Solange sich Menschenrechtler nur "Sorgen" machen, wird das Ganze von den Medien lediglich hochgekocht, um Meinung zu machen. Wäre da wirklich was im Argen, stünden da ganz andere Sachen zu lesen.
Außerdem verstehe ich nicht, warum der nachlässigen Haltung der Einwanderungskontrolle gegenüber ohne Not das Wort geredet wird. Würde Italien die bestehenden Regelungen konsequent verfolgen und entsprechend umsetzen, wäre ziemlich schnell Schluss mit dieser Art der Migration durch die Hintertür. Da ist es schon von Nachteil, wenn sich die EU Länder wie Italien (von anderen ganz zu schweigen) zur Sicherung der Außengrenzen holt.
Zitat Wäre da wirklich was im Argen, stünden da ganz andere Sachen zu lesen.
deine frage war, wo australien bestehendes recht bricht. hier nochmal zum mitlesen:
zur geplanten repatriierung der asylsuchenden:
Zitat The scholars said returning the asylum seekers would breach Australia's obligations under international refugee and human rights law, including the 1951 Refugee Convention, 1948 Universal Declaration on Human Rights and the 1966 International Covenant on Civil and Political Rights.
zur menschenrechtsverletzung:
Zitat UNICEF Australia has repeatedly called on the Federal Government to meet Australia’s commitment under the Convention on the Rights of the Child and remove all children, and their families, from immigration detention, most recently in a joint statement with an alliance of leading children’s, international development, human rights and refugee organisations.
das eine die stellungnahme einer gruppe australischer juristen zu den rechtlichen aspekten der repatriierung, das andere eine stellungnahme von unicef, veroeffentlicht auf ihrer eigenen webseite. fuer dich "von den medien lediglich hochgekocht, um meinung zu machen".
ich bin damit erstmal wieder raus. wer es durchgehalten hat, bis hier mitzulesen, kann sich ja selbst ein bild machen, ob deine frage, wo australien recht bricht, beantwortet ist und ob der von der australischen menschenrechtskommission angemahnte rechtsbruch laesslich ist, nachdem den serpelschen kriterien nach doch nicht wirklich was im argen ist.
und der maggi kriegt ein bluemchen fuer den werner-hoefer-kommentar. der war schee (nasefass)
Zitat von manx minx im Beitrag #47das eine die stellungnahme einer gruppe australischer juristen zu den rechtlichen aspekten der repatriierung, das andere eine stellungnahme von unicef, veroeffentlicht auf ihrer eigenen webseite. fuer dich "von den medien lediglich hochgekocht, um meinung zu machen".
In dem Fall nicht Medien, sondern Institutionen in eigener Sache und Vertretung ihrer Interessen oder der Interessen ihrer Mandanten. Und das, wo du dir bestimmt viel Mühe gegeben hast, "Beweise" vorzulegen, hihi …
Vielleicht wieder zurück zur Sache und in Beantwortung von Zephyrs Frage: Was Australien kann, kann Europa auch. Und falls nicht, wird es Zeit, daran etwas zu ändern.
Ich denke, die australische Flüchtlingspolitik bzw. der Umgang mit Flüchtlingen, die es bis an Australiens Küste schaffen, sollten nicht als Vorbild genommen werden.
Zitat Institutionen in eigener Sache und Vertretung ihrer Interessen oder der Interessen ihrer Mandanten. Und das, wo du dir bestimmt viel Mühe gegeben hast, "Beweise" vorzulegen, hihi …
na da hast du mich aber gefoppt, alter lauser, hihihi.
selbstverstaendlich vertreten unicef und die australische menschenrechtskommission die interessen ihrer mandanten. denen das vorhalten zu wollen, dafuer braucht es schon einen sehr verqueren geist.
und mit deinem hihihi sind wir wieder am anfang der debatte, und jetzt bist du mal dran. hinter uns liegt eine ganze reihe von belegen, dass das australische vorgehen bestehende internationale abmachungen sowohl zu menschenrechten als auch zum internationalen seerecht verletzt. und ja, die belege habe ich selbstverstaendlich mit dem notwendigen aufwand an zeit zusammengesucht, um dir auf deine fragen zu antworten, hihihi. und das einzige, was du dem entgegenzusetzen hast, das ist die diebische freude darueber, wie sehr du mich damit auf trab gehalten hast damit. schon ein bisschen armselig, findste nich?
aber zurueck zur sache: wie kann europa denn deiner meinung nach eine politik wie die der australischen regierung implementieren, ohne so wie diese internationales seerecht und menschenrecht zu brechen? bin gespannt, ob diesmal was inhaltliches kommt.
