Stimmt, Serpel, im Blausilber- und im Eiterblut-Prospekt 1999 war sie mit TT100 abgebildet, aber in der Motorradzeitschrift wurde sie immer mit Accos abgebildet, Ausnahme Gebrauchtberatung und Classic. In letzterer war auch ein Pressefoto mit TT100 zu sehen.
Zitat von Serpel im Beitrag #58Nachtrag zum Nachtrag:
Zitat von Falcone im Beitrag #54Was macht einen Motorradreifen so viel anders als einen autoreifen, bei dem "Drainage" ein wichtiges Kriterium ist? Nur die Breite?
Ja, der Latsch. Der ist beim Motorrad ja nun extrem schmal (auf die Länge kommt es nicht an). Speziell beim Vorderrad.
Zitat von Falcone im Beitrag #54Hinterreifen sind übrigens meines Erachtens auch nicht von Interesse, Vorderreifen sind interessant.
Der vordere sieht beim Power RS gerade so aus wie der hintere. Hat gerade in der Mitte sehr wenig Negativprofilanteil. Und eben diese geschlossenen Kammern, denen im Reifenzenit (also bei Geradeausfahrt) die Reifenkrümmung kaum zu Hilfe kommt. ...
Ich zitiere mal diesen Post, da sind mehrere Aussagen drin, die ich denn doch etwas anders sehe.
- Unterschied Auto - Motorrad:
der größte Unterschied ist sicherlich nicht in der Konstruktion zu suchen, sondern im Einsatzgebiet, woraus sich letztendlich die Konstruktion herleitet. Auto ist ein Ganzjahresfahrzeug, bei allen Starssenbedingungen, Regen, Schnee, Hitze, Kälte, Trockenheit. Tagein, tagaus. Nicht umsonst hat es so extrem lange gedauert, bis wir hier eine Winterreifenpflicht bei winterlichen Strassenbedingungen bekommen haben. Motorrad hingegen ist ganz überwiegend ein Hobbyschönwetterfahrzeug (die üblichen Aussagen: bei Regen fahre ich nicht, füllen Bände). Daraus folgen die Konstruktionsmerkmale. Autoreifen: muss unter möglichst vielen Einsatzbedingungen funzen, zudem möglichst lange halten (welcher Autofahrer wäre mit 6 - 8000 km Laufleistung einverstanden?). Logischerweise ist der aktuelle Pkw-Reifen also ein Kompromiss, wenn auch inzwischen ein recht gelunger. Moppedreifen: muss grippen, bei gutem Wetter, der Rest ist fast egal (typischer Vertreter: Road Attack 2). Wie es anders bzw. um Lichtjahre besser gehen kann, zeigen die beiden Serien, F1 und MotoGP. Nicht nur die Reifen werden der Witterung angepasst, auch die Fahrbahndecke bietet üblicherweise extrem guten Grip, bei jedem Wetter.
- der vordere Latsch: natürlich ist der bei den Autos erheblich breiter, keine Frage. Darum haben Moppeds auch fast Null mit Aquaplaning zu kämpfen. Nur ist zwischen Aquaplaning und einem dünnen Wasserfilm schon ein gravierender Unterschied, dafür die Rillen am Vorderrad. Auch Serpels Michelin RS zeigt das ganz deutlich mit seitlich ablaufenden Profilrillen, je nach Schräglage.
- der hintere (profillose) Latsch nicht von Interesse? Kann ich nicht mitgehen. Auch hier wieder der Verweis auf MotoGP und F1. Warum haben die eigentlich Regenreifen? Weil sie unnötig sind? Bei schlechtem Wetter darf der MotoGP Fahrer auf ein Mopped mit Regenreifen wechseln, in der F1 gibt es zudem noch die guten alten Intermediates. Warum wohl? Nur aus Designgründen? Auch hier wieder: der gemeine Motorradfahrer an sich fährt nur bei gutem Wetter, da soll es gefälligst haften. Regen? Nö, nicht mit mir, bei Regen fahre ich nicht, und wenn, dann "angepaßt". Dauerhaft zu hörendes Argument. "Richtig. Man kann auch bei Regen seine Fahrweise den Fähigkeiten des jeweiligen Reifens anpassen." Kann man das? Nö, kann man nicht. Spätestens wenn etwas unvorhergesehenes passiert, dann ist nix mehr mit angepasst, dann ist man bestenfalls angepißt . Erinnert zudem fatal an die Argumente gegen die Einführung des ABS.
