Zitat von Falcone im Beitrag #76Mais kommt wohl ziemlich häufig im Bier vor.
Gibt's Mais überhaupt in einer deutschen Biersorte oder fällt er dem deutschen Reinheitsgebot zum Opfer?
Wisedrum
Ich spekuliere mal...
Wenn man sich auf das "Reinheitsgebot" von 1516 beziehen mag, dann dürfte Mais eigentlich keine Erwähnung gefunden haben. Warum dies? Weil Mais auf unserem Kontinent nicht weitläufig bekannt (?) und nicht heimisch war, demnach zu diesem Zeitpunkt nicht angebaut wurde, ähnlich der Kartoffel. Mais kommt nämlich aus Amerika und dieser Kontinent wurde 1492 m.W. vom Irrfahrer Kolumbus "entdeckt".
Gruß Monti
Laut Statistik sind 98,56 % der Statistiken erstunken und erlogen!
Man könnte hier ja 'Popcorn Bier' in den 'Kanon' der Bierbrauer nach all den Jahrhunderten durch eine Erweiterung des Gebotes mitaufnehmen als erfrischende Geschmacksvariante.
Heute habe ich ein Japanisches Bier vor mir stehen: Asahi Super Dry. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich ja nun die Flaschen nicht verbundenen Augen "verköstige", also die Schriftzüge auf der Flasche gesehen, ohne aber die meist sehr kleine Schrift gelesen zu haben. Man möge mir verzeihen, dass ich das Bier als Chinesisch einsortierte und deswegen bass erstaunt war: Aha, Bier brauen können die Chinesen jetzt auch schon! Ich hatte nämlich nicht auszusetzen. Ein rundum gefälliges Bier, nichts zu meckern, keine Höhen und Tiefen. Einfach ok. Eingereit zwischen hiesige Premium-Pils würde ich keinen Unterschied erkennen können.
Der Blick auf die Flasche zeigte aber am Rande des Etiketts "Brewed under supervision of Asahi, Tokio" Aha, also nicht chinesisch, sondern japanisch. Aber "supervision"? Wo wird es denn nun gebraut? Auf dem Rücketikett dann "Brewed in Czech Republik" - ?? - Wiki bringt dann die Lösung: Das Bier wird in Pilsen, bei Pilsner Urquell abgefüllt. Ach so, alles klar.
Übrigens aus Malz, Hopfen, Mais und Reis gebraut. 5%
Bei dem heutigen Bier (Septen Fri Day´s) war ich etwas ratlos und habe Google bemüht. Dort fand ich folgendes: „Golden-bronzefarben, mit orangen Farbtönen und langanhaltendem Schaum. Charakterisiert durch eindrucksvolle Aromen von Muskattrauben, Zitrusfrüchten und Pfirsich durch den Einsatz des exotischen Nelson Sauvin Hopfens. Leicht süßlicher Geschmack mit ausgewogenem Körper, scharfer Bitterkeit und sehr aromatischem Nachgeschmack, in dem die pikanten und blumigen Aromen dominieren.“
Wie ich es empfunden habe? Einfach eklig. Es hat mich an die bittere Medizin erinnert, die einem als Kind von der Mutter auf einem Stück Zucker verabreicht wurde. Was das noch mit Bier zu tun hat, weiß ich nicht. Aber Griechen (und aus Griechenland stammt es) trinken ja auch Retsina und sagen Wein dazu. Angeblich ist dieses „Bier“ nur aus Gerstenmalz, Hopfen und Hefe gebraut – aber wie man diesen scheußlichen Geschmack daraus produzieren kann, dass muss man erst mal hinbekommen.
Das letzte Bier der Adtzventzreihe heißt Rotes Pferd, kommt aus HongKong und hat, da Heiligabend, ganze 8%. Das ist aber auch alles. Gut, es ist ausreichend bitter, aber sonst kann es nicht begeisternd.
Schade, kein schöner Abschluss der Reihe – zum Ende ging´s bergab.
Insgesamt hat mir die Verköstigung aber großen Spaß gemacht, sie zeigte aber auch, dass sich die Biere weltweit doch sehr angeglichen haben und ich finde, dass die Zutaten nicht wirklich ausschlaggebend sind, um ein gut trinkbares Bier zu brauen. Und wie bei den W-Umbauten ist es wohl auch beim Bier: Geschmack muss man haben und einfach wild die Zutaten zu vermengen, führt nicht unbedingt zu einem guten Ergebnis. Weniger ist oftmals mehr.