Zum Ölverbrauch: Meine 800er gönnt sich auch hin und wieder nen guten Schoppen Öl. Der zusammenhang mit der Farhweise ist dabei aber mehr als deutlich! Sprich: Prügel ich meine W durch die Gegend, hat sie auch Durst, sowohl nach Sprit als auch nach Öl. Wenig verwunderlich!
Würde mir wegen etwas Ölverbrauch keine sorgen machen und einfach mal regelmäßig kontrollieren und ggf. nachkippen ;-)
Bei höheren Wechselintervallen würde ich aber kein mineralisches Öl nehmen. Entweder oft wechseln und mineralisch, oder gleich die wenigen € mehr ausgeben und ein teilsynthetisches kaufen - gerade bei luftgekühlten Motorrädern. Procycle oder andere Hausmarken sind ja auch nicht teuer..
Im allseits beliebten WHB für die W800 findet man diese Hinweise:
WHB_Oel.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Interessant ist das Diagramm rechts. Dem ist zu entnehmen, daß die erste Zahl bei der Viskosität, also die "10" bei 10W-40 die Fließfähigkeit bei niedrigen Temperaturen angibt, und wenn der Motor nicht bei Temperaturen unter 0° C gestartet werden soll, kann die "10" durchaus eine "20" werden. Andererseits kommt es im Sommer, namentlich bei kürzer übersetzten Ws auch schon mal zu Öltemperaturen über 140° C, und da darf die zweite Zahl auch eine "50" statt der "40" sein.
Die andere interessante Eigenschaft ist die JASO- bzw. API-Spezifikation, und da ist jeweils die niedrigste Qualität (MA bzw. SG) zugelassen. Diese wird von mineralischen Ölen fast immer erreicht.
Zusammenfassend: Ein mineralisches 20W-50 mit JASO MA bzw. API SG ist für Schönwetterfahrer (wie z.B. mich) und DreiZehner das Richtige, und wenn Kawasaki für die W800 Öl- und Filterwechsel alle 12000 km empfiehlt, sehe ich keinen Grund, das öfter zu tun.
Dieter
Alkoholfreies Bier... schmeckt richtig, ist aber falsch.
Zitat von Falcone im Beitrag #11Wenn du den Motor oft forderst und er dabei recht heiß wird, ist ein synthetisches Öl sicher besser,
Das ist ja fast eine Steilvorlage für mein Gespann mit dem bekannten "thermischen" Problemen. Also doch eher ein synthetisches Öl nehmen? Voll- oder teilsynthetisch?
In deinem speziellen Fall ist meine Empfehlung vollsynthetisches Öl 20W-50. Ein Öl, das für große luftgekühlte Motoren wie Harley ausgelegt ist, ist sicher nicht verkehrt. Es sollte aber auch die JASO-Spezifikation haben.
Was sagen die Fachleute zu den "Ester-Ölen" wie z.B in Motul 4T 5100 15W50? Selbstverständlich mit Jaso2, aber auch mit einem hervorragendem TBN von nur 7,5 (mg KOH/g). Dank Internetkäufe auch mit sehr erschwinglichen Preisen...
Gruß! Sprinter
Flatrunner und Blackhorse
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Motul 5100_4T_15W50_2013.pdf
Sprinter, die schreiben doch selbst: "Übertrifft die Anforderungen der Motorradhersteller" Wenn du jetzt ein Hochleistungsmotorrad hättest und es vielleicht auch noch gerne am Limit auf der Rennstrecke bewegst, ist das eine Überlegung wert. Aber eine normal gefahrene W kommt doch erwiesenermaßen auch ganz prima mit einem mineralischen Öl 10W40 für zwofuffzich aus. Warum also so extrem? Ein gutes, passendes Öl ist sicher nie schlecht für den Motor, aber ist es auch notwendig? Wenn´s dich aber freut, wenn du deinem Motor ein solches Öl gönnst, warum nicht? Den Händler und den Hersteller freut es auf jeden Fall.
Wie oft hatten wir das Thema eigentlich schon? Wir schreiben wie die Weltmeister, ohne genaueres zu wissen - wissen zu können ...
Und was hat sich zwischenzeitlich geändert? Nichts!
Keiner von uns hat irgend eine Ahnung, wie sich die verschiedenen Viskositäten auf die Laufleistung des Motors auswirken. Kann gar nicht, weil keiner hier mehrere W-Motoren bis zum bitteren Ende gefahren hat. Mit immer demselben Öl, versteht sich. Und selbst wenn, könnten die unterschiedlichen Resultate noch vielen anderen Parametern zuzuschreiben sein.
Aber es schreibt sich halt so schön ums Öl und man kann sich wichtig fühlen.
Ich kippe in meine Maschinen immer irgendein Öl rein (in die Boxer sogar Autoöl), mache kaum mal einen Öl- geschweige denn Filterwechsel und hatte auf inzwischen 500'000 Kilometern noch keinen Motorschaden.
Zugegeben war bisher nur eine Maschine dabei, die die 100'000 km geknackt hat - die R 1150 RS mit 160'000. Und auch die ist des natürlichen Unfalltodes gestorben, wie alle meine Motorräder.
Da ist schon was dran. Ich habe da so meine Überlegung zu: Wenn ein gutes Autoöl 50.000 km drin bleiben darf (diese Ölwechselintervalle gibt es bereits), dann hält es natürlich auch noch viel länger, denn die Hersteller gehen ja von möglichen Extremnutzungen (schnelle Autobahnfahrerei, Einsatz in Lappland oder in der Sahara) aus. Ein Automotor ist allerdings thermisch sicher geringer belastet als ein luftgekühlter Motorradmotor, dazu kommen deutlich geringere Drehzahlen. Motorradöle wiederum sind wegen des integrierten Getriebes auf hohe Belastungen ausgelegt. Wägt man das alles gegeneinander ab, so kann man sicher auch ein gutes, synthetisches Motorradöl in der W weitaus länger drin lassen als 12.000 km. Ich schaue so etwa alle 20.000 bis 25.000 km mal nach den Ventilen. Damit verbinde ich dann auch den Ölwechsel. Ich fuhr bislang auch "nur" mineralische Öle. Erst seit kurzem, seit es teilsynthetische Öle immer mal wieder sehr günstig in Wintersonderangeboten gibt, habe ich auf diese umgestellt. Nun heißt es ja auch noch in den Bedienungsanleitungen "oder einmal im Jahr". Das halte ich auf jeden Fall für übertrieben, wenn die entsprechende Laufleistung noch nicht erreicht wurde, denn durch die modernen Additive altern die Öle ja weitaus weniger als früher. Aber letztendlich kann und darf das ja jeder selbst entscheiden. Wenn diese verlängerten Intervalle Unsicherheit erzeugen und man ein schlechtes Gefühl dabei hat, muss man das ja nicht mitmachen. Schaden kann ein jährlicher Ölwechsel sicher nicht, zumindest nicht dem Motor
Nur dass da schon wieder so ein Bauernfänger auf den Zug aufspringt und ein sicher überteuertes, ganz normales Öl den Leichtgläubigen als Lifetime-Öl aufschwatzt, ist echt ärgerlich.