Diese Statements kann ich allerdings nicht wirklich zuordnen:
"Und ich war mit denen jetzt schon einige Male zur vollsten Zufriedenheit auch im Starkregen unterwegs." "... nur zum vorsichtigen Rumeiern und entsprechenden Feststellungen wie "hat gehalten", "bin ohne Umzufallen nach Hause gekommen" oder so ..." "Kommst du doch mit jedem modernen Reifen (bei Nässe). Entsprechende Schräglage schaff ich ja sogar mit dem Power RS, und das ist ein Rennreifen."
Ich sollte im Trentino einen Metzeler K3 als Nothilfe bekommen, da der vordere auch von Metzeler ist/war. Musste ich ablehnen, obwohl es ein Schnäppchen war, für 130 Euronen komplett. Ich sach nur: "Auch für den öffentlichen Strassenverkehr zugelassen"
- Profilgestaltung: kann man in die Designabteilung schieben, muss man das aber? Speziell für Serpel: der aktuell unbestritten beste Nassreifen ist der RT 01, schau dir die vorderen Profilrillen an, erstens sehr viele (wäre ja nach eurer Lesart Unfug), zweitens ähnelt er in der Profilgestaltung stark dem MPR 4, den er bei Nässe hinter sich lässt (übrigens hat er sich bei mir nur minimal an den Flanken abgefahren).
Langer Rede kurzer Sinn: ich bin zwar kein Reifenbäcker, aber ich sehe die Sache mit dem Profil schon etwas differenzierter. Und natürlich muss die Gummi- bzw. Silkabeimischung stimmen, keine Frage. Nur eben: Gummi allein ist nicht alles, speziell auf schmutzigen, nassen Strassen.
Zitat von der W Jörg im Beitrag #77der hintere Arcco sieht dem TT ja gar nicht soooo unähnlich ....
Zitat von Falcone im Beitrag #76Stimmt, Serpel, im Blausilber- und im Eiterblut-Prospekt 1999 war sie mit TT100 abgebildet, aber in der Motorradzeitschrift wurde sie immer mit Accos abgebildet, Ausnahme Gebrauchtberatung und Classic. In letzterer war auch ein Pressefoto mit TT100 zu sehen.
Diese Werbung sah ich in der Zeitschrift MOTORRAD, Ausgabe 9/1999.
Sie wurde etwa zeitgleich in der Classic abgebildet und zeigt nach Falcones Aussage einen TT. Ich halte ihn auch dafür, ab dafür. Dieses Bild trug u.a. dazu bei, mich der W-Familie anzuschließen, gleichwohl mir die erste Probefahrt ein leicht schwammig schaukelndes Fahrgefühl im Gegensatz zur damals gefahrenen LTD 750 Twin auftischte. Daraufhin dauerte es ein paar Jahre, bis ich Fuß fasste und eine günstige Gebrauchte ergatterte. Inzwischen mag ich das Fahrgefühl, das von mir aus auch auf den bestaussehendsten Reifen ein Klitzekleinwenig zurückzuführen ist, der aber unabdingbar zum Erscheinungsbild einer W für mich dazugehört, solange ich ihn mir leisten kann, denn der Bursche ist neu leider unverschämt teuer. Aber man gönnt sich ja sonst nichts....
Da hast du schon recht, die Werbeanzeigen wie auch die Prospekte zeigten den TT. Warum die W650 in Deutschland immer mit Accolade ausgeliefert wurde, weiß ich nicht. Eventuell wollte man an Sturzschäden etwas verdienen?
