Helmut Kohl. Von meiner Jugend an bis 1998 Kanzler der Republik und Projektionsfläche für Unmut, Ablehnung der christdemokratischen Politik und wie es jeder mitbekam, für Spott.
Wenn man die Wiedervereinigung als seinen Verdienst bezeichnete dann konnte ich diese Beschreibung nie teilen und sagte gar, dass ihm das während seiner Amtszeit als Kanzler "in den Schoß" fiel und die entscheidende, einleitende "Politik der Annäherung" seitens Willy Brandt gestaltet wurde. Allerdings muß ich von meinem politischen Standpunkt anerkennen, dass Helmut Kohl es anscheinend verstand, damals die Chance zu erkennen und so zu agieren, dass er das Vertrauen der damals entscheidenden Staatsoberhäupter (Gorbatchow, Mitterrand, Thatcher und Reagen) für sich gewinnen konnte. Ich denke dies ist eine zu würdigende Leistung.
Als Mensch, dabei weiß ich ja natürlich recht wenig über ihn, empfand ich ihn eher als tragische Figur. Ein kaum greifbarer Ehemann und Vater für seine Familie, der Suizid seiner Ehefrau Hannelore und der Bruch in der Vater-Sohn-Beziehung zu seinen beiden Söhnen.
Soso, da ist man ein paar Tage unterwegs und kriegt keine Nachrichten mit, und dann versteht man plötzlich, warum ich mich gewundert hatte, daß die Fahnen bei meiner Ortsdurchfahrt in Bonn auf Halbmast hingen.
Ist aber auch nicht wirklich schlimm, wenn man mal keine Nachrichten mitbekommt .
Zu Kohl an sich sag' ich dann auch mal lieber nix.
Zitat von pelegrino im Beitrag #1173Zu Kohl an sich sag' ich dann auch mal lieber nix.
Zitat von d-back20 im Beitrag #1172Allerdings muß ich von meinem politischen Standpunkt anerkennen, dass Helmut Kohl es anscheinend verstand, damals die Chance zu erkennen und so zu agieren, dass er das Vertrauen der damals entscheidenden Staatsoberhäupter (Gorbatchow, Mitterrand, Thatcher und Reagen) für sich gewinnen konnte. Ich denke dies ist eine zu würdigende Leistung.
Eigentlich wollte ich es wie Pelegrino halten (RIP), oder wenigstens bis nach der Beerdigung warten.
Zu d-back: Beim Kanzlersturz 1982 meinte Nowottny in der Tagesschau: "Ein Großer geht, ein Langer kommt." Mir wäre in diesen Wendejahren der Hanseat mit Verstand lieber gewesen. 1987 hatten Gorbi und Schewardnadse beschlossen die DDR aufzugeben. Dauerbankrott und ein heillos überfordertes Politbüro voller "Schwachmaten" a la Honecker waren nicht mehr tragbar. Besserung/Veränderung oder DDR-Reformen zum Positiven nicht in Sicht. Die DDR brachte der SU nichts mehr ein, sie kostete nur. Dies wurde sicherlich 1987 den beiden deutschen Vertretern Kohl und Genscher beim berühmten Treffen im Kaukasus so mitgeteilt. Es ging vermutlich nur noch um den richtigen Zeitpunkt, Gesichtswahrung, Modalitäten und den "Kaufpreis". Das sind meine "Fakten". Kann jeder anders sehen.
Welches "Vertrauen" mussten Kohl/Genscher (den man dabei nie vergessen sollte) erringen? Die Westallierten zierten sich heftig, ja, sicher. Ist unter Geschäftsleuten ja so üblich. Und Kohl zahlte den Preis, die Preise - die nie und nimmer nötig gewesen wären.
Da die Russen bereit waren, die DDR aufzugeben und gegen einen "kleinen Obolus" auch ihre Besatzungstruppen abzuziehen, hatte doch wirkliche niemand auf der Welt mehr ein legitimes Recht, dem "Deutschen Volke in seinen beiden Staaten" seine "Wiedervereinigung" (die dann doch mehr eine Einverleibung wurde) vorzuenthalten.
