Falcone, eingebaute YSS-Federbeine von oben betrachtet: Rändelschraube nach rechts (Uhrzeigersinn) heisst Dämpfung auf bzw weicher, nach links (Gegenuhrzeigersinn) heisst Dämpfung zu bzw härter (bei 60 Klicks zu ist die Kolbenstange praktisch blockiert). Danke übrigens für deine Tests!
Zitat Ich bin der festen Übrzeugung dass zu einer bestimmten Federhärte auch eine bestimmte Dämpfungsstärke gehört.
Na klar ! deswegen muss ja auch die Feder für das Fahrergewicht stimmen !! sodass die Dämpfung funktioniert bzw. die Einheit "parallel läuft" ! wenn die Feder extrem zu weich ist arbeitet das System evtl. permanent auf dem letzten Drittel wobei es eigentlich auf dem ersten Drittel arbeiten sollte da du ganz normal irgendwo rumfährst...
Weiche Federn bekommt man nicht nur durch entsprechend dünnen Federdraht, sondern auch mit dickem Draht durch eine entsprechend längere Feder. So lange der Platz zwischen den Wicklungen ausreicht, kann diese mit entsprechend großer Vorspannung eingebaut werden, wodurch ihr Arbeitsbereich wie bei jeder anderen Feder auch im mittleren Drittel ist - nicht erst im letzten Drittel.
Nochmals: Es gibt nicht die Härte für das Fahrergewicht, sondern die Härte für das Fahrergewicht und den Einsatzbereich. Offroad fährt man immer weichere Federn als auf der Rennstrecke. Dass dann der Federweg entsprechend angepasst werden sollte, steht auf einem anderen Blatt.
Zitat sondern auch mit dickem Draht durch eine entsprechend längere Feder.
Damit kein Missverständnis aufkommt: Nicht eine längere Feder in ihrer Gesamt- also Einbaulänge, sondern durch längeren Federdraht, also mehr Wicklungen.
Richtig. Aufgefallen ist mir, dass sich alle Federn für Stereo-Federbeine, auf die ich hier Zugriff habe (Ikon, Wilbers, YSS, Bitubo) eine Drahtstärke von 7,5 mm haben. Die Windungszahlen habe ich noch nicht verglichen.
Wobei man da sehr genau aufpassen muss, weil die Drahtstärke mit der vierten Potenz in die Formel zur Berechnung der Federkonstante eingeht. Beispielsweise bewirkt eine Erhöhung der Drahtstärke von nur 2.5% (7.7 statt 7.5 mm) eine Erhöhung der Federkonstante um 11%. Entsprechend sensibel reagiert die Federkonstante auf Veränderungen des Federdurchmessers, der mit der dritten Potenz in die Formel eingeht.
Zitat von Serpel im Beitrag #64... Nochmals: Es gibt nicht die Härte für das Fahrergewicht, sondern die Härte für das Fahrergewicht und den Einsatzbereich...
richtig, wobei hier der Einsatzbereich klar definiert ist: typische, geflickte Landstrasse soundsovielter Ordnung. Also nix mit Offroad, Rennstrecke bzw. BAB. Das hatte ich damals schon geschrieben.
Und zur Federkonstante: die wird letztendlich vom Hersteller vorgegeben, ist ja auch kein Geheimnis. Was anderes ist der Progressionsbereich bei nicht linearen Federn, der ändert sich und ist Herstellerabhängig. Federn an sich sind ja nun wirklich kein Hexenwerk, aber sie sollten eine solide Basis darstellen. Und verlass Dich drauf: Abweichungen von 1/10 mm (Drahtdicke) wirst Du bei den Drahtlieferante schwerlich finden, dafür sind die Toleranzen viel zu eng.
Zitat von Serpel im Beitrag #66... und entsprechend größerer Vorspannung. Das ist ein ganz wesentlicher Punkt, der für die Praxis von zentraler Bedeutung ist...
versteh ich jetzt nicht, die Federkonstante heißt doch eben deswegen Konstante
Ich versuchs aber mal: Eine weiche Feder braucht pro kg Belastung entsprechend mehr Federweg als eine harte. Würde sie ohne Vorspannung eingebaut, sackte das Heck schon allein durch die Belastung mit dem Fahrer zusammen und würde in Fahrt auf dem letzten Drittel arbeiten, wie Hobby meint. Deswegen muss sie unter Vorspannung eingebaut werden, damit sie bei Belastung in den richtigen Bereich des Gesamtfederwegs kommt.
Zitat von Serpel im Beitrag #73Versteh dich nicht, ...
kann schon mal passieren
Zitat von Serpel im Beitrag #73... Ich versuchs aber mal: Eine weiche Feder braucht pro kg Belastung entsprechend mehr Federweg als eine harte. Würde sie ohne Vorspannung eingebaut, sackte das Heck schon allein durch die Belastung mit dem Fahrer zusammen und würde in Fahrt auf dem letzten Drittel arbeiten, wie Hobby meint. Deswegen muss sie unter Vorspannung eingebaut werden, damit sie bei Belastung in den richtigen Bereich des Gesamtfederwegs kommt...
Soweit, so gut. Nur ist die Feder dann offensichtlich zu weich, und da sind wir wieder bei der Federkonstante, die erstmal grundsätzlich stimmen muß. Das Vorspannen ist doch nur eine Krücke, um verschiedene Szenarien abdecken zu können bzw. Reserven zu haben.
Zitat Nur ist die Feder dann offensichtlich zu weich
Wenn es so einfach wäre.
Die Stoßdämpferhersteller haben in der Regel ja nur ganz wenig unterschiedlich lange Gehäuse . Zum jeweiligen Gehäuse passt dann eine Feder optimal in ihrer Gesamtlänge. Bei meinen YSS sind das 200mm Federlänge. Um eine ABE für ihr Federbein zu bekommen, muss die Feder der ABE des Motorrades entsprechen, die Federrate ist also vorgegeben. Es wird für den Stoßdämpfer also eine Feder von 200mm Länge und der benötigten Federrate hergestellt. Diese Feder ist ein Kompromiss für Ein- und Zweipersonenbetrieb, angepasst an das zulässige Gesamtgewicht des Motorrades. Wenn ich also eine weichere Federrate für diesen Stoßdämpfer wähle (optimal für mich alleine), müsste ich im Grunde eine längere Feder bekommen. Eine weichere Feder drückt sich ja unter dem gleich gebliebenen Gewicht von Motorrad samt Fahrer von vorne herein schon mal mehr zusammen - muss also beim Einbau mehr vorgespannt werden. Obwohl ich diese Feder also mehr vorspannen muss, ist sie nicht zu weich, sondern passt genau zu mir.