Zitat Ich denke, ich komme um harte Federn nicht herum und muss dann wohl mit möglichst viele Einstellmöglichkeiten den Solokompromiss finden.
Das wird nicht funktionieren. Harte Federn bekommst du mit einstellen nicht weicher und selbst bei meinen ca. 100Kg waren die noch viel zu hart.
Vielleicht solltest du mal drüber nachdenken, ob du mit den YSS und zwei paar Federsätzen nicht besser fährst. Die Federn kosten ca. 50 Euro pro Satz und lassen sich schnell und ohne spezielle Werkzeuge wechseln.
Auch mit den teuren Wilberts wirst du, um beide Nutzungsmöglichkeiten abzudecken, große Abstriche machen müßen.
Außerdem würde ich dir eine Probefahrt anraten. Wenn ich mal in Wegberg bin, können wir das für die YYS gerne mal probieren. Gruß Norbert
Nach meinen bisherigen Erfahrungen dürfte eine Probefahrt allein nicht so übermäßig viel bringen. Dieter wird ja dann nur den Vergleich zwischen deinen YSS mit der weichen Feder und seinen jetzigen Stoßdämpfern ziehen können.
Auch mit dem gefühlt "viel zu hart" muss man vorsichtig umgehen. Ich war z.B. auf der Strecke Gedern-Schotten-Laubach, die du ja auch kennst und die schnelle, gut ausgebaute Kurven bei gutem Straßenbelag hat, mit den YSS und den harten federn unterwegs und fand die gar nicht zu hart. Zu hart empfand ich die erst auf schlechten Straßen. Und selbst hier muss man jetzt noch differenzieren: Sind tatsächlich die Federn zu hart oder ist es doch eher die Druckstufendämpfung, die nicht so weich anspricht wie bei den Wilbers? Das versuche ich jetzt erst noch rauszubekommen.
Richtig, Falcone,ich habe bei meinen YSS weiche lineare Federn eingebaut mit denen ich die 70mm an der Kolbenstange ausnutze,und trotzdem kriege ich die kurzen Schläge auf der weichsten Dämpfungsstufeneinstellung praktisch ungefiltert ins Kreuz. Ein Fahrwerkspezialist wird nun versuchen die Zugstufendämpfung der Federbeine weicher einzustellen. Er ist der Meinung, dies habe auch einen Einfluss auf die Dämpfung der Druckstufe und sei problemlos machbar. Melde mich wenn getan und gefahren. Gruss beat
Auch mit dem gefühlt "viel zu hart" muss man vorsichtig umgehen.
Ja, das "zu hart" ist wohl ein weiter Begriff. Wenn ich bedenke, da du auch noch um einiges leichter bist als ich.
Ich wollte mit dem testen auch eher anregen nicht einfach so eine Menge Geld auszugeben, ohne zu wissen was einen da erwartet.
Ich bin mir ziemlich sicher, das deine Ansprüche an einen Stoßdämpfer wohl auf den Großteil der W Fahrer, mich eingeschlossen, nicht zutreffen. Auch deshalb wird es dann schwierig, deine Ergebnisse am eigenen Motorrad nach zu vollziehen.
Deine wirklich aufwendigen Versuche sehe ich aber als bisher einzigen Vergleich an, mit dem man als W Fahrer etwas anfangen kann. Ich wäre gar nicht in der Lage, die Unterschiede so zu benennen.
Ja, die Rändelschraube für die Zugstufendämpfung ist im Uhrzeigersinn voll aufgedreht, die Dämpfung damit so schwach wie`s eben möglich ist, das Motorrad schaukelt sich bei welligem Belag nicht auf (mein Körpergewicht:68kg), und trotzdem kommen die kurzen und harten Schläge teilweise bretthart durch. Dreh ich die Dämpfung nur schon 10 Klicks zu wirds schon spürbar übler. Gut soll die gewählte Einstellung übrigens für meine lädierten Bandscheiben sein. Ich find einfach die YSS haben von Haus aus ein rüppelhaftes Benehmen.
Zitat Ich bin mir ziemlich sicher, das deine Ansprüche an einen Stoßdämpfer wohl auf den Großteil der W Fahrer, mich eingeschlossen, nicht zutreffen. Auch deshalb wird es dann schwierig, deine Ergebnisse am eigenen Motorrad nach zu vollziehen.
Die Ansprüche sind die eine Sache, die Ergebnisse eines Vergleiches die andere. Sicher mag das, was ich als angenehm empfinde, für den einen noch zu hart und für den anderen zu weich sein. Du hast also recht: Es gibt wohl kaum eine subjektiv wahrnehmbarere Sahche beim Motorrad als das Federungsverhalten. Aber dennoch kann man zwischen weicher und härter im vergleich unterscheiden, aber eben nur, wenn wirklich deselbe Fahrer auf demselben Motorrad dieeselbe Stzrecke fährt. Ansonsten sieht es schon wider ganz anders aus. Die Unterschiede sind wirklich kleiner, als man sich so allgemein vorstellt.