Statt dessen wurden durch den 2 + 4 Vertrag und die Zusagen für eine dauerhafte Finanzierung Europas durch die deutschen Steuerzahler per € und sonstigen Vereinbarungen deutlich aufgezeigt, dass auch der Westteil Restdeutschlands nur ein Vasallenstaat war und ist.
Bestes und aktuellstes Beispiel ist das Kuschen vor dem Vollpfosten, der gerade als Präsident "Monopoly" zu seinen Regeln spielt. Hoffen wir mal, dass er nicht noch einige Computerkriegsspiele in seine "postfaktische Realität" mit hinüber nimmt.
Kohl hat vordergründig seinen Ruhm als Einer Deutschlands und Europas erhalten. Aber zu welchem Preis? Die Portokasse reichte weder für die blühenden Landschaften in Mitteldeutschland. Die Untreuhand und die kohlsche Wirtschaftspolitik haben eher verwüstet und eben auch die persönliche Unzufriedenheit der "Ossis" bis hin zu Pegida und fremdenfeindlichen Straftaten.
Nein, für mich gilt Nowottnys Spruch von 1982 als bewiesen: Ein Langer kommt. (Mehr nicht, außer Machthunger und mangelnder Moral)
Nu ja, Kohl war vor allem mal ein grandioser Taktiker, der es schaffte, oft genug wenigstens die richtigen Leute zur Hand zu haben. Und er hat Mutti gezeigt, wie das mit dem am Stuhl kleben bleiben geht. Die Alternativen müssen nur noch schlechter sein.
Zitat von Caboose im Beitrag #1176Es müsste schon etwas sehr Gravierendes passieren, wenn Angie den ehemaligen Buchhändler fürchten müsste.
Von dem hätte ich mehr erwartet.
Der einzige Genosse, der Angie das Wasser hätten reichen können, wurde von ihr zum Grüßaugust degradiert.
Bis heute verstehe ich nicht, warum Frank Walter bei der Bundestagswahl 2009 solch eine Bauchlandung widerfahren ist.
Ich hätte vom "Buchhändler" rein gar nichts erwartet. Er hat sein Leben lang von Transfergeldern (gut) gelebt und sich prächtig beteiligt beim Zuschustern von Pfründen.
Seine "persönliche Leistung" bisher war, dass er im "Operettenparlament" als Quotenpräsi "glänzen" konnte. Da hat bei mir jeder der (überflüssigen) 16 Landeshäuptlinge mehr Respekt verdient. Dem Manne fehlt eben - wie manch anderen Politikern - jegliche "Arbeitserfahrung".
Steinmeier, ok, guter Mann. Aber mit (meiner guten alten Ex-)SPD kann niemand mehr einen Blumentopf gewinnen. Schon Helmut Schmidt (der wirklich große Kanzler) hatte doch nur Heckenschützen von Linksaußen als "Unterstützung". Die SPD ist tot wie Afrika und plant, das Projekt 18 % von Westerwelle nun selbst umzusetzen.
Es ist wirklich traurig. Die Wischiwaschi-Vorschläge von Schulz zu Renten und nun zu Steuern beinhalten nun wirkliche keine Änderung des dumpfen "von denen mit den breiten Schultern nehmen" und damit ausschließlich die arbeitende Mittelschicht zu meinen. Um an die wirklichen Abzocker ranzugehen sind sie zu feige. Für grundlegende Änderungen zu blöde.
Zitat von Soulie im Beitrag #1180Die Hälfte deiner Beitrage besteht aus der Wiederholung (Zitierung) dessen, was gerade vorher geschrieben wurde. Datenmüll!
Warum so strenge, alter Herr? Hast du irgendwie Frust derzeit und brauchst einen Punchingball zum Abreagieren?
Ich lösche ja schon so einiges aus den Beiträgen, auf die ich antworte. Aber immerhin sollte schon jeder Leser wissen, worauf sich meine Antworten beziehen.
Darf ich also einfach mal einen "alter Meckerkopp" zurückschicken?
Huch, ich mein, der sah ja die letzten Jahre wirklich nicht mehr so richtig gut aus, aber gleich sterben?
Ja, war ne Type mit vielen Ecken und Kanten, ich habe den letztens noch bei Inas Nacht gesehen, da fand ich ihn gut und musikalisch hat er seine Nische gefunden, muß man auch erstmal hinbekommen.
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