Es freut mich,dass ihr anscheinend Wunderkinder habt , welche nach bestandener Prüfung auch sofort über jahrelange Erfahrung und der daraus resultierende Reaktion/Fähigkeit verfügten. Aber unüberlegte, saudumme Kommentare machen ja , unter anderem, die Würze dieses Forums aus 😉
Zitat von hein62 im Beitrag #495....PKW und dem sich dabei gebildeten "siebten Sinn" ist es auch mit den 27 PS einige Male knapp gewesen, meist der Klassiker mit der genommenen Vorfahrt. Ich habe Glück gehabt und mich auf der Straße nie gemault, aber man wird dann doch vorsichtiger und lässt das Gehirn eingeschaltet.
Der Klassiker kommt bei jeder Motorradfahrt im Schnitt einmal, wenn nicht öfter abhängig von der Jahreszeit vor. In kälteren Jahreszeiten, in denen nur noch wenige bis keine Motorradfahrer mehr unterwegs sind, haben viele Autofahrer, wenn mal einer auftaucht, sie nicht mehr auf dem Schirm und neigen dazu, sie und ihre Rechte dadurch nicht 'ernst'- und wahrzunehmen. Habe mich darauf eingestellt und verzichte auf Vorfahrt dort, wo's sonst crashen könnte. Dafür kriegt man ein Gespür durch automatisch ständiges Mitdenken für andere. Die einzige Lebensversicherung neben dem Verzicht auf Selbstüberschätzung oder rascher Korrektur einer falschen Einschätzung von Situationen, in denen man sich vorfindet oder selbst gebracht hat.
Dass ich mich nicht gemault habe, kann ich nicht schreiben, aber ich habe das Ablegen- und Fliegen stets recht unbeschadet im Gegensatz zu manchem meiner Zweiräder überlebt und versucht, daraus zu lernen. Ein nie abgeschlossener Lernprozess, der getragen wird durch Respekt vor der Kraft des Motorrads - unterschätze sie nie, selbst wenn's nur 'ne 'lahme' 27PS 'Gurke' ist! -, der Straße und dem eigenen, nicht überall angebrachten Übermut. Nicht durch Angst. Hätte ich sie, würde ich kein Motorrad fahren.
Der Vorteil von vielen Auto-Kilometern bevor man mit dem Motorradfahren anfängt, ist sicher der, dass man mit dem "um sich herum" bereits umgehen kann, man erfasst nicht nur die Verkehrsschilder sonder auch die zusatzschilder wie "von 22 bis 7 Uhr", "Werktags" oder ähnliches ohne sich darauf konzentrieren zu müssen und sieht gleichzeitig das da einer von rechts kommt und das der von vorne komm nach links blinkt. Für die speziellen Sinne die man als Motorradfahrer entwickeln sollte hilft einem das nicht wirklich, ich habe nicht selten das Gefühl, das ich nicht nur weiß das der "Idiot" der schräg rechts vor mir fährt gleich ohne zu blinken nach links zieht, ich weiß es sogar bevor er weiß das er gleich rüberzieht, es ist bei den Typen die so etwas ohne genau hinzusehen machen etwas an der Fahrweise zu "merken" ohne das ich genau erklären kann was es genau ist ... einfacher ist der der langsamer werdende Entgegenkommende vor allem wen da rechts von einem selber eine Straße rein geht, da muss man immer mit rechnen, das der ohne zu blinken links abbiegt und einem die Vorfahrt nimmt und zwar auf dem Motorrad sehr viel mehr als im Auto.
ich bin Motorradfahrer, kein Motorradposer. Bruno, für immer in unseren Herzen
Bei 2Rädern mit kaum bis wenig PS galt, den Schwung mit in die Kurve zu nehmen, weil es andernfalls zu lange nach ihr dauerte, wieder einigermaßen auf Geschwindigkeit zu kommen. Und schwupps lag man auf der Nase, wenn Sand oder etwas anderes Rutschiges auf der Straße in ihr nicht rechtzeitig erahnt oder gesehen wurde. Geschah der Abflug, wurde man in Zukunft verhaltener und fegte vorsichtiger um Kurven. Manchmal. Ja, so waren's die alten Rittersleut'.