Zitat die Rändelschraube für die Zugstufendämpfung ist im Uhrzeigersinn voll aufgedreht
Das muss ich jetzt noch mal hinterfragen, denn "im Uhrzeigersinn" drehst du die Dämpfung zu. Oder anders: Wenn du die Dämpfer eingebaut hast und schaust von der Seite her auf die Rändelschraube, dann drehst du sie nach rechts zu und nach links auf. Oder ganz "runter" gedreht ist der Dämpfer offen und ganz "hoch" gedreht geschlossen.
Zitat Ich find einfach die YSS haben von Haus aus ein rüppelhaftes Benehmen.
Hm. Der Unterschied zu den Wilbers ist nun aber nicht so eklatant.
Zitat ich habe bei meinen YSS weiche lineare Federn eingebaut mit denen ich die 70mm an der Kolbenstange ausnutze,und trotzdem kriege ich die kurzen Schläge auf der weichsten Dämpfungsstufeneinstellung praktisch ungefiltert ins Kreuz.
Ist immer schwierig mit Ferndiagnosen, aber eine zu weiche Feder lässt das Motorrad zu schnell einfedern. Sehr viele Öl will nun schnell durch das Druckstufen-Shimpaket strömen, dass sich ja zudem nicht einstellen lässt. Wenn sich das Öl nun staut, gibt es harte Schläge. Kann sein, dass eine härtere Feder hier sogar eine Verbesserung bringt.
Allerdings denke ich, bei deinem geringen Gewicht kann die Feder kaum zu weich sein. Vermutlich ist die Druckstufe wirklich nicht zu deinem Gewicht passend. Der verdacht liegt ja nahe, dass so ein Dämpfer mit Shims bestückt wird, die sowohl Solo- als auch Soziusbetrieb verkraften müssen. Und da ist die Druckstufendämpfung dann für einen sehr leichten Fahrer schon mal zu hart. Jemand, der sich mit den Dämpfern auskennt, kann sicher das Shimpaket im Druckstufenbereich ändern.
edit - da hatten wir wohl die gleichen Gedankengänge
Zitat von Falcone im Beitrag #27... Die Wilbers-Einstellung hatte ich mir seinerzeit erarbeitet. Sie nahm ich gestern einfach weiter als Referenz. Der Negativ-Federweg von 28mm zu einem inzwischen gemessenen tatsächlichen Gesamtfederweg von nur 68 mm steht aber auch nicht in dem Verhältnis, wie es sein soll. Wilbers gibt – wie auch die einschlägige Literatur - einen Negativ-Federweg von 25 – 30% an. Die Maschine sollte zwischen ausgefedert leer und eingefedert mit Fahrer also nicht mehr als 20mm Differenz haben.
Der Fehler war seinerzeit, dass ich von einem hinteren Federweg von 105mm ausging, wie in Kawasaki in den technischen Daten angibt. Der existiert ja aber gar nicht. Auch nicht beim Serienfederbein, welches 65 mm Federweg am Federbein und damit 75mm an der Achse ermöglicht.
Wilbers hat 55 mm am Federbein und ermöglicht 68 an der Hinterachse.
YSS hat 68 am Federbein und damit 84 an der Hinterachse.
sehr schön, dass Du da weiter machst, wo ich seinerzeit aufgehört habe .
Die Sache mit dem Federweg hatte ich damals auch verpeilt, Hobby hat mir durch sein ewiges Nachbohren auf die Sprünge geholfen, siehe hier
Auch herrscht bei den Wilbersfedern ein ziemliches Durcheinander, wenn man sich den damaligen Thread anschaut. Der Federweg der vorgesehenen Ikons ist übrigens mit 76 mm Hub bzw. 93 mm Federweg der größte, was wiederum eine Anpassung von N2 efordert.
Zusätzlich gilt: die YSS sind ja wohl "fabrikneu", die anderen aus Deinem Fundus schon etwas angejahrt, da kann die Dämpfung schon mal etwas nachlassen. Ich habe mangels Fahrzeug die Sache nicht mehr weiter verfolgt, habe aber gestern die kV mal etwas modifiziert, mal sehen, was die Probefahrt nachher bringt.
Zitat von Axel JDie Dämpfung ist da noch ein ganz anderes Thema.
Aber ein extrem wichtiges Thema!
Feder alleine für sich kann man nicht betrachten, oder besser gesagt: kann man schon, aber die Resultate besagen nicht viel. Deswegen ist es auch nicht sinnvoll, ein und das selbe Federbein mit mehreren verschiedenen Federn zu fahren. Es sei denn, die Dämpfung ist über einen weiten Bereich einstellbar und funktioniert über diesen Bereich auch zuverlässig gleich gut. Das dürfte aber nur bei qualitativ hochwertigen Modellen der Fall sein. Entsprechend muss die Dämpfung nach jedem Wechsel der Feder spezifisch eingestellt werden, um die Fahrversuche überhaupt vergleichbar zu machen.