Zitat Für mich liegt es deshalb nahe, das MZ sich auf diesen, seinen angestammten Bereich hätte konzentrieren sollen.
Das mit den Geländemaschinen muß man bei MZ in der Zeit nach 2000 auch mal angedacht haben! - Ich erinenre mich noch an einen Werksbesuch der damals in der Motorrad beschrieben war - es ging seinerzeit um die 1000-er und da wurden so am Rande zwei "interessant aussehende großvolumige Enduros" beschrieben, welche fertig entwickelt und eben in der Dauererprobung seinen ... das war glaub ich so 2002 oder 2003. Und man hat nie wieder was davon gehört.
Zitat dann die bereits bei den Jugendlichen hoch im Kurs stehenden Viertakter mit Rotax-Motor,
Da ist soviel ich weiß kein Rotax sondern eine Eigenentwicklung! MZ warb ja schließlich seinerzeit mit dem selbst entwickelten und angeblich modernsten Viertakt 125-er Motor!
Zitat Nicht das Modellprogramm war falsch, die Misswirtschaft in der Führung war es.
Und der Korus war ein Schaumschläger! Für 100.000-de ne schicke Wohnung auf dem Werksgelände bauen lassen, nen Rolls fahren und den Lebemann spielen - und dann noch Unsummen in der 500 GP WM verheizen ... wie sollte so ne kleine Firma das denn erwirtschaften?
Schotte
_______________________________________________________________ Lieber ne gesunde Verdorbenheit, wie ne verdorbene Gesundheit!
Zitat Hätte es in der BRD keine Käfer oder Pandas oder sonstwas gegeben, dann wär vielleicht auch der Trabbi im Westen absetzbar gewesen.
Bist Du des Teufels? ... dann hätten wir ja 30 Jahre drauf warten müssen ...
(außdem wär die durchschnittliche westdeutsche Hausfrau doch spätestens am Benzinhahn kläglich gescheitert ... )
Zitat Zwei Wochen später bekam er mit der Post eine gebundene, ca 50 Seiten lange Anleitung, in der ausführlich beschrieben wurde, wie man den Röchel auf 42 PS bringt. Sowas bleibt hängen.
Kann ich mich auch och dran erinnern ... das DDR Fernsehen berichtete seinerzeit in einer Sondersendung .... War eben was besonderes damals.
Schotte
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Zitat Ich denke, es schnurrt alles auf eine nicht übermäßig fähige Geschäftsführung in der Zeit nach der Wende zusammen.
Wobei wohl auch die Treuhand eine unrühmliche Rolle gespielt! (guck mal in Dein MZ/DKW Buch von Kurze/Steiner - da steht das unter anderem auch beschrieben!)
Zum einen hat man MZ nicht die Zeit gelassen, den Ende 89 fertig entwickelten eigenen Viertakter auch in ein fahrfähiges Gesamtpaket zu packen und zum Anderen hat man Suzuki (die damals in Zschopau Geländemaschinen fertigen wollten!) solange hingehalten, bis die wieder absprangen! Was wohl ne Menge Raum für Spekulationen über die Gründe läßt!
Ich denke mal allein die Produktion für Suzuki hätte schon sehr über die ersten schweren Startjahre helfen können!
Schotte
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Zitat von der W Jörg im Beitrag #......Quark die 1000er kam viel zu spät, zu der zeit als die präsentiert wurde, hätte sie sich sicher nicht schlecht verkauft, aber als sie jahre später dann endlich gekommen ist, da hatte suzi inzwischen die TL1000 schon eingestampft und Hondas firestorm krepelte auch nur noch vor sich hin - die zeit für 1000er mit ca 120 PS war zu dem zeitpunkt einfach vorbei - die mode war nur kurz und MZ hat sie schlich und ergreifend verpasst.
zu dem zeitpunkt als sie gekommen ist hätte sie 1200ccm und 150 PS haben müssen, den sportlichen anspruch den sie mit ihrem aussehen suggeriert hat wurde sie einfach nicht gerecht.
