Das versuche ich mir auch immer schönzureden. Aber de facto ist es eine Nevada, und ich finde, die neuen Anbauteile können das nicht wirklich verbergen (sollen sie wahrscheinlich auch gar nicht):
OK, der Motor, Fahrwerkteile (Stoßdämpfer, hintere Schwinge mit Kardanantrieb, Bremse), die Speicheräder und evtl. die Gabel sehen ähnlich, oder sogar gleich aus.
Allerdings ist die gesamte Optik der V7 durch die Tank-Sitzbank-Seitendeckel-Schutzblech-Linie geprägt, die eine ziemliche, klassische Gerade beschreibt und nicht eine Bananenform, wie bei der Nevada. Bei der Nevada haben sogar einzele Teile, wie der Tank und die Sitzbank die Bananenform.
Der Auspuff der V7 verläuft relativ parallel zum Boden, während der der Nevada nach oben zeigt.
Die V7 ist ein ganz anderes Motorrad, als die Nevada. Nicht nur vom Charakter her, sondern auch vom Aussehen.
Tja, die Nevada ist genausoviel eine Classic wie auch eine Breva - oder eine alte LeMans ist dasselbe wie eine alte Cali. Natürlich ist dann auch eine 1100RS dasselbe wie eine 1100R und wie eine 1100GS Und eigentlich ist dann Guzzi und BMW auch dasselbe - wegen der schlapp hängenden Zylinder wollen wir jetzt mal nicht so pingelig sein. Grüße Falcone
Im Grunde hast Du ja recht, Bernd, das Hässliche an der Nevada sind nur die Anbauteile, natürlich nicht die (guzzitypische) Mechanik. Und beim neuen (weißen) Kleid stört mich nur das Material (Kunststoff), nicht die Gestalt. Da haben die "Designer" wirklich gute Arbeit geleistet. Das einzige, was mir beim Rahmen/Antriebsblock nicht gefällt, ist die rel. stark nach hinten abfallende Linie. Aber das muss so, jedenfalls so lange der Motor so hoch im Rahmen hängt (Stichwort: Kardanfehler).
Ich habe einfach Mühe damit, eins der hässlichsten Motorräder aller Zeiten (Nevada) im neuen Kleid plötzlich schön zu finden. Das braucht noch etwas Zeit, bis die Assoziationen zur Nevada aus meinen Gehirnwindungen gelöscht sind.
ich find auch, daß die Nevada eines der hässlichsten Motorräder aller Zeiten ist. Aber gerade (auch) deshalb bin ich total begeistert, wie schön Guzzi die neue V7 hingekriegt hat.
Betr. Plastikteile: wenn sie schön gemacht sind, können sie, von mir aus sein aus was sie wollen. Bei der ersten Honda CB 750 Ende der 60er Jahre waren die Seitendeckle doch auch aus Platik. Oder? Und bei der LeMans eins und folgende doch auch. Na also, geht alles. Die Konstrukteure müssen nur wollen.
Zitat von FalconeTja, die Nevada ist genausoviel eine Classic wie auch eine Breva - oder eine alte LeMans ist dasselbe wie eine alte Cali. Natürlich ist dann auch eine 1100RS dasselbe wie eine 1100R und wie eine 1100GS
Was Du ironisch meinst, Martin, sehe ich in der Tat ernsthaft ein wenig so.
BMW wie Guzzi besitzen eine derart charakterstarke und dominante Motor/Antriebseinheit, dass die Anbauteile stets etwas wie Fremdkörper daran wirken. Soll heißen: Die Designer haben Mühe, die Anbauteile damit verschmelzen zu lassen, so dass das Ganze wie aus einem Guss daherkommt. Die daraus resultierende Beliebigkeit im Design ist für mich die Krux dieser beiden Marken, denn man sieht und "spürt" ja, dass der archaische Kern bei allen Modellen derselbe ist.
In Antwort auf:Die Designer haben Mühe, die Anbauteile damit verschmelzen zu lassen, so dass das Ganze wie aus einem Guss daherkommt.
Richtig! In dem Moment, wo sie das versuchen, haben sie meist schon verloren. Eine Motorradikone, die auf Charakter und (vor allem) auf der dominanten Erscheinung des Motors basiert, sollte vom Design her dann doch eher dem "form follows function"-Prinzip folgen. Den Anbauteilen muss man ihre Funktion ansehen - sie müssen aber nicht zu einer Einheit verschmelzen, ein harmonisches Zusammenspiel, eine Korrespondenz der Teile miteinander, reicht aus. Harley beherrscht das aus dem FF - warum nutzen Guzzi und BMW dieses Potential nicht, dass ihnen ihre Motorräder genauso bieten wie die aus Milwaukee? Gut, BMW hat auch so genug Eisen im Feuer. Trotzdem würde eine fein gemachte Klassik-Serie sicher gut ankommen. Aber bei Guzzi finde ich eine solche Rückbesinnung fast schon Überlebensnotwendig!
