Hm, mit ein bisschen Beobachtungsgabe kann man schon recht früh erkennen, bei welchen Kindern die Hemmschwelle so gering ist. Finde ich zumindest. Und das ist oft ganz unabhängig vom sozialen Stand. Der größte Schläger hier im Dorf war sogar eines der glücklichen Kindern, mit intaktem Elternhaus, die Geschwister lieb und nett, eigentlich gut in der Schule, aber ohne jede beisshemmung.
Die eltern haben dann mal vollkommen schockiert erzählt, warum:
Weil ihm eh nix passiert. Weil er es machen kann. Und weil er die Angst der anderen genießt.
Jep, das haben dann ein paar Junggesellen mal abends geklärt. Und nachdem alles verheilt war, war er auch ruhiger und viel friedlicher. Er hat halt mal gemerkt, wie weh das tut. Nicht die feine Art, aber sehr wirkungsvoll, da die ganzen pädagogischen Ansätze nie gewirkt haben. Hab ich jahrelang beobachten können.
Ich weiß nicht, was ich machen würde, wenns mein Kind treffen würde. Aber ich versuche ihr beizubringen, dass Hilfe wichtig und richtig ist, sie aber nie in Reichweite der Streitenden gehen soll, erst recht nie dazwischen, schon gar nicht alleine. Schreien, kreischen, Leute zu Hilfe holen, Polizei rufen, dabei auch gerne übertreiben, aber nienienie dazwischen gehen, damit sie nicht auch noch zusammengeschlagen wird. Vielleicht nicht korrekt, aber lieber so, wie ein zerschlagenes Kind.
Zitat Jep, das haben dann ein paar Junggesellen mal abends geklärt.
Nach der Ansicht von Profis ist dies genau der falsche Weg. Das schafft allenfalls eine Rangordnung innerhalb des Dorfes.
Zitat mit ein bisschen Beobachtungsgabe kann man schon recht früh erkennen, bei welchen Kindern die Hemmschwelle so gering ist.
Ein Trugschluss. Wenn es so weit ist, ist es schon höchster Alarm. Es gilt, die kleinen Grenzverletzungen schon weitaus früher zu interpretieren. Das ist nicht so leicht und das nähere Umfeld ist dazu auch gar nicht in der Lage, da man sich schon "gewöhnt" hat.
Versucht dies mal in einer Großstadt, wo man noch nicht einmal seinen direkten Nachbarn kennt, wo man unter zigtausenden Menschen allein und "Einzelkämpfer" ist. Wenn ich sehe, daß sogar von offizieller Seite bei nächtlichen Minustemperaturen die Schutz suchenden Nichtsesshaften ihrer wärmenden Plätze vertrieben werden, mit dem Wissen, daß sie eventuell durch diese "Platzräumung" draussen erfrieren könnten. Tja, ist dies nun besser als...?
Wenn ich nun die öffentliche Betroffenheit sehe (die ist in aller Regel auch angebracht), aber dann u.a. in den Medien Gewalt verherrlicht wird. Ja, auch der geliebte Tatort im Fernsehen ist ziemlich grenzwertig.
Was soll so ein "dummer 18 jähriger Junge" machen in einem solchen Umfeld von Hass und Gewalt, alleingelassen und ohne "Führung"? Sich unter seinesgleichen "Respekt" verschaffen, wie auch immer? Der wäre unter anderen Umständen vielleicht eine Seele von Mensch?!
Warum müssen junge Menschen vor MC Doof herumlungern? Weil sie keinen anderen Platz, keine andere Möglichkeiten finden, weil man ihnen diese erst gar nicht nach Bedarf anbietet? Gibt es noch Jugendzentren, Begegnungsstätten für Jugendliche oder ist es dem Sparzwang geopfert?
Wir befinden uns im Zerfall von wahren Werten und von Menschlichkeit. Wir sollten einmal diese unsre Gesellschaft auf den Prüfstand stellen... Ob sie ihren eigenen hohen Anforderungen gerecht wird, dies wage ich zu bezweifeln.
Wolltet ihr heute noch einmal in dieser Gesellschaft jung sein? Ich nicht!
