weil er fertig ist. Nach über 2 Jahren. Der Messerschmitt FK 175, unter Verwendung noch von Vorserienteilen gebaut, ein ganz früher eben. Damals wurde noch fast täglich geändert. Federung über Gummipuffer, geschaltet wurde über Kupplungsautomaten, der nach den Händlerrundschreiben schon wenige Wochen später wieder ausgebaut werden sollte, weil kaum jemand mit der Einstellung klar kam.
Mit Starterhebel im Fußraum, wo sonst die Kupplung getreten wird. Und vielen, vielen anderen ganz besonderen Details, die hier den Rahmen sprengen würden.
Farbe ist nach dem Original gemischt. Die Farbtöne zu finden, war mehrmonatige Beschäftigung. Am Ende bin ich in USA fündig geworden,wo ein ähnlich alter Wagen unrestauriert steht. Unter diversen Anbauteilen fand sich Originallack. Die Innenraumfarbe koonte dann auch unter der Polsterung meiner Sitze bestätigt werden, die Sitzbezugfarbe in den Nähten der alten Bezüge usw usw.
Das Problem dieses Wagens ist, daß es sich um einen sehr frühen Wagen aus dem ersten oder zweiten Produktionsmonat handelt, als noch ständig geändert wurde. Es gibt keinen nachweislich älteren Wagen (nur eine angeblich ältere Fahrgestellnummer, von der es aber trotz Bitten keine Bilder gibt...).
Das hat auch einen sehr hohen Restaurationsaufwand gerechtfertigt.
Hineinpassen? Jein.
Da habe ich einen Kompromiß machen müssen. In der originalen Sitzposition lagen die Lenkergriffe satt auf den Oberschenkeln auf,lenken nicht möglich. Wir haben nun eine kleine Verlängerung zwischen Sitzmechanismus und Anlenkpunkten am Wagenboden eingebaut (komplett rückbaubar). Das bringt den Sitz 8-10 cm weiter nach hinten, das langt für mich. Der Gasdrehgriff befindet sich nämlich am LINKEN Lenkerende und dreht NACH VORNE.
Da kommt ein Aufliegen auf dem Fahrerbein nicht so gut...
Bei den frühen Wagen war das so. Diese Wagen wurden auch in Hinblick auf Kriegsversehrte entwickelt, die eventuell beinamputiert waren. Verschiedene Bedienvarianten konnten gewählt werden, für alle Varianten fehlender Gliedmaßen.
Mein Wagen entspricht dem Standard nicht amputierter Fahrer:
Lediglich ein Fußpedal (Bremse), dazu links im Fußraum der Kickstarter mir Seilzug zum Motorraum. Sachalthebel mit Kupplungsautomatik rechts im Innenraum. Lenker mit Gasdrehgriff links, dazu links ein kleiner Handhebel, der der Leerlauf zwischen 1. und 2. Gang findet und ein kleiner Handgriff rechts, der über einen Seilzug den Scheibenwischer bedient (kein Scherz, es gab keinen Wischermotor, dafür Krämpfe bei Regen in der rechten Hand).
"Wer hat den Längxxxx, pardon, den Ältesten?" Es ist, wie in jeder "Szene": Älter, höher, weiter.
Im konkreten Fall ist das so: Das erste Auto hatte Fahrgestellnummer 1000. Dann wurde hochgezählt. Mein Wagen liegt um 1080, belegt mit dem originalen Kfz -Pappbrief von 1953. Nun gibt es einen Kollegen, der seit Jahren erklärt, einen Wagen mit einer Nummer um 1060 zu besitzen. Das hat er aber bisher nie belegt, also z.B. durch ein Foto zumindest der Fahrgestellnummer.
Nun gibt es ein Archiv, in dem überlebende Fahrzeuge gelistet sind. Der Verantwortliche dort ließ durchblicken, warum das so sein könne. Es habe nämlich eine Lizenzfertigung in Belgien gegeben,die ebenfalls mit Nummer 1000 gestartet sei, allerdings wesentlich später und mit einem B zur Unterscheidung vor der Nummer. Ein Foto würde daschnell Klarheit schaffen ...
Wie schon gesagt, älter, höher, weiter,Schwamm drüber.