Zitat von Dieter im Beitrag #9765 dafür gibt´s doch die Real(itäts)schule Gruß Dieter
Es war einmal. Die von Dir erwähnte Schulart heisst jetzt Regionale/ Einheits/Gemeinschaftsschule (eventuell) mit gymnasialer Oberstufe. Kann sich kein Mensch merken, so wie vieles andere, was in solchen Bauten verklickert wird, auch nicht...
Zitat von Caboose im Beitrag #9763 ... Erst in der Berufsausbildung - als (fast) alles Hand und Fuß, Sinn und Verstand bekam, hatte ich auch keine Probleme mit den jeweiligen ,Lehrkörpern' mehr ...
Ich lese und staune, wer hätte das gedacht, ein Lob aus berufenem Munde
Zitat von Dagmar im Beitrag #9771PS: Mir wollten sie eine Rechtsschreibschwäche diagnostizieren, weil ich statt "Lehrkörper" immer "Leerkörper" geschrieben habe
Diese Schreibweise zeugt nicht von Legasthenie, somdern eher von der Anwendung analytischer Fähigkeiten.
Zum Schulsystem:
Einige Grundgedanken und Linien des DDR-Schulsystems (POS/EOS) des ideologischen Unsinns entkleidet, erscheinen mir sehr viel sinnvoller als der in erheblichen Teilen praxiferne Unfug im damaligen Westen.
Mengenlehre - längst zu Grabe getragen.
Auf meine Frage, wie sich dies praktisch anwenden ließe, konnte mir der Mathelehrer keine Erklärung geben.
Mathematik - für sich alleinstehend unterrichtet. Warum hat man nicht ab der Mittelstufe, spätestens aber in der Oberstufe in fächer- übergreifenden Projekten unterrichtet? Mathe, Physik, Chemie, teils auch Biologe, man hätte hier einiges praxis- und sachorientiert miteinander verbinden können. Selbst Latein hätte hier einen praktischen Einzug halten können.
Waren die Lehrer zu blöd? Wohl kaum, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Eher überlastet, teils auch mit bürokratischem Unfug, Statistiken etc..
Eine derartige interdisziplinäre Unterrichtsweise hätte jedoch in den Kultusministerien radikales Umdenken erfordert.
Runde 30 Jahre später wurde ich durch meine Kinder wieder mit diesem absurden Schulsystem konfrontiert. Was hatte sich in der Zwischenzeit getan? Nichts! Zumindest nichts grundlegendes!
Als man durch PISA etc. schließlich merkte, dass dieses geniale deutsche Bildungssystem doch nicht ganz so genial ist - welcher Kultusmist wurde nun verzapft? Abitur nach 12 statt 13 Jahren, aber ohne die Lehrinhalts zu entrümpeln und zu straffen.
Mittlerweile hat man gemerkt, dass auch dies nicht der Stein der Weisen ist, was wiederum von blitzschneller Auffassungsgabe der Verantwortlichen zeugt, und kehrt zum Abi nach 13 Jahren zurück
Meine beiden Kinder gerieten in dieses Hin und Her, diesen Offen- barungseid der deutschen Bildungslandschaft.
Sollte ich einmal Enkel habe, werde ich wohl feststellen, dass derselbe Quatsch immer noch verbrochen wird. Aber das wird mich definitiv nicht mehr belasten.
Gruß, Caboose
Es ist immer wieder faszinierend, über Dinge zu staunen, die anderen Menschen Freude bereiten.
Gott sei Dank gibt es bei uns Die Gesamtschulen, die deine Vorschläge schon längst umgesetzt haben.
Meine Kinder sind/waren beide dort und das meiste funktioniert prima. Nicht das es auch da noch was zu verbessern gäbe... Das ganze steht und fällt halt auch mit dem Leer, ähhh Lehrkörper und ohne motivierte Lehrer läuft nix.
..eher selten, die Kindlein sind doch in aller Regel nur ein Abbild der Erwachsenen.
