Zitat von Falcone im Beitrag #1245Gar nicht lange. Da ist der Akku sofort leer. Bei 160 puff.
Dass es so schlimm ist, hätte ich jetzt nicht gedacht. Aber der Energieverbrauch steigt eben quadratisch mit der Geschwindigkeit. Bei einem Verbrenner nicht direkt nachvollziehbar, weil er wegen der Drosselklappenverluste bei wenig Last sehr ineffizient arbeitet und erst bei hohen Dauergeschwindigkeiten in den Bereich des optimalen Wirkungsgrades kommt (die meisten Verbrenner sind heutzutage heillos überdimensioniert), aber beim E-Motor kann man das eins zu eins abbilden.
Das war jetzt etwas übertrieben geschrieben. Da ich nicht die geringsten Ambitionen habe, mit der Zero auf die Autobahn zu gehen, habe ich es erst ein Mal ausprobiert. Bei 160 wird sanft abgeriegelt. Die Reichweite ließ schon nach den etwa 25 Kilometern, die ich gefahren bin, deutlich nach. Ich schätze mal, nach nicht mal 100 Kilometer vollstrom ist der Akku leer. Versucht habe ich es noch nicht. Ich finde, das ist ganz und gar nicht der passende Einsatz. Auf Landstraße sind auch bei flottem Tempo immer 150 km drin. Ich habe mich auf Touren von ca. 130 km eingerichtet, um etwas Reserve zu haben. All das wäre kein Problem, wenn die Zero schnell laden könnte. Aktuelle Modelle können das zumindest besser. Ich finde inzwischen auch, dass Schnellladefähigkeit weitaus wichtiger ist als die Akkukapazität, gerade beim Motorrad, wo man nach spätestens zwei Stunden sowieso gerne mal absteigt. Könnte man dann in 20 Minuten den Akku wieder auf 150 km Reichweite bringen, wären längere Touren kein Problem. Das würde also bedeuten, ein möglichst leicht bauender Akku mit 20 kWh Kapazität und ein DC-Ladegerät mit etwa 30 kWh. Sollte eigentlich machbar sein.
Ich fahre mittlerweile nur noch Hausstrecke und da im Schnitt 150 km pro Fahrt. Reichweite ist bei beiden Motorrädern um die 300 km (bei der Triumph mit 15.5 Liter Tankinhalt knapp, bei der BMW mit 19 Litern gut 300 km). Jede zweite Fahrt ist also mit dem Makel des lästigen Tankens behaftet. Ich tu das nicht gerne an bedienten Tankstellen, weil das Ab- und Anlegen von Handschuhen, Helm, Sturmhaube sowie Ohrstöpseln lästig ist. Es gibt aber mehrere kleine Tankstellen entlang der Routen, wo man auch untertags direkt an der Zapfsäule mit Karte bezahlen kann.
Falls du ein E-Motorrad in Betracht ziehen solltest: Die aktuellen Zero sind deutlich erwachsener geworden und auch in Bezug auf Fahrwerk und Bremsen akzeptabel. Mit einer lieferbaren Zusatzbatterie dürften sie die 150 Kilometer auch bei scharfem Tempo locker schaffen (Wenn du die Schweizer Geschwindigkeitsbeschränkung einhältst, kommst du über 200km weit). Du kannst wegen der Zusatzbatterie dann aber keinen Schnelllader einbauen lassen, musst also über Nacht zu Hause an 230 Volt laden. Was aber sehr bequem ist. Alternativ die Energica. Versuch doch mal eine Probefahrt zu organisieren.
Ich denke, gerade was nachhaltige Verwendung von noch irgendwie brauchbaren Dingen betrifft, ist man uns in Afrika um Längen voraus. Die schmeißen ja auch keine BMWs in den Straßengraben