon Antworten

Das hast Du glaub ich schon öfter erwähnt, Axel, und ich kann es nur ein ums andere mal bestätigen: Die (mit Abstand) schönsten Motorradstrecken im näheren Umfeld gibt ’s in den französischen Alpen. Da können alle anderen dagegen einpacken. Speziell die Fahrt den Bonette hoch vor wenigen Wochen ist mir in Erinnerung geblieben: was da (relativ gefahrlos) machbar ist, grenzt an eine Rennstrecke.

Überhaupt Südfrankreich: seit jeher mein Traumland, in jeder Beziehung. Und dass das nicht nur an der Geographie liegt, wird mir jedes Mal eindrücklich demonstriert, wenn ich da unten über die Grenze nach Italien fahre. Mit einem Schlag werden die Straßen schlecht, die Häuser stehen verwahrlost in der Gegend rum, und der Smog der oberitalienischen Industrie nimmt einem die Luft zum Atmen.

Gruß
Serpel

Berndi Offline




Beiträge: 2.522

19.09.2010 17:34
#39 RE: AKS/Parpaillon Antworten

Zitat
die Route Napoleon, zwischen Grasse und Castellan, meine persönliche Traumstrasse, einfach unsagbar schöööööööööööööööööööööön



die bin ich vor über zwanzig Jahren das letzte Mal gefahren und hab sie immer noch schön in Erinnerung. Ich glaub, ich werde mir mal für nächstes Jahr vornehmen, die zu fahren. Vielleicht klappts ja.

Natürlich hinzus über den Furkapass, den ich auch vor zig Jahren das letzte Mal gesehen hab.

Gruß
Bernd

Falcone Online




Beiträge: 113.816

20.09.2010 10:00
#40 RE: AKS/Parpaillon Antworten

Auf die Strecke zwischen Grasse und Castellan hast du mich jetzt richtig neugierig gemacht. Wir haben genau diese Straße ja letztes Jahr im Herbst gekreuzt ( Falcones Reisen: Tour de Frost - Frankreich im Herbst 2009 ). Na ja, ein guter Grund, da noch mal hin zu fahren, zumal auch ich finde, dass es da wirklich sauschön zu fahrende Alpenstraßen gibt, von denen ich die allermeisten noch nicht kenne.
Grüße
falcone

Axel J Online




Beiträge: 13.117

20.09.2010 11:26
#41 RE: AKS/Parpaillon Antworten

Zitat von Falcone
Auf die Strecke zwischen Grasse und Castellan hast du mich jetzt richtig neugierig gemacht. .. zumal auch ich finde, dass es da wirklich sauschön zu fahrende Alpenstraßen gibt, von denen ich die allermeisten noch nicht kenne.



Als kleinen Aperitif habe ich mal meinen diesjährigen Rückfahrtabschnitt "Hubert-Albertville" drangehangen, bei der Auffahrt zum Gallibier bin ich sogar geblitzt worden , allerdings von einem Fotografen, der sich dort den ganzen Tag rumtreibt und anständige Motorradfahrer verschreckt
http://www.photobreton.com/consulter/Ima...%A736&NumPage=5

Axel

-

Dateianlage:
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Grasse_2010.zip
Serpel Offline




Beiträge: 48.439

20.09.2010 16:35
#42 RE: AKS/Parpaillon Antworten

Hübsches Bild und nettes Andenken, Axel!
Tät ich an Deiner Stelle kaufen, wenn ’s nicht zu viele Umstände macht.

--------------------------------

Der Abschnitt vom Col Bourget



zum Colle Basset (mit Col Basset wird üblicherweise ein Pass beim Monte Jafferau bezeichnet), wo die eigentliche Kammstraße endet, scheint ziemlich langweilig zu sein, weil ich von dort keine Bildchen habe. Nur dieses eine



und das ist auch ziemlich langweilig (edit: bis auf den Motocross "Kicker", oder was ist das? ). Interessant ist lediglich die Tafel



wo genau aufgelistet ist, an welchen Samstagen und Mittwochen die AHS für welche Verkehrsteilnehmer gesperrt ist. Es ist zwar gerade ein Samstag, allerdings bereits im September, so dass ich davon ausgehen darf, ausnahmsweise mal völlig legal unterwegs zu sein.

Vor dem eigentlichen Abstieg von der Kammstraße geht ’s erst noch kurz über den Buckel, wo man rückblickend den Basset



und Richtung Sestriere einen hässlichen Skilift vor Augen hat:



Vom Weg nach unten gibt ’s auch nix Besonderes zu sagen, außer dass er wirklich ganz toll zu fahren ist:



Die nächsten beiden Fotos dienen auch lediglich zur Dokumentation, damit man die Schlüsselstellen nicht verpasst, falls man in der umgekehrten Richtung unterwegs ist.

