ha, das tut er so dahersagen! die haben hier mit den taeglichen begruessungsverbeugungen schon so viel kieser, die brauchen den duden gar nicht weiter!
Uaaaa...war den ganzen Tag nicht am Rechner...daher erst jetzt:
Aaaaalso - fangen wir mal vorne an...
Zitat Das muß neu sein - früher mußte man meistens darum kämpfen, ausreichend Krankengymnstik verordnet zu bekommen, und viele Mediziner haben die Krankengymnasten (oder wie die verschiedenen Berufe sich nennen, ich bin da nicht so fit mit. Osteopath hört sich so krank an, wie Psychopath oder so ... ) nicht für voll genommen, oder als Hilfspersonal von oben herab betrachtet .
Das ist immer noch so! Offiziell sind wir auch nur "medizinisches Hilfspersonal" - wir dürfen also nur auf ärztliche Anordnung behandeln! Und es gibt Ärzte, die nur zähneknirschend ein KG-Rezept ausstellen, weil wir ja sooo blöd sind und auch nur in 42 Fächern examiniert... Die Ärzte schicken ihre Leute mit Rückenschmerzen ganz gerne erst mal zur KG, weil das billiger ist, als ein MRT und damit ihr Budget nicht so belastet - sinnvoller wäre es natürlich, wir könnten mit einer gestellten Diagnose behandeln - "Ein Schelm, der Böses dabei denkt!"
Zitat Caro, bist du eigentlich Osteopathin?
NEIEN!! Leider nicht! Die Ausbildung konnte ich mir nie leisten - dauert 5 Jahre und kostet ca so viel wie ein teurer Kleinwagen. ...und bei 10,50 Euro Brutto/Std kann ich das nicht bezahlen. Meine Kollegin hat die Ausbildung grad abgeschlossen und zeigt uns immer mal das ein oder andere...
Zitat Ich muß mal ganz dumm fragen, was macht so ein Osteopath eigentlich genau
Ich versuchs mal so weit zu erklären, wie ichs bis jetzt verstanden hab - die ganze Geschichte ist wirklich extrem komplex!
Die Osteopathie versucht immer das ganze "System Mensch" zu sehen inklusive innere Organe, Gefäße, Nervensystem, Lymphsystem, Bindegewebe usw. und den Einfluss der einzelnen Systeme aufeinander. Ganz plattes Beispiel: Wenn einer Frau die Gebärmutter raus genommen wird, fehlt sie nicht nur als Organ, sondern es fehlt auch die Stützfunktion, die sie einnimmt. Das kann dann z.B. zu Rückenschmerzen führen. Solche Bespiele gibt es zu jedem System im Körper. Wenn die Durchblutung im Rücken durch Einengungen gestört ist macht das heftige Probleme, wird aber häufig auf die Nervenwurzel geschoben. Wenn man den Bereich dann entspannt und damit die Durchblutung verbessert, bessern sich die Schmerzen - ist aber nicht unbedingt die schulmedizinische Sicht...usw. usw.
Osteopathie ist selbstredend Manipulation - sind die meisten KG-Techniken aber auch! Man manipuliert von außen an einer Struktur und nimmt damit Einfluss auf diese Struktur = Manipulation
OK - soweit erst mal das, was ich über Osteopathie weiß.
Übrigens stimmt es, dass Ärzte nur eine verkürzte Ausbildung zum Osteopathen machen müssen (Ärzte 2 Jahre, Physios 5 Jahre), weil davon ausgegangen wird, dass wir nicht so viel medizinisches Fachwissen haben, wie die Ärzte. Mein Hausarzt sagte mir mal: "Wenn Sie fertig sind mit Ihrer Ausbildung, wissen Sie drei mal so viel über Anatomie und Neurologie wie ich!" Wir haben sicher nicht das intensive Wissen der jeweiligen Fachärzte, aber dafür haben wir ein Basiswissen aus jedem Bereich, der unseren Beruf betrifft.
Ok, jetzt aber wirklich genug geschwallt
eisige Nordlichtgrüße
Caro
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt! (Einstein)
@Caro: nein nicht genug geschwallt, mim Gegenteil DANKE für diese ausführliche Aufdröselung. Jetzt kann sich auch so ne total Laie wie ich mal ein Bild davon machen.