Moin,
also ich war mal an der 1000er ganz ernsthaft interessiert. Die Sitzprobe verlief gut, optisch gefiel mir das Ding sogar, dann fragte ich die Dame, ob das ein Gleichläufer sei . . . . gerunzelte Stirn ihrerseits "Ein was ?" Sie hat sich das Wort dann wie im stillen Gebet ständig aufgesagt und ist so murmeln zu ihrem Chef gegangen. Irgendwann kam sie wieder und meinte "Nee, das issn Gegenläufer"
Da bin ich dann wieder abgestiegen - ehe ich mich noch an den Lenker, Kupplunggriff etc. gewöhne.
Beim Weggehen vom Stand fragte sie noch: "Was issn der Unterschied?"
Und?? Meinste die Messevorzeigehäschen irgend ner anderen Marke hätten mehr Ahnung gehabt? ... Die solln doch blos alte Böcke an den jeweiligen Stand locken!
... Und Hauptsache die Leute im Werk wissens ...
Schotte
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Zitat ............Inzwischen läuft fast jedes Schneemobil mit Zweitaktmotoren bis zu 200 ps mit Direkteinspritzung. Müsste man beim Bier mal drüber diskutieren warum diese Technik ansonsten so unter Verschluss gehalten wird. ........Grüße Jürgen
Moin,
das wird nicht zurück gehalten, sondern ist einfach nicht die Lösung für alle Probleme.
Der ganze Direkteinspritzer-Taumel hat sich rel. schnell wieder gelegt. Das hat vor allem einen Grund: die Leistung ist niedriger !
Es gelingt mit der Direkteinspritzung einfach nicht, solche Gemische herzustellen, wie sie bei einer Kanaleinspritzung ohne Schwierigkeiten erreicht werden. Ehe jetzt der Beschwerderuf kommt, welcher berühmte Flugmotor oder Rennwagenmotor so etwas hatte . . . . wie hoch waren sie denn wirklich, die Literleistungen ??
Wenn man einen Dieselmotor einfach nur thermodynamisch mit einem Benziner vergleichen würde, müßte er die höhere Literleistung bzw. das höhere Drehmoment (ohne Turboaufladung) abgeben. Zu Rudolf-Diesels Zeiten war das sogar so und die von ihm entwickelte Brennkraftmaschine fand reißenden Absatz.
In den Dieselmotorwerken geistert immer noch das Zauberwort "homogene Verbrennung" rum, darüber sind schon Promotionen geschrieben worden, aber bisher ist es eben noch nicht erreicht.
Also nach Priorität sortiert: der Direkteinspritzer ist etwas teurer und hat weniger Leistung. Der wirkliche Vorteil beim Zweitakter ist die Benzineinsparung und das wesentlich verbesserte Abgas. Das Schmieröl kriegt der Zweitakter auch so, wenn der Hersteller das will - das ist nicht wirklich das Problem (sorry Ulf ).
Also ist überall da, wo der Zweitakter rein soll - kleiner 50er Roller, superleichter Ultraleicht-Flugmotor - für die Direkteinspritzung ein klarer Vorteil gegeben. Soll der Roller allerdings richtig rasen, dann ists schon wieder aus mit der Technik, das wissen die Jungs und kaufen lieber Vergaser.
Und was ist mit den Schneemobilen ? Sie brauchen den Zweitakter aus einem ganz banalen Grund: sie müssen bei -40 ° noch gut anspringen und sollen nach kurzer Laufzeit schon Leistung abgeben. Das ist mit Ölsumpfmaschinen nicht zu schaffen. Hersteller haben es versucht, Kunden haben es nicht genommen.
Die Literleistung von Schneemobilmotoren ist auch nicht sooo gewaltig. Darauf kommt es eben nicht an. Die Maschinen müssen zuverlässig starten und dürfen unterwegs keinen Kolbenfresser bekommen. Die reale Laufleistung ist meist gar nicht so gut, aber die Betreiber denken auch weniger in 100.000 km Abständen als wir Autofahrer.
