Ooch - vor diversen Jahren wurde ich in der Hamelner Fußgängerzone von einem obskuren Werber eines ,Kinderschutzvereines' angehauen, ich solle eine Patenschaft übernehmen, Als ich einfach weiterging, tönte er ganz laut:
"Sie haben wohl etwas gegen Kinder!"
Daraufhin habe ich ihm ebenso laut geantwortet: "Na klar, Rattengift!"
Der hat nix mehr gesagt.
Kurze Zeit später war den ,Mädjen' zu entnehmen, dass dieser Verein wegen betrügerischer Machenschaften aus dem Verkehr gezogen wurde.
Na sowas!
Gruß, Caboose
Es ist immer wieder faszinierend, über Dinge zu staunen, die anderen Menschen Freude bereiten.
Da stimmt jetzt aber nicht wirklich, Turtle! Deutschland durfte und darf dafür schließlich den Exportweltmeister spielen. Und damit’s für die andern auch bezahlbar ist/wird/bleibt, hat man den Euro eingeführt - der eine de facto Abwertung der deutschen Währung bedeutet - und lässt sie mit Geld bezahlen, das der Draghi extra drucken lässt.
Oder so ... aber das hast du selbst glaub ich auch schon öfter mal geschrieben.
Ich hab hier mal ne "kurze" Zusammenfassung eine Vortrages von Prof. Sinn:
01. Mit dem Brexit geht nicht nur Großbritannien, sondern auch ein Verbündeter Deutschland gegen die Club-Med-Länder verloren
02. Dann geht auch Deutschlands Sperrminorität in der EU verloren.
03. Mit dem Ausstieg von Großbritannien geht eine Wirtschaftskraft in Höhe der kleinsten 20 EU-Länder zusammengefasst verloren. Deutschland darf dann höhere Beiträge leisten
04. Dann kommen die Reformisten Italien und Frankreich mit ihrem neuen Konzept für die EU zum Zuge. Eine Reform des Target-II-Systems wäre dann unmöglich.
05. Der Freihandelblock um Deutschland hätte dann nur noch 25% der Stimmrechte in der EU, die eine Haftungsunion fordernden Club-Med-Länder hätten dann 45%.
06. Durch die ungleichen Voraussetzungen war die Bundesrepublik gemäß Bruttosozialprodukt pro Kopf vom Rang 2 auf Rang 8 abgesackt, in harter Arbeit und viele Lohnverzichte hat sie jetzt wieder Rang 7 erreicht.
07. Wenn Griechenland und Portugal wegen ihre linkspolitischen Kräfte ein noch lösbares Probleme darstellen, wäre ein Ausstieg von Frankreich und Italien eine Katastrophe für Deutschland.
08. Wenn man die heutige Situation mit der vor der großen Finanzkrise (also im Jahre 2007) vergleicht, so befinden sich folgende Länder noch immer unter den Werten von 2007: Portugal 12% minus und seit 2010 keinerlei Wachstum, Frankreich 8,5% minus, Italien 21% minus, Griechenland und Spanien 25% minus.
09. Die Vorstellung der Club-Med-Länder besteht darin, dass Deutschland 10 Jahre lang eine jährliche 4,5%-ige Inflation hinnehmen sollte, um den "Standard" der anderen Länder zu erreichen. ( Und damit seine Sparer faktisch enteignet - Turtle)
10. Die Verrechnungssalden bei der EZB haben sich nach 2007 explosiv entwickelt und nach der Aussage von Draghi im Rahmen der Diskussion über die Rettungsmaßnahmen (wörtlich "whatever it takes" = "was man auch immer benötigt, werden wir tun") hat sich dieses Ungleichgewicht stetig nach oben entwickelt. Was aber besonders schwer wiegt, ist die Tatsache, dass die Sicherheitszusage auch für alle Käufer weltweit von Staatsanleihen der Schwachländer gelte.
Die sonst erforderlichen CDS-Kontrakte (Credit-Default-Swaps = Kreditausfallversicherung), die je nach Risiko des Landes einen hohen Aufwand hervorrufen, ist durch diese Aussage von Draghi weggefallen, sodass die Ausländer Anleihen von Schwachländern kaufen, weil diese hohen Zinsen bringen, aber - wenn Draghi seine Zusage hält- überhaupt kein Risiko tragen. Ein Geschäftsmodell ideal für weltweite Hedgefonds und besonders zu Lasten Deutschlands.
