Weil es keine ordentlichen Endschalldämpfer mehr gibt und sich der Lack am Auspuff vom KLRchen schon wieder löst, weil der Rost darunter blüht, habe ich ihn letzte Woche glasperlstrahlen und aluflammspritzen lassen. Die letzten regnerischen Tage habe ich nun zum Lackieren der einen Seite genutzt. Gestern habe ich ihn dann hinterm Haus in die Sonne gelegt, damit der Lack noch ein bisschen härter wird und ich die andere Seite unter Beschuss nehmen kann. Heute morgen könnte ich kotzen. Weil da sind jetzt Fingerabdrücke drauf! Das kann nur passiert sein, kurz nachdem ich noch einmal darüber gesprüht habe und zu der Zeit war ich alleine zu Hause. Ansonsten hat zu dieser Ecke nur unser blöder Nachbar (der Oberstudiendirektor a.D., der immer auf der Leiter turnt) Zugang. Es gibt Leute, die im wahrsten Sinne des Wortes ihre Finger nicht aus den Angelegenheiten anderer Leute heraus lassen können.
Ich kann euch versichern, dass ich eine sehr hohe Reizschwelle habe und in der Regel recht tiefenentspannt bin. Aber gerade jetzt habe ich das Bedürfnis, dem Deppen den Auspuff um die Ohren zu hauen. Er liegt gut in der Hand...
Nicht wegen der Abdrücke, sondern weil er seine Flossen nicht weglassen kann und sich auch sonst in alles einmischt und ich glaube, seine Frau wäre mir dankbar...
Sag ihm, dass du ihm das nächste Mal entweder den Hund oder die Polizei auf den Hals hetzt, wenn er euer Grundstück nochmal unerlaubt betritt. Und sag ihm nur das, ohne weitere Diskussion, oder Rechtfertigung. Und dann leg einen Köder aus und lege dich auf die Lauer....
Noja! Sagen wir mal so: Das Problem ist sehr vielschichtig! Ich könnte da stundenlang Geschichten erzählen. Im Einzelfall ist das nix Schlimmes. Aber in der Gesamtheit geht einem das auf den Sender. Beispiel:
Er hat das Recht, über unsere Einfahrt auf sein Grundstück zu fahren. Sobald wir Besuch bekommen, kommt er raus und "regelt" den Verkehr. Er erklärt jedem, der es hören will, dass er zu jeder Zeit sein Grundstück verlassen können muss.
Steht eines unserer Autos etwas weiter in den Weg geparkt, gibt es zwei Möglichkeiten: 1. Geht er davon aus, dass ihn keiner sieht, fährt er ohne Mucken daran vorbei. 2. Geht er davon aus, dass ihn jemand hören oder sehen kann, schleicht er mit heftigen Gasstössen an unserem Auto vorbei, um seinen Unmut zu zeigen. Es sind immer mindestens drei Meter Platz und DHL kommt immer locker vorbei.
Letzten Herbst habe ich einen Satz Räder für den A2 bestellt. Es klingelt und vor mir steht ein UPS-Fräulein mit hochrotem Kopf und zwei grossen Paketen voll mit Rädern. Sie hat die von der Straße aus gut einhundert Meter zu uns geschleppt, weil ihr der a.D. verboten hat, meinen Privatweg mit dem schweren Auto zu befahren. Der würden den Abwasserkanal (in ca. 7 m Tiefe) beschädigen. Sobald er aber Handwerker bekommt, ist das egal. Die Autos stehen dann auf meinem Grundstück, weil er seine Kisten so plaziert, dass keiner seinen Wegteil befahren kann.
Vor ein paar Wochen haben wir entdeckt, dass er in seine Büsche ein Loch geschnitten hat. Wir dachten uns nix dabei, weil das Loch in der Hecke von uns aus in ca. drei Meter Höhe ist. Bis wir entdeckten, dass er auf seiner Seite Steine gestapelt hat und das Loch bei ihm auf 1,70 Meter liegt.
Wie gesagt: Jedes für sich genommen kein Problem. Aber das oben ist nur ein winzig kleiner Ausschnitt. Ich will und kann wegen den Kleinigkeiten keinen Streit vom Zaun brechen. Aber auf den Wecker geht's mir trotzdem. Sag' ich dem heute, er soll die Finger von meinem Auspuff lassen, macht er's. Klar! Und morgen kommt ihm was anderes in den Kopp und dann red' ich nochmal mit ihm und so weiter und so weiter. Der Typ hat große Langweile und einfach was an der Klatsche...
Ach ja: Thema Grillen. Hihihi. Ich mach' Feuer. Ein paar Minuten später hört man ihn gekünstelt husten und noch ein paar Minuten ruft er so, dass wir's auf jeden Fall hören können: "Jetzt geht das schon wieder los!" Dann kommt der Kopp durch's Heckenloch. Ich grüße freundlich. Er fühlt sich ertappt. Türen und Fenster fliegen zu und am nächsten Tag in der Einfahrt wünscht er mir einen schönen guten Tag, bewundert unseren Oleander und kein Wort fällt über den Vorabend.
Letzen Winter hat's bei seinem Nachbarn gebrannt. Insgesamt waren zwei Löschzüge der Berufsfeuerwehr und zwei freiwillige Feuerwehren im Einsatz. Mit Polizei und RTW waren 17 Blaulichtautos im Einsatz. Der RTW stand in unserer Einfahrt vor unserer Haustür in Bereitschaft. Der a.D. hatte nix besseres zu tun, als an dem RTW-Team rum zu nölen, dass das schwere Auto hier den Kanal beschädigt und seine Frau demnächst zur Krankengymnastik fahren müsse. Später hat er dann die Feuerwehr angemacht, weil die auf "seinem" Bürgersteig parken und den zusammendrücken. Er hätte im Winter dann die Arbeit mit dem Schneeräumen. Wie gesagt, waren da zig Leute mit Atemschutz im Einsatz. Irgendwann hat ihm die Polizei Platzverbot erteilt, dass er erst ignorieren wollte. Nach der Androhung, ihn in Gewahrsam zu nehmen, hat er sich dann getrollt.
Der a.D. unterrichtete an dem Gymnasium, das meine Töchter besucht haben. Eines Tages hatte Klein-Lena den Direktor dieses Gymnasiums in Vertretung und erzählte dem voller Stolz, dass der Herr Querulant unser Nachbar sei.
Der Direx darauf knochentrocken: "Womit hast du das verdient?"