Der lange Umgang mit dem motorisierten Zweirad bring halt nun mal die Erfahrung, egal bei welchem Wetter, selbst bei Eisregen, geschlossener Schneedecke etc. wurde gefahren. Mein erstes Auto ein Käfer habe ich erst mit 24 gekauft. Diese Zeit hat mich sehr geprägt meine Umwelt bewusster wahrzunehmen, die Straßen zu lesen, Licht und Sichtverhältnisse für vorausschauendes Fahren zu nutzen, Witterungsverhältnisse, bzw Straßenzustände nach Sonneneinstrahlung zu beurteilen. Ich hab zu meinen Mädels immer gesagt, habt ihr die Sonne im Rücken sieht euch der Autofahrer einfach nicht, dann seid bereit euch auf eine unangenehme Situation einzustellen. Gilt nach wie vor Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Grade jetzt zur Erntezeit Da kann es schon mal vorkommen das Getreide in einer Kurve liegt, oder nach Starkregen, wenn von abschüssigen Waldwegen Schotter auf die Straße gespühlt wurde. Klar hab ich mich früher auch öfters mal abgelegt, hauptsächlich mit dem Mokick, da ist man nicht so schnell, aber lehrreich ist es alle male. Meine Mädels fahren selbst nicht mehr, die Kawa ER 5 hab ich verkauft. Die fahren lieber als Sozia eim Papa hinten mit Werede jetzt mein Gespann wieder flott machen und dem Enkel eine frühkindliche Prägung zu geben.
BTT: Die mördergefährliche Monstermaschine ohne ABS und ZDF hat gestern auf einer ersten Testübung ästhetisch und fahrpraktisch auf ganzer Linie überzeugt. Meine Tochter hat sich über die Erfindung des E-Starters sehr gefreut und auch zur Kenntnis genommen, dass der Herr Papa beim Antreten der kleinen Blackbird keinen OT suchen musste, wie das bei der SR500 ja erforderlich ist.
Meine Tochter hat ja auch erst im letzten Herbst mit knapp 30 Ihren Motorradführerschein gemacht (nur den, keinen für Autos) und fährt eine "olle Schlurre" die außer der Zündung keinerlei Elektronik hat, und ein paar Jahre älter ist als sie selber, die CB1 war allerdings Ende der 80er "State of the Art" um nicht zu sagen ihrer Zeit voraus. Aus heutiger Sicht sind die Bremsen vielleicht nicht mehr "der Hammer" aber sicher alles andere als ein Schwachpunkt.
ich bin Motorradfahrer, kein Motorradposer. Bruno, für immer in unseren Herzen
Kürzlich in der engen Rechts bei Tinizong (Richtung Julier): Kam recht flott daher und dachte, das müsste rein von der Geschwindigkeit eigentlich gehen, aber der Belag schimmerte verdächtig glatt, weil dort jeden Tag tausende von Gummireifen drüber polieren. Bin rein intuitiv etwas vom Gas und kam trotzdem mit beiden Rädern gleichzeitig in Gleitreibung. Nur einen Hauch schneller und das wäre es gewesen. Erfahrung auf dem Motorrad ist ebenso mühsam zu sammeln wie in gewissen Situationen entscheidend. Wenn ich gefragt werde, welches die sicherste Linie auf Pässen ist - immer die zwischen den beiden Fahrspuren der Vierrad-Kollegen.
Ich sehe das so wie der Axel, da haben wir Überlebenden schon allerhand Glück gehabt, denke ich. Zum anderen lernt man natürlich ohne moderne Unterstützung eher, wie sich so'n Fahrzeug in Aktion verhält . Ich hab' mit dem Motorradfahren erst nach 25 Jahren Autoerfahrung (und davor 10 Jahren Fahrradfahren, was auch nicht ohne Zugewinn an Erkenntnis bzgl. Straßenverkehr war ) angefangen, da war der bis dahin ausgereifte 7. Sinn sicherlich hilfreich. Ich hab' da übrigens enorm viel bei den Ausfahrten bei den W-Treffen gelernt , obwohl ich ansonsten doch eher lieber allein unterwegs bin. Unterm Strich aber es hätte in meinem Leben als Verkehrsteilnehmer sicherlich desöfteren schonmal echt böse ausgehen können, wenn ich nicht ab und an mal richtig Schwein gehabt hätte ...
mein Sohn fährt kein Motorrad, aber ich hätte es ihm zugetraut, bzw. hätte das Zutrauen gehabt. Pech kannste auch als Auto-, Motorrad-, Radfahrer und/oder Fußgänger haben.
Das Thema ABS etc. hatten wir ganz zu Anfang dieses Threads doch schon mal. Das ist doch mittlerweile durchgenudelt und für meine Entscheidungen komplett irrelevant. Bei Bedarf an weiteren Diskussionen dazu können wir gern einen anderen Thread aufmachen. Einstweilen habe ich damit zu kämpfen, dass der kleine Honda-Twin an diversen Stellen sein Öl nicht halten will. Bis zur Führerscheinprüfung bleibt nicht mehr viel Zeit, die Rumpel alltagstauglicher zu machen.
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. Ich hab' mit dem Motorradfahren erst nach 25 Jahren Autoerfahrung (und davor 10 Jahren Fahrradfahren, was auch nicht ohne Zugewinn an Erkenntnis bzgl. Straßenverkehr war 
, obwohl ich ansonsten doch eher lieber allein unterwegs bin. 
