Sach mal Willi, meinst du mit der Alm hinter dem Königssee die Alm hinter dem dahinterliegenden Hintersee?
Da war ich als Kind und nachdem meine Tante nach dem Genuss der lauwarmen Milch, direkt vom Euter den ganzen Tag gereiert hat, heißt die Alm bei uns intern nur noch Kotzalm.
Ok, das war 1969 und die Melkstube war voller Fliegen und sonstigem Getier.
ingokiel
(
gelöscht
)
Beiträge:
17.03.2016 21:39
#95 RE: anzahl der milchverarbeitenden betriebe ...
Sach mal Willi, meinst du mit der Alm hinter dem Königssee die Alm hinter dem dahinterliegenden Hintersee?
Also der Hintersee heisst Obersee, und da ist kein Restaurant in der Nähe. Ne Alm ist da hinten auch, bei der waren wir aber nicht. Am Ende vom Königssee ist noch eine, und die Milch war frisch, leicht gekühlt und wurde in großen, sauberen Tassen serviert.
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Zitat von der Underfrange im Beitrag #90... dass es damals mit der Hygiene/ Reinigung der Melkmaschinen nicht sehr weit her war, ...
ja sach mal, son neumodisches Zeugs gab's damals doch gar nicht, in den 50ern . Da wurde noch per Hand gemolken, mit Melkschemel und Zinkeimer (strip, strap, strull, ist der Eimer immer noch nicht vull). Daraus wurde sie in die (Alu?) Kanne gekippt, Deckel drauf und ab dafür. Und ja, Zentrifugalkraft gab es damals auch schon
Melkmaschine habe ich erst bei einem Moppedkumpel (er Kreidler, Bauernsohn, ich Zündapp, also in den 60ern) kennengelernt, incl. der Glasleitungen, durch die nach Beendigung der Melkerei zwecks Reinigung mehrfach ein Rohrmolch gejagt wurde. Die Milch wurde direkt in die Kühlung gefördert.
In den 50ern dachte ich noch nicht an Milch. Da dachte ich noch nicht mal ans denken.
Zu meiner Milchholzeit hatten sich auch schon kleinere Bauern ne Melkmaschine in den Stall gezimmert. Der Stall an sich war ziemlich düster, da ist der Dreck eh nicht so aufgefallen ... Und Alukannen hatten wir auch, nur die neu zugezogenen hatten welche aus Plastik.
Mittlerweile hat sich da einiges geändert. Diese Milchzapfstelle im Nachbarort z.Bsp. ist direkt an dem Gelände wo die Kühe rumlaufen. Man sieht wie sie gehalten werden, in welchem Zustand sie sind usw.. Da kann man sich auch als Konsument weiterentwickeln und durchaus wieder Geschmack an guter Milch finden.
Zitat Zitat von der Underfrange im Beitrag #90 ... dass es damals mit der Hygiene/ Reinigung der Melkmaschinen nicht sehr weit her war, ...
Zitatja sach mal, son neumodisches Zeugs gab's damals doch gar nicht, in den 50ern . Da wurde noch per Hand gemolken, mit Melkschemel und Zinkeimer (strip, strap, strull, ist der Eimer immer noch nicht vull). Daraus wurde sie in die (Alu?) Kanne gekippt, Deckel drauf und ab dafür. Und ja, Zentrifugalkraft gab es damals auch schon
So viel Fachkompetenz weckt in mir natürlich den Einspruch. Dass eine von Hand gemolkene Milch, selbstverständlich durch verschiedene Papier Filter geseit, sehr wohl keimreduziert und in der Molkerei gekühlt abgeliefert, eine vollwertigere Milch war, als später aus den ersten Rohr-Melkanlagen.
ZitatMelkmaschine habe ich erst bei einem Moppedkumpel (er Kreidler, Bauernsohn, ich Zündapp, also in den 60ern) kennengelernt, incl. der Glasleitungen, durch die nach Beendigung der Melkerei zwecks Reinigung mehrfach ein Rohrmolch gejagt wurde. Die Milch wurde direkt in die Kühlung gefördert.
Die ersten Rohrmelkanlagen, (davor hat man mit Melkmaschinen in Kannen gemolken, die man durch den ganzen Stall zum Tank schleppen musste, und durch besagtem Filter die Milch durchseite), wurden mit so hohem Transport-Vakuum befeuert, wo das Milchfett nach dem dritten Leitungswinkel schon leicht ausbutterte und in der Leitung sedimentierte, dafür hat man, bevor man mit konzentrierter Lauge die Leitung reinigte, den Schwamm (Rohrmolch) durchgejagt. Hygienisch war daran nichts auszusetzen, aber die Reste der Reinigungsmittel trieben die Käser manchmal zur Weißglut, da kein Rohmilchkäse gelingen wollte, da ab und zu die letzte Klarspülung versagte. Also auf Hygiene hat man immer geachtet beim Melken, weil eine hohe Keimzahl einer Milchprobe war schon in den 50ern durch die Molkereinen leicht nachzuweisen und wurde mit Abzügen bestraft. Hemmstoffe wie chemische Reinigungsmittel und Antibiotika, wurden aber erst später in den Laboren fokusiert. Gruß Wambo
ZitatHast du auch auf dem Rückweg kontrolliert, ob das mit der Zentrifugalkraft noch funktioniert?
Oh ja!
Das gab dann auch schon mal rote Ohren!
Und die Umstellung von der reinen Handmelkung auf die Kannenmelkmaschine habe ich auch noch miterlebt. Noch warme, frische Kuhmilch trinken hat mir aber nie was ausgemacht, im Gegenteil.
Was ich immer ganz schön fand, war die heimische Dickmilcherzeugung. Das habe ich bestimmt seit über 20 Jahren nicht mehr gehabt und wäre mal ein Grund, Rohmilch beim Bauern zu holen. Hier in der Nähe weiß ich aber keinen Betrieb. Muss ich mich direkt mal erkundigen.
Zitat von Wambo im Beitrag #99Die ersten Rohrmelkanlagen, (davor hat man mit Melkmaschinen in Kannen gemolken, die man durch den ganzen Stall zum Tank schleppen musste, und durch besagtem Filter die Milch durchseite), wurden mit so hohem Transport-Vakuum befeuert, wo das Milchfett nach dem dritten Leitungswinkel schon leicht ausbutterte und in der Leitung sedimentierte, ...
Wird Zeit, dass die EU mal so richtig Druck macht und eine Minimalgröße für Leitungswinkel definiert, die von den Betrieben zwingend eingehalten werden muss.
Dazu wäre es natürlich erforderlich, den Beruf des Leitungswinkelüberwachers einzuführen mit Hochschulausbildung im Masterstudiengang ...
Und da wären noch der kleine Bauernhof, auf dem Münster gemacht wird und die Moulin d'Arnet, die super Mehl, Nudeln und Spätzle macht und der ehemalige Ponyhof, der jetzt Ziegen hält und Ziegenkäse macht und und und...
Hier im Grenzland sind wir offensichtlich verwöhnt.