Zitat Dass das ESP allerdings dermaßen massiv eingreift, das ist schon erstaunlich. Zur "Kettenreaktion": nimm mal an, Du fährst hinter so einem Gespann her, dann wirst Du vermutlich automatisch Deinen Abstand vergrößern, wenn die Fuhre vor Dir in's Pendeln kommt, oder? So ähnlich argumentiert auch der ADAC, wenn man ihn auf die plötzliche Verzögerung zwecks Beruhigung des Gespanns anspricht. Irgendwie kann ich das nachvollziehen.
das bremsen ist allemal angenehmer als wenn sich vor dir einer so aufschaukelt, dass er ganz außer Kontrolle gerät. ich hatte das mal auf der Landstraße als mir so einer entgegengekommen ist kurz bevor wir auf gleicher Höhe waren, hat der komplett die Kontrolle verloren und ist dann auch eingeschlagen - zum Glück ist der nach rechts in den Graben und nicht in den Gegenverkehr, auf unserer Seite war viel los, das hätte ein Gemetzel gegeben (zumal ich auch noch einige Motorräder im Schlepptau hatte)
ich bin Motorradfahrer, kein Motorradposer. fuck you NSA
Zephyr
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15.04.2014 14:02
#152 RE: Überholen mit Hänger auf dreispuriger Autobahn
Normalerweise platziert man den Hängerschwerpunkt etwas vor der (den Achsen), um die Kugel zu belasten (niemals dahinter, da dürfte Konsens herrschen). Mein langer Hänger hat 660 cm Ladefläche, Achsen mittig , plus 1,60 Deichsel. Da für meinen Geschmack die Zugvorrichtung etwas hoch angebracht ist (innerhalb der Toleranz, aber eben an deren oberem Ende), ergibt sich unbeladen folgendes Bild: Der unbeladene Hänger steht mit Rahmen und Zugdeichsel etwa parallel zum Boden, die Kupplung etwas über der Kugel des Zugfahrzeuges. Würde man nun den Hänger mittig ausgewogen laden, würde die Anhängevorrichtung die Kugel gewissermaßen hochheben, aber nicht belasten. Das wäre unfahrbar. Um Druck auf die Kugel zu bekommen, muß der Hängerschwerpunkt deutlich vor der Achsmitte liegen, damit die vordere Achse des Hängers etwas einfedern, die hintere entlasten.
Lädt man nun Kleinwagen, müssen also Motore nach vorn geladen werden (Richtung Zugfahrzeug), der schwerere Wagen zuerst, also vorne auf dem Hänger. Soweit die Theorie. In der Praxis scheitert das schon, wenn man annähernd gleiche Wagen verlädt. Da kommt dann die Deichsellast ins Spiel. Man entwickelt ein Gefühl dafür, in der Halle gibt es zusätzlich eine Waage, die die Last auf dem Spornrad als Anhaltswert messen kann. Verschätze ich mich, verlagere ich einfach nach ein paar Kilometern ein paar Kanister entsprechend des Fahrversuches.
Indiz ist immer das Überholen eines LKWs. Schwänzelt der Hänger beim Passieren der Fahrtwindschleppe in Höhe des Führerhauses deutlich, ist der Schwerpunkt zu weit hinten. Merkt man Garnichts, liegt zu viel Gewicht auf der Hängerkupplung. Die Wahrheit liegt in der Mitte.
Bei kleineren Hängern ist das wesentlich pflegeleichter!
Zum angesprochenen Riskio der "Kettenreaktion" bei ESP Einsatz:
Auf den Autobahnen wird ja rechts zumeist Kolonne gefahren, wie auch oft beim Überholen. Das Risiko besteht dabei in den oft unvermeidbaren geringen Abständen, gerade auch bei oder kurz nach Spurwechsel. Stürzt sich nun so eine Kolonne zu Tal und der erste Wagen regelt / bremst per ESP den Zug radikal herunter, sehe ich Risiken des Auffahrunfalles. Wie gesagt, während des Regelvorganges ist der Fahrer einflußlos. Der / die folgenden Fahrer haben das leichte Schaukeln vielleicht gar nicht wahrgenommen, rechnen also nicht mit einer Bremsung und patsch !