Australien ist ein schönes Land! Das muß ja nichts mit den Einwohnern dazu tun haben. Der größte Teil stammt ja von Leuten ab, die man im eigenen Land nicht mehr haben wollte. Da muß man das verstehen.....
Ich sage mal: Flüchtlinge in ein abgeschottetes Lager inmitten in einer Wüste (wer schon mal im westaustralischen Outback war, kann sich in etwa vorstellen was es heißt, dort für Jahre interniert zu sein) einzusperren und dann quasi zu "vergessen" oder in Internierungslager auf vorgelagerten Inseln ist für mich zumindest vollkommen indiskutabel.
Hab ich wieder den Ironiebutton nicht gefunden? Wir haben jetzt schon eine Festung Europa und scheinen noch ein bißchen Herz zu haben. Immerhin! Da braucht's keine Verschärfungen.
Zitat von Dagmar im Beitrag #52Ich sage mal: Flüchtlinge in ein abgeschottetes Lager inmitten in einer Wüste (wer schon mal im westaustralischen Outback war, kann sich in etwa vorstellen was es heißt, dort für Jahre interniert zu sein) einzusperren und dann quasi zu "vergessen" oder in Internierungslager auf vorgelagerten Inseln ist für mich zumindest vollkommen indiskutabel.
Dagmar
Na ja, wenn man den Grundgedanken des Asylrechtes betrachtet, ist das ja lediglich, einen an Leib und Leben Bedrohten zu retten. Teilhabe am gesellschaftlichen Leben eines Landes muß damit nicht zwingend verbunden sein. Insofern kann dem Grundgedanken theoretisch genüge getan werden, wenn man die Schutzsuchenden auf einer Insel interniert, versorgt und schützt. So zu leben ist besser, als z.B. in einem KZ zu enden.
Moralisch kann man das mit Abscheu sehen, weiß ich. Wenn aber ein Land den Eindruck gewinnt, sein Asylrecht werde massiv mißbraucht , könnte das vorstellbar werden.
Zudem steht es jedem frei, bei Abklingen der Gefahr zurück , oder in ein liberaleres Land zu gehen.
Zitat Insofern kann dem Grundgedanken theoretisch genüge getan werden, wenn man die Schutzsuchenden auf einer Insel interniert, versorgt und schützt. So zu leben ist besser, als z.B. in einem KZ zu enden.
hast du dir schon mal das grundgesetz der bundesrepublik deutschland angesehen, artikel 1, absatz 1 und 2? ich kann nur hoffen, dass solche gedankenspiele wie deine in deutschland nie eine mehrheit finden werden.
Wo die Antwort doch so einfach ist: Da es politisch Verfolgte sind, kann man sie unmöglich in ihr Heimatland zurückschiffen, weil sie dort ja verfolgt werden.
nun, es gibt einige dinge, die liegen mir sehr am herzen und die gehen mir auch persoenlich sehr nahe. eines dieser dinge ist die zunehmende haerte und gefuehskaelte gegenueber anderen, die die diskussion in unserer gesellschaft auszeichnet. wir stehen vor riesigen problemen, innerhalb der einzelnen gesellschaften genauso wie zwischen den gesellschaften. die schere zwischen arm und reich tut sich auch bei uns spuerbar weiter auf. ein sichtbar grosser teil der menschen im land steht vor unsicherheiten, wie es langfristig mit ihrem leben weitergeht, vor grossen aengsten um ihr materielles und soziales dasein, und die anzahl dieser leute waechst sichtlich. auf der anderen seite stehen die gewinner der umgestaltung, deren gewinne sich in dimensionen bewegen, die rein numerisch zumindest fuer mich schon jede vorstellungskraft sprengen. viele dieser gewinner sind nicht in einer bestimmten gesellschaft verwurzelt, sie agieren und denken international und fuehlen sich damit auch keiner bestimmten gesellschaft verpflichtet. wenn sie sich durch geschicktes lavieren ihren verpflichtungen entziehen koennen, dann tun sie es. die menschen, die die folgen dieser geschaeftsideologie zu spueren bekommen, sind ihnen scheissegal. dann bleiben noch die, die wir ins amt gewaehlt haben, damit sie unsere interessen vertreten. und deren antworten auf die krise - sofern sie sich nicht wie schroeder offen auf die gewinnerseite schlagen - fallen spuerbar unbefriedigend aus. auf die krise haben auch sie keine antworten.