11. Draghi hat die Liquidität der EZB von 1,3 Billionen um 1,74 Billionen Euro künstlich erhöht. Mit dieser Liquidität können nun Notenbanken der Schwachländer ihre Staatsanleihen kaufen und so die Schulden der Länder sofort verringern. Da die Zinsen für neue Anleihen von Schwachländern wegen der "Draghi-Garantie" sehr niedrig sind, kann die Staatsverschuldung dann wieder steigen, weil nicht die Höhe der Schulden sondern die Tragbarkeit der Zinslasten vorrangig ist. Sinn macht das Beispiel auf, wie ein spanischer Bürger sein Geld nach Deutschland transferiert, hier z.B. in Berlin Immobilien kauft, also Substanz in D erwirbt.
Die spanische Notenbank hat einen höheren Schuldsaldo bei der EZB; sie kann aber pleitegehen, denn ihre Rechtsform ist die einer deutschen GmbH ähnlich. Die Bundesbank hätte dann die Forderung gegenüber der EZB (an der sie wieder selbst mit knapp 27% beteiligt ist). Und wir dürfen hoffen, dass uns irgendjemand Kapital zur Verfügung stellt, um unseren Guthabensaldo ausgleichen zu können.
12. Kurz ausgedrückt, die Bundesbank finanziert alle deutschen Exporte in die EU-Länder mit Forderungen gegenüber der EZB, sie finanziert alle Transfers von Bürgern dieser Länder, die dann mit ihrem Geld in unserem Lande mit dem Kredit der Bundesbank Anschaffungen machen, also unsere Werte kaufen, für die wir aber keinen realen Gegenwert erhalten. Im Gegenteil, wenn die Bundesbank an dem Ausfall der Forderungen zugrunde geht, wird der deutsche Steuerzahler zur Kasse gebeten werden, um die deutsche Notenbank zu retten.
13. Sinn sagt auch, dass das Bundesverfassungsgericht dem Europäischen Gerichtshof gegenüber nachgegeben; das BVG hatte vor Jahren die EZB-Maßnahmen missgebilligt, jetzt aber nach einem Urteil des EuGH ihren Widerstand aufgegeben. Soweit zur Position unseres Rechtstaates.
14. Sinn berichtet aus der Historie der USA , dass 1791 die damaligen Staaten der USA ähnliche Problem hatten, nämlich eine unterschiedliche starke Verschuldung der damals wohl 29 Staaten. Man beschloss eine Haftungsunion. Nach dieser Entscheidung explodierten die Schulden der US-Staaten und so mussten die starken Länder (das waren damals wohl die Südstaaten) bei 9 Pleite-Staaten die Schulden mittragen.
Historiker der USA gehen davon aus, dass dies der eigentliche Grund für den Bürger- bzw. Sezessionskrieg 1861 - 1865 war. Ein historisches Beispiel? Weiter führt Sinn aus, dass heute US-Staaten pleitegehen können und keine Staatsgarantie und keine Haftungsunion in den USA bestände und Ähnliches sei in der Schweiz geregelt: Die Kantone haben keine Mithaftung der Berner Zentralregierung zu erwarten.
15. Ähnliche Vorgänge seien auch der Grund für den Bosnien-Krieg gewesen; Serbien hatte das gemeinsame Geld extrem durch Gelddrucken verwässert, bis sich die dortigen Bundesländer, die ja die gleiche Währung führten, dagegen gewehrt haben. Das Ende der Geschichte ist wohl bekannt.
16. Sinn kommt zu dem Ergebnis, dass die EU-Verträge zu ändern seien. Er bezweifelt aber, dass es derzeit einen deutschen Politiker gäbe, der diese Forderung vortragen und die Reform als Geldgeber Europas dann auch durchsetzen würde.
Und nun noch : Ja, gehts noch?
Na glücklich? Keine Sorge, geht auch noch vorbei ...
Und ich dachte immer, das sei ein grantelnder alter Miesepeter, der sich ärgert, dass ihm der Bart nur um den Hals wächst und der dafür den Banken und den Flüchtlingen die Schuld gibt.