Zitat von Axel J im Beitrag #80- Profilgestaltung: kann man in die Designabteilung schieben, muss man das aber? Speziell für Serpel: der aktuell unbestritten beste Nassreifen ist der RT 01, schau dir die vorderen Profilrillen an, erstens sehr viele (wäre ja nach eurer Lesart Unfug), ...
der aktuelle conti hatte im nasstest 2 Punkte weniger als der RT01 - also soooo weit über allen anderen schwebend ist er nun auch nicht und der Negativanteil ist auch bei diesem "stark profilierten" reifen weit geringer als zb beim TT
keiner bestreitet, dass der ein oder andere moderne Reifen viellicht für "wasser steht 4 cm hoch auf der strasse" etwas mehr "Rille" brauchen könnte (trotzdem auch da weit besser funktioniert als zb ein TT), aber bei normalen regen wo die wassermassen die runter kommen nicht erheblich größer sind als die die unten abgeführt werde können ist die Mischung weit wichtiger als das Profil, was du übrigens auch in der weiterführung des oben stehenden zitates unabsichtlich selber bestätigst
Zitat... zweitens ähnelt er in der Profilgestaltung stark dem MPR 4, den er bei Nässe hinter sich lässt (übrigens hat er sich bei mir nur minimal an den Flanken abgefahren).
ich bin Motorradfahrer, kein Motorradposer. Bruno, für immer in unseren Herzen
Zitat von der W Jörg im Beitrag #84 ... der aktuelle conti hatte im nasstest 2 Punkte weniger als der RT01 - also soooo weit über allen anderen schwebend ist er nun auch nicht und der Negativanteil ist auch bei diesem "stark profilierten" reifen weit geringer als zb beim TT ...
nicht nur der Conti hatte "nur" zwei Punkte (wobei es eigentlich drei sind, denn was hat Handlichkeit mit Nässe zu tun?) weniger, auch der Michelin (den Serpel ja schon ganz hinten gesehen hat) und der Pirelli, also beide gleich gut wie der neue Conti. Wenn du nun zusätzlich RA 2 und 3 vergleichst, dann hat der 3er auf wundersame Weise mehr Rillen bekommen. Wenn es nur auf die Gummimischung ankäme, dann wären Rillen doch überflüssig? Schau dir einfach die Conti Classic Attack an, die haben erheblich mehr Negativanteil, zudem wird auch noch die Wasserverdrängung beworben: "... sowie sehr guter Wasserverdrängung". Nur ist der halt in der W Größe nicht verfügbar, wobei der 120er (um den es hier ja ursprünglich ging) sicherlich eine bessere Alternative als der RA 2 ist. Ich bleibe bei meiner Meinung: der Negativanteil hat eben einen nicht unerheblichen Anteil an der Nassperformance. Und wieder der Hinweis: warum fahren die Racer Regenreifen?
Was das nun alles mit dem altbackenen TT zu tun hat weiß ich auch nicht. Der ist sicherlich für Sammler/Standmotorräder gut zu gebrauchen, aber nicht für Fahrzeuge.
Dieses hier habe ich nicht verstanden, was willst du mir damit sagen (dass sich RT 01 und PR 4 vorne sehr stark ähneln, steht doch sicherlich außer Frage? Und die abgefahrenen Flanken sind wohl ein spezifisches Serpelproblem, bei mir waren sie bis zum Zwangstausch recht rund):
Zitat von der W Jörg im Beitrag #84 ... aber bei normalen regen wo die wassermassen die runter kommen nicht erheblich größer sind als die die unten abgeführt werde können ist die Mischung weit wichtiger als das Profil, was du übrigens auch in der weiterführung des oben stehenden zitates unabsichtlich selber bestätigst
Zitat... zweitens ähnelt er in der Profilgestaltung stark dem MPR 4, den er bei Nässe hinter sich lässt (übrigens hat er sich bei mir nur minimal an den Flanken abgefahren).
Im Grunde ist es müßig, über Profil und Nässe zu diskutieren, in der MOTORRAD 12/2017 steht dazu alles drin. Ob's stimmt??? Serpel fährt ja auch mit dem schlechtesten aller getesteten Sportreifen und ist zufrieden, zumindestens will er uns das so vermitteln
Der "Schlechteste" ist jetzt ziemlich pauschal. Auf der Renne ist er der Beste (schnellste, stabilste, bestes Feedback) und das spürt man auch auf der Landstraße. Die Stabilität ist nicht zu toppen und die Haftung in Schräglage auch. Ist halt kein Anfängerreifen, mit dem man falsche Linienwahl jederzeit problemlos korrigieren kann, sondern einer, der nach einer kundigen Hand verlangt, die weiß, was sie will. Dann aber messerscharf präzise seine Linie zieht.
Gruß Serpel
"DA SIND WIR LETZTES MAL AUCH GESESSEN MIT BLICK AUF DAS MURMELTIER!"