Ach Stephan, um das Niveau anzupassen, kann man doch auch die Guten schlechter machen. Wofür war der "Junggeselle" und der "Meister" den gut? Brauchten wir das? Heute haben die Schüler von Steuern, Miete und Versicherungen keinen blassen Schimmer, aber sie können Gedichte analysieren und das sogar in vier Sprachen. Selbst den Schülern ist das inzwischen klar, entsprechende Blogs sprechen da Bände. Ob da System hinter steht oder sind die Entscheidungsträger auch entsprechend verbildet?
Man kann die Realität ignorieren, aber man kann nicht die Konsequenzen der ignorierten Realität ignorieren.
Interessant find ich welches Bild auch hier von Leuten besteht die Abitur machen:
Irgendwie so philosophierende Theoretiker mit 2 linken Händen
Aus meiner Erfahrung ist der Anteil der handwerklich Begabten unter Abiturienten nicht weniger hoch als unter Haupt- und Realschülern - warum auch??
Und die Fähigkeit zu philosophieren ist leider beim Durchschnittsabiturient genausowenig ausgeprägt wie beim großen Rest. Die Tatsache dass man kompliziertere naturwissenschaftliche Zusammenhänge verstanden hat und nach einem Studium Maschinen konstruieren kann etc., sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass das eigentliche intellektuelle Niveau sich auch oft nur auf Stammtischhöhe bewegt.
Zitat von Turtle im Beitrag #76Ach Stephan, um das Niveau anzupassen, kann man doch auch die Guten schlechter machen.
Passiert doch teilweise schon. Guck dir oft mal an, was in den Lehren tatsächlich noch vermittelt wird. da kommen KFZ-Mechatroniker bei raus, die zwar toll den PC bedienen können, aber nicht in der Lage sind, ne einfache Fehlersuche durchzuführen. Wenns der Computer nicht anzeigt, dann finden sie oft den Fehler nicht. Alles, was übers Teiletauschen hinaus geht, ist schlicht nicht an Wissen da. Die wenigsten haben jemals nen Motor aufgehabt. Aber inzwischen bestehen fast alle. Bei uns war die Durchfallquote noch viel höher.
Wofür war der "Junggeselle" und der "Meister" den gut? Brauchten wir das? Natürlich. Der Meister setzt ja das Grundwissen des Gesellen voraus und bildet denjenigen weiter, im bereich Werkstattplanung, weiterführende Technik, wie man Nachwuchs ausbildet, usw. Das ist schon einiges mehr an Wissen, was die da vermittelt bekommen.
Heute haben die Schüler von Steuern, Miete und Versicherungen keinen blassen Schimmer, aber sie können Gedichte analysieren und das sogar in vier Sprachen. Selbst den Schülern ist das inzwischen klar, entsprechende Blogs sprechen da Bände. War das bei uns denn so viel anders? Oder hattet ihr im Unterricht, worauf man bei nem Mietvertrag achten muss? das gehört für mich schon ein bisschen mit zur Elternarbeit. Ich kann doch nicht erwarten, dass die schule alles macht. Nur, weil in vielen Elternhäusern von den Eltern alles für die lieben Kleinen gemacht wird, kommen die wohlgepamperten Schüler aus der Schule und wissen nix übers Leben selbst. Aber das war doch schon vor 20 Jahren so. da haben uns den Kram nur die Eltern noch erklärt.Oder wir legten erst mal ne Bruchlandung hin. War auch ok.
Ob da System hinter steht oder sind die Entscheidungsträger auch entsprechend verbildet?
Die sind verbildet und statistikgläubig. Wenn die Herren der Bildungspolitik mal gucken würden, was für Handwerksberufe in anderen Ländern ein Studium benötigen, nur um dann nicht mehr zu wissen, dann wäre das Thema schnell wieder vom Tisch.
Viele Abiturienten sind durchaus handwerklich sehr begabt. Ich kann die Abiturienten auch verstehen, wenn sie hinterher lieber studieren, um an die besser bezahlten Jobs zu kommen. Da hinkt das handwerk bezahltechnisch inzwischen weit hinterher
Es fallen halt nur sehr viele hinten runter, die handwerklich sehr begabt sind, aber vielleicht kein Interesse an weiter Schule machen haben oder z.b. weder mit Deutsch noch mit Fremdsprachen was am Hut haben und dementsprechend schlechte Noten haben. Zack, schon fallen sie hinten runter und können sich auf ne Ausbildung zum Systemgastronom beim Mcdoof freuen, weil sie sonst nix kriegen.
Zitat Natürlich. Der Meister setzt ja das Grundwissen des Gesellen voraus und bildet denjenigen weiter, im bereich Werkstattplanung, weiterführende Technik, wie man Nachwuchs ausbildet, usw. Das ist schon einiges mehr an Wissen, was die da vermittelt bekommen.
Da hast du mich falsch verstanden, die "" übersehen, ich meinte den Bachelor und Master. Ing. war ja nicht mehr gut genug.
Zitat , aber nicht in der Lage sind, ne einfache Fehlersuche durchzuführen.
Das zeigt, daß sie toll auswendig gelernt haben, aber die Zusammenhänge nicht verstanden haben.
Man kann die Realität ignorieren, aber man kann nicht die Konsequenzen der ignorierten Realität ignorieren.
Zitat von magicfire im Beitrag #81statistikgläubig
Auch wahr! Wenn man nicht weitermacht, erstellt man eine Statistik, auf die man sich berufen kann. Geht prima...
... das habe ich einem Unternehmensberater abgeguckt, der von der Bank wegen drohender Insolvenz eingesetzt wurde. Der war ein Meister seines Fachs und hat seine eigenen Statistiken geglaubt!
Zitat Umgekehrt ist die handwerkliche Ausbildung hier in der Schweiz noch um einiges anspruchsvoller als in Deutschland, und die Leute sind in ihrem Beruf in der Regel top.
ich habe einen jungen Schweizer Kollegen der in dem Betrieb wo ich arbeite eine Ausbildung zum Industriemechaniker macht. Als ich ihn fragte warum er für einen "Hungerlohn" in Deutschland seine Ausbildung machen würde sagte er mir das die Ausbildung in Deutschland um einiges besser wäre als in der Schweiz. So, und jetzt du!
ich hab von "in der Regel" geschrieben - da gibt es natürlich die Ausnahmen, welche diese bestätigen.
Aber ich wollte das nicht so absolut verstanden wissen: Bestimmt gibt es auch den umgekehrten Fall oder auch ganze Berufszweige, wo die Ausbildung in D generell besser ist. Wenn ich allerdings in Schweizer Heizungskeller sehe und das mit deutschen solchen vergleiche, ist da (in der Regel) ein himmelweiter () Unterschied.