Für den individuellen Stadtverkehr bleibt ein Pedelec für mich die erste Wahl. Im Umkreis von gut 10 km ist alles wunderbar mit dem E-Fahrrad zu erreichen.
Grundsätzlich halte ich diese 20.000,-- EUR- Elektroklopper mit 100PS Leistung für interessant, weil die halt zeigen, was geht. Für die Masse wird das nix, weil wir uns hier über ein Gefährt zur Ausübung eines Hobbys unterhalten. Für den Alltag muss was anderes her.
Man muss weiter denken: Alternativen für Ballungsräume zum ÖPNV. Mir fehlt ein bezahlbarer Markt für E-Zweiräder im Bereich von 10-15 PS, Roller oder Kleinmopeds, welche die 50ccm-125ccm Klasse auf Sicht ersetzen könnte. Das wäre der erste Schritt in Richtung E-Mobilität.
High-End Geräte wie das hier vorgestellte Moped oder ein Tesla sind für mich serienreife Machbarkeitsstudien, welche das Ego für stinkreiche Yuppies befriedigen. Zumindest heute noch.....
ZitatWenn man richtig sucht, findet man bei jedem Fahrzeug irgendwelche Nachteile.
klar... nur ich meinte grundsätzliche Funktion über einen Zeitraum von über 5 Jahren ! ich rede hier nicht über die "Fraktion Spaßfahrer" oder Hardcore-Pendler die 10000km und mehr abreißen in 12 Monaten sondern über die die zur Arbeit müssen mit so einem Ding oder kleine Erledigungen tätigen... 10-15km max. pro Tag !!
Zitatwas mich am thema e-mobilität massiv stört, ist die einseitige moralische überhöhung derselben und daraus abgeleitete kaufappelle auf weiter front.
und was macht denn derjenige, der sich ein e-krad oder e-auto nicht leisten kann? der ist dann also die öko-sau, weil er seinen alten schrott unter einsatz von zeit, geld und nerven auf der straße hält?
das thema e-mobilität ist seitens der industrie und dank massiver unterstützung seitens der politik als "the next big thing" auserkoren worden. ökologische gesamtbilanzen oder ein nachdenken über alternativen scheinen nicht (mehr) zu interessieren.
ich wage zu behaupten, dass die öko-bilanz einer 30 jahre alten kiste deutlich besser ist als der kauf eines neuen e-mobils mit battieren aus fernost. und die finanziellen mittel, die in das alte geraffel fließen, landen auch in erster linie bei kleinen werkstätten und eben nicht in der shareholder-value-getriebenen konzernkasse.
RICHTIG !!
das ist gerade wieder so eine neue Religion die durchs Dorf getrieben wird ! quasi im nahtloser Übergang von diesen Veganern....
Zitat von martin58 im Beitrag #28...die einseitige moralische überhöhung ...abgeleitete kaufappelle auf weiter front.
...die öko-bilanz einer 30 jahre alten kiste deutlich besser ist als der kauf eines neuen e-mobils mit battieren aus fernost. und die finanziellen mittel, die in das alte geraffel fließen, landen auch in erster linie bei kleinen werkstätten und eben nicht in der shareholder-value-getriebenen konzernkasse.
Das ist ganz genau meine Meinung zu der "durchs Dorf getriebenen Sau"!
Für die, die es ach so toll finden mit dem E-Moped. Warum die Gegend/Umwelt unsicher machen, wo man doch zu Hause ohne Streß seine "Feierabendrunde" in völliger Sicherheit drehen kann.
Nebenbei sehe ich in bälde eine politisch gewollte Stromverknappung. Ich glaube daran, daß es einen Grund hat, weshalb die deutsche Autoindustrie im E-Bereich nicht an vorderster Front unterwegs ist. Wasserstoff hat einige Vorteile.
Ich habe im letzten Jahr mal mit einem Kollegen meine Honda Deauville gegen eine Zero getauscht und wir sind eine kleine Tour gefahren. Start war in der Innenstadt in Mainz. Vom schweren Tourer auf das leichte Elektromotorrad war schon eine Umstellung - aber ich habe die Tour genossen. Die rasante Beschleunigung und das geringe Gewicht verleihen dem Bike eine Quirligkeit, die gerade im Stadtverkehr toll ist. Nach kurzer Zeit der Umstellung habe ich den fehlenden Motorsound und das Schalten überhaupt nicht vermisst.
Mein Fazit: Der Unterschied beim Fahren ist schon sehr groß und man sollte das eine nicht unbedingt mit dem anderen vergleichen. Man muss sich einfach darauf einlassen, dann kann man es genießen. Was mich vom Kauf eines E-Motorrads abhält? 1. der hohe Preis (wobei sich der bei den Einsparungen in der Unterhaltung relativiert), 2. die geringe Zuladungsmöglichkeit und 3. die geringe Reichweite. Wenn die zukünftige Entwicklung hier Verbesserungen bringt, sollte es eine wirkliche Alternative sein.
Zitatwas mich am thema e-mobilität massiv stört, ist die einseitige moralische überhöhung derselben und daraus abgeleitete kaufappelle auf weiter front.
