Nun hat es mich gleich zweimal nacheinander ereilt ... Der TÜV-Prüfer war dieses Jahr nicht gnädig und hat mich nicht mehr mit meiner W800 (Bj. 2012) durchgewinkt bzw. nicht mehr die Abgassonde weit genug weg vom Auspuffrohr gehalten, damit das richtige Ergebnis angezeigt wird... ;-)
Da ich für die AU-Prüfung beim zweiten Versuch Teile meiner Zweitmaschine eingebaut hatte (wo die AU mit 0,28 CO-Gehalt tadellos klappte) bzw. die gr. Inspektion gemacht habe, kann ich folgende Komponenten als Fehlerquelle ausschließen:
Zudem: ZK (neu), Ventilspiel vor 2.000 km korrekt eingestellt, Tank ausgespült und frisches Super Plus
Hinzukommt, dass dieses Moped - ausser dem Entfall des SLS - technisch im Originalzustand ist und sonst im besten Pflegezustand.
Bei der AU mit erhöhter Leerlaufdrehzahl (2000 U/min) sieht man überhaupt keine Regelung ansprechen. Es liegen also keine schlechten Abgaswerte vor, sondern es wird gar nicht abgeregelt. Entsprechend ist der Anzeigewert jenseits des Höchstausschlags.
Ich kann es mir nur so erklären, dass irgendwo ein Verbindungsproblem in der Elektrik vorliegt. Das häufig An- und Abstecken des Lambdasondensteckers an der Anschlußbuchse des Hauptkabelstrang hat eventuell den Sitz dieser Steckverbindung beschädigt und/oder die PINS der Buchse sind verbogen.
Allerdings, die FI-Lampe leuchtet korrekt beim Einschalten der Zündung auf und erlischt dann - was nach meiner Meinung auf vorhandene, durchgehende Verbindung zur Lambdasonde hinweist. Auch leuchtet weder FI-Leuchte noch Motorleuchte während der Fahrt auf. Also doch kein Verbindungsproblem? Dazu meine Frage: Richtig gedacht? - Ich werde ansonsten irgendwie die Leitungen durchmessen müssen (lassen). Die nächste Schritte wären, alle Steckverbindugnen zu überprüfen und dann allenfalls die Einspritzdüsen überprüfen lassen. Spätestestens hier käme @carlo ins Spiel. Ja, die Gummistutzen zwischen Luffi und Motor hatte ich seinerseits erneuert - Fehlluft möchte ich vorerst ausschließen...
Euer Schwarmwissen hilft mir vielleicht weiter, bevor ich die W wieder komplett entblättern müsste.
Prinzipiell nicht, da bei der Vergleichsmaschine und auch bei anderen W800 dies ein normaler Rückbau ohne Auswirkung auf die AU ist. - Aber man sollte alles in Betracht ziehen, da hast du recht. - Ein Dummy kann auch mal kaputt gehen. Doch sollte dann nicht auch die FI-Lampe aufleuchten?
Das Sekundärluftsystem bewirkt nicht nur eine Nachverbrennung im Auspuff, sondern hilft auch, den Kat schneller auf Betriebstemperatur zu bringen. Beides reduziert CO. Wenn deine W800 allerdings CO-Werte jenseits von Gut und Böse liefert, wird es ein anderes Problem geben.
Die Regelung der Abgaswerte bzw. der Einspritzmenge und damit des Gasgemischs geschieht ja im Motorsteuergerät. Welche Sensoren nehmen darauf Einfluß? Lamdasonde, Temperatursensor?, ...? - Lässt sich deren Funktionsweise überprüfen durch ein Messgerät? - Wenn keine FI-Lampe beim Fahren aufleuchtet, heisst das schon, dass diese Sensoren korrekt funktionieren?
Ich weiß jetzt nicht auf Anhieb, ob es bei der W800 genauso ist, aber bei den 650ern von Kawa darf man die nicht zu lange warm laufen lassen. Da gehen sonst die Werte durch die Decke. Hintergrund ist die zusätzliche Kraftstoffeinspritzung zur Zylinder-Innenkühlung. Die setzt ein, wenn die Maschine im Stand zu lange warm läuft um ein Überhitzen zu verhindern. Das Steuergerät merkt nämlich durch die Leergangstellung, daß sich das Motorrad nicht im Fahrtwind bewegt und somit keine ausreichende Kühlung hätte. Somit würde der Prüfer die Kiste sozusagen heiß laufen lassen und nicht nur warm. Gibts sogar ein Rundschreiben - müßte ich nächste Woche mal raussuchen. Hab ich zuletzt für die VN900 rausgesucht. Ist ein genaues Messprotokoll sozusagen. Mich würds wundern, daß eine W800 im Originalzustand die Werte nicht einhält ohne komische Geräusche zu machen... Die Einspritzer von Kawa sind bei uns noch nie ausserhalb der Werte gewesen, egal ob Sportauspuff oder -Filter oder Powercommander und so Zeug.
