Und heute hab ich erstens ausgeschlafen und zweitens, mal abgesehen vom notwendigen Einkauf, wirklich Ruhe gehalten. Jetzt tut mir alles weh, was bisher wenig bis gar nicht weh getan hat!
Was für ein Jahr. Was ist anfasse , geht kaputt. Gestern war es das kleine Fuldamobil. Zu einem kleinen lokalen Treffen sollte es gehen. Andrea im Scootacar ich im Fulda. Zuverlässig jubeln die Motoren nach langer Standzeit, Reifendruck prüfen, los.
Bereits nach wenigen Kilometern dreht das Fulda Motörchen, ein 200er Sachs Einzylinder Zweitakter, nicht sauber aus. "Na ja, hat lange gestanden, wird schon."
Wird aber nicht. Nach 15 Kilometern komme ich nicht mehr über 70, bei mehr Gas hustet das Ding und wird langsamer. Benzinproblem, klar, irgendwas verstopft. Umdrehen oder weiter? Na ja, mit 65 kommt man ja auch weiter.
Als wir nach 40 Kilometern ankommen, kann ich noch knapp 60 fahren. Und auch nur, wenn ich das Gas sorgfältig so einstelle, das jeder Tropfen mit passender Luft versorgt wird, also den Schieber nicht zu weit auf. Jede Steigung wird zum Horror, weil die Karre sofort langsamer wird und kein Gas nachgegeben werden kann, weil einfach nicht genug Benzin nachkommt. Bei Fulda kommt man nicht so leicht an den Motor. Das geht nur vom Innenraum aus, dazu Heckreling und Teppiche abbauen, eine Klappe im Heckraum öffnen und beengt im Halbdunkel stochern. Das macht man dann doch besser ohne kluge Ratgeber und "Is was kaputt?" - Schwätzer auf einem Treffen.
Harmonisches Treffen (alle Kinder und Enkel sind dabei), dann geht es zurück. Nach 20 Kilometern gehen noch 50, dann 45, es wird eng, weil der Motor nur noch knapp über Leerlauf dreht. Die Autobahnüberführung gibt ihm fast den Rest, die Kolonne freut sich über 25 km/h.
Erleichtert erreichen wir das Ziel ohne Schleppen und Verladen.
Heute steht also die Überprüfung des Kraftstoffsystems an. Mal sehen, ob der Benzinhahn zu ist, ob es überhaupt Filter gibt und was die Düsen sagen.
Läuft wieder und hat eine kuriose Wendung genommen:
Zur Prüfung des Benzinhahnes sollte der Sprit abgelassen werden. Nach einer halben Tasse war Schluß (Benzinhahn ganz zugekeimt ?). Also absaugen des Tankinhaltes per elektrischer Pumpe, doch nur Luft wird angesogen. Sollte etwa der Tank leer sein? Klopfen , ja er ist leer !!!
Dabei hatte ich doch vor der Fahrt nachgefüllt. Dazu sei gesagt, daß ich meine Fahrzeuge vor dem Abstellen grundsätzlich randvoll tanke, um Rostbildung zu verhindern (Kanisterbetankung). Hatte mich schon gewundert, rund 3 Liter nachkippen zu müssen. Der Einfüllstutzen ist L-förmig, eine Spiegelung im flachen Teil hatte ich fälschlich für ein Anzeichen eines vollen Tanks gehalten. Das Nachfüllbenzin hatte genau für die Tour gerreicht.
Demnach war der Tank also über Winter leergelaufen, immerhin rund 16 Liter. Das erklärte auch die fast volle Ölauffangschale, die am Standplatz unter dem Fahrzeug steht. Darin war also kein Getriebeöl, sondern Zweitaktöl, nachdem der Benzinanteil verdunstet war !!
Wo aber war die Leckstelle? Hahn, Tank, und Vergaser raus.
Tankprüfung mittels Druckluft und Standtest mit Benzin. Dicht. Benzinhahn: Erbarmen. Wassersack voller zementartigen Materials. Röhrchen für Normalstellung fehlt, ebenso das Schmutzsieb. Ablauflöcher erwartungsgemäß fast dichtgesetzt, Preßluft läßt Dreckkorken knallen. Schnell ein Röhrchen gebaut, Gewinde geschnitten und eingeschraubt, Sieb drüber, wie neu. Vergaser zerlegt und gereinigt, alles fit. Neuer Benzinschlauch, Zusatzfilter eingebaut.
Ausgetreten sind die 15 Liter eindeutig am Vergaser, der hat einen Überlauf, da können immer mal ein paar Tropfen kommen, wenn der Schwimmer mal hängt oder die Nadel älter ist. Ein komplett verölter und verdreckter Motor spricht Bände.
Der Grund findet sich bei der Montage der Fernbedienung für den Benzinhahn (ein Gestänge mit Bedienhebel in der Spritzwand): Die Fernbedienung war um 180 Grad verdreht montiert worden. So wurde der Hahn jweils auf Reserve geschaltet, wenn man auf "zu" gedreht hat. So hatte nun das Benzin viele Monate Zeit gehabt, auf die Schwimmernadel des Vergasers zu drücken und langsam über den Vergaser zu flüchten.
So langsam, daß nichtmal Benzingeruch wahrnnehmbar war.
Der restliche Tannkschmodder hatte sich am Ende im Benzinhan gesammelt und war dort mangels Nachschub eingetrocknet. Der Hahn war dadurch nahezu verschlossen und hat viel zu wenig Sprit durchtröpfeln lassen,als ich ein paar Liter nachgefüllt hatte.
Rechnet man nun 16 Liter auf ein Jahr (kann auch mehr oder weniger gewesen sein, ergäbe sich pro Monat 1,33 Liter oder 44cm³ pro Tag oder etwa 2 cm ² pro Stunde. Riecht man das, oder nicht. Gute Frage.
Zitat Zuverlässig jubeln die Motoren nach langer Standzeit, Reifendruck prüfen, los.
Bereits nach wenigen Kilometern dreht das Fulda Motörchen, ein 200er Sachs Einzylinder Zweitakter, nicht sauber aus. "Na ja, hat lange gestanden, wird schon."
Damit mir sowas nichtauch passiert hab ich gestern mal den Oldtimer gschnappt und bin damit mal ne Runde gefahren - am samstag ist ja das diesjährige OMMMA - das größte Oldtimertreffen weit und breit! Und das möchte ich mir eigentlich nicht entgehen lassen - also den Wagen, obwohl eigentlich nicht wirklich schmutzig, gleich noch mal durch die Waschanklage gefahren.
Blos sauber nach Hause gekriegt hab ich ihn nicht mehr - ziemlich plötzlich wurde der Himmel finster und dann finga an zu schütten ...
Jetzt ist mein schönes altes Auto sicher dreckiger als zuvor ... werd nachher mal nachgucken fahren ...
Schotte
_______________________________________________________________ Lieber ne gesunde Verdorbenheit, wie ne verdorbene Gesundheit!
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