Guten Morgen,
beir mir gibt es bis zum Abend auch nur ein kleines Birchermüesli, die nächsten Tage werden schiesslich sehr Kalorienreich. Der erwähnte Zeitplan sollte stimmen. 21.30 Uhr müsste reichen. Hoffe Air Berlin hält sich auch daran.
Also, guten Hunger
Ach ja, hier noch ein kleiner Tip für alle die Bichermüesli nicht kennen
Birchermüesli (original Rezept nach Dr. Bircher)
Zutaten
4 Löffel Haferflocken
8 Löffel Wasser
4 Löffel gezuckerte Kondensmilch oder Rahm
Honig oder Zucker
Saft von 2 Zitronen
8 Aepfel
Zubereitung
Kurz vor dem Essen die Haferflocken mit dem Wasser, der Kondensmilch und dem Zitronensaft vermischen.
Die von Stielen und Fliege befreiten, gewaschenen, ungeschälten Aepfel hineinreiben und alles sofort miteinander vermischen und auftragen (servieren).
Verwendet man Rahm, so gibt man noch 2-3 Löffel Zucker oder Honig bei.
Nach belieben 2-3 Löffel geriebene Haselnüsse oder Mandeln darüberstreuen.
Quelle Berner Kochbuch
Zur Geschichte
Maximilian Oskar Bircher-Benner
Geboren in Aarau 22. 8. 1867 / Gestorben in Zürich 24. Januar 1939
Verheiratet mit Elisabeth Benner, sieben Kinder, vier Buben, drei Mädchen.
Wegbereiter der Vollwertkost, Pionier der biologischen Gesundheitsmedizin, Schöpfer des «Birchermüesli».
Der Zürcher Arzt hat das Birchermüesli erfunden und unsere Essgewohnheiten revolutioniert.
Spott und Tadel erntete Maximilian Oskar Bircher-Benner, als er erstmals öffentlich erklärte, Getreide, Früchte und Gemüse seien hochwertigere Nahrungsmittel als Fleisch.
Das war im Januar 1900 im Zunfthaus zur Saffran vor der Zürcher Ärztegesellschaft. Birchers These stiess auf die einhellige Ablehnung seiner Berufskollegen. Kein Mensch könne soviel Gemüse essen, befand einer der Zuhörer. Der damals 33-jährige Arzt liess sich nicht beirren.
Heute gilt Bircher-Benner als Pionier der Alternativmedizin und Wegbereiter der Vollwertkost. Der Schweizer Historiker Albert Wirz charakterisiert ihn als «Querdenker und Dickkopf, der seinen eigenen Beobachtungen und Erfahrungen mehr traute als den gängigen Lehrmeinungen».
Bircher-Benner, Notarssohn aus Aarau, wurde im 19. Jahrhundert gross, dem Jahrhundert des Fleisches. Fleisch war die bevorzugte Nahrung des gehobenen Bürgertums und auch für die Wissenschafter das wertvollste aller Nahrungsmittel. Früchte, Gemüse und Getreide galten als minderwertig.
Bircher-Benner stellte diese Hierarchie auf den Kopf. Nicht Fleisch, sondern «Sonnenlichtnahrung», das heisst eben Früchte, Gemüse und Getreide sollten die Menschen vor allem essen, forderte er. Und dies in möglichst unverändertem, naturbelassenem Zustand. Was heute wie ein Gemeinplatz klingt, war damals bahnbrechend. «Mit dieser Umwertung hat Bircher-Benner auch einen Beitrag zur Feminisierung unserer Ernährung ge-leistet», so Wirz, «Fleisch war eine Männerspeise, deren Vorrang die patriarchalen Gesellschaftsstrukturen spiegelte.»
Berühmtestes Produkt der Ernährungsphilosophie Bircher-Benners ist das Birchermüesli, das seinem Schöpfer einen unvergänglichen Platz in der Ernährungsgeschichte und den Wörterbüchern gesichert hat. Das Original-Müesli besteht mit Ausnahme der gezuckerten Kondensmilch aus naturbelassenen, rohen Produkten wie Äpfeln, Nüssen, Haferflocken und Zitronensaft. Bircher-Benner revolutionierte nicht nur die Essgewohnheiten. Er versuchte auch, seine Patienten zu einem gesunden und harmonischen Leben in Einklang mit der Natur zu-rückzuführen. Seine ganzheitlichen Heilmethoden wurden in seinem 1897 am Zü-richberg gegründeten Sanatorium «Lebendige Kraft» in die Tat umgesetzt.
Der Name war Programm. Lebendig und kräftig sollten sie wieder werden, seine zumeist blassen, verwöhnten und verweichlichten Patientinnen und Patienten. Deshalb gab es nicht nur Vollwertkost, sondern auch tägliche Spaziergänge, Sonnenkuren und Bäder. Zur Aktivierung der Lebenskräfte liess der «neugierige Menschenfreund» (Wirz) seine Patientinnen schon mal mit kaltem Wasser abspritzen. Und im Garten mit Blick auf den Zürichsee und die Alpen wurden Turngeräte aufgestellt.
Die Klinik und seine Familie regierte Bircher-Benner bis zu seinem Tod 1939 als wohlwollender aber strenger Patriarch. In dieser Hinsicht war der Ernährungsreformer ein Kind seiner Zeit.
Aus der Coopzeitung vom 13. Januar 1999