Zusammenbau ist nicht das Problem, eher die spätere Zuordnung der Kleinteile. Es gibt eine Kiste mit zu verzinkenden Teilen, jede Menge Kleinteile, Muttern und Schrauben mit allen möglichen Gewindesteigungen. Ein Riesenpuzzle. Ohne Digicam nur schwer vorstellbar.
C4
Zephyr
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gelöscht
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09.04.2015 20:09
#2510 RE: ...und was habt ihr heute für euer Moped getan?
Die versprochenen Bilder. Es geht mir darum, beim Zusammenbau alles möglichst problemlos zuordnen und fehlerfrei montieren zu können. Es kommen wohl rund 100 - 150 Teile zum Verzinken und sicher 30-50 Chromteile zusammen. Diese müssen später zunächst nach Baugruppen sortiert und dann an die richtigen Stellen gebaut werden.
Dazu wird beim Zerlegen JEDER Schritt geknipst und dann ein Baugruppennfoto gemacht, auf dem alle Zinkerteile der Baugruppe definiert sind. Beim Zusammenbau steht ein Laptop auf der Werkbank, an dem man sich quasi rückwärts klicken kann. So hoffe ich Fehler zu vermeiden.
Hier mal amm Beispiel zweier Baugruppen: Getriebe und Schaltmechanismus:
Das Getriebe komplett mit Kickstarter und Kupplungsbetätigung: k-DSC04831.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier fehlt schon der Kichstarter, andere Details sichtbar. k-DSC04833.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Detailfoto zur Positionierung eines Teils: k-DSC04845.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Details zut Tteilreihenfolge der Schalthebelverschraubung (nur 4 Teile davon werden verzinkt): k-DSC04860.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Ausbeute an Teilen des getriebes zum Verzinken: k-DSC04862.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Schaltmechanismus in verchromtem Gehäuse: k-DSC04865.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Details zu zwei Federbelasteten Sperrklinken (unterschiedliche Länge), welche wohin kommt, wird per Detailfotos wie oben gezeigt dokumentiert. k-DSC04885.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Ausbeute zu verzinkender Teile der Schaltbox: k-DSC04886.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Zu verchromende Teile der Schaltbox: k-DSC04887.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Gestern lag eine große Inspektion bei meiner W800 an.
Die Kerzen waren seit der 12.000km garantieerhaltenden Händlerinspektion ein bisschen lange drin geblieben, so dass ihre Mittelelektroden nach 22.000km so gut wie weggebrannt waren. Hmm, Glück gehabt, dass nichts passierte. Erstaunlich, dass die W damit noch lief und verhältnismäßig gut ansprang. Passende Iridiums verrichten nun ihren Dienst.
Ein neuer Kettensatz macht aus dem zu Beginn einer Fahrt leicht rappeligen Sekundärantrieb wieder einen geschmeidig laufenden Verbund. Immerhin 34.300km hielt der alte Satz in 4 Jahren durch. Die Kette kantete schon gehörig und das Ritzel, ähem, bekam haifischartige Zähne.
Das Ventilspiel befand sich in einem Toppzustand, Einlassbreich 0,10mm und Auslassbereich 0,15mm. Da musste nichts korrigiert werden.
Deutlich fummeliger und aufwendiger ist der Tankabbau der 800er im Gegensatz zur 650er. Soll der Ventildeckel abgenommen werden, habe ich das nur durch Ausbau der Zündspulen mangels Platz hinbekommen. Das SLS muss danach auch gut zur Seite gerückt werden.
Interessant fand ich, dass der Ventildeckel von innen nicht mehr ausgeschäumt ist. Stattdessen besitzt der Ventiltrieb eine Art "Kastendach", welches ich mit einer geänderten Nockenwellenlagerung gegenüber der 650er in Verbindung bringe. Die Ventile sind zwecks Kontrolle bzw. Einstellung noch zugänglich. Dieses kannte ich von der W650 nicht. Da lag alles viel freier vor einem.
Als unangenehm stellte sich heraus, dass der Techniker des Kawasakihändlers, der die 12.000er Inspektion durchführte, viele Schrauben zu fest angezogen und ungefettet eingesetzt hat. Werden diese über längere Zeit nicht mehr gelöst, ist das Ausschrauben kaum mehr ohne Beschädigung hinzubekommen, wie beispielsweise die unteren Kreuzschlitzschrauben der Seitendeckel. Dort fände ich werkseitig verwendete Inbusschrauben besser, hat die Honda.
Warum beide Gewindestopfen am Limadeckel derartig festgezogen werden, als gäbe es kein Morgen, erschließt sich mir nicht. Ein Lösen kaum machbar.
Mit frischem Öl + Filter und gereinigten Luftfiltern können wieder viele weitere, vermutlich auch stressfreie Kilometer auf die W zukommen.
Ein Freund besaß dann ein noch unglücklicheres Händchen. Nein, nicht das eiskalte, aber ihn hatte es unerwartet eiskalt erwischt.
Bei seiner W800 verabschiedete sich nach 3.000km, ein ausgesprochener Wenigfahrer, eine Kerze dergestalt mit einem lauten Knall, dass er danach, obwohl er aus der Garantiezeit heraus war, eine teilweise neue Auspuffanlage auf Kulanz bekam. Auch so kann es kommen.
Die 22.000km finde ich ganz brauchbar, gemessen an der Empfehlung von Kawasaki nach 12.000km zu wechseln.
Vielleicht sind ja 50.000km mit den Iridiums drin.
Alles ist eben ein wenig relativ in Bezug auf Normalität....
