die Sisalstricke sind aber heute gut zu bekommen und für Bio-Müll-Kompostierungen Vorschrift. Sie sind langeweilig ockergrau und meiner Nase nach geruchlos. (Hab aber auch keine gute Schnüffelnase)
Die Beschreibung von Norbert löst aber bei mir auch Kindheitserinnerungen aus, weil wir unmittelbar neben einem ziemlich großen Acker gewohnt und bei der Ernte zugeschaut haben. Es war genau die Zeit der zunehmenden Mechanisierung und wir konnten gut verfolgen, wie es von der reinen Preßmaschine, wo der Mann auf dem Anhänger geschwind sein mußte mit den Schnüren und wo einer von 10 Ballen irgendwie zerbrach und seitlich runter fiel, über die automatische Wickelmaschine, wo der genervte Bauer alle drei Bahnen anhalten mußte, weil wieder was klemmte oder die Schnur gerissen war - bis zum Supermähdrescher Gigant, wo nur noch winzigeste Schnitzelchen aus der Riesen Abluft kamen und das Feld nach dem Mähen aussah, wie rasiert.
Zweimal hat der Bauer bzw. der Lohnmäher extra für uns angehalten und ein verlorenes Flugmodell aus den Ähren gefischt. "Extra für uns ?" Nein, er fürchtete um die empfindlichen Schneidewerkzeuge seiner Maschine.
das war auch mein Universalfestbindeundrantüdelstrick - unverzichtbar, wenn man etwas auf dem Fahrradgepäckträger festzurren wollte oder es etwas hinterherzuziehen galt. Ich hatte damals eine Plastikente mit Rollen drunter, innen hohl mit Einfüllöffnung oben - die fuhr am "Strofissen"(so heißt der bei uns) gefesselt, den hohlen Bauch wahlweise voller Äpfel, Steine, Kastanien oder was auch immer, hinter dem Fahrrad her. Das mühsam eingefangene Lamm wurde damit genauso gebändigt wie der nervige Cousin, mit dem ich unbedingt spielen sollte.
Wenn ich jetzt hier auf der Arbeit in Bremen-Gröpelingen aus der Tür gehe, spielen da so eine Handvoll Kinder auf einem mit Gummimatten gepflasterten Platz von 15x15 Metern auf einer wackligen Wippe oder juckeln auf einem Holzhuhn an Spiralfeder rum. Echt motivierend für die Kids...
Bis denne der Dackel
Kole Feute un Nordenwind givt´n krusen Büddel un´n lütken Pint
Zitat von Maggi im Beitrag #50Mal eine Frage an die Väter hier, wie oft seid Ihr denn mit Euren Blagen mal im Wald (gewesen) Flitzebogen bauen, Mühlen bauen oder sowas?
Mal ganz davon abgesehen, daß ich sowas und ähnliches mit meinen Jungs(auf jeden Fall im Urlaub) durchaus praktiziert habe ... aber sowas haben die "Blagen" gefälligst in Eigenregie durchzuführen - da ist der Lerneffekt größer und das lief bei uns früher ja schließlich auch ohne elterlichen Beistand ...
Zitat von Maggi im Beitrag #50Mal eine Frage an die Väter hier, wie oft seid Ihr denn mit Euren Blagen mal im Wald (gewesen) Flitzebogen bauen, Mühlen bauen oder sowas?
Vielleicht nicht ganz so oft, wie ich gesollt hätte , aber immerhin so oft, daß ich bei meiner Radl-Hausrunde an jeder zweiten Ecke irgendeine Erinnerung an Freiluftspaß losmachen kann. Meine drei kriegten auch zum 6.Geburtstag ein kleines Schweizermesser, und zum 10. ein großes, wahlweise einen Leatherman. Natürlich haben sie sich damit in den Finger geschnitzt, aber jede nur einmal, dann hatten sie gelernt, daß die bei der feierlichen Übergabe erfolgte Sicherheitsbelehrung kein unnützes Gelaber gewesen war.
Und schwimmen mußten sie auch lernen, sonst durften sie nicht mit der Luftmatratze auf den See.
Nee, ich hab ja bestimmt nicht alles richtig gemacht bei der Erziehung, aber wenigstens wissen sie, daß die Welt kein Videospiel ist, und wie Wald riecht.
Zitat von Maggi im Beitrag #50Mal eine Frage an die Väter hier, wie oft seid Ihr denn mit Euren Blagen mal im Wald (gewesen) Flitzebogen bauen, Mühlen bauen oder sowas?
Viel zu selten,...als sie klein waren, war ich auf wechselnden Baustellen um meine Familie zu ernähren, ..............................und plötzlich waren die Kleinen groß...
Zitat von Maggi im Beitrag #50Mal eine Frage an die Väter hier, wie oft seid Ihr denn mit Euren Blagen mal im Wald (gewesen) Flitzebogen bauen, Mühlen bauen oder sowas?
Kam vor, aber eher selten. Ich hätte mich als Kind übrigens ziemlich gewundert, wenn sich unsere Eltern bei solchen Aktionen aufgedrängt hätten. So etwas war Kindersache. Da hätten die Alten eh bloß gestört.
da ist was Wahres dran. Die gemeinsamen Pfadfinder-Aktionen mit den Vätern werden zum Teil ziemlich romantisch verklärt.
Unser Vater hat mit uns ein paar Klettertouren gemacht, die wir in nicht unangenehmer Erinnerung haben. Wenn der Vater begeistert ist, ist er meist auch tolerant und die Kinder freuen sich. Ob Bergklettern wirklich was für sie ist oder nicht, das können sie in jungen Jahren noch gar nicht selbst aussortieren.
Mit meinem Sohn bin ich mal in die Eifel und wir haben eine Startrampe für ein kleines Raketenflugzeug gebaut (ohne Fernsteuerung). Der Start war erfolgreich, nur brannte das kleine Modell schon in der Luft halb ab, ehe es dann in die Büsche ging. Der Junge hatte einen Heidenspaß und . . . . . wollte anschließend sofort zur Mama .