was dabei in unserer gesellschaft zunehmend auf der strecke bleibt, das ist die mitmenschlichkeit, das bewusstsein einer moralischen verantwortung fuereinander. warum soll ich dem anderen noch helfen? hab doch selber kaum genug zum fressen! diese idee der verantwortung fuereinander bildete frueher mal als die idee von der sozialen marktwirtschaft die grundlage von staat und gesellschaft in der brd. geblieben ist davon nicht mehr viel, ist mein eindruck. wie gesagt, es herrschen unsicherheit und angst, die inzwischen auch auf die strasse getragen werden. und diese angst, da langt ein blick in die geschichte, ist der naehrboden der demagogie, der idee der brachialen loesung, des suchens nach schuldigen und des abstrafens dieser vermeintlich schuldigen. wenn die angst in hass umschlaegt, dann bahnt sich dieser hass auch seinen weg.
aber zum glueck ist es noch nicht ganz soweit. zum glueck gibt es (so bilde zumindest ich mir ein) noch eine mehrzahl von menschen, fuer die mitmenschlichkeit, helfen, teilen und abgeben noch sinnstiftende begriffe sind. als ich vor laengerer zeit hier mal eine hilfsaktion in myanmar erwaehnt hab, waren die zahlreichen spontanen hilfsangebote hier aus dem forum eine sehr schoene positive erfahrung. die grosse bereitschaft von leuten, die ich nie getroffen hatte, hier zu helfen, das hat mich tief beruehrt. und es hat mich in meiner ueberzeugung bestaerkt, dass naechstenliebe, hilfsbereitschaft, mitmenschlichkeit werte sind, die hier in dieser gesellschaft noch etwas bedeuten. und, so hoffe ich, fuer die mehrzahl von uns auch weiterhin etwas bedeuten werden.
und damit angesichts der wachsenden angst in unserer gesellschaft die mitmenschlichkeit nicht auf der strecke bleibt, dafuer ereifere ich mich. es ist nicht viel, was ich mit meinem bisschen gerschreibsel hier im forum beitragen kann, das ist mir klar. aber es ist eine der wenigen sachen, die ich mir zutraue. meine motorradfahrerischen leistungen halten sich in grenzen, meine kenntnis zur motorentechnik ist ungefaehr auf dem stand der siebziger jahre, und dass ich das letzte mal an der drehbank gestanden habe, ist auch schon etwas laenger her. dafuer traue ich es mir aber zu, demagogie auf ihre praktiken hin abzuklopfen und das, was uns dort als beweis praesentiert wird, auf seinen stichhaltigkeit zu hinterleuchten und, soweit angebracht, auf den mangel an stichhaltigkeit hinzuweisen. oder wie im hier vorliegenden fall darauf hinzuweisen, dass das, was uns hier als modell angeboten wird, nur dann in die praxis umsetzbar ist, wenn wir uns bewusst von dem verabschieden, was wir als grundlage unserer menschlichkeit verfasst und angenommen haben.
was du persoenlich darueber denkst, was du ueber meine person denkst oder was ich ueber deine person denke, das ist fuer mich in diesem zusammenhang voellig nebensaechlich.
ich wuensche dir (und das ist nicht ironisch gemeint) einen schoenen tag heute und fuer die zukunft ein nettes leben mit vielen schoenen erfahrungen. mir selbst wuensche ich dasselbe. und fuer unsere welt wuensche ich mir, dass wir unsere humanitaet nicht verlieren.
hier scheint grad die sonne, der fuji steht scharf wie mit der schere geschnitten im westen, fast bis zum fuss hin eingeschneit, und der wind der letzten tage hat fuer eine spektakulaere duenung gesorgt. zeit, das forum zuzuklappen und mich einem langen strandspaziergang zu widmen.
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