Kam irgendwie ziemlich verwirrend und reißerisch rüber. Ich glaube, wer jünger ist, hatte kaum Chancen, zu verstehen, was da wirklich los war. Die Runde bei Anne Will war da interessanter, vor allem die gläuterte Altersweishet bei den Zeitgenossen
In Antwort auf:Ich glaube, wer jünger ist, hatte kaum Chancen, zu verstehen
das ist wohl wahr. wir hatten den schon im kino gesehen - war nicht schlecht (vor allem weil er gezeigt hat, das aus einer guten idee allergrößter scheiß werden kann, wenn man nicht bereit ist sich selber in frage zu stellen), aber auch nicht so überzeugent, das man das als standardwerk zu dem thema betrachten kann.
gestern abend lief bei uns die Wii (und der recorder - spiederman ziehe ich mir mal genüßlich mit meiner tochter rein, wenn meine frau nicht da ist :o)
Reifen haben rund zu sein und gripp zu haben, alles andere ist firlefanzerei !!!!
Zitat von FalconeKam irgendwie ziemlich verwirrend und reißerisch rüber. Ich glaube, wer jünger ist, hatte kaum Chancen, zu verstehen, was da wirklich los war. Die Runde bei Anne Will war da interessanter, vor allem die gläuterte Altersweishet bei den Zeitgenossen Grüße falcone
Aber das dümmliche Gesabbel der Schlagertante bei Will hat mich dann doch zum Abschalten bewogen (Ebstein????)
"Geläuterte Altersweisheit" trifft es ziemlich gut.
Das ist doch Kino und hat mit der Wirklichkeit nur wenig Gemeinsamkeiten.
Was ich bei der nachfolgenden Sendung "AnneWill" (was will sie eigentlich?) wirklich seeeehr spannend fand, das war die Frage nach der Verweigerung der Öffentlichmachung der Akten der Staatsanwaltschaft zu den Terroranschlägen und den Drahtziehern. Hat der "Staat" womöglich etwas zu verbergen? "Aufgearbeitet" soll es mal der Öffentlichkeit vorgelegt werden! Da werden die Beteiligungen und Rechtsbrüche dieses Staates wohl dann herausgenommen sein?!
Wieso durften in der BRD die Büttel fremder Mächte auf bundesrepublikanische Staatsbürger knüppeln unter Duldung dieses Staates und dessen Staatsmacht? Das würde mich mal interessieren! Wurden die beteiligten Polizisten und Hintermänner dieser "Aktion" verurteilt? Das ist eindeutig ein Rechtsbruch und rechtfertigt m.M die Anwendung des Art. 20, Abs. 4, GG! Haben sich "Terroristen" eigentlich darauf berufen?
Gruß Monti
---------------------------------------------------- Nur Dilettanten überfallen eine Bank, wahre Kriminelle gründen eine!
Bin zu dem Entschluß gekommen, mir das Buch zu besorgen. Guck' mir aber heute Abend den 2. Teil auf alle Fälle auch noch an. Das war damals schon ein ziemlich beherrschendes Thema (ich war 1972 20 Jahre "alt").
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"Es ist nicht wichtig, wie alt Du bist, sondern wie Du alt bist." Marie Dressler
In Antwort auf:Das war damals schon ein ziemlich beherrschendes Thema
Ja, den zweiten Teil schaue ich mir auf jeden Fall auch noch an und Lust am Austschen Buch habe ich jetzt auch bekommen. Obwohl auch bei uns viel darüber geredet wurde, sogar in der Schule (!), merke ich doch, dass da einige Wissenslücken bestehen. Mein Vater brachte damals immer spannende Zeitschriften mit nach Hause: Konkret, Twen, Pardon und Underground, letztere damals eine Bombe in Titel (sic!) und es wurde auch mit Freunden viel darüber diskutiert. Ich glaube meine in Grundzügen gewaltfreien Einstellung basiert auf diese Zeit, wobei ich die Gewalt zugleich beim Staat wie auch bei der RAF sah und ablehnte.
Zitat von Falcone Obwohl auch bei uns viel darüber geredet wurde, sogar in der Schule (!), merke ich doch, dass da einige Wissenslücken bestehen.