Hier ist das offizielle Ende bzw. der Einstieg zur AHS, den man auf Grund des charakteristischen Strada dell’Assietta Galgens gar nicht verfehlen kann und wo die Naturstraße beginnt:



Diese befindet sich nur etwa 300 Meter vom Abzweig zum Col Basset an der Strada Statale 23



am östlichen Ortsende von Sestriere, das auf Grund seiner speziellen Lage (Passhöhe!) und der beiden turmartigen Hotels (im Bild die Albergo Torre, die übrigens entgegen allen Anscheins bolzensenkrecht steht )



ebenfalls nicht verfehlt werden kann.

Nach gut 400 Kilometern - davon etwa 60 auf Sand und Schotter - heißt es jetzt "nur" noch Unterkunft suchen, Geld aus dem Automaten ziehen und ’ne Kleinigkeit essen. Für mich wie üblich der mit Abstand schwierigste Teil der ganzen Unternehmung!

Serpel Offline




Beiträge: 48.439

20.09.2010 23:31
#43 RE: AKS/Parpaillon Antworten

Fündig werde ich im Hotel L’Edelweiss in Cesana am Fuß der Westrampe des Colle di Sestriere. Dass das ein ganz schrecklich italienisch verkitschter Jodelbarockschuppen ist mit entsprechend unangenehmer Musikberieselung, stört mich in dem Moment kaum. Hauptsache, im Zimmer ist Ruhe und keiner will was von mir.

Interessant noch, wie sich die heute gefahrene Naturstraße in Google Maps präsentiert:



Die Strecke gliedert sich in vier Abschnitte: Das Stück von A (Susa) bis zum ersten Wegpunkt ist die Nordrampe des Colle delle Finestre, die direkte Verbindung von diesem zum mittleren Punkt auf dem Kamm oben (Gran Serin) ist der eigentliche Ostteil der AKS, den Google Maps aber nicht kennt und stattdessen untenrum auf die AHS ausweicht, es folgen der autobahnähnlich ausgebaute Westteil der AKS zum dritten weißen Punkt (Colle Basset) und schließlich die Abfahrt nach Sestriere bei B.

So, wie sie hier eingezeichnet ist und offiziell als Assietta Kammstraße bezeichnet wird, ist sie wirklich von jedem halbwegs routinierten Piloten problemlos zu machen. Wer den Finestre auf der Nordrampe "bezwungen" hat, muss sich über den Rest ohnehin keine Gedanken machen. Schwieriger wird ’s bestimmt nicht mehr, großteils sogar deutlich einfacher. Und wer will, kann den Finestre auch ganz bequem von Usseaux aus auf Asphalt erreichen.

Zu dem von mir unbeabsichtigt unter die Räder genommenen eigentlichen Kamm im Mittelstück kann ich mich nur wiederholen: Ich bin froh, von Osten her gekommen zu sein, wo mich keine Schranke und kein Verbotsschild an der Weiterfahrt hinderten. Deswegen wird die Freude, den eigentlich schönsten und schwierigsten Teil der Assietta gemacht zu haben, durch das schlechte Gewissen nur unwesentlich getrübt.

Die Frage, ob ich ’s wieder machen würde, lässt sich trotzdem nicht allgemein beantworten. Wenn davon auszugehen wäre, niemanden dabei zu belästigen, könnte ich der Versuchung vermutlich auch ein zweites Mal nicht widerstehen. An einem sonnigen Sommerwochenende, wenn Heerscharen von Wanderern und muskelbetriebenen Bikes unterwegs sind, dagegen schon.

Eigentlich möchte ich gleich morgen wieder da hoch ...

Serpel Offline




Beiträge: 48.439

21.09.2010 08:48
#44 RE: AKS/Parpaillon Antworten

Am nächsten Morgen außerordentlich gut erholt und ausgeschlafen genieße ich gleich mal eine Prise frischer Morgenluft durchs weit geöffnete Fenster. Der Wetterbericht hat nicht zu viel versprochen. Heute ist ’s noch besser als gestern:



Da hält mich nicht mehr viel in dem geschmackvoll eingerichteten Zimmer (extra für piko )



und ich bereue schon, mich fürs Frühstück unter Bewachung durch eine Gouvernante mit strengem Blick im nahezu menschenleeren Speisesaal mit kaum zu ertragender volkstümlicher Musik entschieden zu haben. Bestimmt hätte ich auch was an einer Tankstelle bekommen, denn in Freiheit unter freiem Himmel schmeckt ’s mir einfach besser.