Zitat NEIEN!! Leider nicht! Die Ausbildung konnte ich mir nie leisten - dauert 5 Jahre und kostet ca so viel wie ein teurer Kleinwagen. ...und bei 10,50 Euro Brutto/Std kann ich das nicht bezahlen. Meine Kollegin hat die Ausbildung grad abgeschlossen und zeigt uns immer mal das ein oder andere...
Danke. Schade, ich hatte gehofft, du könntest mir Erfahrungen aus deiner Ausbildung vermitteln. Töchterchen will das nämlich machen und irgendwie steht im Raum, dass der "teure Kleinwagen" von mir kommen soll. Und ich weiß nicht, ob ich das will, ob sich das lohnt.
Zitat NEIEN!! Leider nicht! Die Ausbildung konnte ich mir nie leisten - dauert 5 Jahre und kostet ca so viel wie ein teurer Kleinwagen. ...und bei 10,50 Euro Brutto/Std kann ich das nicht bezahlen. Meine Kollegin hat die Ausbildung grad abgeschlossen und zeigt uns immer mal das ein oder andere...
Danke. Schade, ich hatte gehofft, du könntest mir Erfahrungen aus deiner Ausbildung vermitteln. Töchterchen will das nämlich machen und irgendwie steht im Raum, dass der "teure Kleinwagen" von mir kommen soll. Und ich weiß nicht, ob ich das will, ob sich das lohnt.
Naja, Du wirst ja auch nicht jünger. Und irgendwann ist es vielleicht eine lohnende Investition
--- WWL-Befugte und Anführerin des Pott-Chapters DOW --- Neuerdings Zwölfe mit Zurr, Plöpp, doing, doing, doing Buy a W and get FRIENDS for free
Zitat Danke. Schade, ich hatte gehofft, du könntest mir Erfahrungen aus deiner Ausbildung vermitteln. Töchterchen will das nämlich machen und irgendwie steht im Raum, dass der "teure Kleinwagen" von mir kommen soll. Und ich weiß nicht, ob ich das will, ob sich das lohnt.
Hi Falcone,
ich würde das sofort machen, wenn ich bezahlen könnte. Immer mehr Menschen gehen zum Osteopathen, weil sie einfach die Erfahrung machen, dass diese Behandlung ihnen hilft im Gegensatz zu vielen anderen Sachen, die nur Symptom-Doktorei sind. Ihr müsst allerdings wissen, dass diese Behandlung nicht von den Kassen bezahlt wird - zumindest nicht von allen! (Die Techniker zahlt es glaub ich inzwischen, wenn der Arzt es empfiehlt) Außerdem muss sie nach Abschluss der Osteopathie-Ausbildung noch eine Heilpraktiker Ausbildung machen (...dauert ca. ein Jahr) um überhaupt Geld für ihre Arbeit nehmen zu dürfen. Das beruht auf dem Heilpraktiker-Gesetz zur Abrechnung von Leistung, die nicht von den Kassen anerkannt sind. (Google mal nach Heilpraktiker-Gesetz, da müsstest du einiges dazu finden) Wo ihr noch drauf achten müsst: Die Begriff Osteopathie ist nicht geschützt, dass heißt, es wird wirklich viel Schindluder damit getrieben. Wenn dein Töchterchen die Ausbildung machen will, soll sie sich gut erkundigen, wer das richtig macht und wer nur Stückwerk anbietet. Eine sehr gute Schule ist in Hannover - da hat meine Kollegin das gemacht, aber ich denke es gibt auch noch andere gute Adressen. (find ich gerne für euch raus, wenns aktuell wird!)
Also wenn du noch Fragen hast, meld dich einfach - ich sitz an der Quelle
Frostige Nordlichtgrüße
Caro
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt! (Einstein)
Die Frau meines Südtribünenkumpels ist auch Ostheopatin. Die hat ihre eigene Praxis, und arbeitet wohl fast ausschließlich auf Privatrechnung - läuft aber trotzdem .
Der Trend geht wohl auch da in die Richtung, daß man für gute Leistungen zumindest zubezahlen, bzw. privat vorsorgen muß .
Wenn die kleine Falconinia das machen möchte, dann sollte der Alte mal eins von seinen teureren Sammler-Objekten springen lassen ... könnte sich, wie Claudia schon anmerkte, mal lohnen ...