Das war bei uns ganz anders: In der Schule gab es die Reste der "Roten Zellen", die Stimmung gegen Staat und jede Form der Unterdrückung, vertreten dort durch Schulleitung und Kollegium. Terrorismus wurde bestenfalls pauschal verteufelt, nie aber hinterfragt oder thematisiert. Wir spürten, daß uns die linken Rebellen sehr viel näher standen, als die verknöcherten Strukturen unserer Schule / KLeinstadt / Familien.
Die Familie , auf strikt konservativ beamtetem Niveau, fühlte sich gar von Parkas, SDS, Hippies oder langen Haaren elementar in ihrer Existenz bedroht und steuert gegen. Natürlich mit Druck und Gewalt. Ein Abbild des Staates im Kleinen, der Beweis, daß Rebellion Pflicht war !
Zu dieser Zeit hätte ich rein gefühlsmäßig jeden Terroristen gedeckt, meinen Vater aber, hätte er eine dunkle Geschichte gehabt, ohne Bedenken enttarnt.
Diese Zeit war für mein Verhältnis zum Staat und dessen Vertretern prägend und ist es bis heute: Die wahren Feinde sind verbeamtet. So waren 68 und auch die RAF nicht sinn - oder folgenlos. Erst diese Zeitphänomene haben eine kritische Distanz überhaupt ausgelöst und möglich gemacht.
Die Methoden mag man ablehnen, die Gedanken aber waren norwendig.
im Film waren zu viel Action und zu wenig Hintergrundinfo, wie es dazu kam. Oder war Frau Meinhoff nur gefrustet, weil ihr Gatte mit ner anderen rumgemacht hat? Wie haben die Leute sich die Revolution und den Umbruch vorgstellt? Wie die Ordnung, bzw. das Zusammenleben, danach? Sie wollten gegen das sogenannte imprialistische, faschistische System vorgehen, Gleiches mit Gleichem vergelten, waren auf ihre Weise auch faschistisch, aber mehr hat man, im ersten Teil auf jeden Fall, nicht erfahren.
doch doch, ich fand allein die szene, als rudi dutschke angeschossen an passanten vorbeitaumelt recht bezeichnend. die gefühlskälte lässt einem gruseln. der film hat doch genau das klima dieser jungen republik eingefangen. der krieg untern teppich gekehrt und alte nazis überall in amt und würde.
aber gleich gehts weiter...
äääh, ich mein den zweiten teil ! die zeiten haben sich doch geändert und deutschland hat sich gewaltig weiterentwickelt.
Wie kann man auch auf die Idee kommen, eine solche Thematik in einen Film zu packen, schliesslich gibt es ja schon einige Mehrteiler über einzelne Ereignisse der RAF-Zeit (Schleyer-Entführung, Mogadischu, Olympia-Attentat) usw.
Obwohl ich die Zeit kenne und mich im Nachhinein darüber informiert habe, kam ich während des Films einige Male ins Schleudern und wusste nicht recht, was gerade dran ist...
Wer den anschliessenden Bericht in Report und die Anne Will Runde gestern gesehen hat, hat wohl mitbekommen, dass wohl keiner der real betroffenen den Film gutgeheissen hat.
Was mich jedoch nachdenklich gemacht hat, ist die Tatsache, mit welch einfach gestricktem Gedankengut diese Leute in den "Kampf" gezogen sind, die meisten Beteiligten auf der "Gegenseite" war ihnen intellektuell haushoch überlegen, ganz besonders der Herold (Bruno Ganz, übrigens der einzige, der überzeugend gespielt hat).
So kann man die RAF mit ihrem verquasten Gequatsche und ihren Taten beruhigt eigentlich apolitisch sehen, denn irgendwelche Nazis kommen m.M. nach aus dem gleichen Loch.
Ausserdem kamen mir die Leute so vor, als wären sie geil auf den Kick, so wie man es heute oft bei gelangweilten Wohlstandskiddies mitbekommt.
Allerdings wird ein heute 17 jähriger mit diesem Film nicht das geringste über die RAF und den historischen Hintergrung erfahren.
Gruß Hans-Peter
Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir noch nicht sicher... Albert Einstein
wie bewertet man eigentlich die Schauspielleistung eines Schauspielers? Ich fand, dass alle glaubwürdig gesielt haben. Natürlich gibt es Sympathien für den einen oder anderen Schauspieler. Was aber hat der Bleibtreu oder auch die anderen gemacht, oder auch nicht gemacht, dass sie nicht glaubwürdig rüber gekommen sein sollen?