Zitatoffensichtliche und erklärte Feinde der Demokratie mit demokratischen Prinzipien zu schützen.
Hauptsache sie sind offensichtlich, dann kann man sich auch dagegen schützen. Denn wenn man sie in den Untergrund zwingt und das tut man, wenn man sie und ihre Propaganda verbietet, sind sie viel schwerer zu kontrollieren.
Zudem bin ich immer noch nicht sicher, ob es der richtige Weg ist, offensichtliche und erklärte Feinde der Demokratie mit demokratischen Prinzipien zu schützen.
Das ist das Grundprinzip der Demokratie !
Natürlich steht es ihr frei, diese Feinde im Rahmen ihrer Gesetzgebung genau zu beobachten und Übergriffe zu verfolgen.
Die Vergangenheit sitzt bei manchen aber verdammt tief. Inwiefern ein Blatt wie "Compact" Deutschland in eine "braune" Zukunft führen kann, muss man mir erklären.
Die Gefahr geht einzig von unfähigen Politikern aus, die über die Köpfe der Bevölkerung hinweg regieren. Einschlägige Hetzblättchen (wozu ich "Compact" nicht mal unbedingt zähle) sind als Symptom zu bewerten, nicht als Ursache.
Was meinst Du überhaupt immer mit "Über die Köpfe der Bevölkerung hinweg"? Wer soll denn das sein? Es gibt doch gar keine homogen Gruppe namens Bevölkerung, es sei denn man folgt einer "völkischen" Argumentation und selbst dann wird es wohl mit eindeutigen Mehrheiten knapp. Und wie kommt dort die Meinungsbildung zustande? Politische Information, Agitation oder mittels Medien (Lügenpresse?) Und, sind es wirkliche Überzeugungen oder Augenblicksmeinungen aufgrund aktueller Eindrücke, die sich schnell ändern.
Und, erklären muß man Dir gar nicht, Du bist groß genug, dich selbst zu informieren. In eine braune Zukunft wird man geführt, wenn man die vielen kleine Bausteine nicht sehen will.
Und was heißt, tief sitzende Vergangenheit? Das ist nicht lange her. Ich habe hier jedenfalls lebende Zeitzeugen, ehemals verführt und zur Einsicht gekommen. Vielleicht hättest Du Dich mal mit Deinen Eltern oder Großeltern unterhalten sollen, statt immer alles besser zu wissen.
ZitatUnd wie sähe das schützen aus, wenn man sie einfach gewähren lässt?
Das hängt halt an jedem von uns, immer dagegen halten, so wie es hier im Forum ja auch oft praktiziert wird. Ich bin grundsätzlich gegen das Verbieten von Meinungen, seien sie noch so krude, denn wo fängt man da an und wo hört man auf?
Zitat von Serpel im Beitrag #66 ... Die Gefahr geht einzig von unfähigen Politikern aus ...
das ist genau das populistische Geschwätz, was du (ich nehme dich mal stellvertretend für einige andere hier) den sogenannten Gutmenschen vorwirfst. Erzählt mir nicht, Politiker wären blöde/unfähig, nur weil sie nicht eure Meinung vertreten. Und Kaimanns Spruch: "Merkel muss weg" ist sicherlich auch nicht von Intelligenz geprägt, eher von Populismus.
ZitatWahrscheinlich ja, nur hat man ja gesehen, wohin das in Weimar geführt hat.
fuer das scheitern des weimarer experiments gab es viele gruende, von denen ein erheblicher teil heute gottseidank nicht gegeben ist. darueberhinaus haben die begruender der bundesrepublik, die folgen des weimarer scheiterns noch sehr lebendig vor augen, einige klauseln in den neuentwurf der rechtsgrundlagen eingebaut, die die deutsche republik 2.0 doch um einiges wehrhafter gegen die demontage von innen dastehen lassen. auch da ist natuerlich die gefahr des missbrauchs gegeben, siehe thema radikalenerlass, aber im grossen und ganzen sehe ich die demokratie in deutschland doch als eine recht stabile gschicht, mit vergleichsweise gut funktionierender gewaltenteilung, vergleichsweise gut funktionierender repraesentation der menschen im land und vergleichsweise gut funktionierendem minderheitenschutz. selbst die bei npd, mlpd, pegida und afd aktiven minderheiten duerfen ihre meinung zur sprache bringen hier in dem land. und muessen sich im gegenzug zwei bedingungen gefallen lassen:
- sie muessen sich genauso kritik an ihrer einstellung gefallen lassen. - sie haben sich in dem rahmen zu bewegen, den unsere rechtsgrundlagen vorgeben.
für mich stellt sich immer die Frage ab wann man präventiv gegen etwas vorgehen sollte oder muss. Die Meisten betrachten dieses Thema nur aus der Vergangenheit oder der Zukunft. Das schwierigste ist aber die Gegenwart, d.h. es müssen Entscheidungen getroffen werden, die mit einem strategischen, demokratischen, humanitärene ...... Weitblick getroffen werden müssen.
Leider fehlt es genau an diesen Menschen, die sich dann noch Ihrem Gewissen und nicht dem Geld verantwortlich fühlen. Diese nennt man dann Politiker. Und wenn drei Hansel irgendwo diese Blatt lesen, sich irgendwo zusammnrotten, bei Bier Ihre Meinung diskutieren, juckt mich das wenig. Darum ist es auch die Aufgabe von staatlichen Organen einen Staatsschutz zu haben, der genau diese Dinge bzw. Strömungen beobachtet, um diese Erkenntnisse in die gegenwärtigen Entscheidungen einfliessen zu lassen und damit die Zukunft vielleicht beeinflussen können.
Mich persönlich nervt nur, dass Viele nur an den einen Rand, den rechten schauen. Aber es existiert nun mal auch ein links, ein oben und ein unten.