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Nö, lieber nicht, denn dann wären wir einer Revolution näher als dir lieb sein kann...
..und wenn man sich ein Bild der kaputten Gesellschaft machen will, dann eine Schicht als Taxifahrer in der Bankenmetropole Krankfurz!
Ihr würdet Bücher verfassen, euch an der Uni in Psychologie einschreiben und/oder Massenmörder verstehen oder deutscher Aussenminister werden! Will man das?
Mich wundert, daß nicht mehr passiert!
Gruß Monti
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Zitat von Luja-sog-i im Beitrag #48 Wir befinden uns im Zerfall von wahren Werten und von Menschlichkeit. Wir sollten einmal diese unsre Gesellschaft auf den Prüfstand stellen... Ob sie ihren eigenen hohen Anforderungen gerecht wird, dies wage ich zu bezweifeln.
Ich glaube sowas hat es in der Menschheitsgeschichte nie gegeben, das kommt in Notsituationen schon mal zum Vorschein aber es geht und ging immer nur um Macht und Geld und das ist heute genauso wie vor 1000 Jahren und wird in 1000 Jahren auch noch so sein (falls wir uns bis dahin nicht selbst ausgerottet haben)
Zitat Ich finde dass wir nicht immer alles auf die Gesellschaft schieben sollten. Das Hauptversagen findet meines Erachtens in den Familien statt!
Nicht alles, aber vieles!
..und was ist die Familie? Gehört sie nicht zur Gesellschaft?
Bleiben wir bei Familie, aber welche Familie kann sich denn heute noch viele Kinder leisten? Ihnen eine Erziehung gönnen, wo Vater und Mutter sich einbringen?
Edit: So wie Maggi sehe ich es in weiten Teilen ebenfalls! Von wegen "aufgeklärte Gesellschaft"... Wo denn?
Gruß Monti
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Zitat von Luja-sog-i im Beitrag #48 Wir befinden uns im Zerfall von wahren Werten und von Menschlichkeit. Wir sollten einmal diese unsre Gesellschaft auf den Prüfstand stellen... Ob sie ihren eigenen hohen Anforderungen gerecht wird, dies wage ich zu bezweifeln.
Ich finde dass wir nicht immer alles auf die Gesellschaft schieben sollten. Das Hauptversagen findet meines Erachtens in den Familien statt!
Na ja, wo isse denn, die Familie? Die Qualitätskinderzeit, die Eltern zwischen Arbeit, Haushalt, Sport-FreizeitTermine usw einschieben, scheint ja nicht zu reichen.......... Zumal Oma und Opa ja auch nicht mehr da sind, weil sie selber noch am schaffe sind. irgendwie scheint das reine Kinderverwahren nicht soooo gut zu funktionieren.
Jetzt mal ernsthaft, ich bin ja vom Glück geküsst, weil ich von zuhause aus arbeiten kann. Aber, wenn beide Elternteile irgendwie ständig im Stress sind und von den Kindern reines Funktionieren in einem System verlangt wird, das die Zwerge nicht verstehen, da braucht es ein Ventil. Und manchen Kindern reicht die pädagogische Sporteinheit in der Woche halt nicht, um den Druck abzulassen.
Mir ist es eigentlich egal, warum wann wer und was versagt hat. Hinterher gibt es immer drei Millionen Ausreden. Nur das Opfer, das bleibt kaputt.
Und wenn so ein Idiot Lust an Gewalt und Angst der Opfer empfindet, gönne ich mir meine Freude, wenn diese Hammel langfristig weggesperrt werden. Dann ist nämlich mal jemand stärker als der Prügelmacho. Und das ist sehr gut so.
C4
ingokiel
(
gelöscht
)
Beiträge:
27.11.2014 14:48
#56 RE: Ins Koma geprügelte Studentin ist hirntot ...
Zitat von inha1 im Beitrag #56Moin, mir scheißegal ob trainiert oder nicht, ich geh dazwischen und das mit ganzer Gewalt wenn ich sowas sehe oder sehen würde! Ist so.
.........bis du mal so richtig eine auffe Fresse bekommen hast. Da wirste vorsichtiger. Glaub mir das mal.....