In diesem Jahr ist es mir zum ersten Mal aufgefallen:
Saß ich früher jugendlich straff in klassisch britischer Haltung auf der W, also die Knie eng am Tank, den Blick stolz in die Ferne schweifend (zumindest vor der Eisdiele), ist mir in diesem Jahr aufgefallen, daß es mir zunehmend schwer fällt, bei höheren Geschwindigkeiten auf der Autobahn die Knie am Tank zu halten.
Die ersten 100 Kilometer geht das, ohne drüber nachzudenken. Dann klappt mal ein Bein ab, steht im Wind, bremst die Fuhre, dann das zweite. Erst habe ich das kaum bemerkt, in letzter Zeit aber achte ich darauf.
Danach braucht es etwas Kraft, die Knie gegen den Fahrtwind am Tank zu halten. Läßt die Kraft nach, drückt der Wind die Knie heraus, ich sitze also breitbeinig auf der Karre, der Wind bremst. Klappe ich bei etwa 140 die Knie zurück an den Tank, wird die W sofort 10 km/h schneller. Soviel macht also der Luftwiderstand aus.
Das habe ich gestern mal ein wenig untersucht: Also versucht, die Beine bewußt und angestrengt am Tank zu halten. Training, also bis zur nächsten Abfahrt, noch einen Kilometer usw usw. Heute habe ich Muskelkater im Beckenbereich .
Schlappe Sau, ich weiß.
Aber was ist das ? Ist es die Sitzposition der W, die diese Kräfte erforderlich macht? Ist es auf verkleideten Motorrädern anders? Oder ist es , wie befürchtet, die im Alter nachlassende Spannkraft des Fahrers?
Hat mich damals (1999-2002) auch immer etwas gestört, obwohl ja im Grunde völlig irrelevant. Aber wozu die Kniepads gut sein sollen, hab ich damals schon nie verstanden. Entweder waren meine Beine zu kurz oder die Sitzbank nicht passend ausgeformt oder der Tank zu schlank oder am falschen Ort oder der Rahmen zu breit oder ...
Im Grunde aber wirklich völlig irrelevant bei einem solchen Motorrad. Der Kontakt zur Maschine ist ohnehin völlig unzureichend zum engagierten Fahren. Jeder, der schon mal auf einem Supersportler gesessen hat, weiß, was ich meine.
Mir kommt es nicht auf den Kontakt zum Krad an. Es stört mich nur, in dieser albernen Haltung auf der W zu hängen (quasi mit dicken balls ). Und früher war das eben nicht so, oder?
Normalerweise hänge ich auch "irgendwie" auf der Karre. Schon allein, um die langen Gräten bequem unterzubringen und zu lagern. Mir ist nur aufgefallen, daß es anders eben auf langen Strecke nicht mehr geht. Und das geht garnicht.
Ich hatte da noch nie Ambitionen. Ich empfinde mit "Knieschluß" fahren bei der W als unnatürlich. Hat bei meiner Durchschnittsgröße nix mit Ergonomie zu tun.
Zitat von 3-Rad im Beitrag #5 Also, sitzen wie ein Schluck Wasser in der Kurve. Was interessiert mich eine Vorschriftsmäßige Haltung und was andere von mir denken.
Letztes ist für mich ebenfalls gegenstandslos.
Ist man viel Motorrad gefahren, nimmt man eine Haltung ein, bei der der Rücken, insbesondere dessen untere Partie, keinen 'wegkriegt', die 'Sekretärinhaltung'. Becken nach vorne verlagert im Gegensatz zur Bierkutscherhaltung. Ich tue das.
Mit dem Knieschluss gab's nie Probleme, den ich unangestrengt beibehalte.
Zitat von Luja-sog-i im Beitrag #11Füße auf die Soziusfußrasten!!!
Gruß Monti
Guter Hinweis. Habe ich auch gemacht. Das hat aber zwei Nachteile: Die Klapprasten haben mit aufgestellten Fahrerfüßen die Tendenz, einzuklappen. Ein unangenehm indifferentes Gefühl. Zudem entsteht in dieser Haltung bei 140 /150 eine unangenehme Pendelneigung des Motorrades, die sofort weg ist, nimmt man die Füße wieder nach vorne.
Den Grund kenne ich noch nicht, werde aber das Fahrwerk durchsehen.