wollte ich gerade sagen. Da gibts doch nur ein Sicherung - direkt an der Batterie. Amperestärke weiß ich nicht mehr, aber meines Wissens haben die letzten Zweitakt-RDs das auch noch so gehabt.
Ums Kokeln hab ich mir nie Gedanken machen müssen. Da hat nix gekokelt. Überhaupt war die Elektrik der Maschine bis zum Schluß (LIMA-Schaden) einwandfrei. Ich habe sie immerhin 70.000 km gefahren. Was am Anfang blöd war, war die Birne vorn, die stääändig durchbrannte - vermutlich Vibrationsschaden. Nachdem Tomaselli-Lampenhalter montiert waren, war auch das ausgestanden.
Jetzt ist mir alles klar. Ich hab noch einen Plan von der DS7 runtergeladen, der stimmt mt der RD der 1. Serie überein. Jetzt fehlen uns nur noch die Einsätze für den Auspuff, und ein 350er Zylinder, dann ist alles beisammen. Für den Tüv gibts ersmal Stahlwolle.
Beim Zusammenbau sind mir die Kolbenringe aufgefallen.Wofür sind die Ringe zweigeteilt? Soll der Federring eine gleichmäßigere Vorspannung aufbauen?
Zitat von Kerzengesicht13Beim Zusammenbau sind mir die Kolbenringe aufgefallen.Wofür sind die Ringe zweigeteilt? ... Soll der Federring eine gleichmäßigere Vorspannung aufbauen?
Meinst Du wirklich zweigeteilt, oder nur den Stoßspalt? Ohne diesen Spalt könnte der Ring ja gar keine Vorspannung aufbauen. Und wenn, dann würde er in erster Linie klemmen. Oder versteh ich da was grundsätzlich falsch?!
In Antwort auf:Soll der Federring eine gleichmäßigere Vorspannung aufbauen?
Ja!
YAMAHA hat viel mit L-Ringen getrickst, um Ringflattern zu verhindern. Die L-Ringe sind jedoch hoch belastet und zum Teil weggekracht. Genauer gesagt, die Ringe selbst haben zunächst gehalten, aber der Kolben ist bei vielen durch das Öffnen/Schließen/Öffnen/Schließen/Öffnen/Schließen des L-Rings weggebrochen am Rand und hat den L-Ring dann zur freien Verfügung in den Brennraum entlassen. Typischerweise passierte dies in der Schaltpause bei hoher Drehzahl und fehlendem Kompressionsdruch, sodaß der Fahrer in der Regel die Kupplung gezogen hatte und kein blockiertes Hinterrad versorgen mußte.
Die kleinen Hubräume (50er 125er zweizylinder) sind - häufig auf Kulanz - dann auf normale Ringe umgebaut worden. Bei mir war z.B. auch so ein Fall. Bei den größeren (ab 250er) hat man die aufwendigere Lösung genommen. Das typische Rattern beim Gaswegnehmen kommt angeblich von diesen Federringen. Ich habe es nie ganz sicher festgestellt, was dieses charakteristische Geräusch erzeugt. Da die "normalen" Kolben das nicht machen, könnte es aber sein.
Vorteil dieser Ringe: sie lassen sich rel. leicht montieren. Die Eigenspannung ist nicht so heftig, sodaß sich der Ring nicht wehrt bei der Montage. Beim Einsetzen in den Zylinder sollte man aber schon etwas genauer hinsehen. Die Ringe lassen sich nicht - wie beim Reifen auf der Felge - erst an einer Seite ganz anlegen, und dann mit dem Daumennagel gegenüber zurechtschieben. Wenn man das aber weiß, kriegt mans hin.
Ach ja, ich würde gerne mal wieder auf so nem Ding fahren.
Klasse erklärt, danke Werner! Wie ich an deinem Profil sehe, hast du auch schon genug Drehzahlen hinter dir. Tu dem Vorwärtsdrang keinen Abbruch, und evtl. gibts bei uns auchmal n Treffen, dann überred ich meinen Nachbarn, dir das Teil mal zu leihen.
Nun ja, ganz kann ich (wiedermal) dem nicht zustimmen. Die Kolben geben die Position des Ringes ja durch einen kleinen eingelassenen Stift vor. Der Ringstoß wird dadurch so positioniert, dass er nicht im Bereich der Überströmkanäle liegt. Die Ringe gehen also gewiss nicht auf und zu, das würden sie wohl auch nur einmal tun. Meines Wissens verhindert der Federung durch seine Federkraft das Schwirren der Ringe. Einmal hat das was mit der Geräuschentwicklung zu tun, vor allem aber auch damit, dass durch das Schwirren die Ringnut nicht ausgeweitet wird, daher ist es richtig, dass es im Wesentlichen eine Maßnahme ist, um das Brechen der Ringe zu verhindern. Diese Feder gibt es auch bei Viertaktern ohne Fenster im Zylinder. Grüße Falcone
es gab einen sehr interessanten Versuch bei uns in der Clique. Unser Oberschrauber, seines Zeichens KFZ-Mechaniker bei BMW, Abteilung Motorräder, hatte an seiner RD die Federringe nicht montiert. Der Motor lief, machte weniger Geräusche, und hatte keine Leistung mehr - na ja, sagen wir, es fehlte etwas im oberen Bereich. Es gab keinen Dauertest, d.h., Rußablagerungen, Verschleiß etc. wurden nicht verfolgt. Der Leistungsmangel war unregelmäßig, wie bei schlechter Spritzufuhr, aber unterm Strich deutlich. So bis ca. 5000/min war keine Veränderung zu merken. Die alte, luftgekühlte RD 350 hatte ab 4000/min bereits so etwas wie Drehmoment, war also nicht sooooo schwachbrüstig. Wir hatten erst gedacht, daß dort schon Power fehlen müßte, das ging aber erst bei hohen Drehzahlen los.
Die RD macht im Auslaufen ohne Belastung ein "Krrrr - rrrr - rr - rrrrr - rrrr - rr - rr - rrr" Immer im Takt der noch erfolgenden, unregelmäßigen Zündungen bei Standgas und Schubdrehzahl. Wenn also die Federringe für Ruhe sorgen sollen, haben die Techniker bei YAMAHA den Job nur unvollkommen gemacht. Wir haben uns blöd gesucht, was das ist. Die Vermutungen gingen von Kühlrippenschwirren bis Pleuellagerspiel, Kolbenkippen, .... halt das ganze Programm. Ein Kumpel meinte gar, die Kupplung wurde so rattern unter Negativlast. Auch die Membranzungen wurden in den Fokus genommen, aber dagegen sprach, daß die R5F aus dem Nachbardorf auch die gleichen Geräusche machte.
Also kurz, ich weiß es nicht. Wäre aber immer noch interessiert, es zu erfahren. Apropos erfahren: nach unserer Erfahrung hielten die RDs umso besser, je lauter sie mechanisch rasselten. Wen es störte, der öffnete Auspuffsiebrohre und LuFi-Kasten - ein Maßnahme, die seinerzeit echte Mehrleistung brachte
Wännä, hast du das mit eigenen Augen gesehen? Ich glaube das nicht recht. Der Wellring ist so dick, den kann man gar nicht weglassen, ohne dass der Kolbenring in der Nut "herumfällt". Das der Motor dann nicht mehr richtig läuft, spricht allerdings dafür. Grüße Falcone