Wie auch immer: das Motorrad ist jedenfalls noch da



und die Fahrt in den kühlen Strahlen der frühen Morgensonne über den Col du Montgenèvre nach Frankreich hinein lässt für kurze Momente die Erinnerung an die ersten Stunden auf dem Motorrad aufblitzen, als noch dieses unbeschreibliche Glücksgefühl dein ständiger Begleiter war und diese Sucht in dir auslöste, der du ganz verfallen bist.

Die Wegbeschreibung zum Einstieg des Parpaillon erspare ich mir jetzt, den findet jeder selbst. Für diejenigen, die bei der Orientierung in größeren Zusammenhängen denken, nur so viel: Es ist der Parallelpass - also die südwestliche Alternative () - zum Col du Vars.

Ganz wichtig trotzdem folgender Hinweis: In Saint Clément sur Durance gleich über den Fluss (die Durance ) wechseln, weil später geht ’s erst wieder in Embrun, was an und für sich zwar kein (großer) Umweg ist, aber man verpasst dadurch eines der schönsten Sträßchen, das Gott für uns Motorradfahrer geschaffen hat. Und erst noch mit griffigem frischem Gourmet-Belag!

Serpel Offline




Beiträge: 48.439

25.09.2010 17:39
#45 RE: AKS/Parpaillon Antworten

Wie bereits erwähnt verläuft der Parpaillon südwestlich vom Col du Vars parallel zu diesem, als Naturstraße allerdings natürlich weit weniger komfortabel () und verbindet im wesentlichen Embrun im Tal der Durance (kurz bevor diese zum Lac de Serre Ponçon gestaut wird) im Nordwesten mit La Condamine-Châtelard im Vallée de l'Ubaye im Südosten miteinander. Die Passhöhe befindet sich ungefähr in der Mitte der unteren Bildhälfte (dort, wo der helle Grat vom Weg rechtwinklig geschnitten wird):



Kurz nach St. André trifft die D 139 (das Traumsträßchen) im spitzen Winkel auf die D 39, die von Embrun nach Crévoux hoch führt:



Dort geht ’s scharf links ums Eck und weiter asphaltiert und gut ausgebaut ins Tal hinein und den Berg hinauf, bis man an dieser Weggabelung vor die Wahl gestellt wird:



Ich entscheide mich für die Variante "La Chalp", weil ich mir davon die besseren Ausblicke verspreche - nachträglich auf Google Maps betrachtet sicher die bessere Wahl:



Kurz danach - exakt beim mittleren Wegpunkt auf der Karte oben - ist Schluss mit Asphalt. Und zwar genau bei dieser Brücke da:



Ab jetzt heißt es 22 Kilometer Schotter, allerdings durchgängig recht harmlos und auch mit gewöhnlichen Straßenmotorrädern befahrbar, wenn man ein wenig auf die Bodenfreiheit achtet:



Nun ein paar Bilder vom Aufstieg, der wirklich keine besonderen Überraschungen bereithält. Hier ein Blick zurück:



Und vom selben Standpunkt der Blick nach vorn:



Ein Stück weiter oben hat sich lediglich "die Farbe des Schotters" ein wenig geändert,



der Pass ist ein wenig näher gerückt und der erste (und einzige) Geländewagen steht zum Überholen an:



An dieser Stelle hier verpasse ich den Abzweig nach links (rechts),



denn von etwas weiter oben betrachtet macht das einen viel versprechenden Eindruck:



Aber umkehren gehört nicht zu meinen Stärken, und ich entscheide weiterzufahren, denn schließlich stehen heute gesamthaft 600 Kilometer an - da bleibt keine Zeit für Experimente (dass der Weg da oben bereits wieder zu Ende gewesen wäre und eine wunderbare Aussicht bis runter zum Lac de Serre Ponçon geboten hätte, konnte ich nicht ahnen).

Das letzte Bild vor der Passhöhe lässt ein wenig erahnen, dass die Fahrbahnbeschaffenheit am Parpaillon umso besser wird, je höher man steigt (ist übrigens auf der gegenüberliegenden Seite auch so):



Auf der Passhöhe schließlich - die vom Tunnel unterquert wird - begegne ich dem einzigen Kollegen während der gesamten Passfahrt. Er versteht meine Frage, ob ich seine Alp fotografieren dürfe, leider falsch und schiebt das Ding beflissen zur Seite (als er mir den Rücken kehrt, drück ich schnell den Knipser ):

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