Beim gleichen Prüfer hatte meine andere W800 keinerlei Problrme bei der AU. Die Regelung hat auch sofort angesprochen und war sichtbar auf dem Bildschirm. Ja, er fordert erst einmal auf, die Maschine "schon mal laufen" zu lassen, bis er dann sein Diagnosegerät hochfährt. Das sollte demnach besser in umgekehrter Reihenfolge ablaufen.
"Werte jenseits des Höchstausschlags" vom Meßgerät können mit dem Serienkennfeld nicht passieren. Dafür braucht es keine Lambdasonde. Die erledigt nur die Feinarbeit. Dabei gibt es "Short Term Fuel Trims", die eine sehr schnelle - aber nur temporäre - Regelung bewirken. Und die "Long Term Tuel Trims, die nach mehrmaligen ähnlichen Meßwerten der Lambdasonde das Kennfeld entsprechend umschreiben und dann jedesmal schon bei Fahrtantritt wirksam werden.
Allerdings ist diese Regelung nicht in jedem Betriebszustand wirksam. Sie hängt z.B von der Motortemperatur ab. Wenn der Temperatursensor anzeigt, daß der Motor noch kalt ist, gibt es keine Lambdaregelung. Auch deswegen, weil das Gemisch - je nach Temperatur - deutlich angefettet wird (ähnlich einem Choke bei Vergasermotoren). Das Steuergerät hält das für völlig plausibel. Das wäre ein Ansatzpunkt.
Ein anderer wäre der MAP-Sensor, der den Unterdruck im Ansaugtrakt mißt. Über ihn wird die Einspritzmenge bei geringen Drosselklappenöffnungen geregelt. Wenn er falsche Werte ausgibt, kann es zu einer Überfettung kommen. Mögliche Ursachen wären natürlich ein defekter Sensor, aber auch kleine Lecks in der Schlauchverbindung vom Ansaugtrakt zum Sensor oder Nebenluft am Ansaugstutzen. Dann wird die Einspritzung immer überfetten. Das kann so stark sein, daß die Lambdaregelung nicht dagegen ankommt, es aber trotzdem noch keine Fehlermeldung gibt.
Ich weiß ja, wenn die Kuchen reden haben die Krümel ruhig zu sein, aber...: SLS ausbauen, den Restschlauch notdürftig abdichten, fahren bis die "Dichtung" rausgerappelt ist und sich dann wundern, warum die Werkstatt was von Nebenluft erzählt, das kann ich auch!
---------------------------------------------- cannot possibly fail.................. a second time
Dieser Senf gehört jetzt nicht hier aufs Brot... Trotzdem danke für dein Bemühen um einen Beitrag, der der Sache dient. Ich werde, wenn Zeit, erst einmal alle Steckverbindungen überprüfen. Vielleicht ist ja doch eine lose und damit löst sich der Spuk auf...
Hallo @ ulf hat es ganz gut auf den Punkt gebracht da wird mit Sicherheit einer der Sensoren einen falschen Wert liefern somit liegt für Steuergerät kein Fehler vor nur wenn außerhalb der Regelgrenze ist wird dies wieder als Fehler angesehen Am besten wäre es wenn man mal die Messwertblöcke ausliest und auf Plausibilität überprüft Wildes tauschen bringt gar nichts und kostet nur viel Geld
Mein Auto ist bei der Hauptuntersuchung (AU) durchgefallen - die Abgaswerte waren zwar i.O., aber irgend ein Meßwert, der sich je nach Drehzahl verändern soll, blieb konstant. Der Herr Sachverständie meinte, die Lambdasonde (Regelsonde) wäre vermutlich defekt. Ich habe daraufhin eine neue Lambdasonde geordert, aber es würde mich mal interessieren, ob/wie man so eine Sonde überprüfen kann - ich hätte verschiedene Sonden in meinem Fundus.
Das geht mit einem Voltmeter. Als wir seinerzeit Citroen DS mit Katalysatoren nachrüsteten, wurden die Funktion der Lambdasonden während der Fahrt mit einem Voltmeter geprüft. Leider weiß ich die Details nicht mehr, zu lange her. Das Alter, du weißt ... Aber dazu müsste sich doch was im Netz finden.