Ganz einfach: die VT500E (z. B.) hat Zündwinkel von 232° und 488°, beim 90° V-Twin von Guzzi oder Ducati (mit nur einem Hubzapfen) betragen sie 270° und 450°. So gesehen läuft letztgenannter also gleichmäßiger (mit weniger Drehungleichförmigkeit).
Zitat von FalconeDer Gummimotor der Commando funktioniert auch ganz gut ...
Eben nicht wirklich. Darüber hatten wir ja schon mal ausführlich diskutiert. Ich mein, wenn Motor mitsamt Schwinge weich im Rahmen gelagert sind - das kann ja nur eine Behelfskonstruktion sein.
Hat nicht auch Buell so was Krankes verbockt (Uniplanar-Aufhängung), was schlussendlich für das stark gewöhnungsbedürftige () Fahrverhalten dieser Modelle verantwortlich war?
Bei der Norton gebe ich dir Recht. Obwohl die Gummilagerung des Motors in der letzten Entwicklungsstufe völlig unproblematisch war und auch kein schlechtes Fahrverhalten erzeugte. Aber die Paralleltwin-Vibrationen sind halt auch weg, teilweise so stark weg, das man viel zu sehr versucht ist, zu viel Gas zu geben, was der olle Langhuber dann nicht recht mag.
Und bei Buell, so würde ich sagen, liegst du ganz daneben. Das Fahrwerk dürfte wohl so ziemlich das steifste sein, dass auf dem Markt ist (war). Da hat die Aufhängung des Motors, die ja auch genial konstruiert ist, ganz sicher keine nachteiligen Einflüsse. Das gewöhnungsbedürftige Fahrverhalten resultiert aus der Fahrwerksgeometrie und den großen Schwungmassen des Motors.
Zitat Das sind dann natürlich die ganz Harten, die die AW ausbauen, um den echten/wahren Kenner rauszuhängen, der den Paralleltwin am liebsten blutig (englisch ) mag.
Das hat mit echten/wahren Kenner rauszuhängen aber auch garnix zu tun!
Der eine mags halt saftig (von mir aus blutig englisch) der nächste steht auf sein seichtes eingeweichtes Trockenfutter (gell Serpel)
Da gibts nur. Es gefällt so, oder es gefällt nicht. Dazwischen gibts garnix, naja gut halt noch die Wee.
G. Wurm.
Sieh mal einer an. Kaum macht man's richtig, schon funktionierts.
Aber nochmals zur Buell: Dass das Fahrverhalten ernsthaft unter dieser seltsamen Konstruktion leidet, glaube ich nicht wirklich, aber für geometrisch einwandfrei halte ich sie auch nicht.
Man muss sich das mal vorstellen - die Schwinge ist direkt im Motor gelagert, dieser aber flexibel im Rahmen (also im Prinzip auch nicht anders als bei der Commando ), und zwar über solche Lenker hier:
Buell XB Motoraufhängung
Buell behauptet zwar, dass die Motor-Schwingen-Einheit in ihrer Bewegung dadurch auf die Motorrad-Mittelebene beschränkt ist (was ja o.k. wäre), beim Betrachten des Bildchens scheint mir das aber nur in guter Näherung der Fall zu sein. Außerdem schlagen die Gelenke aus, und was weiß ich, was da alles noch passieren kann.
Leider werde ich es nie erfahren. Ein bisschen bedaure ich es jetzt schon, die Büll verkauft zu haben. Ja, die KTM ist besser, macht sogar mehr Spaß und ist vielseitiger einsetzbar - aber die Büll war schon was besonderes. Übrigens hat sich meines Wissens auch noch nie ein Tester an der Motoraufhängung der Buell gestört oder da Kritik angemeldet. Ich fand es immer sehr schön, dass der Motor im Leerlauf zappelt wie es eben nur so eine Harley-Schlegel tut und beim Fahren in den wichtigen Drehzahlbereichen alles absolut ruhig ist. Glasklares Fahren. Einfach genial.
Will sagen, mir gefällt es sehr gut. Wenn die Testberichte in den Fachzeitschriften nicht immer dermaßen schlecht ausgefallen wären, hätte ich mich längst ernsthaft dafür interessiert.