Ich durfte mal einen Dreizylinder-Direkteinspritzer Flugmotor von Göbler-Hirth ausprobieren, als ich noch einen Motor für meinen Doppeldecker gesucht habe. Der Chef, Herr Göbler ist übrigens Harley-Fahrer und mag keine Zweitakter . Aber der Motor lief erste Sahne, kein einziger Aussetzer, auch nicht im Teillast.
Zitat von Wännä im Beitrag #Der wirkliche Vorteil beim Zweitakter ist die Benzineinsparung und das wesentlich verbesserte Abgas. Das Schmieröl kriegt der Zweitakter auch so, wenn der Hersteller das will - das ist nicht wirklich das Problem (sorry Ulf ). Gruß Wännä
Moin Wännä
Der Zweitakter läuft mit Verlustschmierung - egal, wie er das Öl bekommt. Und dann gibt es ein HC-Problem im Abgas.
Zitat von Ulf im Beitrag # Der Zweitakter läuft mit Verlustschmierung - egal, wie er das Öl bekommt. Und dann gibt es ein HC-Problem im Abgas.
das mag für die Zweitakter gelten wie sie die bisher in Motorrädern verbaut wurden, es gibt aber durchaus auch Zweitakter mit einem geschlossenen Ölkreislauf.
Der Zweitakter läuft mit Verlustschmierung - egal, wie er das Öl bekommt. Und dann gibt es ein HC-Problem im Abgas.
Oder was meintest du?
Grüße Ulf
Aah, jetzt . . . . ja klar!
Ich meinte, Du hättest gemeint, die Schmierung funktioniert beim Direkteinspritzzweitakter schlechter, aber ich habe übersehen, daß Du gemeint hast, daß die Verlustschmierung für Abgas sorgt.
Real sind die Abgaswerte aber recht gut. Das Öl macht zwar Dreck, aber in der Summe ist das nicht so viel. Natürlich darf man keine EURO-Normen ansetzen - aber die sind im Polareis auch weniger interessant.
Turbodieselzweitakter mit Ventilsteuerung und geschlossenem Ölsumpf sind schon vielfach getestet worden. MB hat man den Fünzylinder 250D mit rel. schnell improvisierten Mitteln zum Zweitakter gemacht. Die Nockenwelle drehte meines Wissens dabei noch nicht mal mit 1:1, sondern man hat Nocken auf beiden Seiten gehabt - es mußte wohl schnell gehen.
Der Motor lief hervorragend und ließ sich bei Wännä-Drehzahlen wunderbar fahren, aber die Aggregate um ihn herum nahmen eben doch Raum und Kosten ein, sodaß Pläne für den Bau verworfen wurden. Auch die Regelung einer solchen Maschine ist ziemlich heikel. Irgendwas muß bei Schubausfall dafür sorgen, daß der Lader weiter läuft, sonst bleibt alles in einer riesigen Qualmwolke stehen. Nicht zuletzt ein wesentlicher Grund dafür, daß Flugmotoren solcher Bauart es noch nicht geschafft haben, durch die Zulassung zu kommen.
Ab einer bestimmten Größe werden diese Maschinen interessant, weil die Nebenaggregate nicht im gleichen Verhältnis mitwachsen, wie der Motor selbst. Bei Schiffen ist der Zweitaktdiesel daher dominierend. Der Motor selbst ist riesig und díe Turbine und der Lader werden getrennt betrieben, lassen sich einzeln regeln und genauestens auf die Verhältnisse anpassen. "Gasreaktion" ist beim Überseefrachter auch nicht ganz so wichtig .
Das war ja jetzt n toller Ballwechsel mit viel technischem Gehalt. Immer wieder interessant das Thema Zweitakter mit Direkteinspritzung. Mir ging es nicht darum, diese Technik als Allheilmittel darzustellen sondern lediglich als Beispiel dafür, dass es selbst unter der restriktiven DDR-Führung solche Versuche gegeben hat.