Gruß Monti
-------------------------------------------------- "L’État, c’est moi! (Der Staat bin ich!") Sonnenkönig Ludwig, aber was der kann, kann ich schon lange...
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Zitat von 3-Rad im Beitrag #9773Gott sei Dank gibt es bei uns Die Gesamtschulen, die deine Vorschläge schon längst umgesetzt haben.
Meine Kinder sind/waren beide dort und das meiste funktioniert prima. Nicht das es auch da noch was zu verbessern gäbe... Das ganze steht und fällt halt auch mit dem Leer, ähhh Lehrkörper und ohne motivierte Lehrer läuft nix.
An der Gesamtschule (Niedersachsen), die meine Kinder bis zum Abi besucht haben, fand ich das leider nicht. Jedes Fach wurde brav und für sich allein geführt - wie in grauer Vorzeit.
Sei froh, wenn es an der Schule deiner Kinder wirklich besser war.
Es war das ,Geniale' und gleichzeitig Notwendige an der Berufs- bzw. Technikerschule, dass man die theoretisch vermittelten Unterrichtsinhalts flugs in der Praxis überprüfen, vertiefen und auch eigenen Schlüsse und Erkenntnisse gewinnen konnte.
Die Lehrkörper waren durchweg hervorragende Fachleute aus der Industrie, die ihre eigenen Erfahrungen einem noch ,so nebenbei' vermittelten.
Diese Unterrichtsweise wollte ich in ähnlicher Form auf den Unterricht an Allgemeinbildenden Schulen übertragen wissen.
Gruß, Caboose
Es ist immer wieder faszinierend, über Dinge zu staunen, die anderen Menschen Freude bereiten.
muss ich immer ans fachrechnen denken, als fast alle in der pruefung den pythagoras versemmelt ham.
fensterrahmen. angegeben sind hoehe a und breite b des rahmens und laenge c der diagonale. aufgabe: "weise rechnerisch nach, ob der rahmen im rechten winkel ist"
ka broblem! a und b jeweils ins kwadrat, zammazaehln. dann c ins kwadrat und da schau her, die beiden summen sen unterschiedlich. kein rechter winkel.
FALSCH!
(wie uns der herr lehrer erklaert hat)
erstens gibts einen punktabzug, weil der pythagoras eben net a kwadrat plus b kwadrat gleich c kwadrat heisst, sondern wozzl aus a kwadrat plus b kwadrat gleich c. und ausserdem is des a rechter wingl!
grosser aufruhr unter den schuelern. "aber die summen stimmen doch net, auch net nachm wozzlziehng!"
lehrer: "des is hier fachrechnen, des liecht inerhalb der dolleranz."
die meute, heulend: "aber da steht 'weise *rechnerisch* nach'!"
er wieder: "des is woschd, a dolleranz is des."
wir: "aber *rechnerisch* is des ka rechder wingl."
der paedagog: "des sachstelle fuer berufsschulwesen* gibt fuer die aufgabe die loesung an, dass des a rechter wingl is, und etz is schluss mit dem diskutiern!"
(* oder so)
seitdem hat der bei uns keinen fuss mehr auf den boden gebracht. und wer hats ausbaden muessen? der glaa maenxmoh als glassnsprecher! scheissdreeg!
und auch in den werkstaetten waren da in faerdd ausgwaxne bratzn unterwegs. der einzig eindrucksvolle war der metaller, ein alter meister von der driumpf aus naermberch. der hat mir am wochenend die oelpumpenwellen meiner falcone in bronze gelagert.
solche Pfeifen kenne ich auch von bayerischen Schulen. Mein Mathelehrer war allerdings das pure Gegenteil, er war menschlich, stets diskussionsbereit, korrekt, konnte saugut erklären und motivieren und war einfach nett. Kam aus Straubing und hieß auch so. Ich denke noch oft an ihn, und er ist mir stets so was wie ein Vorbild. (Hoffentlich hat er mir verziehen, dass ich ihn in jeder Stunde mindestens drei Mal auf einen (meist kleineren) Fehler aufmerksam machte. Aber ich konnte schon damals nicht aus meiner Haut. )