Zitat ...Fällarbeiten waren womöglich nicht rechtmäßig...
Beliebte Taktik - erstmal Tatsachen schaffen .
Moin,
das sehe ich nicht ganz so. Ob dieser Käfer da so wichtig war oder nicht, hat meiner Sicht nach niemand so eingeschätzt. Aber was anderes scheint mir zu passieren. Durch die extreme Unbeliebtheit dieses Projektes werden andere Stellen wach und fangen an zu suchen. Sie wollen sich erstens keine Feinde machen und zweitens nicht den Vorwurf gefallen lassen, sie hätten nicht richtig geprüft - wenn andere darauf kommen.
Global sehe ich einen Schwenk - vielleicht zu früh ? Klar ist, daß sich keiner leisten kann, nun zu sagen: "Ok, war `n Fehler, lassen wirs doch einfach !" Am allerwenigsten kann Mappus sowas jetzt tun. Wenn aber ein Fehler gefunden wird . . . . . . jaaaa, dann kommt man vielleicht mit weniger Gesichtsverlust wieder raus.
Zitat Gratulation, wir haben den Arsch des Monats gefunden ....
naja, Pfaffe halt
wieso? Gibt es jetzt nur noch eine Meinung? Gegner von S21 sind die Guten, Befürworter sind die Ärsche, oder was?
Ich habe vor einer Woche eine Anfrage an K21 http://www.kopfbahnhof-21.de/ (das sind die S21 Gegner, die Befürworter des Kopfbahnhofes) geschrieben. Bis heute leider unbeantwortet. Ich finde es schade, wenn man mit Polemik polarisieren will und ernstgemeinte Fragen ignoriert(?). Die organisierten Gegner verlieren dadurch ihre Glaubwürdigkeit.
Ich hege Sympathien für K21, die S21 Gegner und stehe S21 äußerst kritisch gegenüber, aber deswegen sind nicht alle Befürworter, deren Sprecher und Argumente gleich Ärsche oder das was aus einem solchen rauskommt.
jaja, Tunnelbau ist teuer. Auf unserer letzten Baustelle lief so ein unabhängiger Sicherheitsofficer rum, der so eine Art übergeordnete Bauleitung hatte. Ein cleverer Kerl, der ganz genau wußte, was passiert, wenn was passiert.
Dieser Mann hat mir mal erzählt, am schwierigsten seien die Tunnelbauer zu kontrollieren. Grundsätzlich werden Baustellenbesuchen nicht angekündigt, weil sonst genau dann, wenn keiner guckt, wieder gespart wird. Da ein gewaltiger Teil der Baukosten aus den Provisorien besteht, die hinterher sowieso wieder verschwinden und für niemanden mehr Bedeutung haben, ist der Griff nach dem Risiko auch nachvollziehbar. "Machet schnell, wenn der Beton hadd isch, isches guudd!" So wird leider oft verfahren.
Ich glaube, die Bahn will einfach Fakten schaffen. Mit sowas polstert man sich seine Zukunft ein wenig aus. Würde alles mit dem spitzen Bleistift gerechnet und ohne Staats-Background abgerechnet, ginge so ein Laden schlicht pleite. Ein paar Regionalbahnen würden Gewinne einfahren und auch mit Augenmaß-Baumaßnahmen kaum auf Widerstand in der Bevölkerung stoßen. Aber Gigantomie ist halt Wertbeständiger. Da müssen nachher alle zu stehen, weil sonst der Schmerz einfach zu groß ist.
Bei und am Köln-Bonner Flughafen ist ja ähnliches passiert. Für Milliarden wurden dort Umbaumaßnahmen - unter anderem auch für die Bahn - vorgenommen. Es gibt kaum Fahrgäste von Flughafen Köln noch Stadt Köln. Es gibt sie, aber sie bringen nicht die Kosten dieses Umbaus rein. Der Gedanke, statt mit Flugzeug von Köln nach Frankfurt zu fliegen, einfach die Bahn zu nehmen, ist ok und wird auch genutzt, aber dazu hätte man nicht am Kölner Flughafen vorbei fahren müssen, wo auch ein wilder Tunnel gebaut wurde.
Der Flughafenchef sprach damals von 15 Jahren Amortisationszeit. Das ganze aber nur bei konstantem Flugaufkommen. Die Billigfliegerei brach gerade so richtig los, wobei jeder wußte, daß das ein Verdrängungskampf ist, den sich auf Dauer keine Airline leisten kann. Also was dann ? Alle jammern, wenn das ganze pleite ist und das Land/ der Bund muß mal wieder eingreifen. So wird der Verlust sozialisiert und die Leuts, die es gemacht haben, sind fein raus. Der Dreh funktioniert anscheinend.
Zitat von WännäIch glaube, die Bahn will einfach Fakten schaffen. Mit sowas polstert man sich seine Zukunft ein wenig aus. Würde alles mit dem spitzen Bleistift gerechnet und ohne Staats-Background abgerechnet, ginge so ein Laden schlicht pleite.
Die positionieren sich für die Zeit nach den stillen Zuschüssen. Derzeit wird der LKW-Verkehr von den PKW- und Motorradlfahrern massiv subventioniert. Die Lastwagen zahlen einen Bruchteil der KFZ-Steuer, san aber für mindestens 80, 90 Prozent der Fahrbahnschäden verantwortlich. Die Bahn muss sich ihre Fahrbahnen selber zahlen und bittet dafür den Steuerzahler direkt zur Kasse.
Es ginge auch so, wie es die Schweiz macht. Huckepackverkehr für alle Transporte über 200 Kilometer. Erfordert hohe LKW-Maut, ist unpopulär. Weil wenns die Infrastruktur für die Maut erst einmal gibt, sind nach den Lastwagen Autos und Motorradln dran.
Den Stuttgarter Bahngegnern muss ich als Ösianer viel Erfolg wünschen. Heut hab ich gelesen, die Strecke ist Teil der Hochleistungsverbindung Paris-Bratislava. Fein, weil bei uns bauen sie seit langer Zeit die Westbahn als vierspurige Bahn-Bahn aus, und der Durchgangsbahnhof Wien wird auch in fünf oder zehn Jahren feddich sein. Den zugehörigen Tunnel gibts im Rohbau schon. Und von da nach Bratislava sans vierzig Kilometer.
Im Zusammenhang mit Stuttgart 21 ist mir aufgefallen, dass "Investition in die Zukunft" momentan der Euphemismus für große, überteuerte Projekte auf Kosten der Allgemeinheit sind. Hohle Blablablase.....