Das ist eher das kleinere Problem, mich stört besonders, daß man der Meinung ist, bzw. diese vermittelt, mit der E-Mobilität wären unsere Verkehrsprobleme auf einen Schlag gelöst und wir können genauso weitermachen wie bisher, solange sich unsere Einstellung zum Individualverkehr nicht grundlegend ändert, bleibt die E-Mobilität ein Schuß in den Ofen, mit den gleichen Problemen wie jetzt, nur eben elektrisch.
-- Blog Ich springe hoch, ich springe weit, warum auch nicht, ich hab' ja Zeit. Frei nach H.E.
Zitat von martin58 im Beitrag #28... ich wage zu behaupten, dass die öko-bilanz einer 30 jahre alten kiste deutlich besser ist als der kauf eines neuen e-mobils mit battieren aus fernost...
das mag zwar sachlich stimmen, aber um irgendwelche Ökobilanzen geht es doch gar nicht. Es geht darum, die Städte von Schadstoffemissionen durch Verbrenner zu befreien. Und ein Weg ist eben die Elektifizierung des innerstädtischen Verkehrs. Ob das nun ökonomisch oder ökologisch sinnvoll ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. Ich verweise da auf die Einführung des Katalysators, ökonomisch auch Unfug. Oder die Vorschriften zum energiesparenden Bauen, ökonomisch auch Unfug. Es geht um CO2 Einsparung und um Ressourcenschonung, das geht halt ohne staatliche Eingriffe nicht. Und das jetzige Dilemma haben wir der Umwelthilfe zu verdanken, mal schauen, was Ende Februar Leipzig dazu sagt. Ganz davon ab, ich fahre lieber elektrisch in die City, als mit dem ÖPNV, Fahrrad oder zu Fuß.
Zitat von martin58 im Beitrag #28... das thema e-mobilität ist seitens der industrie und dank massiver unterstützung seitens der politik als "the next big thing" auserkoren worden. ökologische gesamtbilanzen oder ein nachdenken über alternativen scheinen nicht (mehr) zu interessieren...
auch hier gilt: Elektro lässt sich offensichtlich am schnellsten umsetzen, auf Brennstoffzellen oder das Perpetuum Mobile zu warten dauert halt zu lang. Ich sehe Akku-Elektro allerdings auch nur als Übergangslösung, bis denn irgendetwas besseres kommen wird.
ich wäre fast versucht, jetzt als erwiderung anzuführen, dass die emissionen der paar verbrenner-motorräder, die durch die innenstädte brausen, das kraut nun wahrlich nicht fett machen. aber zumindest in bezug auf dein argument würde ich es mir damit zu einfach machen. denn in innenstädten ist eigentlich jedes verbrenner-fahrzeug weniger ein vorteil für die luftqualität. aber ist nicht auch die verwendung einer gpz1100ut mit dfi statt eines alten volvo kombi schon ein vorteil für die armen nürnberger innenstädter, sowohl hinsichtlich der geringeren emissionen als auch hinsichtlich des geringeren platzbedarfs? ich vermisse politik und lobbyvertreter als laut- und umsetzungsstark das zweirad als transportmittel der wahl im innerstädtischen verkehsraum propagierend. es bedürfte keiner flächendeckend neu einzuführenden technologie und ladestationen, wenn mehr menschen statt der dose ihre alte oder meinetwegen auch neue kawasaki (oder andere fabrikate ..ok) für den einkauf, den weg zur arbeit oder den weg zum sattler ihres vertrauens nehmen sollen. nein, ich bleibe dabei: alles vorgeschobene argumente für die e-mobility, es geht primäre um den fetten reibach mit einer neuen technologie (es könnten sogar reptiloiden dahinterstecken, wer weiß?!).
Natürlich geht es der Industrie um Gewinn. Sonst gehen die Firmen schlicht pleite. Ich finde ja auch, dass man Motorradsitzbänke immer wieder mit Tape flicken kann und es ist natürlich ganz verwerflich, wenn man sich rein aus optischen Gründen neue bauen lässt und die alte einfach in die Ecke stellt oder gar wegschmeißt. Oder?
Was ich aber genauso sehe, ist, dass der Elektromotor sicher nicht das Allenseligmachende ist und dass viel zu intensiv der moralische Zeigefinger gehoben wird. Das kann ich auch nicht so gut leiden.
Es gibt übrigens gute Gründe, das motorisierte Zweirad nicht für den innerstädtischen Verkehr zu propagieren: Es ist laut, es ist unfallträchtig, es nimmt ebenfalls Platz weg, es hat einen geringen Nutzwert (Transportleistung), es emittiert im Verhältnis zu seiner Größe viel zu stark. Vermutlich gibt es noch mehr Gründe. Damit will ich aber nicht den Autos das Wort reden. Die passen auch nicht in Städte. Der ÖNVP ist da dann doch das Mittel der Wahl, idealerweise dargestellt durch flexible, ggf autonom fahrende Elektrotaxis. Sic!