Zitat Auch früher schon wurde viel geschossen und gestorben im Fernsehn
Na, dann schau dir mal alte Filme an. Selbst wenn da mal geschossen wurde, dann wurde das Sterben lange nicht so dramatisch dargestellt, und solche Gewaltszenen, wie sie heute regelmäßig dazu gehören, gab es ganz sicher nicht. Oder weißt du ein Beispiel?
Sicherlich ist es etwas einfach, alles nur auf das Fernsehen zu schieben, aber außer Acht lassen sollte man es auch nicht.
Hast recht. Ich kann nicht über andere sprechen, nur über mich selbst. Ich durfte ab ca. 6 Jahren z.B. Bonanza oder Rauchende Colts sehen. Gewalt war türlich im Western immer üblich, um Gutes zu tun. Typisch amerikanisch halt, letztlich gings aber um Gerechtigkeit.
Ich hab mich aufm Schulhof genauso geprügelt wie andere Kinder auch, die heute in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind
Heutige Filme sind sicher schon brutaler, letztlich gehts aber doch immer ums Selbe, jedenfalls im Mainstream Kino, Gut gegen Böse.
Ein Beispiel noch, dass auch schon frühere Filme sehr blutig waren, z.B. die alten Gewaltwestern von Sam Peckinpah
Sergio Leone und Corbucci waren eine ähnliche Liga, voyeuristische Gewaltdarstellungen gab's immer schon, man erinnere sich an "Der andalusische Hund" von Bunuel, ich sage nur Auge.
Was ich heutzutage aber gar nicht nachvollziehen kann sind Filme wie Hostel, die in aller Genüßlichkeit zeigen, wie Menschen langsam filetiert werden und das auch der einzige Zweck des Films ist, Handlung und Charaktere sind da eher nebensächlich.
Was schaut ihr denn für einen schauderhaften Mist an?
Geht doch mit einer Entbindenden händchenhaltend in den Kreissaal, aber nicht, daß man euch dann aus diesem tragen muß. Habt ihr dies überwunden, dann zur Obduktion einer Wasserleiche in die Pathologie!
Gruß Monti
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Naja, man nehme Bildungsferne, Prekariat, Perspektivlosigkeit plus Privatfernsehen und Kloppefilme und schon wird in manchen Fällen eine unheilvolle Mischung daraus.
Und genau so einem ist das arme Mädchen über den Weg gelaufen...
Irgendwie doch auch schon - ich meine auch garnicht, daß die gezeigte Gewalt direkt auf "einfach strukturierte" Menschen (wie gut, daß wir da ja nicht von betroffen sind, ... oder? ) wirkt, sondern die Gewöhnung und Dauerwirkung von Gewalt, die eigentlich völlig absurd ist: zum einen sind die Betroffenen im Film ja so abgrundtief böse, daß sie es fast immer auch so richtig verdient haben, so behandelt zu werden. Zum anderen erleiden da Opfer Verletzungen, die normalerweise direkt tödlich wären, denen das aber anscheinend kaum was ausmacht, und nicht zuletzt sind die bösen Opfer auch eigentlich immer völlig eindeutig schuld daran, daß sie so richtig vermöbelt/gemetzelt oder gequält werden.
Wär' toll, wenn das im echten Leben auch alles so eindeutig wäre ...