Die SuperDuke ist noch da, aber ich trage mich mit dem Gedanken, sie zu verkaufen. Henny will ihre SMR aber behalten. Die Duke und die RC8 sind schon weg.
Ich liebe die die Singletrackstrecken in den Alpen. Da ist man mit 80 schon schnell und kann am Kurvenausgang voll aufreißen ohne Angst zu haben. Ganz selten sind die Graden zu lang. Das gefällt mir.
Zitat von on2wheels im Beitrag #379Bin auch mal die V 85 TT zur Probe gefahren, beim Benedini in Knittlingen / Maulbronn.
Sitzen: Passt für mich mit 1,75 alles hervorragend. Komme mit den Füßen gut runter, habe da aber allgemein eher wenig Probleme.
Schön breiter, weniger gekröpfter Lenker, einwandfrei. Sitzbank bequem, eventuell für lange Touren eher zu weich, könnte sich "durchsitzen". Kein wichtiges Kriterium, lässt sich bei Bedarf leicht ändern. Beinwinkel entspannt.
Motor: Als Guzzi - Neuling (in > 35 Jahren noch nie eine gefahren ) recht lustig, sofort beim Anlassen der seitliche Ruck durch den längs liegenden Motor.
Sound ok, leicht bassig, natürlich Euro 4 - mäßig gedämpft und der Zeit angepasst. Eine LeMans mit Lafranconis klingt natürlich anders, die Zeiten sind aber schon lange passé.
Unspektakuläres, gleichmäßiges hochdrehen mit ordentlicher Mitte. Kommt aber natürlich drauf an, von wo man herkommt. 1250er Shift-Cam Fahrer werden nur müde lächeln.
Nach oben natürlich nicht ganz so drehfreudig wie meine kleine 650er Suzuki, und insgesamt Guzzi - typisch etwas "treckeresque". Beim eher seltenen Blick auf den Tacho war ich dennoch manchmal eher schneller wie vermutet
Fahren: Auch hier, wie beim Motor, alles gut ohne große Stärken oder Schwächen.
Habe auch den Fehler gemacht, mit der 690er Duke anzufahren, danach ist jedes Motorrad vergleichsweise träge und schwerfällig
Für sich gesehen durchaus agil mit einer gewissen Stabilität. Bremsen gut, Schalten für mich mit etwas längeren Schaltwegen und -Zeiten wie z. Bsp. bei der Suzuki, sowieso im Vergleich zum dicken Eintopf.
Der eine oder andere "Kalonk" beim Schalten ließ sich nicht vermeiden, mit der Zeit und Anpassung der Fahrstils sicherlich kein Problem.
Für den eher touristisch bis maximal touristisch-flott ausgelegten Charakter der Guzzi könnte die Federung, besonders hinten, durchaus etwas schluckfreudiger / komfortabler ausgelegt sein.
Kleine Stöße dringen etwas durch an meinen leidgeplagten Rücken, kann man durch Einstellungen am Federbein aber ggfls. etwas korrigieren. Dennoch Fahrwerk insgesamt solide.
Der Windschutz ist am Oberkörper gut, bei Scheibe in unterer Position wird der Helm voll angeströmt, dafür gibt´s im Gegenzug kaum Turbulenzen.
Der Kardan war für mich nicht bewusst zu spüren, klasse.
Optik Gibt´s nicht viel zu sagen, wie immer Geschmacksache. Mir gefällt sie hervorragend. Schöner Motor, keine Schläuche, nicht mal ein noch so kleiner Ölkühler. Das Cockpit naja, im Trend der Zeit halt. Schöne Rundinstrumente würden wohl fast jedem besser gefallen. Isso.
Emotione: Mittelprächtig, vielleicht hat man aber einfach nur falsche bzw. überzogene Vorstellungen im Kopf.
Bei der Optik für mich ja, beim Fahren und beim Sound kam das von eingefleischten Guzzisti fast mystisch beschriebene "Guzzi - Feeling" nur bedingt rüber. Dazu ist so ein viertelstündiges Fährtchen aber einfach zu kurz.
Habe vor, wenn der erste Hype abgeflaut ist, die V85 TT mal für einen ganzen Tag zu mieten. Nach den dann gefahrenen 400 Hausstrecken - Kilometern kann man mehr sagen.
Fazit: Guzzi lebt. Wer Sport und Leistung sucht, ist falsch, das können andere besser. Wer touristisch, gerne mal mit flüssig-flottem Strich fährt, wer bei einer Reiseenduro nicht 1200 Kubik und weit über 100 PS möchte, für den ist die Guzzi eine echte Option.
Zuverlässigkeit vorausgesetzt, könnte ich mir die V 85 TT als guten Kumpel für lange Jahre durchaus vorstellen. Mehr als alles andere auf dem Markt, zur Zeit.
