Bei uns war das mit den weißen so: Der Amag-Generaldirektor Rudolf S. kaufte eine Maschine zum Beschichten von Nummerntafeln, weil er dafür einen Auftrag der niederländischen Regierung erhoffte. Die Holländer haben allerdings der österreichischen Aluminiumbude was gepfiffen und die Tafeln selber gemacht.
Wie gut, dass der Rudolf S. bald darauf Verkehrsminister wurde. Als solcher hat er festgestellt, dass schwarze Nummerntafeln aus Sicht der Verkehrssicherheit ganz übel sind. Reflektierende Tafeln sind viel besser. Doch schwarz reflektiert sehr schlecht.
So eine Lösung wie in Israel, wo jedes Auto hinten zwei reflektierende Streifen picken hat ging natürlich nicht. Also gabs weiße Tafeln, die, so eine Überraschung auch, von der Amag in Ranshofen beschichtet werden.
„Wenn eine Gesellschaft gegenüber offen intoleranten Menschen tolerant ist, geht das nicht gut für diese Gesellschaft aus.“ Sir Karl Popper, „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“
Die zerbombten Städte wurden vor allem im Gelsenkirchener Barock wieder aufgebaut. Wirkliche Rekonstruktionen wertvoller Bau- substanz kamen im allgemeinen erst später.
Und in klein(er)en Städten und Ortschaften, die meist wenig oder gar nichts abbekommen hatten, wüteten zum Teil die Stadtplaner und solche, die sich dafür hielten. Man braucht sich nur, um zwei Beispiele zu nennen, Hameln und Westerstede i. O. anzusehen. Diese Ver- schandelungen geschahen überwiegend in den 70er Jahren.
Erstaunliches in Bezug auf Wiederherstellung wurde von Polen geleistet. Die Städte Danzig und Breslau seien hier stellvertretend genannt.
Zitat von Caboose im Beitrag #10145Diese Ver- schandelungen geschahen überwiegend in den 70er Jahren.
Meine Heimatstadt Essen hat ja im Krieg einiges abbekommen wg. der Kruppwerke. Der Stadtteil Steele ist von den Bomben einigermassen verschont worden. Da standen noch Häuser aus dem Mittelalter- bis sich die Stadtplaner in den siebziger Jahren des verwinkelten Viertels "annahmen". Alles weg. Mit viel Beton wurde neu und modern "gestaltet".
Und seit dem Betongold geht das lustig weiter, was die hier teilweise in die historische Altstadt gebaut haben, übelst, ganz zu schweigen von diversen Abrissen alter Gründerzeithäuser in Bad Neuenahr und dem Bau von Eigentumsklötzen.
-- Blog Ich springe hoch, ich springe weit, warum auch nicht, ich hab' ja Zeit. Frei nach H.E.
Einer meiner Kunden war der Meinung, daß Frankfurt über die Bombardierung und Zerstörung nur froh sein kann. Frankfurt bestand in der Innenstadt aus winzigsten Gassen und Gässchen, dem aufkommenden Autoverkehr nur im Wege. So konnte man "modern" neu bauen. So sieht Frankfurts Innenstadt auch heute aus... Beton wohin das Auge sieht.
Das erinnert mich an eine Titelseite der Sun. Titelbild „Stukas über London „ , Text dazu, „Was die Krauts nicht hinbekommen haben, schaffen jetzt unsere Stadtplaner“. Hillebrecht mag in der Hölle schmoren und dabei mit doppelter Nenndrehzahl rotieren.
Und dabei mag ich sogar Brutalismus und bedaure teilweise wirklich, was man jetzt dem heutzutage antut und durch StahlGlasSandsteinSenkrecht ersetzt.
Zitat von Luja-sog-i im Beitrag #10149 Kurzum: Lebens- und Liebenswert is annerscht!
Einer meiner Kunden war der Meinung, daß Frankfurt über die Bombardierung und Zerstörung nur froh sein kann. Frankfurt bestand in der Innenstadt aus winzigsten Gassen und Gässchen, dem aufkommenden Autoverkehr nur im Wege. So konnte man "modern" neu bauen. Gruß Monti
Stimmt schon... was daraus wurde, sieht man ja heute. Obwohl... es gibt auch schöne Ecken in Frankfurt...