"Zukunft ist die Scheiße, die kommt." (Erwin Pelzig)
mensch martin, frueher oder spaeter gehoert ihr der ganze schmu doch eh! also mach einen vertrag mit ihr:
erstens erkundigt sie sich genau, auf was sie sich da einlaesst, und erklaert dir und henny dann detailliert, warum sie das machen will.
wenn sie damit ueberzeugt, dann kricht sie zusage, unter der bedingung, dass sie die ausbildung auch durchzieht.
und dann zieht sie durch, und pappa macht eine reise weniger.
sponsoring kann ein exzellenter motivator sein. ich hab mich frueher durch meine ausbildung selber durchgebissen, worauf ich natuerlich maechtich stolz bin und es den jungschen gern um die ohren hau, waehrend ich mit dem krueckstock fuchtel ("ihr jungspunde wisst ja garnich, wie gut ihr es habt. ja wiiiir damals..."). mir ist aber auch klar, dass ich ohne den druck zur selbstfinanzierung a) bedeutend schneller fertig gewesen waere, und b) wesentlich besser abgeschlossen haette.
wenn deine tochter weiss, dass ihre eltern sie gerne unterstuetzen, die sache aber mal nicht so locker aus der portokasse finanzieren, dann bleibt sie bei der stange, um nicht nur sich selbst, sondern auch euch nicht zu enttaeuschen. und wenn dein bart mal grau geworden (), dann kannst du dich an der gewissheit erfreuen, dass du deinem nachwuchs genau das moeglich gemacht hast, was sie machen wollte und womit sie gluecklich geworden ist. und wochenends darf sie dann zum abarbeiten antanzen, um vadder seine luempfen zu draeniern (oder so).
Ich kann Martin´s Denken nachvollziehen. Unsere "kleine" Tochter (26) war 2 Jahre in Freiburg auf einer Privatschule.Teuer! Dazu Miete (430,-)und zu Essen braute sie ja auch Kohle.Nach erfolgreichem Abschluß hat sie eine Stelle in London gefunden. Davon hatte sie auch immer geträumt,vom Arbeiten im Ausland.Doch was macht sie,sie lernt einen Typen kennen und verliebt sich. Arbeitet nun in einer Bäckerei,weil in FR momentan (seit 18 Monaten) nichts ihrer Qualifikation entsprechendes angeboten wird. Viel Geld für nichts?Weiß nicht,vielleicht findet sie ja noch was entsprechendes.Und wenn nicht,macht auch nichts.Ist ihr Leben. Und ich muß mir nie vorwerfen lassen,an der Ausbildung "gespart" zu haben. Würde es also wieder so machen,unabhängig vom letztlichen Ergebnis.
Genau wie Andres es sieht, sehe ich es auch. Kann sie mich überzeugen, dass die Ausbildung wirklich für sie sinnvoll ist und sie das auch durchzieht, kann sie mit mir rechnen. Wobei ich genau die Bedenken habe, die Achim äußert, zumal ich da kürzlich was "Familienplanung" aufgeschnappt habe. Schaunmermal.
...Frag deine Falconita genau ob sie willens ist, sich das ganze Wissen in den Kopf zu prügeln. DAS IST WIRKLICH VIEL!!!
Allein die Anatomie fängt bei den Osteopathen schon vorgeburtlich bei der Entwicklung der einzelnen Organe an und geht über die Veränderung der einzelnen Strukturen durch OP`s bis hin zur altersbedingten Veränderung auf der zellulären Ebene...usw. usw.
Die Osteos wollen es wirklich ganz genau wissen!! Die gucken sich an, wie sich ein Organ im Mutterleib entwickelt hat, wie sich die Zellen da ausgerichtet haben, um später ihre Behandlung darauf aufzubauen.
Meine Kollegin hat jetzt schon 2 Obduktionen in der UNI Hannover mitgemacht, um die einzelnen Muskeln, Faszien, Nerven wirklich zu fühlen, um sich dann bei den Patienten besser reindenken zu können!!
Das heißt einfach 5 Jahre lang NUR diese Ausbildung...WAHNSINN!! Ein Grund bei mir mich dagegen zu entscheiden war auch, dass ich noch ein Privatleben hab...
Eisig sonnige Nordlichtgrüße
Caro
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt! (Einstein)