Bilderkens:
Ciao Alex
Sodele,
nach nur 3einhalb Jahren nach dem Erstkontakt war es da dann soweit, bis die Entscheidung gereift war, eine V85TT zu holen
Größtes Hindernis war, daß ich mich einfach nicht so recht von meiner zuverlässigen V-Strom trennen wollte.
Hat sie meine LAG und mich doch in 17 Jahren zuverlassig durch halb (Süd-) Europa gefahren, viel Spaß beim flotten Kurvenswing am Valvestino gemacht, und ist auch nach 4 Wochen Standzeit an einem sonnigen Januarmorgen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt stets zuverlässig angesprungen.
118k ohne eine einzige Reparatur und mit noch allen Originalbirnchen drin, muß man erstmal nachmachen. Tschüß Suzi
Letztes Bild, nicht von der Abholung 20220701_181025.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Letztes Woche war es dann soweit, ich konnte die Bella aus Madello del Lario endlich abholen!
Hat sich alles gezogen, der Roland arbeitet eben sehr gewissenhaft und penibel, gefällt mir.
Ich dachte, so ein Neufahrzeug herzurichten sei Spiegel dran, Ölkontrolle, kleine Probefahrt, fertig.
Denkste, er arbeitet jeden Punkt ab und noch viel mehr, von der peniblen Lenkkopflagereinstellung bis zum Fetten von zum Festbacken neigenden Schrauben ist alles dabei. Mit viel hatte ich gerechnet, aber nicht mit 5 - 6 h Arbeitszeit . Da ist man definitiv in guten Händen.
Noch ein kleiner Guzzi-Technik Small Talk zwischen einem mit angelesenem Halbwissen gefährlich um sich schmeißendem Kunden und einem Profi, der seit 25 Jahren jede Schraube, die je an einer Guzzi verbaut wurde mehrfach in der Hand gehabt hat.
Dann das obligatorische "Abholfoto", sich noch einmal an dem herrlich edel wirkenden dunklen seidenmatt-Grün erfreuen (und froh sein, doch nicht einen gelb-weiß-roten "Papagei"geordert zu haben) und aufgesessen.
Aufs Knöpchen gedrückt, kurz durchzuckt das ungewohnte, quer zur Fahrtrichtung wirkende Moment das Mopped, Gang rein und ab dafür.
Was soll ich sagen, sofort kriege ich ein Grinsen ins Gesicht. Sie fährt und bremst klasse, man sitzt super, Sound und Optik gefallen, und endlich Kardan.
Wenn sie jetzt nur halb so zuverlässig ist wie ihre Vorhgängerin, bin ich schon happy. 20220812_194018.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
@on2wheels Ich fahre seit März 2020 eine V85 (Euro4). Sie hat jetzt fast 29t km auf der Uhr und ich bin immer noch so begeistert wie am ersten Tag. Wie ich sehe hast du eine Euro5. Ich finde, für mich, dass die V85 das ideale Fahrzeug für den Genussfahrer ist. Ausreichend Leistung, pflegeleicht (hie und da ein wenig Öl), guter Komfort, wenig Verbrauch (4,8l im langen Durchschnitt) viel Platz für Sozia und was das wichtigste ist, man sieht sie nicht an allen Ecken und Enden. Ich bin mit ihr dieses Jahr bereits über 10T km gefahren, unter anderem die Tour de Grand Alpes und hatte nie das Gefühl untermotorisiert zu sein.
Viel Spaß mit deinem neuen Motorrad und Gruß aus Wien
Hm, ich frage mich jetzt natürlich, wie du die Erfahrungen von Besitzern eines ein 2024er Modell im Winterbetrieb abfragen willst, wenn das erst nächstes Jahr zu kaufen ist?
Du kannst ja mal im Guzzi-Forum fragen, ob es da V85-Besitzer des vorherigen Modells gibt, die ihr Motorrad im Winter bei Salz gefahren haben. Ich befürchte, der Erfolg geht gegen null.
Wer ist auch schon so irrwitzig und kauft sich ein derartiges doch recht teures Motorrad mit viel Elektronik, um es dann im Salz hinzurichten? Warum kaufst du dir nicht für den Winter irgendeine alte Japanschlurre, eine W zum Beispiel?
Ich kann’s mir immer nicht verkneifen, die letzten Fahrten im November zu unternehmen. Da liegt bei uns in der Regel aber schon Salz. Allerdings in fein gepulverter Form auf trockenen Straßen. Mit der Waschlanze ist dieser feine Salzstaub aber rasch abgespült und das Motorrad leidet nicht merklich.
Das mache ich schon seit 1998 so und hatte noch nie auch nur den Ansatz von Gammel an einem Motorrad. Außer bei der W natürlich, aber die gammelt bekanntlich ja irgendwie immer ...