In Antwort auf:Harley beherrscht das aus dem FF - warum nutzen Guzzi und BMW dieses Potential nicht, dass ihnen ihre Motorräder genauso bieten wie die aus Milwaukee? Gut, BMW hat auch so genug Eisen im Feuer. Trotzdem würde eine fein gemachte Klassik-Serie sicher gut ankommen. Aber bei Guzzi finde ich eine solche Rückbesinnung fast schon Überlebensnotwendig!
Guzzi macht ja mit der V7classic einen Anfang. Sie sollte aber unbedingt eine Classic mit einem größeren Motor nachschieben. Kleine Motorräder bieten kein Prestige und werden nur von Kennern gekauft. Gebraucht werden aber Absatzzahlen. Und die garantiert eben ein großer Motor. Mopeds für den Angeber.
Und daß BMW schon lange keine Klassik-Serie aufgelegt hat, ist eine riesen Schande! Da wollen sie jede Nische bedienen und bieten aber doch nur zeitgeistiges, verbautes Langweiler-Plastik Design, dem man auch noch Ansieht, daß es Plastik ist.
In Antwort auf:Und daß BMW schon lange keine Klassik-Serie aufgelegt hat, ist eine riesen Schande! Da wollen sie jede Nische bedienen und bieten aber doch nur zeitgeistiges, verbautes Langweiler-Plastik Design, dem man auch noch Ansieht, daß es Plastik ist.
Vor kurzem war ich in einem BMW-Shop. Nur zum schauen, weil mein Weg gerade dran vorbeiführte. Da kriegst du Augenkrebs. Das einzige moped was mir gefiel hatte etwa 20000 km runter und sollte 25000 kosten. War ne 90S.
Zitat von BerndiGebraucht werden aber Absatzzahlen. Und die garantiert eben ein großer Motor. Mopeds für den Angeber.
Hö!
Zitat von BerndiUnd daß BMW schon lange keine Klassik-Serie aufgelegt hat, ist eine riesen Schande! Da wollen sie jede Nische bedienen und bieten aber doch nur zeitgeistiges, verbautes Langweiler-Plastik Design, dem man auch noch Ansieht, daß es Plastik ist.
BMW braucht keine "Klassik"-Serie, BMW ist Klassik! Nee, im Ernst: der Roadster-Boxer in Schwarz (extra für Bünzlis mit handgemalten weißen Zierlinien erhältlich) kommt doch recht klassisch daher. Vor allem hat der einen echten Blechtank - nix Kunststoff!
In Antwort auf:Nee, im Ernst: der Roadster-Boxer in Schwarz (extra für Bünzlis mit handgemalten weißen Zierlinien erhältlich) kommt doch recht klassisch daher. Vor allem hat der einen echten Blechtank - nix Kunststoff!
Klassik hat doch nichts mit der Farbe zu tun. Sonst könnte BMW doch alle Motorräder schwarz mit weißen Zierlinien lackieren und die dann als Klassik Modelle verkaufen. So einfach gehts halt nicht. Die Roadster Boxer ist ein modernes Motorrad, ohne Verkleidung, also ein Naked Bike, auf deutsch.
Wegen mir können Plastik Teile am Motorrad sein. Sie dürfen nur nicht nach Plastik aussehen.
Da fällt mir die erste Corvette von Chevrolet ein. Die Karosserie war komplett aus Kunststoff. GFK, Fiberglas. Und es gibt wahrlich Blechautos, die nicht so gut aussehen, wie die erwähnte Corvette.
Zitat von BerndiKlassik hat doch nichts mit der Farbe zu tun. Sonst könnte BMW doch alle Motorräder schwarz mit weißen Zierlinien lackieren und die dann als Klassik Modelle verkaufen. So einfach gehts halt nicht. Die Roadster Boxer ist ein modernes Motorrad, ohne Verkleidung, also ein Naked Bike, auf deutsch.
So einfach geht es wirklich nicht - nicht allein die Farbgebung macht aus einem modernen Motorrad einen "Klassiker".
Es ist genau umgekehrt: die Tatsache, dass der Roadster in Schwarz die Zierlinien so natürlich tragen kann, zeigt für mich, dass er klassisch in bester BMW-Tradition ist (und eben kein Naked-Bike in moderner Biker-Tradition ). Der Blechtank ist dabei nur das Tüpfelchen auf dem i.
ich in da zwar anderer Meinung, aber was solls, jedem das seine.
Trotzdem könnte BMW doch mit einem einfachen Rahmen, mit einer einfachen Telegabel und einem abgespeckten, einfacherem Boxermotor und noch Zutaten, wie einem klassischen /5 Tank, /5 Instrumente, normal hoher Scheinwerfer + die alten BMW Blinker, und einer geraden Sitzbank (kein Wulstgebirge) und /5 Rücklicht, Speichenräder nicht zu vergessen, einen tollen Klassiker für normales Geld bauen.
Die klassischen BMW Auspüffe der 70er Jahre nicht vergessen.