Sind die Tests wirklich so schlecht ausgefallen? Ja, klar, wenn man rein sachliche Maßstäbe im vergleich ansetzt, dann schon. Aber es gab, glaub ich, keinen Test, in dem das Motorrad nicht emotional begeistert hat. Ich glaube, nur Erbsenzähler können mit der Buell nichts anfangen. Die Kombination des bollerigen Motors, der beim Gas geben sanftmütig wird wie Kaimann, mit dem messerscharfen Fahrwerk, dass aber auch zickig wie Claudia sein kann - so eine Kombination gibt es nicht noch einmal
Das mit dem Fahrwerk wundert mich schon ein bisschen. Im erstbesten Test, den ich gerade (bei MOTORRAD) gegoogelt hab, ist bereits die Rede von einem Rahmen und einer Schwinge, die zu instabil seien. Genau so hatte ich das eben auch in Erinnerung.
Gruß Serpel
Edit: Ich seh gerade, die S1 Lightning hatte ja noch einen anderen Rahmen
Aber hier hab ich einen Test gefunden, der etwa das zum Ausdruck bringt, was mir vage in Erinnerung geblieben ist.
Da ist sogar die Rede von einem Vorder- und Hinterrad, die sich die Freizügigkeit des geteilten Rahmenkonzepts zunutze machen und kurzerhand getrennte Wege einschlagen.
Und das bezieht sich jetzt schon auf die XB-Baureihe.
Stellen sich Bodenwellen mittleren Ausmaßes in den Weg, ist’s vorbei mit der Ruhe. Und auf Längsrillen kommt das Gefühl auf, als ob sich Vorder- und Hinterrad die Freizügigkeit des geteilten Rahmenkonzepts zunutze machen und kurzerhand getrennte Wege einschlagen. Werden die Kurven enger und welliger, ist Mensch und Maschine eine innige Zusammenarbeit angeraten. Mit festem Knieschluss und klarem Befehl mittels Druck über die Lenker meistert das Duo solche Herausforderungen mit viel Spaß und sogar ein bisschen Sportlichkeit. Hanging-off, die Spielart der echten Sportler, bringt nicht viel – außer Unruhe.
Die Buell bevorzugt ganz klar einen guten Straßenbelag. Auf holprigen Nebenstraßen im Vogelsberg hatte der Spaß bald ein Ende. Da ist die KTM weitaus souveräner. Ich hatte aber nie das Gefühl, dass das an irgendwelchen Elastizitäten im Fahrwerk lag, sondern eher an der relativ straffen Federung und dem kurzen Radstand. Was ich auch bestätigen kann, ist, dass man die Buell durchaus etwas energisch bitten muss, in die Kurve zu gehen. Und das trotz der Handlichkeit. Ein eher interessanter Widerspruch beim Fahren. Mit der Originalbereifung richtete sie sich beim Bremsen dazu noch stark auf, so dass man richtig etwas Arbeit hatte. Mit den dann gefahrenen Conti Road Attac war das weg. (Ob´s daran liegt, dass ein Entwicklungsingenieur und ehemaliger W-Fahrer bei Conti eine Buell-Fan ist?) Was ich auch bestätige, ist, dass die Buell einen ruhigen klassischen Fahrstil sehr begünstigt. Was mir sehr entgegen kam. Ich weiß nicht, ob man wirklich glücklich mit eine Buell wird, wenn man verschiedene Andere Motorräder schon flott bewegt hat und nun nur noch sie hat. Aber als Zweit- oder Drittmotorrad ist sie schon etwas sehr eigenes mit hohem Unterhaltungswert.
Zitat Dir kann geholfen werden: laß die Ausgleichswelle im Eingriff, aber drehe sie um 180 ° . Dann kommt dir nicht nur das Motorradfeeling wieder hoch.
Eh, man muss es ja nicht gleich total übertreiben Wännä, dann lieber ganz raus. Wieder ein paar Gramm weniger u, die Leistung zum Antrieb der Welle lieber an der Kette. (was schluckt so ne Welle eigentlich wech? )
G.Wurm, Das Leben ist zu kurz um langweilige Motorräder zu fahren!
Sieh mal einer an. Kaum macht man's richtig, schon funktionierts.