Deswegen habe ich mir angewöhnt, sehr hohen Wert auf die richtige Beladung des Zuges in Hinblick auf den Hängerschwerpunkt und auf die Ladungssicherung zu legen. Nicht , daß die Ladung munter hopsend ein unruhiges Fahrverhalten noch fördert ...
Zitat von Zephyr im Beitrag #152... Der / die folgenden Fahrer haben das leichte Schaukeln vielleicht gar nicht wahrgenommen, rechnen also nicht mit einer Bremsung und patsch !...
das genau ist wohl der Knackpunkt: ab wieviel Seitwärtspendelei greift das ESP ein? Hat es bei mir noch nie (jedenfalls ist es mir noch nicht aufgefallen), das hieße ja auch: ich überhole einen Lkw-Zug, der Hänger pendelt leicht (beim Passieren des Führerhauses, wie von Dir geschildert) und würde dann automatisch bremsen. Tut er aber nicht, dafür ist das ansatzweise Pendeln wohl zu gering. Und dieses Überholpendeln sieht man als nachfolgendes Fahrzeug sehr deutlich, ich vorne bemerke es kaum. Achte mal demnächst drauf, ab wann das ESP eingreift, wäre interressant.
Ich habe mir gerade noch einmal das Filmchen aus meinem vorher geposteten Link zu Gemüte geführt:
1. müsste jeder Blindfisch sehen, dass vor ihm Not ist
2. kann ich nicht erkennen, ob da stark verzögert wird?
Axel
Zephyr
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15.04.2014 14:38
#154 RE: Überholen mit Hänger auf dreispuriger Autobahn
Zitat von U-W im Beitrag #113Zum Ganzjahresfahrer:
Warum in D plötzlich etwas soo gefährlich sein sollte, was in F als unproblematisch eingestuft wird, das erschliesst sich mir trotz Physik nicht. Entweder ist es überall gleich gefährlich oder gleich ungefährlich. Noch dazu wo im Gegensatz zu den meisten deiner aufgeführten Anti-Beispiele mit Frankreich ebenfalls ein Territorium der europäischen Union genannt wurde. Deiner Argumentation folgend dürften wir außerhalb geschlossener Ortschaften nur noch 90 fahren, denn dies ist bereits in vielen Ländern Vorschrift. Kann doch nicht sein, das wir in D uns größeren Gefahren aussetzen müssen, wie die Leute dort !!!
Also, was in anderen Ländern erlaubt ist, muss nicht unbedingt unproblematisch sein. Und auch die vielen kleinen Helferlein können de Physik nicht austricksen. Es ist überall gleich gefährlich, aber in anderen Ländern scheinen sich die Leute nicht darum zu kümmern, wenn mal wieder morgens die Reste der nächtlichen Idiotie beseitigt werden müssen. So z.B. in der Türkei erlebt, wo beinahe jeden Morgen neue Unfallstellen an der Küstenstrasse zu finden waren. Es gibt mehr als genug Regeln, die ich auf keinen Fall in Deutschland haben möchte. Ich habe auch schon genug dargelegt, warum.
Und meine Argumentation mit solch einer Stammtischparole wie Tempo 90 außerorts zu kontern ist irgendwie ... polemisch. Natürlich wäre eine niedrige Geschwindigkeit wünschenswert, aber angesichts der Tatsache, dass auf den Autobahnen die wenigsten Unfälle passieren, nicht notwendig. Und außerorts sind eh 70 oder 100 erlaubt, also genau das, was Du als vermeintliches Totschlagargument anführst.
Ich musste diesen Thread noch mal aufkochen, aber langsam gehen mir diese 'woanders ist besser'-Argumente gewaltig auf die Nüsse. Wir leben in Deutschland, wenn jemandem die Regeln hier nicht gefallen, soll er entweder dahin wegziehen, wo ihm die Regeln besser gefallen oder endlich mal wieder wählen gehen! Vielleicht hilft das ja ...
und wech isser, der ganzjahresfahrer --- Oberhausen - Woanders is auch Scheisse
Zitat Wir leben in Deutschland, wenn jemandem die Regeln hier nicht gefallen, soll er entweder dahin wegziehen, wo ihm die Regeln besser gefallen oder endlich mal wieder wählen gehen
oder ueber eine lobby die entscheidungstraeger dazu bewegen, besagte regel nochmals auf ihre angemessenheit hin untersuchen zu lassen. im gegebenen fall wohl die vielversprechendste methode.
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