Zitat von martin58 im Beitrag #... verschwörungstheorien sind schnell formuliert. das management hat nach der wende den laden mit falschen ideen und schlechtem timing runtergewirtschaftet.
mag ja sein. Ganz so einfach ist es aber vielleicht doch nicht. Die Verschwörungstheorie ist ja nur ein Teil dieses Films. Hier noch mal ein anderer Blickwinkel auf dieses Thema: Prof. 'Senf Ich hab neben Dpa ganz gerne noch andere Quellen. Ist ja heutzutage zum Glück kein Problem. Ich halte es schon für eine deutsche Merkwürdigkeit, dass niemandem einfallen würde über eine Zündapp KS 125 beim Treffen die Nase zu rümpfen. Kommste aber mit ner 150er MZ kommen immer noch - wenn auch weniger - die stereotypen Sprüche von vor 40 Jahren (s.o.). Dabei fehlt mir einfach die Wertschätzung gegenüber den Leuten, die unter den Bedingungen der Mangelwirtschaft diese Leistungen gebracht haben. Dass es zum Ende der DDR hin dann nicht mehr die Vorreiter waren steht außer Frage ist aber auch nur zu verständlich und schmälert die Sache nicht. Das Endergebnis ist nun mal ne deutsche Spezialität und ich halte die noch übrig gebliebenen Zweitakter aus Zschopau für eine Bereicherung. Und wenn´s auf dem ersten Kilometer ein wenig raucht, das fällt bei der drastischen Feinstaubreduzierung durch Filteranlagen für Kaminöfen für die wir bestimmt bald das Portemonaie aufmachen dürfen dann garnicht mehr auf.
Zitat Die öffentliche Kasse ist dazu da, Dinge zu finanzieren, die der Allgemeinheit dienen. Daß das Wirtschaftssystem aber schon lange nicht mehr dazu da ist, die Bedürfnisse der Allgemeinheit zu befriedigen, spürt man nur allzu sehr. Und da muss die öffentliche Kasse sich halt dann bei Bedarf auch unterordnen. Das Verrückte daran ist nur, dass es ganz am Ende nur Verlierer geben wird. Das Ziel kann nur noch lauten: "wer am reichsten stirbt hat gewonnen".
moment, du behauptest also allen ernstes, dass die bundesregierung auf lobbydruck hin die mz-werke absichtlich hat pleitegehen lassen? und deine belege dafuer beziehst du von der organisation von helga zepp-larouche, mahnerin vor der juedischen unterwanderung der bundesrepublik?
Übrigens hat der MDR gestern in seinen Spätnachrichten gemeldet, das das zuständige Amtsgericht den Insolvenzantrag von MZ wegen fehlender Unterlagen zurückgeschickt hat - Martin W. war allerdings gestern nichtb zu sprechen - er weilt im Ausland. Ist aber wohl optimistisch, das MZ weiter existieren wird ... (nun ja ... )
Zitat Die öffentliche Kasse ist dazu da, Dinge zu finanzieren, die der Allgemeinheit dienen. Daß das Wirtschaftssystem aber schon lange nicht mehr dazu da ist, die Bedürfnisse der Allgemeinheit zu befriedigen, spürt man nur allzu sehr. Und da muss die öffentliche Kasse sich halt dann bei Bedarf auch unterordnen. Das Verrückte daran ist nur, dass es ganz am Ende nur Verlierer geben wird. Das Ziel kann nur noch lauten: "wer am reichsten stirbt hat gewonnen".
moment, du behauptest also allen ernstes, dass die bundesregierung auf lobbydruck hin die mz-werke absichtlich hat pleitegehen lassen? und deine belege dafuer beziehst du von der organisation von helga zepp-larouche, mahnerin vor der juedischen unterwanderung der bundesrepublik?
nee, lassen wir's mal besser!
manxman
Wenn du das obige Zitat noch einmal genau liest müsstest du einräumen, dass es sich um eine subjetive Meinungsäußerung handelt die als solche auch klar erkennbar ist. Bevor weitere nicht vorhandene Zusammenhänge hineininterpretiert werden: ja, lassen wir das lieber. Grüße Jürgen