Wisedrum
Zephyr
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gelöscht
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Beiträge:
11.04.2015 07:23
#2514 RE: ...und was habt ihr heute für euer Moped getan?
Gestern die erste Tour mit dem Konsul Gespann. Tuckert hübsch, wirkt etwas müde. Nach 15 Kilometern eine Ampel. Die Hinterradbremse wirkt hölzern, das Motorrad rollt etwas schwerfällig aus.
Ein Blick hinunter, die Bremse qualmt, zu stramm eingestellt. Kein Ding, Kontermutter gelöst, Rändelschraube etwas zurück, nun dreht es frei. Bremse abkühlen lassen, dann testen, jetzt bremst so gut wie nichts mehr.
Das ist dumm, denn die Trommel ist garantiert teuer, ist es doch ein Gußteil, das zugleich auch hinterer Kettenkranz ist. Oder nur die Beläge verglast?
Na gut, dann eben erstmal ohne Bremse nach hause, genau nachschauen, was los ist.
Hier ergibt sich folgendes Bild: Es gibt Abdrücke des Bremshebels auf dem Krümmer. Tritt man voll durch, wird der Hebelweg durch den Krümmer begrenzt. Es dämmert: Ich hatte die Bremse aus alter Gewohnheit so eingestellt, daß der Hebel immer unter dem Fuß liegt, ich also nur durchtreten muß, um sofort zu bremsen. Zuvor stand der Hebel so, daß man erst den Fuß von der Raste über den Hebel wuchten mußte, also wertvolle Zeit verschenkte. Das hatte ich korrigiert.
Um den Hebel tiefer zu setzen, hatte ich dessen Anschlagschraube verdreht und am Hebel der Trommel die Einstellung nachkorrigiert, offensichtlich zu stramm.
Jetzt steht der Hebel wieder sehr hoch. Nur dann kann bei kraftvollem Tritt der Hebel den Krümmer nicht errreichen und das Hinterrad völlig frei drehen. Nebenbei habe ich mir mal die Bremsstange angeschaut: Schon da geht viel Hebelweg verloren, weil diese Stange kunstvoll mehrfach geknnickt ist, um um diverse Teile herumgeführt zu werden. Das führt bei starker Belastung zu einer Streckung in den Knickstellen.
Mit der ganzen Geometrie muß ich mich nochmal befassen.
Vielleicht war man aber auch 1951 einfach nur gelassener und hatte immer genug Zeit, wenn am Horizont ein Hindernis sichtbar wurde?
Hallo Zephyr, auch die TS hatte den Zahnkranz direkt auf der Bremstrommel. Hatte ich mir mal nachgebaut, es gibt jetzt aber gute Nachfertigungen zu kaufen. Vielleicht inzeischen ja auch für die Konsul. Frag am besten mal den Franz Lorenz (kfz-Lorenz.de).
ZitatBraucht die W800 anders als die W650 öfter neue Kerzen?
Lt. Inspektionstabelle im Handbuch der W650 sind die Zündkerzen alle 6tkm zu reinigen und die Elektrodenabstände zu überprüfen und/oder zu justieren ... von einem Wechsel nach km steht da garnix. Leider scheinen solche Arbeiten aus der Mode gekommen zu sein, weshalb Werkstätten gerne gleich zu neue Kerzen greifen ... das spart natürlich Zeit und kurbelt nebenbei noch den Umsatz an ...
also, Verlesen kommt schon mal vor. Auch in den besten Familien, so wie Verschreiben.
Um herauszufinden, ob ich es tat, habe ich in der Betriebsanleitung der W800 in dem Kapitel Wartung und Einstellung nachgeschaut und dort steht auf Seite 80 in der letzten Zeile :
K Zündkerzen - Erneuern bei 12.000km , 24.000km usw.
Du fährst doch auch bisweilen eine W800, kannst diesen Punkt in deren BA gerne nachlesen!
Ob ein W Besitzer oder KFZ Techniker sich an diese Kawa Empfehlung hält, lasse ich dahingestellt. Ich habe es nicht. Und war daraufhin nach nicht einmal der doppelten Laufleistung ein wenig überrascht. Ging vor Bestaunen des "Elektrodenabstands" auch von einer deutlich längeren Haltbarkeit aus.
Mal eine Gegenfrage an die, die ihre NGK Standardkerzen circa 50.000km im Zylinderkopf lassen, werden diese zwischendurch gewartet, sprich ausgebaut, nachgestellt und gegebenenfalls gereinigt, oder funken sie über die langen Distanzen unbesehen vor sich hin?
ich hab bei der W noch nie Kerzen gereinigt oder kontrolliert. Wechsel, wie ich oben beschrieben habe. Ich hab im Werkzeugtascherl immer eine alte Kerze als Ersatz dabei und bei der Einzylinder Honda Clubman sowieso, für den Fall der Fälle und weil ich gebranntes Kind bin aus meinen Harley Zeiten, da ging wirklich öfter mal ne Zündkerze putt.
Mach Die da einfach nicht soviele Gedanken.
Und ja, WIR haben eine W 800, ( hier rumstehen ) . Die gehört aber meinem Schwiegervattern, ist ein Vorführer mit 7500 km gewesen und ist erst seit Ende Oktober letzten Jahres bei uns. Also quasi ne Jungfrau Viel gefahren, ausser Überführung letztes Jahr von den Dötsch Brothers und diese Woche ca. 70 km bin ich mit der noch nicht.
Wunderbar zu fahrende Maschine, toll in den Kurven, ruhig und seelenentspannend. ABER für meinen Geschmack viel zu leise! und sie hat nicht die Ecken und Kanten meiner Kustoms, die ich so liebe, auch wenn selbige anstrengender zu fahren sind.