Zitatbis weit in die 70er hinein war für viele menschen die alltagswelt noch sehr weitgehend bäuerlich-traditionell dominiert.
gehst noch einmal 20 jahre weiter zurueck und hast eine gesellschaft, in der noch mehr als die haelfte in der landwirtschaft taetig war. aber fuer die meisten dort beschaeftigten war das eine ausgemachte knochenarbeit, bei der heumahd und beim budaggn graben. heut macht das der jungbauer im klimatisierten fendt. die landwirtschaft ist immer noch ein harter job, wo der dreck an den pratzen inzwischen aber eher vom schmiermittel als von der krume kommt.
und schoen wie die gute alte zeit in ihrer goldumrahmten verklaerung unserer erinnerung auch war. aber beruhigend find ich es schon, den milchkarton aufzumachen und kraeftig dran zu saugen, ohne vier wochen spaeter mit der schwindsucht in bad rodach auf der terasse liegen zu muessen.
Achja.......seufz. 1963........Da waren meine Eltern schon 2 Jahre im goldenen Westen. Sonst wäre ich wie der Schotte...... Danke, Mama!
Knorri
P.S.: Achja, Milch. Aldi, Lidl und co sind im übrigen die Ausgangspunkte für die alles beherrschendenim Milchkonzerne wie Campina. Und somit letztendlich der Verbraucher.
Zitat von Furchendackel im Beitrag #58Moinsen, ... Und die Milch im Supermarkt kommt im Tetrapack von wasweisichwoher. Wenn ich mal Joghurt kaufen will, hat der in den meisten Fällen eine Reise quer durch die Republik hinter sich. Ehrmann, Danone, Bauer etc. alles aus Bayern. Als wenn es hier keine Kühe gäbe. Der Diesel und die Steuern für die Speditionen ist noch viel zu billig ...
Wenn man nicht auf dem Land wohnt, wo man die Chance auf direkten Einkauf beim Milchbauern hat, dann ist – zumindest hier in SH und HH, Hansano ein ganz guter Kompromiss.
Eifel, 120 Milchkühe plus Nachzucht, und damit die Damen ihren Spaß haben, ein eigener Bulle, der in der Herde rumlaufen durfte, ein sogenannter Laufstall und jeden Tag die Herde auf die Weide bringen. Kälbchen zum knuddeln, reiten üben auf dem Bullen, stundenlang im Heu spielen und im Kraftfutter Burgen bauen.... War schon ein Erlebnis für mich, zumal ich vorher 10 Jahre in der Stadt gewohnt habe. Dann war mein Job die Milchkännchen zu füllen, dafür durfte ich das Milchgeld behalten....... Mächtig wichtiger Job!
Der Milchverarbeitende Betrieb war nicht weit weg, kam jeden Tag abholen und hatte immer für uns Päns noch etwas dabei. Dann wurde der verkauft und schon musste mein Steifvater die Milchwanne und die Milchkammer vergrößern weil nur noch alle 2 Tage abgeholt wurde. Bei 120 Milchkühen kommt einiges zusammen....
Milch hatte ich quasi frisch ausm Euter, dazu ein Landwirt, der von seinen Viechern nicht nur gelebt hat, sondern der sie geliebt hat. Er hat leider das Subventionsspielchen verloren und den Betrieb verkaufen müssen. Das war ganz schön schwer für ihn.
Ich bezeichne das Zeugs, dass hier als miLch verkauft wird nicht als Milch und ich freue mich immer, wenn ich irgendwo so ne Milchtankstelle sehe. Da muss ich immer anhalten...
War mit Sicherheit nicht alles besser, aber einiges eben doch. Die Milch hatte noch Geschmack, die Kühe hatten noch Weide und die Trecker haben noch nicht die ganze Straßenbreite eingenommen. Im Sommer hat man noch unterschiedliche Pflanzen auf den Feldern gesehen - hier steht inzwischen nur noch Mais. Es gibt sogar schon einen Ausdruck dafür - "Vermaisung". Im ersten Moment musste ich ja lachen, als ich das letztes Jahr in der Zeitung gelesen hab, aber das ist alles andere als witzig. Ganz abgesehen davon, daß man im Sommer nur noch durch "grüne Tunnel" fährt, schadet es dem Boden, und ganz besonders den Insekten. Und der Kuhstall in der Nachbarschaft mit seinen 1500 Milchkühen kann auch nicht gesund sein. Die Viecher werden im 3-Schicht-System gemolken und haben 24 Stunden das Licht an, damit sie mehr Milch geben - das ist pervers! Die wissen auch garnicht mehr wohin mit der Gülle => das geht wiederum ins Grundwasser usw.usw.
Die Liste der Schäden, die diese landwirtschaftliche Industrie anrichtet wird von Jahr zu Jahr länger.
Nordlichgrüße Caro
;-)) Kann geistige Unbeweglichkeit eigentlich als Behinderung angesehen werden?
ingokiel
(
gelöscht
)
Beiträge:
17.03.2016 13:02
#70 RE: anzahl der milchverarbeitenden betriebe ...
Zitat von DieDackelin im Beitrag #69... schadet es dem Boden, und ganz besonders den Insekten. Und der Kuhstall in der Nachbarschaft mit seinen 1500 Milchkühen kann auch nicht gesund sein. Die Viecher werden im 3-Schicht-System gemolken und haben 24 Stunden das Licht an, damit sie mehr Milch geben - das ist pervers! Die wissen auch garnicht mehr wohin mit der Gülle => das geht wiederum ins Grundwasser usw.usw.
Die Liste der Schäden, die diese landwirtschaftliche Industrie anrichtet wird von Jahr zu Jahr länger.
Ja, stimmt schon. Bienen (Imker) haben es mittlerweile in der Stadt häufig besser als auf dem Land. Und Kuhmilch als Nahrungsmittel für erwachsene Menschen halte ich sowieso für Blödsinn. Futter, mit dem Kälber innerhalb kurzer Zeit zu Rindern gemästet werden, muss doch kein Mensch zu sich nehmen, der schon von der eigenen Muttermilch entwöhnt wurde.